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Hier erlebst du, wie die Rennen verlaufen sind.
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simon
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Hallo und herzlich willkommen zu den neuseeländischen Zeitfahrmeisterschaften! 34 Kilometer mit Start und Ziel in Tokoroa waren für die 12 Profi- und ungefähr doppelt so viele Amateurfahrer zu absolvieren, wobei das Team Polti -Kometa das größte Kontingent und, gemessen an den Vorjahresergebnissen, auch den Favoriten stellte: Patrick Bevin wollte hier gerne zum bereits fünften mal das Meistertrikot erringen. Ansonsten stand kein Fahrer am Start, der schon einmal nationaler Zeitfahrchampion war, aber der eine oder andere aufstrebende Akteur war sicher motiviert, dies heute zu ändern.

Die erste relevante Marke des Tages setzte der Amateur Aaron Gate, und von den ersten Profistartern konnte nur James Oram (JAY) hier mithalten: Der Jayco-Profi war letztlich sogar noch zwei Sekunden schneller. Stewart (PTK), Smith (PTK), Strong (TBV) und Jackson (PT2) sortierten sich hingegen dahinter ein und hatten mit den vorderen Platzierungen heute nichts zu tun. Erst Routinier George Bennett (ADC) zeigte sich wieder konkurrenzfähig: Ihm kam der nicht ganz leichte Kurs vermutlich entgegen und er schaffte es, sechs Sekunden vor Oram die Bestzeit zu übernehmen.

Damit waren wir bei den Top10 des Vorjahres angekommen, doch James Fouché (PTK) schien sich etwas schwer zu tun und sortierte sich mit 25 Sekunden Rückstand auf Bennett erstmal nur auf dem vierten Rang ein. Doch er wurde nicht direkt durchgereicht, denn mit Reuben Thompson (TNN) sowie den Amateuren Sexton und Vink blieben die folgenden Starter sogar noch hinter dieser Marke zurück. Dass das Klassement doch ziemlich unterschiedlich zum Vorjahr ausfallen dürfte, zeigte sich auch, als der damalige Fünfte Laurence Pithie (EFE) das Ziel erreichte, der heute nicht so gute Beine fand wie damals: Platz fünf stand zwar auch aktuell, aber noch kamen ja vier Fahrer ins Ziel.

Ebenso traf die These der nicht so guten Beine auf Amateurfahrer Regan Gough zu, letztes Jahr noch Vierter, diesmal als aktuell Achter vermutlich außerhalb der Top10, sodass Gate der beste Nicht-Profi sein würde. Denn jetzt kam nur noch das Vorjahrespodium – zunächst der damalige Zweite Logan Currie (PTK), denn die Startreihenfolge war getauscht worden, damit er nicht direkt vor Teamkollege Bevin ins Rennen ging. Und Currie zeigte hier ganz deutlich, dass die bisherigen Zeiten bei weitem nicht das Ende der Fahnenstange waren: Er pulverisierte Bennetts Bestmarke hier um über eine Minute! War das sogar eine Ansage Richtung Titel?

