Burgos - BH
001 Christophe Laporte (Fra) [BBH]
002 Cesare Benedetti (Pol) [BBH]
003 Dries De Bondt (Bel) [BBH]
004 Alex Edmondson (Aus) [BBH]
005 Christopher Juul-Jensen (Den) [BBH]
006 Giacomo Nizzolo (Ita) [BBH]
007 Lukasz Wisniowski (Pol) [BBH]
Lidl-Trek
011 Edoardo Affini (Ita) [LTK]
012 Maurice Ballerstedt (Ger) [LTK]
013 Yves Lampaert (Bel) [LTK]
014 Jasper Philipsen (Bel) [LTK]
015 Wout van Aert (Bel) [LTK]
016 Mick van Dijke (Ned) [LTK]
017 Tim van Dijke (Ned) [LTK]
Movistar Team
021 Mads Pedersen (Den) [MOV]
022 Xabier Azparren (Esp) [MOV]
023 Arnaud De Lie (Bel) [MOV]
024 Abner González (Pur) [MOV]
025 Edward Theuns (Bel) [MOV]
026 Damien Touzé (Fra) [MOV]
027 Mads Würtz Schmidt (Den) [MOV]
Team Novo Nordisk
031 Mathieu van der Poel (Ned) [TNN]
032 Andrey Amador (Crc) [TNN]
033 Guillaume Boivin (Can) [TNN]
034 Luke Durbridge (Aus) [TNN]
035 Matevz Govekar (Slo) [TNN]
036 Tobias Ludvigsson (Swe) [TNN]
037 Elia Viviani (Ita) [TNN]
Israel - Premier Tech
041 Lander Loockx (Bel) [IPT]
042 Valentin Madouas (Fra) [IPT]
043 Jonathan Milan (Ita) [IPT]
044 Daniel Oss (Ita) [IPT]
045 Laurenz Rex (Bel) [IPT]
046 Peter Sagan (Svk) [IPT]
047 Bram Welten (Ned) [IPT]
Q36.5 Pro Cycling Team
051 Matej Mohoric (Slo) [Q36]
052 Jacob Eriksson (Swe) [Q36]
053 Gianni Moscon (Ita) [Q36]
054 Krists Neilands (Lat) [Q36]
055 Jonas Rutsch (Ger) [Q36]
056 Toms Skujins (Lat) [Q36]
057 Connor Swift (Gbr) [Q36]
Team Visma | Lease a Bike
061 Rémi Cavagna (Fra) [TVL]
062 Søren Kragh Andersen (Den) [TVL]
063 Jordan Labrosse (Fra) [TVL]
064 Enzo Leijnse (Ned) [TVL]
065 Tim Merlier (Bel) [TVL]
066 Ramon Sinkeldam (Ned) [TVL]
067 Gijs Van Hoecke (Bel) [TVL]
Team Total Energies
071 Mikkel Bjerg (Den) [TEN]
072 Clément Davy (Fra) [TEN]
073 Pierre Gautherat (Fra) [TEN]
074 Donavan Grondin (Fra) [TEN]
075 Stefan Küng (Sui) [TEN]
076 Niklas Larsen (Den) [TEN]
077 Casper van Uden (Ned) [TEN]
Polti - Kometa
081 Luca Mozzato (Ita) [PTK]
082 Davide Ballerini (Ita) [PTK]
083 James Fouché (Nzl) [PTK]
084 Ignatas Konovalovas (Ltu) [PTK]
085 Kelland O'Brien (Aus) [PTK]
086 Dion Smith (Nzl) [PTK]
087 James Whelan (Aus) [PTK]
Team Jayco AlUla
091 Ryan Gibbons (Rsa) [JAY]
092 Michael Matthews (Aus) [JAY]
093 Barnabás Peák (Hun) [JAY]
094 Clément Russo (Fra) [JAY]
095 Nicolás Tivani (Arg) [JAY]
096 Cameron Wurf (Aus) [JAY]
097 Maikel Zijlaard (Ned) [JAY]
Astana Qazaqstan Team
101 Kasper Asgreen (Den) [AST]
102 Gleb Brussenskiy (Kaz) [AST]
103 Yevgeni Fedorov (Kaz) [AST]
104 Álvaro Hodeg (Col) [AST]
105 Xandro Meurisse (Bel) [AST]
106 Alexis Renard (Fra) [AST]
107 Michael Valgren (Den) [AST]
Euskaltel - Euskadi
111 Iván García (Esp) [EUS]
112 Per Strand Hagenes (Nor) [EUS]
113 Juri Hollmann (Ger) [EUS]
114 Ward Vanhoof (Bel) [EUS]
115 Stan Van Tricht (Bel) [EUS]
116 Sam Welsford (Aus) [EUS]
117 Rick Zabel (Ger) [EUS]
Intermarché - Wanty
121 Tiesj Benoot (Bel) [IWA]
122 Nolann Mahoudo (Fra) [IWA]
123 Riley Pickrell (Can) [IWA]
124 Nils Politt (Ger) [IWA]
125 Harry Sweeny (Aus) [IWA]
126 Maxim Van Gils (Bel) [IWA]
127 Brent Van Moer (Bel) [IWA]
VF Group - Bardiani CSF - Faizanè
131 Jonas Abrahamsen (Nor) [VBF]
132 John Degenkolb (Ger) [VBF]
133 Fredrik Dversnes (Nor) [VBF]
134 Derek Gee (Can) [VBF]
135 Jonas Iversby Hvideberg (Nor) [VBF]
136 Gorka Sorarrain (Esp) [VBF]
137 Frank van den Broek (Ned) [VBF]
Soudal - Quick Step
141 Gil Gelders (Bel) [SOQ]
142 Tord Gudmestad (Nor) [SOQ]
143 Arthur Kluckers (Lux) [SOQ]
144 Fabian Lienhard (Sui) [SOQ]
145 Mathias Vacek (Cze) [SOQ]
146 Axel van der Tuuk (Ned) [SOQ]
147 Søren Wærenskjold (Nor) [SOQ]
Uno-X Mobility
151 Edvald Boasson Hagen (Nor) [UXM]
152 Sven Erik Bystrøm (Nor) [UXM]
153 Alexander Kristoff (Nor) [UXM]
154 Mathias Norsgaard (Den) [UXM]
155 Casper Pedersen (Den) [UXM]
156 Rasmus Tiller (Nor) [UXM]
157 Martin Urianstad (Nor) [UXM]
Gent-Wevelgem | BEL | 1.WT2
Gent-Wevelgem | BEL | 1.WT2
