Nokere Koerse | BEL | 1.HC

[simon]

Startliste

Tim Merlier (Bel) [TVL]
Rémi Cavagna (Fra) [TVL]
Søren Kragh Andersen (Den) [TVL]
Enzo Leijnse (Ned) [TVL]
Robin Orins (Bel) [TVL]
Ramon Sinkeldam (Ned) [TVL]
Gijs Van Hoecke (Bel) [TVL]

Alexis Renard (Fra) [AST]
Gleb Brussenskiy (Kaz) [AST]
Kenny Elissonde (Fra) [AST]
Yevgeni Fedorov (Kaz) [AST]
Xandro Meurisse (Bel) [AST]
Michael Valgren (Den) [AST]

Lewis Askey (Gbr) [EFE]
Nils Eekhoff (Ned) [EFE]
Marco Haller (Aut) [EFE]
Rui Oliveira (Por) [EFE]
Laurence Pithie (Nzl) [EFE]
Elmar Reinders (Ned) [EFE]

Tom Bohli (Sui) [EUS]
Per Strand Hagenes (Nor) [EUS]
Juri Hollmann (Ger) [EUS]
Jesse Kramer (Ned) [EUS]
Andoni López (Esp) [EUS]
Gotzon Martín (Esp) [EUS]
Antonio Soto (Esp) [EUS]

Arne Marit (Bel) [GFC]
Oliver Naesen (Bel) [GFC]
Adrien Petit (Fra) [GFC]
Tom Van Asbroeck (Bel) [GFC]
Fabio Van Den Bossche (Bel) [GFC]

Simone Consonni (Ita) [IPT]
Itamar Einhorn (Isr) [IPT]
Oliver Knight (Gbr) [IPT]
Lander Loockx (Bel) [IPT]
Laurenz Rex (Bel) [IPT]
Bram Welten (Ned) [IPT]

Joren Bloem (Ned) [IWA]
Davide Bomboi (Bel) [IWA]
Zeb Kyffin (Gbr) [IWA]
Gregor Mühlberger (Aut) [IWA]
Harry Sweeny (Aus) [IWA]
Roel van Sintmaartensdijk (Ned) [IWA]
Nicolas Vinokourov (Kaz) [IWA]

Hugo Page (Fra) [LTK]
Edoardo Affini (Ita) [LTK]
Maurice Ballerstedt (Ger) [LTK]
Jonas Rickaert (Bel) [LTK]
Mauro Schmid (Sui) [LTK]
Tim van Dijke (Ned) [LTK]

Xabier Azparren (Esp) [MOV]
Xabier Berasategi (Esp) [MOV]
Robbe Ghys (Bel) [MOV]
Gleb Syritsa (Rus) [MOV]
Edward Theuns (Bel) [MOV]

Davide Ballerini (Ita) [PTK]
Filippo Baroncini (Ita) [PTK]
Logan Currie (Nzl) [PTK]
James Fouché (Nzl) [PTK]
Francisco Galván (Esp) [PTK]
Luca Mozzato (Ita) [PTK]
Kristian Sbaragli (Ita) [PTK]

Dusan Rajovic (Srb) [Q36]
Daniel Babor (Cze) [Q36]
Jacob Eriksson (Swe) [Q36]
Martin Laas (Est) [Q36]
Jonas Rutsch (Ger) [Q36]

Clément Davy (Fra) [TEN]
Anthony Delaplace (Fra) [TEN]
Pierre Gautherat (Fra) [TEN]
Baptiste Gillet (Fra) [TEN]
Stefan Küng (Sui) [TEN]
Jensen Plowright (Aus) [TEN]

Jasper Dejaegher (Bel) [ADC]
Baptiste Planckaert (Bel) [ADC]
Pepijn Reinderink (Ned) [ADC]
Jasha Sütterlin (Ger) [ADC]
Boy van Poppel (Ned) [ADC]
Danny van Poppel (Ned) [ADC]
Max Walscheid (Ger) [ADC]

Pawel Bernas (Pol) [COR]
Kamil Gradek (Pol) [COR]
Petr Kelemen (Cze) [COR]
Matyás Kopecký (Cze) [COR]
Kamil Malecki (Pol) [COR]
Szymon Sajnok (Pol) [COR]
Adam Toupalik (Cze) [COR]

Tobias Lund Andresen (Den) [SOQ]
Pavel Bittner (Cze) [SOQ]
Alexis Guérin (Fra) [SOQ]
Carl Fredrik Hagen (Nor) [SOQ]
Leslie Lührs (Ger) [SOQ]
Antoine Raugel (Fra) [SOQ]
Frederik Rodenberg (Den) [SOQ]

Jonas Abrahamsen (Nor) [VBF]
Idar Andersen (Nor) [VBF]
John Degenkolb (Ger) [VBF]
Fredrik Dversnes (Nor) [VBF]
Gorka Sorarrain (Esp) [VBF]
Mark Stewart (Gbr) [VBF]
Frank van den Broek (Ned) [VBF]

