La Flèche Wallonne | BEL | 1.WT2
La Flèche Wallonne | BEL | 1.WT2
Startliste
Tudor Pro Cycling Team
Ben Healy (Irl) [TUD]
Matteo Badilatti (Sui) [TUD]
Mark Donovan (Gbr) [TUD]
Paul Double (Gbr) [TUD]
Robin Froidevaux (Sui) [TUD]
Merhawi Kudus (Eri) [TUD]
Ben Tulett (Gbr) [TUD]
Cofidis
Tom Pidcock (Gbr) [COF]
Cyril Barthe (Fra) [COF]
Geoffrey Bouchard (Fra) [COF]
Fabien Doubey (Fra) [COF]
Simon Guglielmi (Fra) [COF]
Victor Langellotti (Mon) [COF]
Julien Simon (Fra) [COF]
Euskaltel - Euskadi
Pello Bilbao (Esp) [EUS]
Roger Adriá (Esp) [EUS]
Carlos Canal (Esp) [EUS]
Iván García (Esp) [EUS]
Juri Hollmann (Ger) [EUS]
Anders Johannessen (Nor) [EUS]
Stan Van Tricht (Bel) [EUS]
Burgos - BH
Juan Ayuso (Esp) [BBH]
Jakob Fuglsang (Den) [BBH]
Raúl García (Esp) [BBH]
Luke Plapp (Aus) [BBH]
Max Poole (Gbr) [BBH]
Gonzalo Serrano (Esp) [BBH]
Attila Valter (Hun) [BBH]
Israel - Premier Tech
Guillaume Martin (Fra) [IPT]
Urko Berrade (Esp) [IPT]
Giulio Ciccone (Ita) [IPT]
Lander Loockx (Bel) [IPT]
Daniel Oss (Ita) [IPT]
Bram Welten (Ned) [IPT]
Samuele Zoccarato (Ita) [IPT]
Soudal - Quick Step
Tobias Lund Andresen (Den) [SOQ]
Pavel Bittner (Cze) [SOQ]
Jan Christen (Sui) [SOQ]
Gil Gelders (Bel) [SOQ]
William Junior Lecerf (Bel) [SOQ]
Anton Palzer (Ger) [SOQ]
Mathias Vacek (Cze) [SOQ]
Team Jayco AlUla
Michael Matthews (Aus) [JAY]
Ryan Gibbons (Rsa) [JAY]
Taj Jones (Aus) [JAY]
James Oram (Nzl) [JAY]
Barnabás Peák (Hun) [JAY]
Cameron Wurf (Aus) [JAY]
Maikel Zijlaard (Ned) [JAY]
UAE Team Emirates
Sjoerd Bax (Ned) [UAD]
Nicolò Buratti (Ita) [UAD]
David Delgado (Esp) [UAD]
Daan Hoole (Ned) [UAD]
Filippo Magli (Ita) [UAD]
Luca Van Boven (Bel) [UAD]
Kevin Vauquelin (Fra) [UAD]
Intermarché - Wanty
Maxim Van Gils (Bel) [IWA]
Tiesj Benoot (Bel) [IWA]
Hartthijs de Vries (Ned) [IWA]
Thomas Gachignard (Fra) [IWA]
Jordan Jegat (Fra) [IWA]
Sam Oomen (Ned) [IWA]
Nicolas Vinokourov (Kaz) [IWA]
Team Total Energies
Clement Champoussin (Fra) [TEN]
Clément Davy (Fra) [TEN]
David Gaudu (Fra) [TEN]
Romain Grégoire (Fra) [TEN]
Donavan Grondin (Fra) [TEN]
Andrea Piccolo (Ita) [TEN]
Brieuc Rolland (Fra) [TEN]
EF Education - EasyPost
Lewis Askey (Gbr) [EFE]
Marc Hirschi (Sui) [EFE]
Markus Hoelgaard (Nor) [EFE]
Álex Martín (Esp) [EFE]
Oscar Onley (Gbr) [EFE]
Rick Pluimers (Ned) [EFE]
Mattias Skjelmose Jensen (Den) [EFE]
Team Novo Nordisk
Santiago Buitrago (Col) [TNN]
Andrey Amador (Crc) [TNN]
William Barta (Usa) [TNN]
Sebastian Berwick (Aus) [TNN]
Sergio Henao (Col) [TNN]
Damien Howson (Aus) [TNN]
Brandon McNulty (Usa) [TNN]
Astana Qazaqstan Team
Primoz Roglic (Slo) [AST]
Bruno Armirail (Fra) [AST]
Kenny Elissonde (Fra) [AST]
Hugo Houle (Can) [AST]
Alexis Renard (Fra) [AST]
Dylan Teuns (Bel) [AST]
Luca Vergallito (Ita) [AST]
Groupama - FDJ
Julian Alaphilippe (Fra) [GFC]
Romain Bardet (Fra) [GFC]