Herzlich Willkommen aus Gent! Wenn man die bisherige Klassiker-Saison Revue passieren lässt, ergibt sich ein leicht eintöniges Bild: van der Poel (TNN) konnte nach dem Omloop mit Milano-Sanremo auch das erste Monument gewinnen. Vor zwei Tagen beim E3 Prijs konnte der Enkel von Poulidor zwar nicht gewinnen, stand als denkbar knapp von Pedersen (MOV) geschlagener Zweiter aber dennoch auf dem Podium. Nur bei den Strade Bianche ging es so drunter und drüber, dass der Dominator der bisherigen Klassiker-Kampagne das Ziel nur unter "ferner liefen" erreichte. Gehen die van der Poel (TNN) Festspiele also heute weiter? Gent-Wevelgem ist von den großen Pavé-Klassikern insofern vielleicht der "einfachste", als dass eine Entscheidung im Sprint einer größeren Gruppe zumindest wahrscheinlicher ist als beim E3 Prijs oder bei der Ronde. Wird das Rennen dadurch für van der Poel (TNN) zu "leicht"? So oder so: van der Poel (TNN) lässt sich das Rennen nicht entgehen und scheint diese "Sorge" entsprechend nicht zu teilen.
Zunächst aber der Reihe nach: Mit Astana, Burgos, Lidl, Movistar, Novo Nordisk und Total findet sich früh eine breite Allianz in der Nachführarbeit. Dieser Umstand zeigt bereits, dass von einem offenen Rennen ausgegangen wird: viele Teams rechnen sich hier etwas aus und übernehmen Verantwortung. Obwohl van der Poel (TNN) die bisherige Klassiker-Kampagne dominiert hat, wird er hier - anders als Pogacar (TEN) auf den Strade Bianche - nicht als alleiniger Top-Favorit gesehen, weil eben zum Beispiel das "Szenario Massensprint" oder andere Ausgänge neben einer van der Poel (TNN) Dominanz offenbar als wahrscheinlich genug angesehen werden, um dafür zu arbeiten. Dennoch: einige Teams suchen den Weg in die frühe Gruppe. Die löst sich dann auch verhältnismäßig schnell. Einerseits liegt das daran, dass hinten eben eine breite Allianz in der Nachführarbeit besteht. Und andererseits aber auch daran, dass Fahrer wie Labrosse (TVL), Sagan (IPT) oder van Tricht (EUS) entweder aufgrund fehlender Form, fehlender Unterstützung durch ihr Team oder auch fehlendem "zur richtigen Zeit am richtigen Ort" den - überraschend frühen - richtigen Abgang verpassen.
Gruppe
057 Connor Swift (Gbr) [Q36]
061 Rémi Cavagna (Fra) [TVL]
125 Harry Sweeny (Aus) [IWA]
131 Jonas Abrahamsen (Nor) [VBF]
132 John Degenkolb (Ger) [VBF]
154 Mathias Norsgaard (Den) [UXM]
So löst sich dieses Sextett, in welchem Bardiani mit Abrahamsen und Degenkolb (beide VBF) als einziges Team doppelt vertreten ist. Neben dem hochdekorierten Veteran Degenkolb (VBF) sind mit Cavagna (TVL) oder Swift (Q36) weitere Jungs vorne dabei, die auf jeden Fall Pavé können. Und auch Norsgaard (UXM) und Sweeny (IWA) sollte man diesbezüglich nicht unterschätzen. Hinten sind aber Astana, Burgos, Lidl, Movistar, Novo Nordisk und Total zahlenmäßig so überlegen, dass die Gruppe niemandem Sorgenfalten in die Stirn treibt. Und so entwickelt sich eine recht stabile Rennsituation. Ich verschone Euch an der Stelle von einer Geschichtsstunde, welche durch die Mahmale der "flanders fields" angeregt werden könnte, die in den ersten Rennstunden typischerweise passiert werden und entsprechende Fernseh-Bilder ermöglichen. Eines möchte ich aber dennoch loswerden: die Weltkriegs-Denkmäler, für welche die Fahrer natürlich wenig Aufmerksamkeit aufbringen können, verdienen darüber hinaus dennoch jede Beachtung. Schließlich stecken hinter jedem einzelnen dieser Denkmäler bedrückende und mahnende Ereignisse und historische Erfahrungen, die vor dem Hintergrund des aktuellen Umgangs mit Europa dringlicher erscheinen als das lange der Fall war. Für "unsere" Generation mag das friedliche und offene Europa das einzige sein, welches wir kennen. Die flanders fields, die hier durchquert werden, erinnern jedoch daran, dass dies vor gar nicht so langer Zeit alles andere als selbstverständlich war und daher - ohne entsprechenden politischen Willen - auch kein selbstverständlich fortbestehender Naturzustand ist.
