Vuelta a España | ESP | GT2

Hier erlebst du, wie die Rennen verlaufen sind.
Benutzeravatar
Hermi
Beiträge: 1058
Registriert: 3. Okt 2023, 16:31
Wohnort: Eifel

17. Etappe

Beitrag von Hermi »

17. Etappe Monumento Juan del Castillo. Arnuero > Santander 140.1 Km

Buenos dias von der Vuelta: Da waren es nur noch fünf! Fünf Etappen stehen nur noch aus bei dieser Spanien-Rundfahrt und heute könnte für die meisten Fahrer so etwas wie ein Ruhetag werden. Es ist die topografisch mit Abstand einfachste Etappe der letzten zwei Wochen und könnte damit tatsächlich noch einmal zu einer Angelegenheit für die Sprinter werden, wenn nicht einmal mehr die Ausreißer den Sieg unter sich ausmachen können. Selbst dann dürften aber die Klassementfahrer heute einen eher ruhigen Tag erleben und noch einmal durchschnaufen, bevor wir uns morgen ins Baskenland aufmachen und das Finale dieser Vuelta einläuten.

[img]https://i.imgur.com/U6m0bPr.png[/img]

Wie läuft diese Etappe? Die Antwort auf diese Frage dürfte heute recht früh erfolgen, denn wenn sich gleich am Start eine große, aber ungefährliche Gruppe vom Feld lösen kann, dann dürfte hinten wenig passieren und der Kampf um den Tagessieg vorne entbrennen. Möglicherweise kontrollieren die Sprinterteams aber auch von Kilometer 0 an das Rennen, dann geht es tatsächlich noch einmal den regulierten Gang einer klassischen Sprinteretappe.

Schauen wir uns den Start an: Recht früh gibt es die ersten Attacken, aber bei weitem nicht so viele wie in den letzten Tagen. Sechs Mann können sich ohne den ganz großen Kampf vorne absetzen und auch wenn hinten so mancher Helfer die Stirn in Falten legt, wird diese Gruppe fahren gelassen.
Gruppe des Tages
23° [img]https://radsim05.com/images/flags/fra.png[/img] Lenny Martinez (Fra) [TEN] +14'11"
78° [img]https://radsim05.com/images/flags/bel.png[/img] Brent Van Moer (Bel) [IWA] +1h53'02"
87° [img]https://radsim05.com/images/flags/esp.png[/img] Fernando Barceló (Esp) [MOV] +2h14'06"
107° [img]https://radsim05.com/images/flags/esp.png[/img] Francisco Galván (Esp) [PTK] +2h44'36"
121° [img]https://radsim05.com/images/flags/uru.png[/img] Thomas Silva (Uru) [Q36] +3h00'45"
135° [img]https://radsim05.com/images/flags/por.png[/img] Rui Oliveira (Por) [EFE] +3h28'17"
Der Grund für die Besorgnis einiger Helfer ist die Anwesenheit von Lenny Martinez (TEN) vorne. Der junge Franzose ist 23° in der Gesamtwertung, gerade einmal 14 Minuten zurück, und sechs Fahrer vorne sind für die Sprinterteams auch schon fast einen Ticken zu viel. Die Teamkollegen von Martinez (TEN) sind hier im Hauptfeld aber sehr aktiv in der Kommunikation und können offenbar überzeugend darlegen, dass ihr Teamkollege vorne nur an den beiden Bergwertungen interessiert ist. Das sorgt für etwas Beruhigung im Feld, aber Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser: Die Gruppe wird auf maximal zwei Minuten ziehen gelassen.

