Milano - Torino | ITA | 1.HC

[Fothen_29]

Team Jayco AlUla
Arvid de Kleijn (Ned) [JAY]
Pascal Ackermann (Ger) [JAY]
Ryan Gibbons (Rsa) [JAY]
Alex Molenaar (Ned) [JAY]
James Oram (Nzl) [JAY]
Barnabás Peák (Hun) [JAY]
Maikel Zijlaard (Ned) [JAY]

Soudal - Quick Step
Gil Gelders (Bel) [SOQ]
Tord Gudmestad (Nor) [SOQ]
Arthur Kluckers (Lux) [SOQ]
Fabian Lienhard (Sui) [SOQ]
Mathias Vacek (Cze) [SOQ]
Axel van der Tuuk (Ned) [SOQ]
Søren Wærenskjold (Nor) [SOQ]

VF Group - Bardiani CSF - Faizanè
Andrea Vendrame (Ita) [VBF]
Gianluca Brambilla (Ita) [VBF]
Lilian Calmejane (Fra) [VBF]
Derek Gee (Can) [VBF]
Mulu Hailemichael (Eth) [VBF]
José Félix Parra (Esp) [VBF]
Simone Petilli (Ita) [VBF]

Astana Qazaqstan Development Team
Emil Herzog (Ger) [AS2]
Alexander Hajek (Aut) [AS2]
Noa Isidore (Fra) [AS2]
Vadim Pronskiy (Kaz) [AS2]
Santiago Umba (Col) [AS2]
Baptiste Vadic (Fra) [AS2]
Frederik Wandahl (Den) [AS2]

Burgos - BH
Alberto Bettiol (Ita) [BBH]
Cesare Benedetti (Pol) [BBH]
Giacomo Nizzolo (Ita) [BBH]
Eduard Prades (Esp) [BBH]
Salvatore Puccio (Ita) [BBH]
Riley Sheehan (Usa) [BBH]

Team Corratec - Selle Italia
Piotr Brozyna (Pol) [COR]
Matteo Fabbro (Ita) [COR]
Mateusz Gajdulewicz (Pol) [COR]
Michal Kwiatkowski (Pol) [COR]
Alessandro Monaco (Ita) [COR]
Mark Padun (Ukr) [COR]
Davide Persico (Ita) [COR]

Intermarché - Wanty
Cedrik Christophersen (Nor) [IWA]
Jack Haig (Aus) [IWA]
Charlie Paige (Gbr) [IWA]
Riley Pickrell (Can) [IWA]
Kevin Vermaerke (Usa) [IWA]
Giacomo Villa (Ita) [IWA]

EF Education - EasyPost
Tobias Johannessen (Nor) [EFE]
Álex Martín (Esp) [EFE]
Sylvain Moniquet (Bel) [EFE]
Davide Piganzoli (Ita) [EFE]
Matthew Riccitello (Usa) [EFE]
Johannes Staune-Mittet (Nor) [EFE]
Filippo Zana (Ita) [EFE]

Team Novo Nordisk
Santiago Buitrago (Col) [TNN]
Sebastian Berwick (Aus) [TNN]
Thomas Gloag (Gbr) [TNN]
Matevz Govekar (Slo) [TNN]
Reuben Thompson (Nzl) [TNN]
Elia Viviani (Ita) [TNN]

Q36.5 Pro Cycling Team
Matej Mohoric (Slo) [Q36]
Kevin Colleoni (Ita) [Q36]
Davide Formolo (Ita) [Q36]
Marco Frigo (Ita) [Q36]
Jacopo Mosca (Ita) [Q36]
Gianni Moscon (Ita) [Q36]
Christian Scaroni (Ita) [Q36]

Israel - Premier Tech
Davide Cimolai (Ita) [IPT]
Stefano Oldani (Ita) [IPT]
Simone Velasco (Ita) [IPT]
Alessandro Verre (Ita) [IPT]
Samuele Zoccarato (Ita) [IPT]

Team Total Energies
Clement Champoussin (Fra) [TEN]
David Gaudu (Fra) [TEN]
Romain Grégoire (Fra) [TEN]
Donavan Grondin (Fra) [TEN]
Lenny Martinez (Fra) [TEN]
Jaka Primozic (Slo) [TEN]
Brieuc Rolland (Fra) [TEN]

Polti - Kometa
Andrea Bagioli (Ita) [PTK]
Vincenzo Albanese (Ita) [PTK]
Walter Calzoni (Ita) [PTK]
Jarrad Drizners (Aus) [PTK]
Alessandro Fancellu (Ita) [PTK]
Ignatas Konovalovas (Ltu) [PTK]
Alessio Martinelli (Ita) [PTK]

[Fothen_29]