Jenthe Biermans (Bel) [GFC]
Mathieu Burgaudeau (Fra) [GFC]
Eddy Finé (Fra) [GFC]
Oliver Naesen (Bel) [GFC]
Adrien Petit (Fra) [GFC]
VF Group - Bardiani CSF - Faizanè
Gianluca Brambilla (Ita) [VBF]
Fredrik Dversnes (Nor) [VBF]
Derek Gee (Can) [VBF]
Jonathan Lastra (Esp) [VBF]
Domenico Pozzovivo (Ita) [VBF]
Jhonatan Restrepo (Col) [VBF]
Mark Stewart (Gbr) [VBF]
Polti - Kometa
Diego Ulissi (Ita) [PTK]
Vincenzo Albanese (Ita) [PTK]
Andrea Bagioli (Ita) [PTK]
Patrick Bevin (Nzl) [PTK]
Logan Currie (Nzl) [PTK]
Jarrad Drizners (Aus) [PTK]
Luca Mozzato (Ita) [PTK]
Lidl-Trek
Remco Evenepoel (Bel) [LTK]
Wout Poels (Ned) [LTK]
Neilson Powless (Usa) [LTK]
Sean Quinn (Usa) [LTK]
Mauro Schmid (Sui) [LTK]
Cian Uijtdebroeks (Bel) [LTK]
Georg Zimmermann (Ger) [LTK]
Q36.5 Pro Cycling Team
Matej Mohoric (Slo) [Q36]
Johannes Adamietz (Ger) [Q36]
Davide Formolo (Ita) [Q36]
Daniel Martínez (Col) [Q36]
Krists Neilands (Lat) [Q36]
Jonas Rutsch (Ger) [Q36]
Toms Skujins (Lat) [Q36]
La Flèche Wallonne | BEL | 1.WT2
Rennbericht
Herzlich Willkommen zur achtundachtzigsten Austragung des Wallonischen Pfeils – 1936 zum ersten Mal ausgetragen hat auch dieses Rennen seinen Ursprung in einer Zeitung. Les Sports wollte seine Auflage erhöhen und versuchte dies mit einem eigenen Radrennen zu bewerkstelligen. Anders als das „Geschwister-Rennen“ Liege-Bastogne-Liege wurde im Krieg nahezu nicht pausiert und nur die 1940 Ausgabe wurde durch den Nazi-Überfall verhindert. Wie ich bereits letzten Sonntag erzählt habe wurde ab 1948 auch Liege-Bastogne-Liege durch Les Sports organisiert und die Entscheidung getroffen die Rennen am gleichen Wochenende auszutragen. Das Ardennen-Wochenende war geboren: Zuerst der Pfeil, dann das Monument. Früher auch gelegentlich über 300 Kilometer lang, darf es heute die 200 Kilometer nicht durchbrechen – welches die Organisation regelmäßig ans Maximum ausnutzt. So werden heute 198,5 Kilometer scharf gefahren ehe in 4 Tagen dann die ältere Schwester ausgetragen wird.
Das älteste Flèche Bild welches ich finden konnte – Der Sieger 1938 im Ziel: Émile Masson Jr.
Heute ist aber erstmal der Fléche zu absolvieren – 18 Teams, 126 Fahrer setzen sich gerade gemeinsam in Bewegung. Charleroi werden die Fahrer aber bald hinter sich lassen und werden sich über 70 Kilometer in einer südlichen Umfahrung von Namur zum Rundkurs bei Huy fahren. Das Rennen wird dann auf dreieinhalf Runden und insgesamt vier Mur Besteigungen entschieden. Das Rennen bietet dort die Möglichkeiten für Mannschaften das Rennen richtig schwer zu machen und dem Image des Scheldeprijs der Ardennen entgegenzuwirken. So wurde das Rennen in der Vergangenheit häufig einzig und allein in den letzten 300 Metern entschieden.
Karl II – der letzte spanische Habsburger, Namensgeber Charlerois
(Oder nennt man sie heute die Hattensburger?)