Aber zurück zum Rennen, welches lange ruhig bleibt. Zwar schaltet sich Soudal irgendwann mit in die Nachführarbeit ein und auch Novo Nordisk versucht sich an einer Tempoerhöhung. Aber beiden Teams fehlen die Fahrer, um damit dieses Feld bei Gent-Wevelgem signifikant zu erschrecken. Diese Rolle muss van der Poel (TNN) schon selber übernehmen - und tut das auch, für einige durchaus zu einem überraschend frühen Zeitpunkt: bereits an der ersten Monteberg-Passage - und damit fast neunzig Kilometer vor dem Ziel - geht der Dominator dieses Frühjahrs in die Offensive! Pedersen (MOV), Skujins (Q36) und van Aert (LTK) sind die einzigen Fahrer, die über Monteberg und Kemmelberg direkt das Hinterrad von van der Poel (TNN) halten können. Dahinter konsolidiert sich eine Verfolgergruppe mit Bjerg und Küng (beide TEN), Madouas und Milan (beide IPT) sowie Mohoric (Q36) und Laporte (BBH). Fahrer wie Asgreen (AST), de Lie (MOV) und Politt (IWA) finden sich in einer dritten Gruppe wieder. Das Problem von van der Poel (TNN) ist nun allerdings, dass Skujins (Q36) und van Aert (LTK) nicht mitarbeiten können oder wollen. Die Gruppe dahinter läuft hingegen ganz gut, sodass man schnell zum Quartett um van der Poel (TNN) aufschließen kann.
Verfolger
001 Christophe Laporte (Fra) [BBH]
015 Wout van Aert (Bel) [LTK]
021 Mads Pedersen (Den) [MOV]
031 Mathieu van der Poel (Ned) [TNN]
042 Valentin Madouas (Fra) [IPT]
043 Jonathan Milan (Ita) [IPT]
051 Matej Mohoric (Slo) [Q36]
056 Toms Skujins (Lat) [Q36]
071 Mikkel Bjerg (Den) [TEN]
075 Stefan Küng (Sui) [TEN]
Dementsprechend fährt nun hinter der frühen Gruppe, die immer noch knapp in Führung liegt, eine zehnköpfige Verfolgergruppe um van der Poel (TNN). Die Gruppe mit Asgreen (AST), de Lie (MOV) und Politt (IWA) wird derweil vom Feld gejagt, in welchem Soudal, Uno-X und vor allem Lidl das Tempo hochhalten. Gerade die Qualität der Lidl-Helfer sorgt dafür, dass man relativ schnell den Anschluss an diese Verfolgergruppe schafft. Etwa sechzig Kilometer vor dem Ziel schließt die van der Poel (TNN) Gruppe dann zu den frühen Ausreißern auf. Dass man überhaupt noch vor dem von Lidl angeführten Feld unterwegs ist, muss Fahrern wie Bjerg und Küng (beide TEN), Laporte (BBH), Pedersen (MOV), Swift (Q36) und van der Poel (TNN) gedankt werden, die trotz der Verweigerungshaltung von van Aert, der auf seinen Teamkollegen Philipsen (beide LTK) verweist, fair mitkreiseln. So geht es in Richtung der zweiten Monteberg-Kemmelberg-Kombination. Und die haben sich bei den Favoriten einige Fahrer für ihre Attacke vorgemerkt: Insbesondere Laporte (BBH) und Pedersen (MOV) suchen hier die Offensive! Das Ergebnis ist ähnlich wie zuvor: Laporte (BBH) kommt mit seiner Attacke nicht weit, sodass sich wieder das Quartett mit Pedersen (MOV), Skujins (Q36), van Aert (LTK) und van der Poel (TNN) konsolidiert.
Nach dem Monteberg kommt aber gleich der Kemmelberg - und da muss Skujins (Q36) nun abreißen lassen! Damit bleibt ein Trio mit Pedersen (MOV), van Aert (LTK) und van der Poel (TNN) vorne und geht über den Kemmelberg. Da van Aert (LTK) aber bei seiner Verweigerungshaltung bleibt und die anderen beiden den Belgier in der Konstellation nicht chauffieren wollen, läuft allerdings einiges wieder zusammen. So kommt die Zehner-Gruppe von vorhin wieder zusammen, wobei sich Abrahamsen (VBF) und Sweeny (IWA) aus der frühen Gruppe vorne festbeißen können, während Cavagna (TVL), Degenkolb (VBF), Norsgaard (UXM) und Swift (Q36) zurückfallen. Auch im Feld dahinter hat es derweil Attacken gegeben: namentlich haben es Asgreen (AST) und Benoot (IWA) versucht und dabei eine Verfolgergruppe kreiert. Mit Gautherat (TEN), Garcia (EUS), Kragh Andersen (TVL) und Matthews (JAY) kann man sich absetzen. Dahinter verbleiben die übrigen Helfer von Lidl und Uno-X - namentlich Lampaert und die Gebrüder van Dijke (alle LTK) sowie sowie Boasson Hagen und Tiller (beide UXT) - in der Tempoarbeit. Diesen Helfern gegenüber ist die von Asgreen (AST) und Benoot (IWA) kreierte Gruppe überlegen, sodass man sich langsam vom Feld absetzen und die Jagd auf die noch zwischen den Gruppen hängenden Ausreißer aufnehmen kann.