Bob Donaldson (Gbr) [TU2]
Alfred George (Gbr) [TU2]
Joshua Golliker (Gbr) [TU2]
Calum Johnston (Gbr) [TU2]
Brandon Rojas (Col) [TU2]
Oliver Stockwell (Gbr) [TU2]

[simon]

Hallo und herzlich willkommen zur Zusammenfassung der Danilith Nokere Koerse 2024! Das Rennen ist inzwischen 80 Jahre alt und verfügt über eine entsprechend große Tradition, auch wenn es an seinem Termin Mitte März natürlich etwas im Schatten der großen Klassiker und Halbklassiker steht, die in diesen Tagen ausgetragen werden. Mit 17 Teams ist das Teilnehmerfeld für ein Rennen unterhalb der World Tour aber durchaus ansehnlich, davon ganze zwölf aus der GS1, während die GS2 mit vier Teams etwas spärlich vertreten ist, dazu kommt ein Development Team. Alle werden motiviert sein, auf Vorjahressieger Tim Merlier zu folgen, wobei der heute auch wieder am Start steht und als einer der Favoriten gilt. Dezimierte Sprints bzw. solche aus größeren Gruppen dürften hier in der Vergangenheit das häufigste Szenario gewesen sein, aber der Kurs auf den 188 Kilometern von Deinze nach Nokere ließ da wieder vieles denkbar erscheinen.



In der Frühphase des Rennens dauerte es etwas, bis die Gruppe des Tages stand, denn sieben Mannschaften schickten einen oder mehrere Fahrer in die Offensive, während ungefähr genauso viele auch relativ konsequent nur eine kleinere Formation entkommen lassen wollten. Diese behielten letztlich die Oberhand und es war ein Quintett, das sich schlussendlich absetzen konnte bzw. durfte: Jonas Abrahamsen (VBF), Anthony Delaplace (TEN), Jacob Eriksson (Q36), Juri Hollmann (EUS) und Szymon Sajnok (COR) holten dann erstmal ein paar Minuten an Vorsprung heraus. Wenngleich man allen eine gewisse Tempohärte bescheinigen darf, war das natürlich keine wirklich hoch dekorierte Gruppe, die von ihrer Zusammensetzung her Angst und Schrecken auslöste. Mit Alpecin, Astana, Israel, Movistar, Polti, Soudal und Visma war die Zahl der Mannschaften, die jeweils mindestens zwei Fahrer für die Kontrolle abstellten, sowieso ausreichend um das Rennen im Griff zu behalten.

Somit entspann sich dann erstmal ein relativ ruhiger Tag, das Wetter machte ebenfalls keine Anstalten, entscheidenden Einfluss auf das Rennen zu nehmen: Es war zwar recht kalt und die Straßen teils auch noch nass, relevante Stürze blieben jedoch zum Glück erstmal aus und auch der Wind bot keine Gelegenheiten zur Selektion. Im letzten Viertel des Rennens hatte man dann im Feld das Tempo nochmal angezogen, insbesondere Polti schien in den Anstiegen ein doch etwas schärferes Rennen zu favorisieren und sporadisch unterstützten auch mal Fahrer anderer Teams. Zum großen Cut kam es noch nicht direkt, aber das Feld dünnte schon nach und nach aus und 15 Kilometer vor dem Ziel hatte man auch drei der fünf Ausreißer schon eingeholt: Eriksson hatte die Gruppe nochmal gesprengt und nur Abrahamsen war drangeblieben, die beiden Skandinavier nahmen noch gute 20 Sekunden Vorsprung mit in die Helling Lange Ast.

[simon]

Mit 500 Metern à 3,4 Prozent war die Lange Aststraat trotz des Pflasters nicht per se furchteinflößend, aber nachdem das Rennen zuletzt doch gut Tempo aufgenommen hatte, genügte Gregor Mühlberger (IWA) und Oliver Naesen (GFC) diese Konstellation für eine Attacke, der sich auch Jonas Rutsch (Q36) noch anschloss. Die drei setzten sich hier erstmal vom Feld ab, wo der eine oder andere noch kurz zuckte und wohl erwog, nachzugehen, aber es wollte oder konnte niemand mehr überbrücken. So schlossen Mühlberger, Naesen und Rutsch auch rasch zu Abrahamsen und Eriksson auf: Der Schwede zog nochmal eine intensive Ablösung durch für seinen hinzugekommenen Teamkollegen und fiel dann zurück, während Abrahamsen vorerst dranblieb, ohne in dem Moment eine große Hilfe zu sein. Das störte die anderen drei zwar nicht und sie zogen auch so erstmal durch, allerdings waren hinten nun auch qualifizierte Akteure wie Baroncini (PTK), Cavagna (TVL), Kragh (TVL) oder Meurisse (AST) am Werk um den Laden wieder zusammenzubringen.