Zum Rennstart ist die Topografie wenig anspruchsvoll und spielt so den kontrollierenden Teams in die Hände. Eine doch ordentliche Anzahl an Teams wollten hier aber auf die Offensive setzen und so entwickelte sich eine sehr dynamische Anfangsphase in den regelmäßigen Mannschaften mit größeren Blöcken vor dem Hauptfeld in der Gruppe fuhren. Das führte aber nie zur richtigen Konstellation, sodass nach 35 Kilometern Ruhe einkehrte und sich eine kleine Gruppe absetzen konnte. Für Lidl-Trek, Tudor, Novo Nordisk, Astana und Groupama-FDJ eine zufriedenstellende Situation, nachdem man hier knappe eine Stunde lang damit beschäftigt war rebellische Gruppen zu ersticken. Wir dürfen gespannt sein ob einer dieser Fahrer seinen Namen in die lange Siegerliste dieses historischen Rennens eintragen darf:
Tagesgruppe
Geoffrey Bouchard (Fra) [COF]
Carlos Canal (Esp) [EUS]
Mathias Vacek (Cze) [SOQ]
Thomas Gachignard (Fra) [IWA]
Fredrik Dversnes (Nor) [VBF]
Luca Mozzato (Ita) [PTK]
Ein Fahrer der eng mit dem Fléche Wallonne verbunden ist, ist der womöglich beste Fahrer aller Zeiten. 1965 war es hier, als Eddy Merckx sein erstes Profi-Rennen bestritt und auch Anhieb das Rennen nicht beenden konnte. Im zweiten Anlauf 1967 folgte dann der erste von insgesamt drei Siegen. Wo seine Profi-Karriere begonnen hatte, begann dann auch das relativ frühe Ende seiner Karriere im Alter von 33-Jahren. 1977 wurde er hier nämlich mit fünf anderen Fahrern positiv auf ein Amphetamin getestet. Der Sieger Freddy Maertens und der Achte Eddy Merckx verloren wurden mit den anderen vier Fahrern rückwirkend disqualifiziert. Eine lustige Nebengeschichte, Michel Merckx, Eddys Bruder, hatte seine Abschlussthesis in Pharmazie über das Verfahren zum Nachweis von Stimul. Eben jenes Mittel führte dann zu einer unglaublichen Sperre von einem(!) Monat und dem Zitat, dass er nur Mittel nehme, die noch nicht auf der Dopingliste stünden.
Der Kannibale 1976 – sein letzter Flèche Wallonne wo er im Ergebnis stehen bleiben sollte.
Die vor diesem Rückblick genannten Teams decken sich dann auch größtenteils mit den Teams die Fahrer in der Nachführarbeit abstellen. Der Vorsprung des Sextett wird so bei geringen vier Minuten gedeckelt – ein Zeichen für frühe taktische Ambitionen? Das werden wir abwarten müssen und so blicke ich heute noch kurz in die Gruppe – dort möchte ich Thomas Gachignard hervorheben, der 24-jährige ist erst vor wenigen Wochen Profi bei Intermarché – Wanty geworden. In einer Zeit in der Neo-Profis immer jünger werden, ein Vorbild das man auch später noch seinen Traum vom Profi-dasein erfüllen kann. Auf der Gegenseite befindet sich der zweite Franzose: Geoffrey Bouchard. Nicht aber weil dieser schon so lange Profi ist, denn Bouchard ist auch ein Spätaufsteiger der viele Jahre in der Amateurklasse verbracht hat ehe er noch später als Gachignard den Sprung geschafft hat. Er ist auf der Gegenseite, weil er mit 32 Jahren der Älteste in der Tagesgruppe ist. Zu sechst erreichten sie dann den Rundkurs und waren die ersten Fahrer die auf die Mur am heutigen Tage stießen.
Das Profil des Schreckens – so schwer kann Radfahren sein.
Heute ist der Flèche nicht von der Mur de Huy zu trennen, doch die Steigung wurde erst 1982 in das Programm aufgenommen. Diese Steigung war aber nicht zu übersehen und wurde bereits 1985 als das neue Finale übernommen wo die Mur heute nicht mehr wegzudenken ist. 1993 übernimmt dann die Vorgängerorganisation der ASO auch den Flèche Wallonne nachdem man bereits 1990 Liege-Bastogne-Liege übernommen hatte. Mit der ASO Periode folgte dann auch sofort eine Ausgabe die für immer in die Erinnerung von Radsportfans eingebrannt ist. 70 Kilometer vor dem Ziel geht Gewiss-Ballan mit Moreno Argentin, Girogio Furlan und Evgeni Berzin an die Spitze des Feldes und fahren das ganze Peloton vom Hinterrad und werden bis zum Ziel nicht mehr eingeholt. Ein gewisser Dr. Ferrari und die zehn Liter Orangensaft hatten eine neue Ära eingeläutet
Gewiss – Ballan, wenn PCM Taktiken aufgehen (Tagesform +10, EPO aktiviert)
Aber wir sind ja mittlerweile nicht nur mit den Ausreißern auf dem Rundkurs – auch das Hauptfeld hat den Rundkurs erreicht. Neben der Mur weist dieser mit dem Côte d’Ereffe nur eine andere Schwierigkeit auf, doppelt so lange wie die Mur, aber nur halb so steil wird hier selten ein entscheidender Angriff gehen können. Trotzdem nutze Total Energies genau diese Situation aus, um mit Champoussin und Piccolo in die Offensive zu gehen. Mit dabei Krists Neilands (Q36) und Oscar Onley (EFE) und so arbeitet dieses Quintett zusammen, um die Lücke nach vorne zu schließen. Das Peloton war möglicherweise nicht auf einen so frühen Vorstoß vorbereitet, aber man verfiel auch nicht in Hektik. Groupama-FDJ, Lidl-Trek massierten neue Helfer an der Spitze in der Tempoarbeit, Astana und Burgos-BH direkt dahinter im Feld. So sind die Favoritenteams wachsam, gut platziert und setzen weiterhin auf Kontrolle mit Ihren Helfern.
