Jenthe Biermans (Bel) [GFC]
Ramses Debruyne (Bel) [GFC]
Michael Hepburn (Aus) [GFC]
Paul Magnier (Fra) [GFC]
Arne Marit (Bel) [GFC]
Enzo Paleni (Fra) [GFC]
Nicolas Prodhomme (Fra) [GFC]
Krists Neilands (Lat) [Q36]
Orluis Aular (Ven) [Q36]
Jacob Eriksson (Swe) [Q36]
Lucas Eriksson (Swe) [Q36]
Dusan Rajovic (Srb) [Q36]
Edvald Boasson Hagen (Nor) [UXM]
Sven Erik Bystrøm (Nor) [UXM]
Alexander Kristoff (Nor) [UXM]
Mathias Norsgaard (Den) [UXM]
Casper Pedersen (Den) [UXM]
Rasmus Tiller (Nor) [UXM]
Martin Urianstad (Nor) [UXM]
Felix Groß (Ger) [SOQ]
Arthur Kluckers (Lux) [SOQ]
Fabian Lienhard (Sui) [SOQ]
Leslie Lührs (Ger) [SOQ]
Antoine Raugel (Fra) [SOQ]
Frederik Rodenberg (Den) [SOQ]
Axel van der Tuuk (Ned) [SOQ]
Pier-André Côté (Can) [VBF]
Fredrik Dversnes (Nor) [VBF]
Derek Gee (Can) [VBF]
Jonas Iversby Hvideberg (Nor) [VBF]
Frank van den Broek (Ned) [VBF]
Alexander Hajek (Aut) [AS2]
Emil Herzog (Ger) [AS2]
Noa Isidore (Fra) [AS2]
Vadim Pronskiy (Kaz) [AS2]
Santiago Umba (Col) [AS2]
Baptiste Vadic (Fra) [AS2]
Frederik Wandahl (Den) [AS2]
Sergio Meris (Ita) [IP2]
Nicolas Milesi (Ita) [IP2]
Henrik Pedersen (Den) [IP2]
Diego Pescador (Col) [IP2]
Jonathan Vervenne (Bel) [IP2]
Nicolas Alustiza (Esp) [IW2]
Unai Aznar (Esp) [IW2]
Benjamin Eckerstorfer (Aut) [IW2]
Jorge Gutiérrez (Esp) [IW2]
Moritz Kärsten (Ger) [IW2]
Dylan Vandenstorme (Bel) [IW2]
Victor Vercouillie (Bel) [IW2]
Hallo und herzlich willkommen zur kurzen Zusammenfassung der Volta NXT Classic! Das Rennen in den Niederlanden, bis 2011 als Hel van het Mergelland firmierend, dann als Volta Limburg Classic und nun erstmals mit neuem Namen, steht zu seinem Austragungszeitpunkt immer etwas im Schatten der größeren Rennen rundherum - auch in diesem Jahr liegt es am Vortag der Ronde, sodass die größten Namen hier vergeblich gesucht werden. Alexander Kristoff (UXM) ragt da wohl noch heraus - endlich wieder gemanagt, traut er sich die Ronde wohl noch nicht ganz zu und will hier zur Form finden. Vorjahressieger Tim Wellens (BWB) fehlt leider, wenngleich auch er ja seit Kurzem wieder einen Manager hat. Ohnehin ist das Feld in der Breite recht enttäuschend: Nur zwei GS1-, drei GS2- und drei Development Teams haben sich hier eingefunden. Schade, da lassen sich doch einige die Chance auf schöne Platzierungen und Weltranglistenpunkte entgehen. Denn das Rennen ist ja auch ein durchaus offenes, es geht praktisch permanent auf und ab, aber immer nur kurz, sodass von einem sehr selektiven Verlauf bis zu einem größeren Sprint eigentlich alles denkbar scheint.