Da ansonsten im Rennen wenig passiert, kann ich wieder ein wenig plaudern: Das Fahrerfeld bewegt sich heute in der Region Kantabrien, die schon viele tolle spanische Rennfahrer hervorgebracht hat. Hervorzuheben ist natürlich Oscar Freire: Dreimal Weltmeister, Tour-Etappensieger und Gewinner von Mailand-Sanremo. Aber auch ehemalige Fahrer wie Jose Ivan Gutierrez, Constantino Zaballa oder Juan Jose Cobo kommen aus dieser Region. Wer zeitlich noch etwas zurückgehen möchte, dem lege ich Namen wie Herminio Diaz (Gesamtsieger bei Tirreno-Adriatico 1991), Jose Perez Frances (drei Etappensiege sowie zweimal Gesamtzweiter bei der Vuelta 1962 und 1968), Jose Antonio Gonzalez (vier Gesamtsiege bei der Itzulia in den 70er-Jahren) oder Alfonso Gutierrez (drei Etappensiege bei der Vuelta, dazu das Punktetrikot 1987) ans Herz.

Santander, der heutige Zielort, wird von der Vuelta derweil immer mal wieder als Etappenort genutzt, zuletzt als Start der 14. Etappe im Jahr 2014. Die Etappe damals sicherte sich Warren Barguil (FDJ) nach 200 Kilometern in La Camperona, mit Domenico Pozzovivo (BBH/ damals Bardiani) ist der damalige Etappendritte auch heute wieder im Feld dabei. Ob der routinierte Italiener sich ausgerechnet an diesen Tag vor zehn Jahren erinnern kann, darf aber wohl eher bezweifelt werden. Als Zielort wurde Santander derweil zuletzt vor 21 Jahren von der Vuelta angefahren, die Zuschauer sahen damals einen Sprintsieg von Alessandro Petacchi vor Erik Zabel, Tom Boonen, Julian Dean und Giovanni Lombardi. Der letztgenannte Italiener hatte bereits ein Jahr zuvor die Vuelta-Etappe in Santander gewonnen, damals allerdings im Sprint einer Sechsergruppe gegen gleich vier seiner Landsleute.

Und wie sich die Zeiten seit damals ändern können: Der Niederländer Jan Boven, 2003 auf Platz 156 im Ziel, darf mittlerweile seinen Sohn Lars in Diensten von UAE anfeuern, während Rick Zabel, der Sohn vom damaligen Etappenzweiten Erik, seine Profikarriere selber schon beendet hat. Darüber können Francisco Mancebo (Continental-Bereich) und Oscar Sevilla (Ineos) nur müde lächeln, denn beide sind auch 21 Jahre nach der letzten Vuelta-Ankunft in Santander selber noch aktiv im Rennbetrieb zu finden.

Damit haben wir auch gut die Brücke zum aktuellen Radsport und damit dem heutigen Renngeschehen geschlagen. Die Spitzengruppe passiert ohne große Aufregung die beiden Bergwertungen des Tages, wo sich Lenny Martinez (TEN) beide Male ohne Gegenwehr die Punkte sichern darf. Wie von den Teamkollegen angekündigt, lässt er sich dann nach der zweiten Wertung ins Hauptfeld zurückfallen.
Bergwertung Alto de La Estranguada (2° Kat.) - KM 55
1. [img]https://radsim05.com/images/flags/fra.png[/img] Lenny Martinez (Fra) [TEN] 5
2. [img]https://radsim05.com/images/flags/uru.png[/img] Thomas Silva (Uru) [Q36] 3
3. [img]https://radsim05.com/images/flags/esp.png[/img] Fernando Barceló (Esp) [MOV] 1

Bergwertung Alto del Caracol (2° Kat.) - KM 69
1. [img]https://radsim05.com/images/flags/fra.png[/img] Lenny Martinez (Fra) [TEN] 5
2. [img]https://radsim05.com/images/flags/por.png[/img] Rui Oliveira (Por) [EFE] 3
3. [img]https://radsim05.com/images/flags/esp.png[/img] Francisco Galván (Esp) [PTK] 1
Mit diesen zehn recht einfach eingefahrenen Punkten schraubt Lenny Martinez (TEN) sein Konto im Kampf um das Bergtrikot auf 62 Zähler hoch und liegt damit nur noch ein Pünktchen hinter dem Führenden Chaves (GFC)! Für heute ein toller Move des Franzosen, der das Beste aus diesem Tag macht. Wie viel diese zehn Punkte wert sind, werden aber erst die nächsten Tage zeigen, denn einen gewissen Aufwand musste er heute natürlich dennoch betreiben, während seine Hauptkontrahenten Chaves (GFC) und Vine (LTK) völlig entspannt im Feld mitrollen.