Was würden wir nur ohne das Team Corratec machen? Einmal mehr sind die Jungs von orgen hier Aktivposten und beleben eine Anfangsphase, die ansonsten noch ereignisärmer gewesen wäre als dies ohnehin schon der Fall ist. Dank der Initiative von Corratec setzt sich im ersten Anlauf ein Quartett ab: Monaco und Padun (beide COR), dazu noch Riccitello (EFE) und Villa (IWA). Dahinter: eine Armada von nachführenden Teams. Namentlich: die Astana-Babys, Bardiani, Burgos, Novo Nordisk, Polti, Q36 und Total. In dieser Aufzählung fehlen übrigens noch Teams, die nur einen Fahrer für die Nachführarbeit abstellen und dementsprechend selten in den Fokus der begleitenden Kamera-Motorräder geraten. Während das Übergewicht so schon stark zugunsten des Feldes tendiert, kommt noch dazu, dass Riccitello (EFE) sich vorne sehr zurückhält. Es ist also eigentlich nicht mal mehr eine Prognose, dass das Feld mit dem Quartett keine Probleme haben wird.

Gruppe
Alessandro Monaco (Ita) [COR]
Mark Padun (Ukr) [COR]
Matthew Riccitello (Usa) [EFE]
Giacomo Villa (Ita) [IWA]

Entscheidend für den Ausgang des Rennens dürfte die beiden Anstiege nach Prascorsano und Colleretto Castelnuovo sein. Fürs Protokoll: das führende Quartett ist zu diesem Zeitpunkt bereits wieder eingeholt. Im Feld wird in der Anfahrt zum Prascorsano-Anstieg das Tempo ordentlich angezogen: Bardiani, Education First, Novo Nordisk, Q36 und Total tun sich dort besonders hervor und jagen unter anderem Fahrer wie Brambilla (VBF), Gaudu (TEN) oder Gloag (TNN) als Helfer an die Spitze des Feldes. Dennoch suchen manche die Offensive, so zum Beispiel Fabbro (COR). Der Italiener kommt weg, kann aber nur ein paar Sekunden herausfahren und ist schnell am beißen, um diese überhaupt zu verteidigen. Zur Mitte des Anstiegs geht dann mit Buitrago (TNN) ein Hochkaräter. An dem haben sich einige orientiert, sodass nun das große Mitspringen beginnt. Bagioli (PTK) versucht aus der allgemeinen Beschleunigung heraus nochmal einen drüberzusetzen, beschleunigt dabei aber eher die Beschleunigung als selber wegzukommen.

Letztlich ist es ein Vorstoß von Bettiol (BBH) und Mohoric (Q36) quasi am Gipfel des Hügels, welcher den weiteren Verlauf strukturiert. Bettiol (BBH) und Mohoric (Q36) nehmen ein paar Meter Vorsprung mit in die Abfahrt, während sich dahinter schätzungsweise etwa ein Dutzend Fahrer zu einer ersten Verfolgergruppe konsolidieren. In der Abfahrt gelingt es Mohoric (Q36) tatsächlich, ein paar Meter auf Bettiol (BBH) herauszufahren. Insgesamt ist das aber noch nichts weltbewegendes. Die einzige Vorentscheidung, die am Prascorsano-Anstieg gefallen ist, lautet: einen Massensprint gibt es heute nicht mehr. So geht Mohoric (Q36) also mit ein paar Metern Vorsprung vor Bettiol (BBH) in den Anstieg nach Colleretto Castelnuovo. Beide ziehen hier ordentlich durch, aber es bleibt beim Patt: Mohoric (Q36) kommt nicht entscheidend weg, Bettiol (BBH) kommt nicht entscheidend an den Slowenen dran. Derweil bekommen wir eine Übersicht, wer es alles in die erste Verfolgergruppe geschafft hat: Albanese und Bagioli (beide PTK), Brambilla und Vendrame (beide VBF), Buitrago (TNN), Formolo und Scaroni (beide Q36), Grégoire und Martinez (beide TEN), Herzog (AS2), Johannessen und Zana (beide EFE), Kwiatkowski (COR), Velasco (IPT) sowie Vermaerke (IWA).