Im Vorjahr hatte Currie noch fünf Sekunden vor Finn Fisher-Black (TVL) gelegen, und es wurde auch diesmal wieder recht knapp zwischen den beiden Youngstern. Hinten heraus zeichnete sich jedoch ab, dass diesmal Fisher-Black die Nase vorne haben dürfte, und in der Tat übernahm dieser mit 15 Sekunden Vorsprung auf Currie die Führung! Würde Patrick Bevin (PTK) also zurückschlagen und den Titel doch im Hause Polti halten können? Es sah unterwegs nicht so aus und auch über die Distanz änderte sich das Bild nicht mehr signifikant: Der vierfache Zeitfahrmeister des Landes, zwischenzeitlich auch international in dieser Disziplin weit vorne dabei, schien hier merklich abgebaut zu haben und musste sich bei 28 Sekunden Rückstand mit Platz drei begnügen. Fisher-Black gewinnt also das Zeitfahren vor Currie und Bevin, Gratulation zum ersten Titel!
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eder
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Herzlich Willkommen zu den Straßenmeisterschaften aus Deutschland. Nachdem vorgestern Lennard Kämna den Zeitfahrtitel zurück zu Bora holen konnte, will das deutsche Team heute natürlich den Doppelschlag und auch das Straßenrennen gewinnen. Das wird aber nicht leicht. Auf 220,6 Kilometern wartet ein welliger Kurs, bei dem vor allem der Anstieg nach Ofingen den Unterschied machen kann. 2 Kilometer á 5% sind kein Mont Ventoux, aber auf der Länge des Rennens und mit der Häufigkeit mit der dieser und weitere kurze Wellen hinter sich gebracht werden müssen, ist auf jeden Fall klar, dass man einiges an Bergfestigkeit braucht, um das begehrte Trikot des deutschen Meisters heute Abend tragen zu dürfen. Hier dürfte es vor allem wieder zum Kampf zwischen Lidl-Trek mit Fahrern wie Steimle, Steinhauser oder Zimmermann und Bora Hansgrohe mit Vorjahressieger Schachmann, Zeitfahrmeister Kämna oder z.B. dem ewigen Buchmann geben. Aber auch (quasi-)Einzelstarter wie z.B. Politt oder Degenkolb dürfen hier nicht unterschätzt werden.
Zu Beginn des Rennens war natürlich die große Frage, was machen Bora und Trek? Wollen sie hier schon direkt zu Beginn des Rennens eine Kopfgruppe lösen oder das Rennen kontrollieren? Bora war auf jeden Fall um Kontrolle bemüht und schickte Heiduk, Märkl und Wilksch zu Beginn in die Tempoarbeit, auch Trek schickte mit Ballerstedt, Palzer, Teutenberg und Lipowitz gleich 4 Fahrer früh ins Tempo, aber mit einem leicht anderen Plan. Man setzte hier früh auf ein sehr hohes Tempo und machte an den Anstiegen und technisch-schweren Abschnitten das Rennen schon direkt nach dem Start sehr hart. So setzte sich keine frühe Gruppe ab. Die Sprinter mussten also früh leiden und waren eher am Ende des Feldes zu sehen. So ging es dann die ersten 90 Kilometer des Rennens. Trek, unterstützt von Bora, blieb eigentlich die ganze Zeit auf dem Gaspedal und ließ dem Rest keine Pause zum Durchatmen. Dann beim Anstieg nach Ofingen nach KM 93 kam dann das, was alle irgendwann erwartet hatten, eine Attacke von Trek! So gingen gleich 4 Fahrer mit Engelhardt, Steimle, Steinhauser und Zimmermann von ihnen in die Offensive! Da schrillten natürlich bei allen anderen die Alarmglocken, aber wer hatte überhaupt noch die Power, um dieser Attacke zu folgen? Nicht mehr viele! So bildete sich eine kleine Spitzengruppe. Mit dabei waren neben den 4 Trek-Fahrern noch Hollmann (EUS), Herzog (AS2), Degenkolb (VBF), Heidemann (UA2), Osborne (TBV), Politt (IWA) und Arndt, Buchmann, Denz, Geschke, Kämna und Schachmann (BOH). Die 16 Mann setzten sich immer mehr vom Rest ab. Bora und Trek sorgten natürlich dafür, dass die Gruppe am Laufen blieb. Da hinten auch kein Team mehr die Power hatte, dem Nachzuführen und so der Vorsprung schnell mehrere Minuten groß wurde, war klar, dass diese 16 Mann den Titel des deutschen Meisters untereinander ausmachen würden.