Durch das Fehlen von Martinez (TEN) vorne entspannen sich die Klassementteams im Hauptfeld deutlich und machen nun ebenso deutlich klar, dass sie den weiteren Ausgang der Etappe völlig in die Hände der Sprinterteams legen. Hier gibt es aber offenbar einige Kandidaten, die sich Chancen am heutigen Tag ausrechnen: Mit Israel, Soudal, DSM, Novo Nordisk, Groupama-FDJ und Jayco-AlUla sind es gleich sechs Teams, die einen oder mehrere Fahrer für die Nachführarbeit abgestellt haben und hier heute einen Sprint herbeiführen wollen.

So wird auch der Vorsprung der Spitzengruppe, der zwischenzeitlich mal auf fast leichtsinnig wirkende 2'30“ angestiegen war, recht früh kleiner. An der Sprintwertung in Arce sind es noch 23 Kilometer bis zum Tagesziel nach Santander, der Abstand beträgt allerdings dort bereits nur noch gut 60 Sekunden. Diese Gruppe wird es nicht bis zum Ziel schaffen, da lege ich mich fest. Aber vielleicht traut sich ja noch jemand und versucht, die Sprinter im Finale mit einer Attacke zu überraschen.
Sprintwertung Arce – KM 117
1. [img]https://radsim05.com/images/flags/por.png[/img] Rui Oliveira (Por) [EFE] 20 / 6“
2. [img]https://radsim05.com/images/flags/bel.png[/img] Brent Van Moer (Bel) [IWA] 17 / 4“
3. [img]https://radsim05.com/images/flags/esp.png[/img] Francisco Galván (Esp) [PTK] 15 / 2“
4. [img]https://radsim05.com/images/flags/esp.png[/img] Fernando Barceló (Esp) [MOV] 13
5. [img]https://radsim05.com/images/flags/uru.png[/img] Thomas Silva (Uru) [Q36] 10
So langsam lohnt es sich, die Favoriten für den heutigen Tag in den Blick zu nehmen. Spontan sehe ich hier vier Kandidaten: Zum einen natürlich Caleb Ewan (DFP), der von den anwesenden Sprintern die größten Erfolge vorweisen kann und auch bei dieser Vuelta ja bereits erfolgreich war. Dann Michael Matthews (JAY): Der Australier fährt seit seinem Etappensieg auf der 2. Etappe im Grünen Trikot, das auch recht komfortabel auf seinen Schultern ruht. Mit Sören Waerenskjold (SOQ) hat er in den letzten zwei Wochen einen sehr aktiven Widersacher, der zwar Matthews' ärgster Verfolger in der Punktewertung ist, aber noch keinen Etappensieg feiern konnte. Ganz im Gegensatz zu Jenthe Biermans (GFC), der etwas überraschend die 5. Etappe für sich entscheiden konnte und damit gezeigt hat, dass er auch in ganz großen Rennen zu Siegen fähig ist.
Diese Vuelta hat allerdings auch gezeigt, dass es gerade in den Sprints durchaus zu Überraschungen kommen kann. Es ist also möglich, dass auch jemand ganz Anderes diese heutige Etappe gewinnt, vielleicht traut sich ja, wie schon angesprochen, auch noch jemand, die in der dritten Woche sicherlich auch schon müden Beine der Helfer mit einer späten Attacke zu testen.