Vorne in der Spitzengruppe erreicht man zum zweiten Mal die Mur und der Neu-Profi Gachignard hat hier als erster Probleme und muss zur Mitte der Steigung die Lücke aufgehen lassen. Vor der Ziellinie im steilsten Stück hat dann auch Luca Mozzato Probleme – dem Italiener traue ich den Anschluss aber nochmal zu während der Franzose sicherlich nicht mehr nach vorne kommen wird. Warten können sie auch nicht mehr, denn es verbleiben nur noch zweieinhalb Minuten Vorsprung bei 65 Kilometern zu fahren. Das Quartett dahinter liegt nach den ersten 15 Kilometern in der Offensive noch zwei Minuten zurück, das Hauptfeld hatte den Vorsprung lange bei 20 Sekunden gedeckelt, doch hat es in der Mur etwas lockerer angehen lassen.
So bricht die vorletzte Runde beim Flèche Wallonne an und bisher ist schon mehr passiert als in so manch anderen Ausgaben, trotzdem sind die Chancen der aktuellen Ausreißer relativ gering. Meine Einschätzung zu Luca Mozzato muss ich übrigens relativieren, der Italiener hat nach der Mur nochmal alles versucht zu geben, doch die Trinkflasche aus dem Teamauto war leider zu klebrig. So konnte der Italiener nicht mehr loslassen und wurde von der Jury aus dem Rennen genommen um dieses Problem zu lösen. Polti nun nicht mehr vor dem Feld vertreten, genauso wenig wie Intermarche – Wanty. Die belgier haben in der Heimat deshalb die Fronten gewechselt und beteiligen sich im Peloton nun in der Tempoarbeit um das Rennen neu zu starten. Das Profil gibt dem Peloton in dieser Phase auch alle Chancen dazu und so wird das Quartett knapp eine Runde nach Ihrem Angriff auch wieder vom Feld geschluckt. Das andere Quartett, ehemals Sextett, an der Rennspitze verliert weiter an Zeit und erreich zum vorletzten Mal die Mur. Vorsprung nun unter einer Minute, weil Lidl-Trek jetzt die Kontrolle im Peloton komplett an sich gerissen hat und jetzt Vollgas in die Mur reindonnert. Georg Zimmermann übergibt an Cian Uijtebroeks der mit Remo Evenpoel am Hinterrad nun das Hauptfeld anführt. Solle hier jemand Angriffe geplant haben, hat sich das aktuell erledigt. Oben an der Ziellinie ist die Spitzengruppe nur noch 20 Sekunden vor dem Hauptfeld. Dieses hat sich nun aber massiv reduziert.
Letzte Runde, die Tagesgruppe blickt sich nun bereits um und kann auf geraden Straßen das Peloton sehen. Die Teamautos schon seit einer Weile aus der Lücke genommen bahnt sich nun die Einholung an. Q36.5 versucht hier nun mit kleineren Nadelstichen eine weitere Gruppenbildung zu forcieren. Burgos-BH, Astana und Lidl-Trek paktieren nun aber gemeinsam und so wird es wohl auf den gewohnten Showdown an der Mur hinauslaufen. Die Tagesgruppe wird dann nochmal zappeln gelassen, aber mit der Beschleunigung der Positionskämpfe vor der Côte d’Ereffe sind sie dann doch Geschichte und das knapp sechzig Fahrer starke Feld hat deren Hoffnungen 13 Kilometer vor dem Ziel vernichtet. Und das Tempo im Peloton wird jetzt nicht mehr geringer, die Teams kämpfen hier bereits verbittert um die beste Platzierung, Helfer suchen Ihre Kapitäne und vorne macht Lidl-Trek jetzt mit Unterstützung von Novo Nordisk und Burgos BH das Tempo. Deren Kapitäne aktuell am besten platziert und sicherlich etwas weniger gestresst als so manch anderer dahinter. Noch drei Kilometer und nun ist es Brandon McNulty an der Feldspitze. Dahinter Cian Uijtebrokes, Poels, dann Remco Evenpoel, Buitrago. Astana mit Roglic versetzt dahinter als weiter Block gut erkennbar – Das Feld langgezogen in Hiy, gleich geht es rechts hoch in die Chem. des Chapelles. Dann wird es steil und es sind jetzt nur noch knapp zweieinhalb Minuten bis die Sieger feststeht. Und Davide Formolo und Ben Healy wollen hier direkt im Fuße attackeiren! Die beiden Fahrer machen ein paar Meter gut. Healy besser unterwegs als der Italiener aber dahinter zieht noch weiterhin McNulty das Tempo an, wird aber just im Moment abgelöst von Wout Poels. Der Niederländer hat seinen Captain am Hinterrad, Buitrago und Roglic direkt dahinter. Ein Blick in die ersten Positionen und ich kann Van gils, Ayusp, Gregoire, Alaphilippe, Pidcock, Vauqeulin und Dani Martinez erkennen. Dazwischen auch ein Romain Bardet der sich von außen weiter nach vorne schiebt und seinen Captain dort nun ans Hinterrad nimmt. Das Tempo ist absolut nicht hoch – relativ zur Steigung hingegen alle nah am Limit.