Gruppe
001 Christophe Laporte (Fra) [BBH]
015 Wout van Aert (Bel) [LTK]
021 Mads Pedersen (Den) [MOV]
031 Mathieu van der Poel (Ned) [TNN]
042 Valentin Madouas (Fra) [IPT]
043 Jonathan Milan (Ita) [IPT]
056 Toms Skujins (Lat) [Q36]
051 Matej Mohoric (Slo) [Q36]
071 Mikkel Bjerg (Den) [TEN]
075 Stefan Küng (Sui) [TEN]
125 Harry Sweeny (Aus) [IWA]
131 Jonas Abrahamsen (Nor) [VBF]
Verfolger 1
057 Connor Swift (Gbr) [Q36]
061 Rémi Cavagna (Fra) [TVL]
132 John Degenkolb (Ger) [VBF]
154 Mathias Norsgaard (Den) [UXM]
Verfolger 2
062 Søren Kragh Andersen (Den) [TVL]
073 Pierre Gautherat (Fra) [TEN]
092 Michael Matthews (Aus) [JAY]
101 Kasper Asgreen (Den) [AST]
111 Iván García (Esp) [EUS]
121 Tiesj Benoot (Bel) [IWA]
Zunächst aber der Reihe nach: Mit Astana, Burgos, Lidl, Movistar, Novo Nordisk und Total findet sich früh eine breite Allianz in der Nachführarbeit. Dieser Umstand zeigt bereits, dass von einem offenen Rennen ausgegangen wird: viele Teams rechnen sich hier etwas aus und übernehmen Verantwortung. Obwohl van der Poel (TNN) die bisherige Klassiker-Kampagne dominiert hat, wird er hier - anders als Pogacar (TEN) auf den Strade Bianche - nicht als alleiniger Top-Favorit gesehen, weil eben zum Beispiel das "Szenario Massensprint" oder andere Ausgänge neben einer van der Poel (TNN) Dominanz offenbar als wahrscheinlich genug angesehen werden, um dafür zu arbeiten. Dennoch: einige Teams suchen den Weg in die frühe Gruppe. Die löst sich dann auch verhältnismäßig schnell. Einerseits liegt das daran, dass hinten eben eine breite Allianz in der Nachführarbeit besteht. Und andererseits aber auch daran, dass Fahrer wie Labrosse (TVL), Sagan (IPT) oder van Tricht (EUS) entweder aufgrund fehlender Form, fehlender Unterstützung durch ihr Team oder auch fehlendem "zur richtigen Zeit am richtigen Ort" den - überraschend frühen - richtigen Abgang verpassen.
Gruppe
057 Connor Swift (Gbr) [Q36]
061 Rémi Cavagna (Fra) [TVL]
125 Harry Sweeny (Aus) [IWA]
131 Jonas Abrahamsen (Nor) [VBF]
132 John Degenkolb (Ger) [VBF]
154 Mathias Norsgaard (Den) [UXM]
So löst sich dieses Sextett, in welchem Bardiani mit Abrahamsen und Degenkolb (beide VBF) als einziges Team doppelt vertreten ist. Neben dem hochdekorierten Veteran Degenkolb (VBF) sind mit Cavagna (TVL) oder Swift (Q36) weitere Jungs vorne dabei, die auf jeden Fall Pavé können. Und auch Norsgaard (UXM) und Sweeny (IWA) sollte man diesbezüglich nicht unterschätzen. Hinten sind aber Astana, Burgos, Lidl, Movistar, Novo Nordisk und Total zahlenmäßig so überlegen, dass die Gruppe niemandem Sorgenfalten in die Stirn treibt. Und so entwickelt sich eine recht stabile Rennsituation. Ich verschone Euch an der Stelle von einer Geschichtsstunde, welche durch die Mahmale der "flanders fields" angeregt werden könnte, die in den ersten Rennstunden typischerweise passiert werden und entsprechende Fernseh-Bilder ermöglichen. Eines möchte ich aber dennoch loswerden: die Weltkriegs-Denkmäler, für welche die Fahrer natürlich wenig Aufmerksamkeit aufbringen können, verdienen darüber hinaus dennoch jede Beachtung. Schließlich stecken hinter jedem einzelnen dieser Denkmäler bedrückende und mahnende Ereignisse und historische Erfahrungen, die vor dem Hintergrund des aktuellen Umgangs mit Europa dringlicher erscheinen als das lange der Fall war. Für "unsere" Generation mag das friedliche und offene Europa das einzige sein, welches wir kennen. Die flanders fields, die hier durchquert werden, erinnern jedoch daran, dass dies vor gar nicht so langer Zeit alles andere als selbstverständlich war und daher - ohne entsprechenden politischen Willen - auch kein selbstverständlich fortbestehender Naturzustand ist.
Aber zurück zum Rennen, welches lange ruhig bleibt. Zwar schaltet sich Soudal irgendwann mit in die Nachführarbeit ein und auch Novo Nordisk versucht sich an einer Tempoerhöhung. Aber beiden Teams fehlen die Fahrer, um damit dieses Feld bei Gent-Wevelgem signifikant zu erschrecken. Diese Rolle muss van der Poel (TNN) schon selber übernehmen - und tut das auch, für einige durchaus zu einem überraschend frühen Zeitpunkt: bereits an der ersten Monteberg-Passage - und damit fast neunzig Kilometer vor dem Ziel - geht der Dominator dieses Frühjahrs in die Offensive! Pedersen (MOV), Skujins (Q36) und van Aert (LTK) sind die einzigen Fahrer, die über Monteberg und Kemmelberg direkt das Hinterrad von van der Poel (TNN) halten können. Dahinter konsolidiert sich eine Verfolgergruppe mit Bjerg und Küng (beide TEN), Madouas und Milan (beide IPT) sowie Mohoric (Q36) und Laporte (BBH). Fahrer wie Asgreen (AST), de Lie (MOV) und Politt (IWA) finden sich in einer dritten Gruppe wieder. Das Problem von van der Poel (TNN) ist nun allerdings, dass Skujins (Q36) und van Aert (LTK) nicht mitarbeiten können oder wollen. Die Gruppe dahinter läuft hingegen ganz gut, sodass man schnell zum Quartett um van der Poel (TNN) aufschließen kann.