So plätscherte das Rennen dann erst einmal über die nächsten 70 Kilometer vor sich hin. Die Fahrer vorne vergrößerten immer weiter ihren Vorsprung, ein Großteil des Restes war mittlerweile schon ausgestiegen und gegen die Übermacht von Trek und Bora wollte natürlich niemand zu früh in die Offensive gehen. So geht es jetzt auf die letzten 50 Kilometer. Bei KM 170 kam dann die erste Gruppe aus der Spitzengruppe und zwar von Steimle (LTK)! Doch Bora ließ ihn als Fahrer vom Hauptkonkurrenten natürlich nicht fahren und so wurde die Attacke schnell neutralisiert. Dann ging es aber in den Anstieg danach, wieder nach Ofingen und hier ging dann direkt wieder die Post ab und zwar attackierten fast gleichzeitig Bora und Trek! Von Bora gingen Schachmann und Geschke in die Offensive und bei Trek waren es Steinhauser und Zimmermann! Da wollten natürlich alle anderen Teams auch mitgehen, doch niemand der Einzelstarter hatte mehr die Power, den Vieren zu folgen und so setzten sich die 4 dann vom Rest ab, wo die Gruppe nun auch langsam zu zerbröseln begann. Nur Hollmann, Osborne, Politt, Buchmann, Denz, Kämna, Engelhardt und Steimle waren noch in der Verfolgergruppe vertreten. Die Bora und Trek Fahrer machten aber natürlich nichts, um die 4 Spitzenreiter wieder zu stellen. Die 4 waren sich auch erst einmal einig und vergrößerten ihren Vorsprung immer weiter. Bald hatte man zwei Minuten Vorsprung und so war es auch hier klar, dass die 4 wohl den Titel untereinander ausmachen würden. Auf den letzten 30 Kilometern begann man sich dann aber auch gegenseitig immer mal wieder zu attackieren. Dies hatte aber zu Beginn noch wenig Erfolg und man blieb erst einmal zusammen. Dann ging es 20 Kilometer vor dem Ziel zum letzten Mal in den Anstieg nach Ofingen. Dort versuchte sich Schachmann früh zu lösen, doch konnte niemanden abhängen. Dann setzte Zimmermann einen drüber und hier konnte dann nur noch Geschke folgen. Schachmann und Steinhauser wurden mit dieser Attacke distanziert. So ging es dann über den Hügel. Geschke und Zimmermann waren zusammen, Steinhauser ihr erster Verfolger und Schachmann dann schon etwas weiter zurück. Auch die ehemalige Verfolgergruppe hatte sich mittlerweile weiter verkleinert. Dort waren mittlerweile nur noch Denz, Kämna, Osborne, Politt und Engelhardt beeinander, während der Rest dann noch weiter zurückgefallen war.
Aber nun zurück nach vorne. Geschke oder Zimmermann, wer konnte den Titel mit nach Hause nehmen? 10 Kilometer vor dem Ziel kam dann noch eine Gegensteigung und hier versuchte erneut Zimmermann sich zu lösen und dieses Mal mit Erfolg! Geschke konnte nicht mehr mithalten und so fuhr Zimmermann dem Sieg entgegen. In der Gruppe um Kämna attackierte dann hier Politt und setzte sich gemeinsam mit Kämna von der Konkurrenz ab. Aber vorne war nun alles entschieden. Zimmermann vergrößerte seinen Vorsprung und so konnte man wenige Minuten später ihm zu seinem ersten deutschen Meistertitel gratulieren! Glückwunsch dazu! Dahinter kam Geschke auf Platz 2 ein und verpasste damit die Doppelmeisterschaft für Bora. Zum ersten Mal seit 8 Jahren trägt der deutsche Meister ein anderes Trikot als das von Bora-Hansgrohe! Dahinter rundete dann Steinhauser das Top-Resultat für Trek mit Rang 3 vor Schachmann ab. Dahinter kam dann Politt als erster Nicht-Bora oder Trek-Fahrer auf 5 vor Kämna, während dann Denz, Engelhardt, Osborne und Hollmann die Top 10 komplettierten. Damit war es das mit meiner Berichterstattung von den nationalen Meisterschaften und wir sehen uns am Monatsende auf Mallorca wieder!
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simon
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https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/5/51/Flag-map_of_New_Zealand.svg/457px-Flag-map_of_New_Zealand.svg.png?20230801115401
Nachdem sich Finn Fisher-Black (TVL) zum neuen neuseeländischen Zeitfahrmeister hatte krönen lassen, war der Youngster sicher motiviert, die Polti-Übermacht und die weiteren Konkurrenten auch im 179 Kilometer langen Straßenrennen hinter sich zu lassen. Der Kurs könnte ihm dabei durchaus entgegenkommen denn auf dem Rundkurs mit Start und Ziel Tokoroa war auf jeder der acht runden ein anspruchsvoller Anstieg zu bewältigen und es ging praktisch durchgehend auf und ab. Auch die früheren Sieger Bevin (PTK, 2018/2019/2023), Smith (PTK, 2021/2022), Oram (JAY, 2016) und Bennett (ADC, 2015) rechneten sich hier sicher etwas aus.

Die Konkurrenz schaute hier natürlich von Beginn an auf das Team Polti, das mit sechs Fahrern das deutlich größte Kontingent stellten, während die anderen alle als Einzelstarter mit von der Partie waren. Und die Jungs von Manager BoB wollten ihre Überzahl hier offenbar aktiv ausspielen, denn von Beginn an sah man sie neben diversen Amateurfahrern im Angriff. Zunächst waren dabei die auf diesem Kurs vermeintlich schwächeren Fahrer des Teams initiativ, nämlich Jackson (PT2), Currie (PTK) und Stewart (PTK), doch auch diesen versuchten die anderen Profis hier keinen großen Raum zu geben, um keine Vorentscheidung zu verpassen.