Erst einmal muss aber die Ausreißergruppe des Tages gestellt werden. Zehn Kilometer vor dem Ziel sind vom Vorsprung nur noch 15“ übrig, das hält Brent van Moer (IWA) nicht von einem weiteren Angriff ab. Der Belgier hält sich noch drei Kilometer an der Spitze des Rennens, hat aber keine Chance gegen eine voll auf Massensprint programmierte Helfermeute, die ihren Sprintern heute die mutmaßlich letzte Chance auf einen Tagessieg ermöglichen wollen.

Sieben Kilometer vor dem Ziel haben wir also ein geschlossenes Feld, so langsam ist es Zeit, dass sich die Züge der Teams formieren und die Sprinter sich ihre Position fürs Finale sichern. Zu einer Attacke ringt sich heute dann niemand mehr durch, sodass die Sprinter sich ungestört für den Kampf um den Etappensieg aufstellen können.

Erwartungsgemäß sehen wir starke Teamformationen von Soudal für Waerenskjold, Jayco für Matthews und DSM für Ewan. Auch Lidl-Trek hat sich zahlenmäßig gut vor Mick van Dijke (LTK) aufgebaut, das gleiche gilt für Israel um Pau Miquel (IPT). Der junge Spanier ist vielleicht nicht der klassische Sprinter, hat hier auf der 3. Etappe aber auch schon ein Tagespodium im Massensprint belegt und darüber hinaus ja auch die 14. Etappe gewinnen können. Aufgepasst also auf den Katalanen, der hier auch noch drei Teamkollegen vor sich hat.

Ganz vorne hat sich allerdings die Mannschaft Soudal-Quick Step für Sören Waerenskjold (SOQ) eingerichtet. Und tatsächlich ist die belgische Mannschaft hier offenbar die einzige, die den Sprint für ihren Kapitän selbst lancieren möchte, alle anderen sind auf der Suche nach einem guten Hinterrad. Das gibt naturgemäß ein Gedränge, zumal sich da noch einige Helfer mit einmischen, die ihre Kapitäne bestmöglich unterstützen möchten. Soudal interessiert das alles wenig, die können den Sprint ungestört von vorne vorbereiten, aber am Hinterrad von Waerenskjold (SOQ) ist Einiges los: Matthews (JAY) und Ewan (DFP) dort zu sehen, auch die anderen Sprinter wie Biermans (GFC), van Dijke (LTK) oder Miquel (IPT) mischen da mit, auch Matevz Govekar (TNN) kann ich da noch erkennen.

Vorne läuft es weiterhin geordnet ab: Erst Suter (SOQ), dann Bissegger (SOQ) und schließlich Syritsa (SOQ) liefern ihren Job ungestört ab und bringen Waerenskjold (SOQ) bis zur 200-Meter-Marke, wo der Norweger an Syritsa (SOQ) vorbei seinen Sprint lanciert. In seinem Windschatten hat Ewan (DFP) den Kampf um das Hinterrad gewonnen und geht mit, dahinter muss Matthews (JAY) nun schon seine Nase in den Wind stecken. Ewan (DFP) zündet dann seinerseits den Turbo und geht raus, tief geduckt über den Lenker jagt er der Ziellinie entgegen. Waerenskjold (SOQ) noch daneben, Matthews (JAY) kommt auf, auch Miquel (IPT) stark …
... aber Caleb Ewan (DFP) gewinnt das hier recht souverän! Klarer Erfolg für den kleinen Australier, der damit seine zweite Etappe bei dieser Vuelta gewinnen kann. Alex Kirsch (DFP) sieht man im Hintergrund ebenfalls jubelnd über die Ziellinie fahren, da sollte der Luxemburger aufpassen, die UCI sieht solche Aktionen neuerdings gar nicht gerne, wenn da auch nur ansatzweise andere Fahrer behindert oder gefährdet werden könnten.