Verfolger
001 Christophe Laporte (Fra) [BBH]
015 Wout van Aert (Bel) [LTK]
021 Mads Pedersen (Den) [MOV]
031 Mathieu van der Poel (Ned) [TNN]
042 Valentin Madouas (Fra) [IPT]
043 Jonathan Milan (Ita) [IPT]
051 Matej Mohoric (Slo) [Q36]
056 Toms Skujins (Lat) [Q36]
071 Mikkel Bjerg (Den) [TEN]
075 Stefan Küng (Sui) [TEN]
Dementsprechend fährt nun hinter der frühen Gruppe, die immer noch knapp in Führung liegt, eine zehnköpfige Verfolgergruppe um van der Poel (TNN). Die Gruppe mit Asgreen (AST), de Lie (MOV) und Politt (IWA) wird derweil vom Feld gejagt, in welchem Soudal, Uno-X und vor allem Lidl das Tempo hochhalten. Gerade die Qualität der Lidl-Helfer sorgt dafür, dass man relativ schnell den Anschluss an diese Verfolgergruppe schafft. Etwa sechzig Kilometer vor dem Ziel schließt die van der Poel (TNN) Gruppe dann zu den frühen Ausreißern auf. Dass man überhaupt noch vor dem von Lidl angeführten Feld unterwegs ist, muss Fahrern wie Bjerg und Küng (beide TEN), Laporte (BBH), Pedersen (MOV), Swift (Q36) und van der Poel (TNN) gedankt werden, die trotz der Verweigerungshaltung von van Aert, der auf seinen Teamkollegen Philipsen (beide LTK) verweist, fair mitkreiseln. So geht es in Richtung der zweiten Monteberg-Kemmelberg-Kombination. Und die haben sich bei den Favoriten einige Fahrer für ihre Attacke vorgemerkt: Insbesondere Laporte (BBH) und Pedersen (MOV) suchen hier die Offensive! Das Ergebnis ist ähnlich wie zuvor: Laporte (BBH) kommt mit seiner Attacke nicht weit, sodass sich wieder das Quartett mit Pedersen (MOV), Skujins (Q36), van Aert (LTK) und van der Poel (TNN) konsolidiert.
Nach dem Monteberg kommt aber gleich der Kemmelberg - und da muss Skujins (Q36) nun abreißen lassen! Damit bleibt ein Trio mit Pedersen (MOV), van Aert (LTK) und van der Poel (TNN) vorne und geht über den Kemmelberg. Da van Aert (LTK) aber bei seiner Verweigerungshaltung bleibt und die anderen beiden den Belgier in der Konstellation nicht chauffieren wollen, läuft allerdings einiges wieder zusammen. So kommt die Zehner-Gruppe von vorhin wieder zusammen, wobei sich Abrahamsen (VBF) und Sweeny (IWA) aus der frühen Gruppe vorne festbeißen können, während Cavagna (TVL), Degenkolb (VBF), Norsgaard (UXM) und Swift (Q36) zurückfallen. Auch im Feld dahinter hat es derweil Attacken gegeben: namentlich haben es Asgreen (AST) und Benoot (IWA) versucht und dabei eine Verfolgergruppe kreiert. Mit Gautherat (TEN), Garcia (EUS), Kragh Andersen (TVL) und Matthews (JAY) kann man sich absetzen. Dahinter verbleiben die übrigen Helfer von Lidl und Uno-X - namentlich Lampaert und die Gebrüder van Dijke (alle LTK) sowie sowie Boasson Hagen und Tiller (beide UXT) - in der Tempoarbeit. Diesen Helfern gegenüber ist die von Asgreen (AST) und Benoot (IWA) kreierte Gruppe überlegen, sodass man sich langsam vom Feld absetzen und die Jagd auf die noch zwischen den Gruppen hängenden Ausreißer aufnehmen kann.
Gruppe
001 Christophe Laporte (Fra) [BBH]
015 Wout van Aert (Bel) [LTK]
021 Mads Pedersen (Den) [MOV]
031 Mathieu van der Poel (Ned) [TNN]
042 Valentin Madouas (Fra) [IPT]
043 Jonathan Milan (Ita) [IPT]
056 Toms Skujins (Lat) [Q36]
051 Matej Mohoric (Slo) [Q36]
071 Mikkel Bjerg (Den) [TEN]
075 Stefan Küng (Sui) [TEN]
125 Harry Sweeny (Aus) [IWA]
131 Jonas Abrahamsen (Nor) [VBF]
Verfolger 1
057 Connor Swift (Gbr) [Q36]
061 Rémi Cavagna (Fra) [TVL]
132 John Degenkolb (Ger) [VBF]
154 Mathias Norsgaard (Den) [UXM]
Verfolger 2
062 Søren Kragh Andersen (Den) [TVL]
073 Pierre Gautherat (Fra) [TEN]
092 Michael Matthews (Aus) [JAY]
101 Kasper Asgreen (Den) [AST]
111 Iván García (Esp) [EUS]
121 Tiesj Benoot (Bel) [IWA]
Gent-Wevelgem | BEL | 1.WT2
Die Rennsituation stabilsiert sich dann Richtung Baneberg erstmal, wobei die führende Gruppe sich eher weiter absetzen kann, während gerade die Ausreißer an Boden verlieren und bald von der zweiten Verfolgergruppe eingeholt werden dürften. Die zweiten Verfolger können derweil Sekunde für Sekunde auf das Feld herausfahren, in dem die Uno-X-Helfer langsam ihre fehlende Rennhärte sowie die Lidl-Helfer entsprechend ihre zunehmende Alleinstellung spüren. Von einer ganz finalen Vorentscheidung möchte ich aber noch nicht sprechen, da vorne weiterhin einige Fahrer - allen voran niemand geringeres als van Aert (LTK) die Mitarbeit verweigern. Bei immer noch etwas weniger als fünfzig verbleibenden Kilometern kann da halt noch einiges passieren. Derweil geht vorne das inzwischen bekannte Spiel weiter: Attacke van der Poel (TNN) im Baneberg, inzwischen nur noch Pedersen (MOV) und van Aert (LTK) können folgen, letztgenannter bremst durch seine Verweigerung die Gruppe aus und alles läuft wieder zusammen. Dieser Modus sorgt zwischenzeitlich zum bisher ersten Mal sogar dafür, dass die Verfolger um Asgreen (AST) und Benoot (IWA) - die inzwischen die Reste der frühen Gruppe eingeholt haben - ein paar Sekunden herausfahren konnten.