Die Anfangsphase lief dann relativ kontrolliert ab, da Groupama, VF Bardiani sowie das Dev Team von Astana sich für eine kleine Gruppe einsetzten und letztlich auch ihren Willen bekamen: Unai Aznar (IW2), Lucas Eriksson (Q36), Rasmus Tiller (UXM) und Axel van der Tuuk (SOQ) setzten sich als Quartett ab und wurden von den genannten drei Teams an einer kontrollierbar langen Leine gehalten. Einige Minuten durften sie herausfahren, dann nutzte man hinten aber die quantitative Übermacht, um den Abstand zu deckeln und schonmal nach und nach wieder leicht abzuknabbern. Dazu genügte ein moderates Tempo, das Wetter spielte heute keine große Rolle und die Teams schienen sich vorerst in einen eher linearen Rennverlauf zu fügen - sodass es vielmehr nicht zu erzählen gibt von den ersten zwei Dritteln des Rennens.
Action kam nach knapp 130 Kilometern ins Geschehen, am Camerig, einem giftigen Anstieg, den viele auch vom Amstel Gold Race kennen werden. Während die Spitzengruppe weiterhin harmonierte, aber ihr Vorsprung auf rund zweieinhalb Minuten gefallen war, ging im Feld VF Bardiani in die Attacke über mit dem Trio Dversens (VBF), Gee (VBF) und van den Broek (VBF). Darauf hatten einige durchaus gewartet und über die anschließende Abfahrt bildete sich eine Verfolgergruppe heraus: Neben dem VF-Trio waren noch Byström (UXM), Kluckers (SOQ), Meris (IP2) und Neilands (Q36) vertreten. Die Zusammenarbeit war aber nicht ideal dort und dahinter formierten sich Astana, Groupama und Intermarché, die den Sprung verpasst hatten. Letztlich schlug über die nächsten 15 Kilometer das Pendel zugunsten dieser Mannschaften aus, sodass das Unterfangen erstmal beendet wurde, aber natürlich nicht ohne Effekt geblieben war: Das Feld war nun schon erheblich ausgedünnt und die Ausreißer nun gute 40 Kilometer vor dem Ziel schon auf anderthalb Minuten herangeholt.
Die nächste Verschärfung setzte dann Astana, das eben noch geschlafen hatte, indem man im Kultjen Herzog (AS2) und Wandahl (AS2) in die Offensive schickte. Den beiden konnte zunächst nur eine Handvoll Fahrer folgen, auf den nächsten Kilometern füllte sich das Ganze aber nochmal etwas auf und es waren nun insgesamt 15 Akteure gemeinsam unterwegs: Biermans (GFC), Aular, Neilands (beide Q36), Byström, Kristoff (beide UXM), Kluckers (SOQ), Dversnes, Gee, van den Broek (alle VBF), Herzog, Isidore, Wandahl (alle AS2), Meris, Pedersen (beide IP2) und Vercouillie (IW2). AUch wenn sich hier nicht alle zu gleichen Anteilen einbrachten, lief diese Gruppe erstmal ganz gut - man hatte einige Sprinter wie Magnier (GFC), Rajovic (Q36) oder Lienhard (SOQ) distanziert und es schienen sich schlicht die stärksten Fahrer des Rennens gefunden zu haben, sodass man trotz des Beäugens in den folgenden Wellen den Abstand nach hinten ausbaute. Bereits 23 Kilometer vor dem Ziel war auch die frühe Gruppe Geschichte - die eingeholten Fahrer versuchten jetzt allenfalls nochmal, ihren hinzugekommenen Teamkollegen zu helfen.
Der nächste Scharfrichter war der Mheerelindje gute 20 Kilometer vor dem Ziel: Zunächst versuchten es Bystrom und Vercouillie mit einer Attacke, kamen aber nicht richtig weg - kraftvoller sah der Antritt von Neilands aus, dem nur noch Dversnes und Biermans folgen konnten. Diese drei machten hier erstmal eine gute Lücke auf und zogen gemeinsam durch, während dahinter ein bisschen Disharmonie aufkam: Dversnes hatte ja noch zwei Teamkollegen in der Verfolgergruppe, ebenso Neilands, der dort auf den endschnellen Aular zählen konnte, den natürlich niemand gerne einfach zum Ziel ziehen wollte. Weitere Antritte aus der Verfolgergruppe fruchteten kaum, einzig fielen im letzten Anstieg des Tages die frühen Ausreißer zurück.