Noch 500 Meter, Wout Poels scheint an der Spitze nun etwas zu schwächeln, Remco quasi direkt neben ihm aber keiner der Fahrer möchte nun attackieren. Die Straße ist zu eng für große Positionswechsel im Moment und so ist es das Duo Benoot & van Gils die nun die Verantwortung übernehmen. Benoot an der Spitze, Remco führt die Traube an Fahrern dort an. Hinten fallen derweil viele Fahrer zurück – ein Ausscheidungsfahren auf 100 Meter. Abgehängt werden Mohoric, Healy, Matthews scheint heute seine Beine für einen Sprint nicht dabeizuhaben. Derweil an der Spitze, die Distanz zum Ziel wird immer kleiner – der steilste Abschnitt ist hinter den Fahrern und noch hat keiner den Hammer fallen gelassen. Immer noch zweistellige Steigung aber die Männer für die Steigungen beobachten sich gegenseitig, Benoot weiterhin der Mann in der Tempoarbeit, noch 200 Meter und dann lanciert Vauquelin den Sprint und jetzt sind alle aus dem Sattel. Der UAE-Mann hat einen kleinen Sprung machen können, aber Van Gils hat sich direkt an sein Hitnerrad gesetzt – Remco Evenepoel, Buitrago, Martinez geben nun alles um dem Duo zu folgen, aber als Van Gils einen Sprint eröffnet entwickelt sich hier ein Dreikampf, dann ein Zweikampf und dann sind Remco und Vauquelin geschlagen. Sieg an der Mur für Maxim van Gils! Remco kann den Franzosen in einer knappen Entscheidung übersprinten, während den Kolumbianern dahinter nur die Plätze hinter dem Podium bleiben. Martinez vor Buitrago ehe Pidcock, Roglic, Gregoire, Ayuso und Alaphilippe die Top 10 komplettieren. Eine in Abschnitten Offensive Flèche Wallonne endet ein einem Wartespiel, bei dem die Fahrer aus der zweiten Reihe den großen Namen ein Schnippchen schlagen konnten. Am Sonntag steht La Doyenne an und ich bin mir sicher da wird man nicht bis zur Ziellinie warten, um das Rennen zu zerlegen. Auf Wiedersehen und bis bald!
Herzlich Willkommen zur achtundachtzigsten Austragung des Wallonischen Pfeils – 1936 zum ersten Mal ausgetragen hat auch dieses Rennen seinen Ursprung in einer Zeitung. Les Sports wollte seine Auflage erhöhen und versuchte dies mit einem eigenen Radrennen zu bewerkstelligen. Anders als das „Geschwister-Rennen“ Liege-Bastogne-Liege wurde im Krieg nahezu nicht pausiert und nur die 1940 Ausgabe wurde durch den Nazi-Überfall verhindert. Wie ich bereits letzten Sonntag erzählt habe wurde ab 1948 auch Liege-Bastogne-Liege durch Les Sports organisiert und die Entscheidung getroffen die Rennen am gleichen Wochenende auszutragen. Das Ardennen-Wochenende war geboren: Zuerst der Pfeil, dann das Monument. Früher auch gelegentlich über 300 Kilometer lang, darf es heute die 200 Kilometer nicht durchbrechen – welches die Organisation regelmäßig ans Maximum ausnutzt. So werden heute 198,5 Kilometer scharf gefahren ehe in 4 Tagen dann die ältere Schwester ausgetragen wird.
Das älteste Flèche Bild welches ich finden konnte – Der Sieger 1938 im Ziel: Émile Masson Jr.