Somit entsteht eine Situation, in welcher der Vorsprung der führenden Gruppe auf die Verfolger zwischen vierzig und fünfzig Sekunden pendelt, während die Verfolger ihrerseits knapp unter eine halbe Minute Vorsprung auf das verfolgende Feld herausfahren konnten - Tendenz allerdings jeweils steigend. So geht es dann zum letzten Mal über den Kemmelberg - erneut mit einer Attacke von van der Poel (TNN), der Pedersen (MOV) und van Aert (LTK) folgen, ohne dass sich die drei über den weiteren Verlauf des Rennens einig werden können. Der Unterschied zu vorher: hinter dem Trio zerfällt das Rennen nun deutlicher als zuvor, sodass sich nach dem Kemmelberg zwei Gruppen konsolidieren: ein Quintett mit Küng (TEN), Mohoric (Q36), Pedersen (MOV), van Aert (LTK) und van der Poel (TNN) - sowie eine Verfolgergruppe mit Bjerg (TEN), Laporte (BBH), Madouas und Milan (beide IPT), Skujins (Q36) und - äußerst beachtlich - Abrahamsen (VBF). Man muss allerdings sagen, dass diese Verfolgergruppe keinen besonders frischen Eindruck macht und entsprechend schnell an Boden verliert. In der zweiten Verfolgergruppe hat man derweil die übrigen Ausreißer Cavagna (TVL), Degekolb (VBF), Norsgaard (UXT) und Swift (Q36) verloren - und dafür den von vorne zurückgefallenen Sweeny (IWA) dazubekommen.
Gruppe
015 Wout van Aert (Bel) [LTK]
021 Mads Pedersen (Den) [MOV]
031 Mathieu van der Poel (Ned) [TNN]
051 Matej Mohoric (Slo) [Q36]
075 Stefan Küng (Sui) [TEN]
Verfolger 1
001 Christophe Laporte (Fra) [BBH]
042 Valentin Madouas (Fra) [IPT]
043 Jonathan Milan (Ita) [IPT]
056 Toms Skujins (Lat) [Q36]
071 Mikkel Bjerg (Den) [TEN]
131 Jonas Abrahamsen (Nor) [VBF]
Verfolger 2
062 Søren Kragh Andersen (Den) [TVL]
073 Pierre Gautherat (Fra) [TEN]
092 Michael Matthews (Aus) [JAY]
101 Kasper Asgreen (Den) [AST]
111 Iván García (Esp) [EUS]
121 Tiesj Benoot (Bel) [IWA]
125 Harry Sweeny (Aus) [IWA]
Diese Konstellation stabilisiert sich dann in der Folge - nicht zuletzt, weil van Aert (LTK) inzwischen mitarbeitet. Während zwischen der Spitzengruppe und den ersten Verfolgern schnell eine halbe Minute Abstand erreicht ist, bleiben die zweiten Verfolger mindestens vierzig Sekunden hinter den ersten Verfolgern und weiterhin rund eine halbe Minute vor dem Feld - Tendenz weiterhin steigend. Das hat bei Lidl wohl dazu geführt, dass man die Option Philipsen aufgegeben hat und van Aert (beide LTK) entsprechend grünes Licht gegeben hat. Und daher würde ich nun auch sagen: alea iacta est. Es würde mich wundern, wenn der Sieger nicht aus dem führenden Quintett kommen würde bzw. müsste sich dafür auf den verbleibenden zwar immer noch rund dreißig Kilometern aber dennoch einiges tun, damit die Verfolgergruppen oder das Feld nochmal zurück in die Entscheidung kommen. Sowohl in den Verfolgergruppen als auch im Feld dahinter fehlt im Moment eine Dynamik, die mich an eine solche Wende im Renngeschehen glauben lassen würde.
Mit jedem Kilometer, den man sich dem Ziel nähert, wird damit deutlicher: der Sieger von Gent-Wevelgem 2024 wird aus dem Quintett um van Aert (LTK) und van der Poel (TNN) stammen, alle anderen Gruppen fallen immer weiter zurück und werden entsprechend um Rang sechs kämpfen. Während Pedersen (MOV), van Aert (LTK) und van der Poel (TNN) jeweils schon nachgewiesen haben, dass sie fast jedes Rennen auch im Sprint entscheiden können, müssen sich Küng (TEN) und Mohoric (Q36) schon eher was einfallen lassen, wenn das Ziel hier der Sieg ist. Mohoric (Q36) sieht allerdings seit einiger Zeit eher so aus, als ob er froh ist, überhaupt noch dabei zu sein. Ich kann aus der Ferne allerdings nicht beurteilen, ob dem Slowenen immer noch die doch durchaus hart gefahrenen Hellinge in den Beinen stecken oder ob er hier blufft. Ganz anders Küng (TEN): der attackiert hier nochmal! Van Aert (LTK) schaut auf Pedersen (MOV) und van der Poel (TNN), insbesondere van der Poel (TNN) schaut zurück - und auch Pedersen (MOV) reagiert nicht sofort. Damit geht die Lücke auf!