Nach einer intensiven Anfangsphase gestaltete das Rennen dann im Mittelteil erstmal ein bisschen langweiliger, wenngleich Currie, Jackson und Stewart dafür sorgten, dass das Tempo nie entscheidend abflachte. Dadurch hielten sie die verschiedenen Amateure, die im Laufe des Tages mal voraus fuhren, an kurzen Leinen und sorgten gleichzeitig dafür, dass das Feld nach und nach ausdünnte. Schon über 70 Kilometer vor dem Ziel kam dann aber bereits die nächste Polti-Attacke, diesmal von James Fouché (PTK): Er konnte hier mit dem Zeitpunkt offenbar überraschen, denn niemand saß sofort am Hinterrad und dann dauerte es erstmal, bis sich nach dem Rückzug der Polti-Helfer wieder eine Verfolgung fand.

Die anderen Profifahrer wurden ihrer Verantwortung aber gerecht und arbeiteten bald zusammen, um die Lücke zu Fouché unter Kontrolle zu halten. Hier waren noch Bennett (ADC), Fisher-Black (TVL), Oram (JAY), Pithie (EFE), Strong (TBV) und Thompson (TNN) vertreten, dazu die natürlich nicht kooperierenden Bevin (PTK) und Smith (PTK) sowie die Amateure Gate und Vink. Letztlich schloss man die Lücke zu Fouché nicht sofort, aber gute 50 Kilometer vor dem Ziel dann doch wieder – was kurze Zeit später Dion Smith zur nächsten Attacke veranlasste. Damit eliminierte er aber nur Vink und seinen eigenen Teamkollegen Fouché, während die anderen nun aufmerksamer waren und direkt folgten.

27 Kilometer vor dem Ziel ging es weiter seitens Eolo, diesmal versuchte es Bevin und der konnte eine Lücke aufmachen. Dahinter bildete sich eine erste Verfolgergruppe mit Bennett, Fisher-Black, Strong und Thompson, während auch Gate, Oram und Pithie nun in Schwierigkeiten waren und bergauf an Boden verloren. Für Bevin wurde die Steigung dann aber doch etwas zu lang und da seine Verfolger trotz der Anwesenheit von Smith zusammenspannten, kamen sie doch recht bald wieder heran und wir hatten fünf Fahrer an der Spitze des Rennens. Nun ging aber Fisher-Black in die Gegenoffensive und erstmals verlor Polti hier den Zugriff: Nur Thompson konnte sich am Zeitfahrmeister festbeißen!

Bennett, Strong und Smith bildeten ein erstes Verfolgertrio, während Bevin nun ziemlich wegplatzte und rasch eine große Lücke aufgehen lassen musste – offenbar hatten andere nun das intensive Rennen als Sprungbrett genutzt. Um den Titel entwickelte sich auch in der Folge eine Jagd zwischen Fisher-Black und Thompson auf der einen Seite, Smith, Bennett und Strong auf der anderen. Zwar gab es bei beiden Duos immer wieder mal kleinere Disharmonien, aber letztlich wussten doch alle, dass die Chancen doch jeweils am größten waren, wenn sie miteinander durchzogen um entweder wieder aufzuschließen oder eben sich die Verfolger vom Halse zu halten.

Nachdem Fisher-Black und Thompson im Anstieg am stärksten waren und somit das Momentum auf ihrer Seite hatten, knabberten Smith, Strong und Bennett in der Abfahrt wieder Sekunde um Sekunde ab – und schafften es in der Tat, fünf Kilometer vor dem Ziel den Zusammenschluss herzustellen. Fisher-Black versuchte es zwar direkt mit einer Konterattacke, doch Strong war aufmerksam und saugte sich mit den anderen dreien am Hinterrad wieder heran. Hinter ihnen hatte die Gruppe um Pithie und Oram im Übrigen Bevin aufgefahren, aber da ging es jetzt nur noch um Platz sechs.

Der Meistertitel wurde in einem Fünfkampf entschieden, genau genommen in einem Fünfersprint, denn letzte Versuche von eigentlich allen außer Strong, hier nochmal wegzukommen, waren nicht von Erfolg gekrönt. Durchaus eine überraschend große Gruppe angesichts des anspruchsvollen Parcours‘, aber der Rennverlauf und offenbar geringe Qualtitätsunterschiede am heuteigen Tag hatten es uns nun entsprechend angespült. Letzten Endes drängte man hier den jungen Thompson in die erste Position, aus der heraus er sich im folgenden Sprint als chancenlos erweisen sollte. Auch Bennett konnte nicht ganz mithalten, während sich die anderen drei zunächst ein enges Rennen lieferten. Auch der Zeitfahrmeister konnte aber nicht ganz mithalten und der Kampf um den Meistertitel lautete somit Strong gegen Smith – und der Bahrain-Profi behielt hier die Oberhand!