Heute ist aber erstmal der Fléche zu absolvieren – 18 Teams, 126 Fahrer setzen sich gerade gemeinsam in Bewegung. Charleroi werden die Fahrer aber bald hinter sich lassen und werden sich über 70 Kilometer in einer südlichen Umfahrung von Namur zum Rundkurs bei Huy fahren. Das Rennen wird dann auf dreieinhalf Runden und insgesamt vier Mur Besteigungen entschieden. Das Rennen bietet dort die Möglichkeiten für Mannschaften das Rennen richtig schwer zu machen und dem Image des Scheldeprijs der Ardennen entgegenzuwirken. So wurde das Rennen in der Vergangenheit häufig einzig und allein in den letzten 300 Metern entschieden.
Karl II – der letzte spanische Habsburger, Namensgeber Charlerois
(Oder nennt man sie heute die Hattensburger?)
Zum Rennstart ist die Topografie wenig anspruchsvoll und spielt so den kontrollierenden Teams in die Hände. Eine doch ordentliche Anzahl an Teams wollten hier aber auf die Offensive setzen und so entwickelte sich eine sehr dynamische Anfangsphase in den regelmäßigen Mannschaften mit größeren Blöcken vor dem Hauptfeld in der Gruppe fuhren. Das führte aber nie zur richtigen Konstellation, sodass nach 35 Kilometern Ruhe einkehrte und sich eine kleine Gruppe absetzen konnte. Für Lidl-Trek, Tudor, Novo Nordisk, Astana und Groupama-FDJ eine zufriedenstellende Situation, nachdem man hier knappe eine Stunde lang damit beschäftigt war rebellische Gruppen zu ersticken. Wir dürfen gespannt sein ob einer dieser Fahrer seinen Namen in die lange Siegerliste dieses historischen Rennens eintragen darf:
Tagesgruppe
Geoffrey Bouchard (Fra) [COF]
Carlos Canal (Esp) [EUS]
Mathias Vacek (Cze) [SOQ]
Thomas Gachignard (Fra) [IWA]
Fredrik Dversnes (Nor) [VBF]
Luca Mozzato (Ita) [PTK]
Ein Fahrer der eng mit dem Fléche Wallonne verbunden ist, ist der womöglich beste Fahrer aller Zeiten. 1965 war es hier, als Eddy Merckx sein erstes Profi-Rennen bestritt und auch Anhieb das Rennen nicht beenden konnte. Im zweiten Anlauf 1967 folgte dann der erste von insgesamt drei Siegen. Wo seine Profi-Karriere begonnen hatte, begann dann auch das relativ frühe Ende seiner Karriere im Alter von 33-Jahren. 1977 wurde er hier nämlich mit fünf anderen Fahrern positiv auf ein Amphetamin getestet. Der Sieger Freddy Maertens und der Achte Eddy Merckx verloren wurden mit den anderen vier Fahrern rückwirkend disqualifiziert. Eine lustige Nebengeschichte, Michel Merckx, Eddys Bruder, hatte seine Abschlussthesis in Pharmazie über das Verfahren zum Nachweis von Stimul. Eben jenes Mittel führte dann zu einer unglaublichen Sperre von einem(!) Monat und dem Zitat, dass er nur Mittel nehme, die noch nicht auf der Dopingliste stünden.
Der Kannibale 1976 – sein letzter Flèche Wallonne wo er im Ergebnis stehen bleiben sollte.
Die vor diesem Rückblick genannten Teams decken sich dann auch größtenteils mit den Teams die Fahrer in der Nachführarbeit abstellen. Der Vorsprung des Sextett wird so bei geringen vier Minuten gedeckelt – ein Zeichen für frühe taktische Ambitionen? Das werden wir abwarten müssen und so blicke ich heute noch kurz in die Gruppe – dort möchte ich Thomas Gachignard hervorheben, der 24-jährige ist erst vor wenigen Wochen Profi bei Intermarché – Wanty geworden. In einer Zeit in der Neo-Profis immer jünger werden, ein Vorbild das man auch später noch seinen Traum vom Profi-dasein erfüllen kann. Auf der Gegenseite befindet sich der zweite Franzose: Geoffrey Bouchard. Nicht aber weil dieser schon so lange Profi ist, denn Bouchard ist auch ein Spätaufsteiger der viele Jahre in der Amateurklasse verbracht hat ehe er noch später als Gachignard den Sprung geschafft hat. Er ist auf der Gegenseite, weil er mit 32 Jahren der Älteste in der Tagesgruppe ist. Zu sechst erreichten sie dann den Rundkurs und waren die ersten Fahrer die auf die Mur am heutigen Tage stießen.
Das Profil des Schreckens – so schwer kann Radfahren sein.