"King Küng", wie ihn seine auch in Belgien durchaus zahlreich vertretenen Fans nennen, hat sich damit ideal die Rivalität zwischen den großen Namen zu Nutze gemacht. Der Schweizer wurde offenbar von keinem seiner Konkurrenten als größte Gefahr in der Konstellation gesehen, sodass es den Tick zu lange dauert, bis das nun verbliebene Quartett sich sortiert. Küng (TEN) schaut sich vorne derweil nicht mehr um, anders geht das jetzt auch nicht mehr. Wahrscheinlich hat er auch seinen directeur sportif auf dem Ohr, der ihm entsprechende Anweisungen geben wird. Und so sieht das im Moment nicht schlecht aus. Es sind aber auch noch ein paar Kilometer. Und auch wenn Küng (TEN) ein "großer Motor" zuzusprechen ist, lautet das Verhältnis immer noch eins gegen vier. Und das Quartett läuft auch einigermaßen. Nicht perfekt, weil Mohoric (Q36) zunehmend nicht mehr kann oder will, aber im Großen und Ganzen ist das hier keine auf der Stelle stehende und taktierende Gruppe. Andererseits: so richtig signifikant Sekunden wegnehmen tut man im Moment auch nicht.
Und so stellt sich mehr und mehr heraus: das müsste reichen. Küng (TEN) gelingt es daher, die van der Poel (TNN) Festspiele der bisherigen Klassiker-Saison zu durchbrechen und sich zum Sieger von Gent-Wevelgem zu krönen! Dahinter geht es im übrigen Quartett um die Besetzung des restlichen Podiums. Pedersen (MOV) kommt jeglichen Spielchen zuvor, indem er den Sprint von vorne angeht. Dahinter van Aert (LTK) und van der Poel (TNN), während Mohoric (Q36) offenbar wirklich nicht mehr zusetzen kann. Pedersen (MOV) also von vorne - und das sieht richtig kraftvoll aus! Van Aert (LTK) zieht an van der Poel (TNN) vorbei, aber reicht es auch, um Pedersen (MOV) noch abzufangen? Nein! Pedersen (MOV) sichert sich Rang zwei vor van Aert (LTK), van der Poel (TNN) verpasst also knapp das Podium, Mohoric (Q36) vervollständigt die Top Fünf. Es dauert dann eine ganze Weile, ehe die Verfolger das Ziel erreichen: Milan (IPT) kann sich aus dieser Formation heraus recht problemlos Rang sechs sichern. Mit Laporte (BBH) kommt der Vorjahressieger heute auf Rang sieben an, ehe in der Reinhenfolge Bjerg (TEN), Skujins (Q36) und Madouas (IPT) die Top Ten vervollständigen - jeweils als zweiter innerhalb dieser platzierter Fahrer ihres Teams. Damit zeigt sich: Einige Teams haben schon beachtliche "Pavé-Fraktionen" aufgebaut und konnten eine daraus resultierende Überlegenheit heute ausspielen. Ich verabschiede mich an dieser Stelle - nicht ohne den obligatorischen Verweis auf das vollständige Ergebnis im Teletext. Bis bald bei FothenTV!
Somit entsteht eine Situation, in welcher der Vorsprung der führenden Gruppe auf die Verfolger zwischen vierzig und fünfzig Sekunden pendelt, während die Verfolger ihrerseits knapp unter eine halbe Minute Vorsprung auf das verfolgende Feld herausfahren konnten - Tendenz allerdings jeweils steigend. So geht es dann zum letzten Mal über den Kemmelberg - erneut mit einer Attacke von van der Poel (TNN), der Pedersen (MOV) und van Aert (LTK) folgen, ohne dass sich die drei über den weiteren Verlauf des Rennens einig werden können. Der Unterschied zu vorher: hinter dem Trio zerfällt das Rennen nun deutlicher als zuvor, sodass sich nach dem Kemmelberg zwei Gruppen konsolidieren: ein Quintett mit Küng (TEN), Mohoric (Q36), Pedersen (MOV), van Aert (LTK) und van der Poel (TNN) - sowie eine Verfolgergruppe mit Bjerg (TEN), Laporte (BBH), Madouas und Milan (beide IPT), Skujins (Q36) und - äußerst beachtlich - Abrahamsen (VBF). Man muss allerdings sagen, dass diese Verfolgergruppe keinen besonders frischen Eindruck macht und entsprechend schnell an Boden verliert. In der zweiten Verfolgergruppe hat man derweil die übrigen Ausreißer Cavagna (TVL), Degekolb (VBF), Norsgaard (UXT) und Swift (Q36) verloren - und dafür den von vorne zurückgefallenen Sweeny (IWA) dazubekommen.