Tatsächlich schafften die noch nicht allzu strapazierten Helfer es, die offensiven Jungs wieder einzufangen, wobei die Verfolgungjagd weitere Spuren hinterlassen hatte und das Peloton inzwischen auf vielleicht halbe Größe zusammengeschnurrt war. So ging man in den letzten Pavé-Sektor des Tages, den Huisepontweg. Ob sich auf den letzten 5.000 Metern noch etwas Entscheidendes ereignete, oder das reduzierte Feld das Rennen im Sprint entschied, kann ich euch leider erst nach einer ausgedehnteren Werbepause verraten.

[simon]

In der Tat kam dann noch eine Attacke, und die setzte kein Geringerer als Stefan Küng (TEN). Der Schweizer war natürlich ein starker Kandidat für ein solches Vorhaben, ein paar Fahrer versuchten auch, nachzuspringen, aber kamen nicht mehr wirklich weg aus dem dadurch natürlich auch weiter Fahrt aufnehmenden Feld. Per Strand Hagenes (EUS) hing noch ein bisschen zwischen Küng und Peloton, konnte aber nicht zum Spitzenreiter aufschließen und musste sein Unterfangen nach einigen hundert Metern beenden. Küng hingegen fightete durch, während das noch vielleicht 35, maximal 40 Fahrer umfassende Feld auf der Jagd nach Küng war. Die Sprinter waren, soweit ich das überblicke, alle noch mit von der Partie, wahrscheinlich aber auch nicht mit gleich großen Kraftreserven nach diesem hinten heraus doch noch einigermaßen anspruchsvoll ausgetragenen Tag.

Die Anzahl deutet es aber bereits an, über eine Masse konkurrierender Züge verfügte man keineswegs mehr. Alpecin machte es noch stark für Walscheid (ADC) und entlasteten damit für den Moment Visma, das vorher die Hauptverantwortung für eine Einholung Küngs übernommen hatte. Und in der Tat gelang es mit vereinten Kräften, den Total-Profi kurz hinter der flamme rouge wieder einzuholen; starker Versuch, aber nicht final von Erfolg gekrönt. Somit also doch alles bereit für den Sprint, der in der Anfahrt zunächst einem großen Belauern gleichkam, mangels vieler Helfer wollte sich natürlich auch niemand zu früh aus der Deckung wagen. So konnte Alpecin relativ unproblematisch auf Danny van Poppel (ADC) als letzten Anfahrer übergeben - erst jetzt versuchten parallel auch andere herauszuziehen wie Eekhoff (EFE) für Pithie (EFE), Ballerini (PTK) für Mozzato (PTK) oder Sinkeldam (TVL) für Merlier (TVL). Das Hinterrad des Letztgenannten war vorab und auch weiterhin dabei das meistunmkämpfte, wobei Consonni (IPT) und Degenkolb (VBF) sich letztlich am stärksten positioniert dort wiederfanden, während Marit (GFC) bei Pithie hing. Dies war aber insofern nicht optimal, als dass EF etwas eingebaut wurde, sodass Pithie und Marit genau wie auch weitere Aspiranten wie Bittner (SOQ), Bomboi (IWA), Gautherat (TEN), Kopecky (COR), Rajovic (Q36), Renard (AST) oder Theuns (MOV) von etwas weiter hinten starten mussten.

Das Timing der Alpecin-Herausforderer war ohnehin insofern nicht ganz ideal, als dass man an van Poppel nur schwer noch vorbeikommt, sodass Walscheid sehr gut positioniert den Sprint starten konnte. Aber auch Mozzato war hier von Ballerini noch gut in Stellung gebracht worden, Merlier musste leicht versetzt starten und der Rest dann wie gesagt etwas aus dem Rückraum. Der Belgier kam aber direkt stark auf, wovon natürlich auch die Fahrer direkt an seinem Hinterrad profitierten, während Walscheid sich zwar gut verteidigte, aber einmal mehr nicht als der absolute Topmann war, der so eine Vorlage dann auch verwandelt. Mozzato ging in den Angriff über und dann auch Merlier, der da mit hoher Endgeschwindigkeit heranfetzte, mit Consonni im Schlepptau. Die Entscheidung um den Sieg bei der Nokere Koerse 2024 fiel zwischen Mozzato und Merlier, und ein paar Meter waren noch zu gehen, die das Ganze dann noch zu einer recht klaren Angelegenheit machten...

... und einen Belgier in Belgien siegen ließen, Tim Merlier war der stärkste und schoss das Ding souverän ab. Mozzato Zweiter, um Platz drei dann eine knappe Entscheidung, letztlich zugunsten von Walscheid, der sich hier noch vor Consonni über den Strich rettete. Platz fünf schnappte sich dann Pithie vor Bittner und Gautherat, ehe in dieser Reihenfolge Degenkolb, Marit und Theuns die Top10 komplettierten. Auf den Plätzen 11 bis 15 fanden sich dann Renard, Rajovic, Kopecky, Bomboi und Rex wieder. Ich bedanke mich fürs Interesse und melde mich übermorgen wieder zum Bredene Koksijde Classic. Bis dahin!