Heute ist der Flèche nicht von der Mur de Huy zu trennen, doch die Steigung wurde erst 1982 in das Programm aufgenommen. Diese Steigung war aber nicht zu übersehen und wurde bereits 1985 als das neue Finale übernommen wo die Mur heute nicht mehr wegzudenken ist. 1993 übernimmt dann die Vorgängerorganisation der ASO auch den Flèche Wallonne nachdem man bereits 1990 Liege-Bastogne-Liege übernommen hatte. Mit der ASO Periode folgte dann auch sofort eine Ausgabe die für immer in die Erinnerung von Radsportfans eingebrannt ist. 70 Kilometer vor dem Ziel geht Gewiss-Ballan mit Moreno Argentin, Girogio Furlan und Evgeni Berzin an die Spitze des Feldes und fahren das ganze Peloton vom Hinterrad und werden bis zum Ziel nicht mehr eingeholt. Ein gewisser Dr. Ferrari und die zehn Liter Orangensaft hatten eine neue Ära eingeläutet
Gewiss – Ballan, wenn PCM Taktiken aufgehen (Tagesform +10, EPO aktiviert)
Aber wir sind ja mittlerweile nicht nur mit den Ausreißern auf dem Rundkurs – auch das Hauptfeld hat den Rundkurs erreicht. Neben der Mur weist dieser mit dem Côte d’Ereffe nur eine andere Schwierigkeit auf, doppelt so lange wie die Mur, aber nur halb so steil wird hier selten ein entscheidender Angriff gehen können. Trotzdem nutze Total Energies genau diese Situation aus, um mit Champoussin und Piccolo in die Offensive zu gehen. Mit dabei Krists Neilands (Q36) und Oscar Onley (EFE) und so arbeitet dieses Quintett zusammen, um die Lücke nach vorne zu schließen. Das Peloton war möglicherweise nicht auf einen so frühen Vorstoß vorbereitet, aber man verfiel auch nicht in Hektik. Groupama-FDJ, Lidl-Trek massierten neue Helfer an der Spitze in der Tempoarbeit, Astana und Burgos-BH direkt dahinter im Feld. So sind die Favoritenteams wachsam, gut platziert und setzen weiterhin auf Kontrolle mit Ihren Helfern.
Vorne in der Spitzengruppe erreicht man zum zweiten Mal die Mur und der Neu-Profi Gachignard hat hier als erster Probleme und muss zur Mitte der Steigung die Lücke aufgehen lassen. Vor der Ziellinie im steilsten Stück hat dann auch Luca Mozzato Probleme – dem Italiener traue ich den Anschluss aber nochmal zu während der Franzose sicherlich nicht mehr nach vorne kommen wird. Warten können sie auch nicht mehr, denn es verbleiben nur noch zweieinhalb Minuten Vorsprung bei 65 Kilometern zu fahren. Das Quartett dahinter liegt nach den ersten 15 Kilometern in der Offensive noch zwei Minuten zurück, das Hauptfeld hatte den Vorsprung lange bei 20 Sekunden gedeckelt, doch hat es in der Mur etwas lockerer angehen lassen.
So bricht die vorletzte Runde beim Flèche Wallonne an und bisher ist schon mehr passiert als in so manch anderen Ausgaben, trotzdem sind die Chancen der aktuellen Ausreißer relativ gering. Meine Einschätzung zu Luca Mozzato muss ich übrigens relativieren, der Italiener hat nach der Mur nochmal alles versucht zu geben, doch die Trinkflasche aus dem Teamauto war leider zu klebrig. So konnte der Italiener nicht mehr loslassen und wurde von der Jury aus dem Rennen genommen um dieses Problem zu lösen. Polti nun nicht mehr vor dem Feld vertreten, genauso wenig wie Intermarche – Wanty. Die belgier haben in der Heimat deshalb die Fronten gewechselt und beteiligen sich im Peloton nun in der Tempoarbeit um das Rennen neu zu starten. Das Profil gibt dem Peloton in dieser Phase auch alle Chancen dazu und so wird das Quartett knapp eine Runde nach Ihrem Angriff auch wieder vom Feld geschluckt. Das andere Quartett, ehemals Sextett, an der Rennspitze verliert weiter an Zeit und erreich zum vorletzten Mal die Mur. Vorsprung nun unter einer Minute, weil Lidl-Trek jetzt die Kontrolle im Peloton komplett an sich gerissen hat und jetzt Vollgas in die Mur reindonnert. Georg Zimmermann übergibt an Cian Uijtebroeks der mit Remo Evenpoel am Hinterrad nun das Hauptfeld anführt. Solle hier jemand Angriffe geplant haben, hat sich das aktuell erledigt. Oben an der Ziellinie ist die Spitzengruppe nur noch 20 Sekunden vor dem Hauptfeld. Dieses hat sich nun aber massiv reduziert.