In dieser Verfolgergruppe mobilisiert Brambilla nochmal letzte Kräfte für Vendrame (beide VBF). Die Q36-Vertreter Formolo und Scaroni (beide Q36) rollen aber immer wieder zu Störungszwecken mit durch. Damit macht sich das Team von Manager kradria sicher keinerlei Freunde, aber es gelingt immer wieder, die Gruppe aus dem Rhythmus zu bringen. So geht es bei den Verfolgern im Colleretto-Anstieg bald völlig durcheinander, es folgt Attacke auf Attacke, wobei sich niemand richtig lösen kann und jeweils alles bis zur nächsten Attacke zusammenläuft. Buitrago (TNN), Grégoire (TEN) sowie Johannessen und Zana (beide EFE) verballern auf diesem Weg wertvolle Energie, wobei es weder gelingt, die Gruppe entscheidend zu teilen, noch den Abstand zu Bettiol (BBH) und Mohoric (Q36) zu verkleinern. Den beiden spielt die Situation natürlich in die Karten, wobei auch der gegenseitige Patt sicher mehr Energie raubt, als das im Fall einer Kooperation der Fall gewesen wäre.

Letztlich ist es bei den Verfolgern ein Vorstoß von Martinez (TEN), der mehr Wirkung entfaltet: nur Formolo (Q36), Vendrame (VBF) und Vermaerke (IWA) können dem jungen Franzosen folgen. So geht es dann über die Kuppe: vorne Mohoric (Q36), ein paar Meter dahinter Bettiol (BBH), dann das Quartett mit Formolo (Q36) - der natürlich seinen Teamkollegen vorne dabei hat und nicht zum Erfolg der Verfolgung beitragen dürfte) - sowie Martinez (TEN), Vendrame (VBF) und Vermaerke (IWA). Dahinter hat man sich ein bisschen umgeschaut: wer ist noch dabei? Wer hat noch Helfer? Das hat wichtige Zeit gekostet, zumal die Antwort keine überzeugende ist. Bagioli (PTK), Buitrago (TNN), Velasco (IPT) und Zana (EFE) zeigen noch am ehesten zaghafte Ansätze der Zusammenarbeit in der Verfolgung, die dafür von Grégoire (TEN) und Scaroni (Q36) umso motivierter gestört werden. Beide rollen fröhlich vorne mit durch und bremsen die Gruppe dabei ein ums andere Mal aus.

Entsprechend riecht das nach einer Vorentscheidung für die letzten fünfzehn Kilometer: Mohoric (Q36) ganz vorne, Bettiol (BBH) knapp dahinter oder das Quartett mit Formolo (Q36), Martinez (TEN), Vendrame (VBF) und Vermaerke (IWA) dürften die Kandidaten für den Sieg sein, wenn sich hier nicht noch eine entscheidende Wendung auftut. Vorne gelingt es Bettiol (BBH) derweil doch noch, die Lücke zu Mohoric (Q36) zu schließen. Beide arbeiten dann auch umgehend zusammen, fünfzehn Kilometer stur gegeneinander zu fahren hat beiden wohl gereicht. Die Zusammenarbeit zwischen den beiden gibt letztlich auch den Ausschlag darüber, dass die Verfolger nicht mehr nach vorne zurückkommen. Das Rennen wird also zwischen den beiden entschieden, wobei sich das Duo schnell wieder seiner üblichen Sturköpfigkeit besinnt und auf dem Weg zum Ziel in Stehversuche verfällt, weil niemand den Sprint von vorne eröffnen will. Weil beide schlitzorig genug sind, um auf die Spielchen des jeweils anderen nicht final reinzufallen, beginnen Bettiol (BBH) und Mohoric (Q36) den Sprint letztlich mehr oder weniger nebeneinander.

Dabei kann Bettiol (BBH) den Umstand ausspielen, dass er in dieser Saison schon den Tick mehr Rennhärte sammeln konnte als sein Kontrahent. Entsprechend gelingt es Bettiol (BBH), den Sprint denkbar knapp zu gewinnen. Sieg also für den Einheimischen im Trikot der ausländischen Mannschaft gegen den Ausländer im Trikot der einheimischen Mannschaft. Dahinter hat Vermaerke (IWA) - der sich heute in guter Form präsentiert - mit dem Versuch einer späten Attacke keinen Erfolg: das Verfolger-Quartett bleibt zusammen, also entscheidet ein Gruppensprint um den letzten Platz auf dem Podium. Diesen Sprint gewinnt Vendrame (VBF) - ein Italiener im Trikot einer italienischen Mannschaft, der entsprechend mit aufs Podium darf. Formolo ((Q36) wird Vierter, Martinez (TEN) vervollständigt die Top Fünf und Vermaerke (IWA) bezahlt den Preis für seine späte Attacke. Dahinter konnte sich Kwiatkowski (COR) bei den Verfolgern mit einer späten Attacke gemeinsam mit Herzog (AS2) und Albanese (PTK) lösen. Den Sprint um Rang sieben dieser Dreier-Gruppe gewinnt Albanese (PTK) vor Herzog (AS2) und Kwiatkowski. Velasco (IPT) vervollständigt dahinter die Top Ten. Ich verabschiede mich an dieser Stelle, bis bald bei FothenTV!