13 Kilometer waren da noch zu fahren, das Spitzentrio eine gute halbe Minute voraus. Der Sieger würde wohl entweder zwischen den dreien ermittelt oder zwischen den nun zwölf Verfolgern - alle anderen lagen schon zu weit zurück: Auch wenn das Sprinterfeld sich nicht komplett aufgegeben hatte, die Lücke war zu groß und kein hinreichender Zug dort drauf. Je näher man dem Ziel kam, desto nervöser wurde man auch vorne - da Biermans wohl der deutlich endschnellste Fahrer war, versuchten die anderen beiden jetzt immer mal, sich abzusetzen, allerdings ohne Erfolg. Dadurch entstanden immer wieder mal Momente des Vakuums, mal verweigerte einer die Führung, ideal war das alles nicht. Aber auch bei den Verfolgern gab es solche Situationen und so taten sie sich alles in allem schwer, den Abstand ganz erkennbar zu reduzieren, nur wenige Sekunden holte man nach und nach heraus.
Biermans übernahm dann vorne zunehmend Verantwortung; wenn die anderen beiden ihn auch nicht immer konsequent ablösten, schien er seine Überlegenheit im Sprint hier doch als ausreichend einzuschätzen, um sich in diesen Momenten stärker einzubringen, anstatt Leute wie Aular oder Kristoff nochmal herankommen zu lassen. Auf den letzten Kilometern nahm die Lücke dann trotzdem nochmal ab, hinten witterte man die Chance und zog jetzt doch etwas konsequenter durch. An der 3.000-Meter-Marke waren es noch 15 Sekunden, einen Kilometer später zwölf. Da stagnierte es dann aber etwas und es sah für die drei Spitzenreiter doch zunehmend gut aus, den Verfolgern gingen die Meter aus, um nochmal signifikant näherzukommen.
Erwartungsgemäß hatte Biermans in der Sprintanfahrt wieder keine Ablösung bekommen, Dversnes und Neilands lauerten am Hinterrad. Wenige Sekunden später lancierte Byström jetzt für Kristoff, das wäre natürlich auch eine große Comebackgeschichte hier mit einem Sieg, aber da müssten sie vorne doch langsam ziemlich eingehen, damit dieses Szenario noch eintreten würde. Und danach sah es nicht aus, Dversnes eröffnete den Sprint, Neilands im Windschatten. Biermans hatte sich aber aufmerksam umgedreht und ging nun auch los, und es sah in der Tat so aus, als hätte die nicht ganz faire Arbeitsaufteilung ihm hier nicht alle Reserven geraubt, Biermans mit einem guten Antritt... und dem Sieg! Das war dann doch eine souveräne Angelegenheit. Deutlich knapper der Kampf um Platz zwei, letztlich zog Neilands hier noch knapp an Dversnes vorbei.
Das Duell um Platz vier lautete dann Kristoff gegen Aular und letztlich konnte der Norweger hier die gute Vorarbeit nutzen und die Oberhand behalten, Q36 also in beiden Gruppen Zweiter. Auf den Plätzen sechs und sieben dann zwei junge Fahrer aus den Dev Teams in Person von Noa Isidore und Henrik Pedersen. Die Top10 werden von Kluckers, Herzog und Vercouillie komplettiert, die damit auch in den seltenen Genuss solcher Platzierungen kommen. Danach trudeln noch van den Broek, Meris, Byström, Wandahl und Gee ein, die im Sprint nicht mehr ganz den Punch ihrer Kontrahenten hatten. Die frühe Ausreißer waren noch vom verbliebenen Feld eingeholt worden, aus dem Paul Magnier einen letztlich recht irrelevanten Sprint gewinnt vor Lienhard, Rajovic, Vandenstorme und Vervenne - aber der Franzose darf ja mit seinem Teamkollegen Biermans jubeln. Das war's von der Volta NXT Classic, danke fürs Interesse - ich begebe mich dann weiter nach Italien, um am Montag und Dienstag von den dortigen U23-Rennen zu berichten.