Letzte Runde, die Tagesgruppe blickt sich nun bereits um und kann auf geraden Straßen das Peloton sehen. Die Teamautos schon seit einer Weile aus der Lücke genommen bahnt sich nun die Einholung an. Q36.5 versucht hier nun mit kleineren Nadelstichen eine weitere Gruppenbildung zu forcieren. Burgos-BH, Astana und Lidl-Trek paktieren nun aber gemeinsam und so wird es wohl auf den gewohnten Showdown an der Mur hinauslaufen. Die Tagesgruppe wird dann nochmal zappeln gelassen, aber mit der Beschleunigung der Positionskämpfe vor der Côte d’Ereffe sind sie dann doch Geschichte und das knapp sechzig Fahrer starke Feld hat deren Hoffnungen 13 Kilometer vor dem Ziel vernichtet. Und das Tempo im Peloton wird jetzt nicht mehr geringer, die Teams kämpfen hier bereits verbittert um die beste Platzierung, Helfer suchen Ihre Kapitäne und vorne macht Lidl-Trek jetzt mit Unterstützung von Novo Nordisk und Burgos BH das Tempo. Deren Kapitäne aktuell am besten platziert und sicherlich etwas weniger gestresst als so manch anderer dahinter. Noch drei Kilometer und nun ist es Brandon McNulty an der Feldspitze. Dahinter Cian Uijtebrokes, Poels, dann Remco Evenpoel, Buitrago. Astana mit Roglic versetzt dahinter als weiter Block gut erkennbar – Das Feld langgezogen in Hiy, gleich geht es rechts hoch in die Chem. des Chapelles. Dann wird es steil und es sind jetzt nur noch knapp zweieinhalb Minuten bis die Sieger feststeht. Und Davide Formolo und Ben Healy wollen hier direkt im Fuße attackeiren! Die beiden Fahrer machen ein paar Meter gut. Healy besser unterwegs als der Italiener aber dahinter zieht noch weiterhin McNulty das Tempo an, wird aber just im Moment abgelöst von Wout Poels. Der Niederländer hat seinen Captain am Hinterrad, Buitrago und Roglic direkt dahinter. Ein Blick in die ersten Positionen und ich kann Van gils, Ayusp, Gregoire, Alaphilippe, Pidcock, Vauqeulin und Dani Martinez erkennen. Dazwischen auch ein Romain Bardet der sich von außen weiter nach vorne schiebt und seinen Captain dort nun ans Hinterrad nimmt. Das Tempo ist absolut nicht hoch – relativ zur Steigung hingegen alle nah am Limit.
Noch 500 Meter, Wout Poels scheint an der Spitze nun etwas zu schwächeln, Remco quasi direkt neben ihm aber keiner der Fahrer möchte nun attackieren. Die Straße ist zu eng für große Positionswechsel im Moment und so ist es das Duo Benoot & van Gils die nun die Verantwortung übernehmen. Benoot an der Spitze, Remco führt die Traube an Fahrern dort an. Hinten fallen derweil viele Fahrer zurück – ein Ausscheidungsfahren auf 100 Meter. Abgehängt werden Mohoric, Healy, Matthews scheint heute seine Beine für einen Sprint nicht dabeizuhaben. Derweil an der Spitze, die Distanz zum Ziel wird immer kleiner – der steilste Abschnitt ist hinter den Fahrern und noch hat keiner den Hammer fallen gelassen. Immer noch zweistellige Steigung aber die Männer für die Steigungen beobachten sich gegenseitig, Benoot weiterhin der Mann in der Tempoarbeit, noch 200 Meter und dann lanciert Vauquelin den Sprint und jetzt sind alle aus dem Sattel. Der UAE-Mann hat einen kleinen Sprung machen können, aber Van Gils hat sich direkt an sein Hitnerrad gesetzt – Remco Evenepoel, Buitrago, Martinez geben nun alles um dem Duo zu folgen, aber als Van Gils einen Sprint eröffnet entwickelt sich hier ein Dreikampf, dann ein Zweikampf und dann sind Remco und Vauquelin geschlagen. Sieg an der Mur für Maxim van Gils! Remco kann den Franzosen in einer knappen Entscheidung übersprinten, während den Kolumbianern dahinter nur die Plätze hinter dem Podium bleiben. Martinez vor Buitrago ehe Pidcock, Roglic, Gregoire, Ayuso und Alaphilippe die Top 10 komplettieren. Eine in Abschnitten Offensive Flèche Wallonne endet ein einem Wartespiel, bei dem die Fahrer aus der zweiten Reihe den großen Namen ein Schnippchen schlagen konnten. Am Sonntag steht La Doyenne an und ich bin mir sicher da wird man nicht bis zur Ziellinie warten, um das Rennen zu zerlegen. Auf Wiedersehen und bis bald!