Gruppe
015 Wout van Aert (Bel) [LTK]
021 Mads Pedersen (Den) [MOV]
031 Mathieu van der Poel (Ned) [TNN]
051 Matej Mohoric (Slo) [Q36]
075 Stefan Küng (Sui) [TEN]
Verfolger 1
001 Christophe Laporte (Fra) [BBH]
042 Valentin Madouas (Fra) [IPT]
043 Jonathan Milan (Ita) [IPT]
056 Toms Skujins (Lat) [Q36]
071 Mikkel Bjerg (Den) [TEN]
131 Jonas Abrahamsen (Nor) [VBF]
Verfolger 2
062 Søren Kragh Andersen (Den) [TVL]
073 Pierre Gautherat (Fra) [TEN]
092 Michael Matthews (Aus) [JAY]
101 Kasper Asgreen (Den) [AST]
111 Iván García (Esp) [EUS]
121 Tiesj Benoot (Bel) [IWA]
125 Harry Sweeny (Aus) [IWA]
Diese Konstellation stabilisiert sich dann in der Folge - nicht zuletzt, weil van Aert (LTK) inzwischen mitarbeitet. Während zwischen der Spitzengruppe und den ersten Verfolgern schnell eine halbe Minute Abstand erreicht ist, bleiben die zweiten Verfolger mindestens vierzig Sekunden hinter den ersten Verfolgern und weiterhin rund eine halbe Minute vor dem Feld - Tendenz weiterhin steigend. Das hat bei Lidl wohl dazu geführt, dass man die Option Philipsen aufgegeben hat und van Aert (beide LTK) entsprechend grünes Licht gegeben hat. Und daher würde ich nun auch sagen: alea iacta est. Es würde mich wundern, wenn der Sieger nicht aus dem führenden Quintett kommen würde bzw. müsste sich dafür auf den verbleibenden zwar immer noch rund dreißig Kilometern aber dennoch einiges tun, damit die Verfolgergruppen oder das Feld nochmal zurück in die Entscheidung kommen. Sowohl in den Verfolgergruppen als auch im Feld dahinter fehlt im Moment eine Dynamik, die mich an eine solche Wende im Renngeschehen glauben lassen würde.
Mit jedem Kilometer, den man sich dem Ziel nähert, wird damit deutlicher: der Sieger von Gent-Wevelgem 2024 wird aus dem Quintett um van Aert (LTK) und van der Poel (TNN) stammen, alle anderen Gruppen fallen immer weiter zurück und werden entsprechend um Rang sechs kämpfen. Während Pedersen (MOV), van Aert (LTK) und van der Poel (TNN) jeweils schon nachgewiesen haben, dass sie fast jedes Rennen auch im Sprint entscheiden können, müssen sich Küng (TEN) und Mohoric (Q36) schon eher was einfallen lassen, wenn das Ziel hier der Sieg ist. Mohoric (Q36) sieht allerdings seit einiger Zeit eher so aus, als ob er froh ist, überhaupt noch dabei zu sein. Ich kann aus der Ferne allerdings nicht beurteilen, ob dem Slowenen immer noch die doch durchaus hart gefahrenen Hellinge in den Beinen stecken oder ob er hier blufft. Ganz anders Küng (TEN): der attackiert hier nochmal! Van Aert (LTK) schaut auf Pedersen (MOV) und van der Poel (TNN), insbesondere van der Poel (TNN) schaut zurück - und auch Pedersen (MOV) reagiert nicht sofort. Damit geht die Lücke auf!
"King Küng", wie ihn seine auch in Belgien durchaus zahlreich vertretenen Fans nennen, hat sich damit ideal die Rivalität zwischen den großen Namen zu Nutze gemacht. Der Schweizer wurde offenbar von keinem seiner Konkurrenten als größte Gefahr in der Konstellation gesehen, sodass es den Tick zu lange dauert, bis das nun verbliebene Quartett sich sortiert. Küng (TEN) schaut sich vorne derweil nicht mehr um, anders geht das jetzt auch nicht mehr. Wahrscheinlich hat er auch seinen directeur sportif auf dem Ohr, der ihm entsprechende Anweisungen geben wird. Und so sieht das im Moment nicht schlecht aus. Es sind aber auch noch ein paar Kilometer. Und auch wenn Küng (TEN) ein "großer Motor" zuzusprechen ist, lautet das Verhältnis immer noch eins gegen vier. Und das Quartett läuft auch einigermaßen. Nicht perfekt, weil Mohoric (Q36) zunehmend nicht mehr kann oder will, aber im Großen und Ganzen ist das hier keine auf der Stelle stehende und taktierende Gruppe. Andererseits: so richtig signifikant Sekunden wegnehmen tut man im Moment auch nicht.
Und so stellt sich mehr und mehr heraus: das müsste reichen. Küng (TEN) gelingt es daher, die van der Poel (TNN) Festspiele der bisherigen Klassiker-Saison zu durchbrechen und sich zum Sieger von Gent-Wevelgem zu krönen! Dahinter geht es im übrigen Quartett um die Besetzung des restlichen Podiums. Pedersen (MOV) kommt jeglichen Spielchen zuvor, indem er den Sprint von vorne angeht. Dahinter van Aert (LTK) und van der Poel (TNN), während Mohoric (Q36) offenbar wirklich nicht mehr zusetzen kann. Pedersen (MOV) also von vorne - und das sieht richtig kraftvoll aus! Van Aert (LTK) zieht an van der Poel (TNN) vorbei, aber reicht es auch, um Pedersen (MOV) noch abzufangen? Nein! Pedersen (MOV) sichert sich Rang zwei vor van Aert (LTK), van der Poel (TNN) verpasst also knapp das Podium, Mohoric (Q36) vervollständigt die Top Fünf. Es dauert dann eine ganze Weile, ehe die Verfolger das Ziel erreichen: Milan (IPT) kann sich aus dieser Formation heraus recht problemlos Rang sechs sichern. Mit Laporte (BBH) kommt der Vorjahressieger heute auf Rang sieben an, ehe in der Reinhenfolge Bjerg (TEN), Skujins (Q36) und Madouas (IPT) die Top Ten vervollständigen - jeweils als zweiter innerhalb dieser platzierter Fahrer ihres Teams. Damit zeigt sich: Einige Teams haben schon beachtliche "Pavé-Fraktionen" aufgebaut und konnten eine daraus resultierende Überlegenheit heute ausspielen. Ich verabschiede mich an dieser Stelle - nicht ohne den obligatorischen Verweis auf das vollständige Ergebnis im Teletext. Bis bald bei FothenTV!