Auch wenn er unterwegs viel aufwenden musste, machte Corbin Strong hier seinem Namen alle Ehre und ersprintete sich mit der nötigen Stärke seinen ersten Straßenmeistertitel. Dion Smith muss sich dahinter mit Silber begnügen, das ist sicher nicht das Wunschergebnis seines renngestaltenden Teams, aber natürlich trotzdem eine gute Leistung. Fisher-Black, Bennett und Thompson folgen auf den Rängen drei bis fünf, ehe fast zwei Minuten später Pithie den Sprint um Platz sechs gewinnt vor Bevin, Oram und Gate. Nach weiterer Wartezeit komplettiert Fouché noch die Top10 des Rennens. Das war’s dann meinerseits auch von den Nationalen Meisterschaften, danke fürs Interesse und bis bald!
Hier seit 20. Februar 2006.
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simon
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Hallo und herzlich willkommen aus Südafrika: Auf der Zielgeraden der diesjährigen Nationalen Meisterschaften habe ich die Ehre, auf dem Weg nach Venezuela noch einen kurzen Zwischenstopp einzulegen um kompakt von den hiesigen Titelkämpfen zu berichten. Mit Stefan De Bod (COF) und Ryan Gibbons (JAY) waren diesmal nur zwei Profis dabei, das dürfte wahrscheinlich einen Negativrekord seit Langem darstellen, sicherte den motivierten Amateuren aber natürlich schonmal jeweils mindestens eine Medaille.

Im Zeitfahren war im Vorjahr De Bod erfolgreich, davor Gibbons: Bis zu Daryl Impeys neun Titeln ist es zwar für beide noch ein weiter Weg, aber es galt doch als wahrscheinlich, dass zumindest einer von beiden heute Nummer zwei hinzufügte. Die Zeiten der Amateurfahrer ließen jedenfalls noch Luft nach oben, Byron Munton führte das Klassement vor Alan Hatherly und Kent Main an. Ryan Gibbons war dann aber direkt mal über eine Minute schneller als Munton und übernahm hier die Führung. Würde Jaycos Neuzugang seinen Ex-Kollegen von Cofidis in die Suppe spucken? Nein, Stefan De Bod machte es nicht wirklich spannend und legte nochmal eine gute halbe Minute zwischen sich und Gibbons: Gratulation zur Titelverteidigung an De Bod vor GIbbons und Munton.

Im Straßenrennen wollte De Bod offenbar direkt nachlegen, ging hier früh in die Offensive. Das reduzierte das Feld der Titelkandidaten direkt erheblich, Gibbons konnte aber ebenso dranbleiben wie die stärksten Amateurfahrer, zu denen mit Reinardt Janse van Rensburg und Willie Smit auch zwei Ex-Titelträger zählten, die seinerzeit noch als Profis unterwegs waren. Ryan Gibbons wollte seinen bisher drei Titeln aber sicher gerne den vierten hinzufügen, De Bod zum ersten mal triumphieren - und Letzterer tat nach einem langweiligeren Mittelteil viel dafür. De Bod war auch im Finale immer wieder der Aktivposten, versuchte sich solo zu lösen. Damit sortierte er auch Konkurrent um Konkurrent aus, nur den vermeintlich wichtigsten wurde er nicht los: Ryan Gibbons hing konsequent an De Bods Hinterrad. Der Rundkurs um Volmoed sah zwar im Profil recht anspruchsvoll aus, die Länge und Durchschnittssteigung der Anstiege genügte aber letztlich nicht für den stärkeren Kletterer De Bod, um Gibbons entscheidend abzuschütteln. Ein Zweiersprint entschied über den Titel, Gibbons nahm diesen aus der ungeliebten ersten Position - und hatte dennoch keinerlei Schwierigkeiten, De Bod in Schach zu halten und nach 2018, 2019 und 2022 erneut zuzuschlagen - Gratulation an ihn und sein neues Team Jayco! Er folgt damit auf Louis Meintjes, der diesmal leider auf einen Start verzichtet hatte. Sein ehemaliger Teamkamerad De Bod muss sich mit Silber begnügen, den Sprint um Platz drei gewinnt gute anderthalb Minuten nach dem Sieger ein weiterer Ex-Mannschaftskollege, nämlich Reinardt Janse van Rensburg vor dem jungen Travis Stedman - und Smit, natürlich auch ein früherer Teamkollege.
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