Zweiter hinter Ewan (DFP) wird tatsächlich Pau Miquel (IPT), der seiner ohnehin schon guten Vuelta ein weiteres tolles Tagesergebnis hinzufügt. Dahinter schiebt sich dann auch Matthews (JAY) noch an Waerenskjold (SOQ) vorbei, vielleicht hat Caleb Ewan (DFP) heute einen Frischevorteil gehabt: Der Australier ist quasi seit zwei Wochen nur im Grupetto durch Spanien unterwegs, während die beiden großen Kontrahenten im Kampf um Grün auch immer wieder in Spitzengruppen zu finden waren.

[img]https://tse1.mm.bing.net/th?id=OIP.D4xk7PG8-k4tDdObuy888wHaE7&pid=Api[/img]
Der Kampf durch die Berge hat sich gelohnt: Caleb Ewan (DFP) gewinnt auch die 17. Etappe

Hinter Waerenskjold (SOQ) dann Jenthe Biermans (GFC) auf Rang 5, gefolgt von Mick van Dijke (LTK), Matevz Govekar (TNN), Riley Pickrell (IWA), Dion Smith (PTK) und Ryan Gibbons (JAY). Auf den nächsten Rängen sehen wir dann schon die ersten Klassementfahrer, auch Jonas Vingegaard (AST) war recht weit vorne zu sehen.

Der Däne verteidigt damit heute mühelos sein Rotes Trikot und geht natürlich als großer Favorit in die noch ausstehenden vier Etappen. Fast vier Minuten beträgt sein Vorsprung auf die ersten Verfolger, da ist der Kampf ums Podium schon deutlich spannender: Nur 13 Sekunden trennen Enric Mas (MOV), Juan Ayuso (BBH) und Joao Almeida (TVL) und gerade die letzten beiden werden das abschließende Zeitfahren eher als Chance sehen. Bis dahin sind es aber noch drei schwere Etappen: Morgen geht es durchs Baskenland, mit dem Puerto de Herrera (1° Kat.) steht ein schwerer Berg nur 45 Kilometer vor dem Ziel auf dem Programm. Am Wochenende stehen dann vor dem Kampf gegen die Uhr noch zwei harte Bergetappen an, wo das Klassement noch einmal ordentlich durcheinander gewirbelt werden könnte. Adios!
seit 2021 - [img]https://radsim05.de/images/flags/uae.png[/img] UAE Team Emirates - 47 Siege (Abu Dhabi Cyling Youth Acadamey - 7 Siege)
Benutzeravatar
Hermi
Beiträge: 1058
Registriert: 3. Okt 2023, 16:31
Wohnort: Eifel

18. Etappe

Beitrag von Hermi »

18. Etappe Vitoria-Gasteiz > Maetzu - Parque natural de Izki 179.6 Km

Buenos dias aus dem schönen Baskenland. Wir melden uns zur 18. Etappe dieser Vuelta und wenn ich vom „schönen“ Baskenland rede, so ist das sicherlich Geschmackssache. Die einen blicken da auf die Geschichte und die Landschaft, die Radfahrer aber sehen vermutlich nur zahllose Hügel, enge, raue Straßen, unaussprechliche Namen und völlig ekstatische Fans. Kann man mögen, muss man aber nicht. Bewältigen muss man die Etappe aber, wenn man denn Madrid erreichen möchte.

[img]https://i.imgur.com/Tor6Ol1.png[/img]

Knapp 180 Kilometer heute, gespickt mit dem Puerto de Herrera (1° Kat.) nur 45 Kilometer vor dem Ziel, der zur Initiative einlädt. Auch anschließend folgen noch einige Wellen auf dem Weg zum Ziel in Izki. Für die Klassementfahrer in Summe vielleicht etwas zu einfach, für die Sprinter zu schwer, also wie gemalt einmal mehr für eine Ausreißergruppe. Oder erleben wir hier heute eine Überraschung?

Zunächst einmal blicken wir zum Start nach Vitoria-Gasteiz, der Hauptstadt des Baskenlandes. Caleb Ewan (DFP), der gestern seinen zweiten Etappensieg bei dieser Vuelta feiern konnte, wirkt bei der Einschreibekontrolle sichtlich zufrieden. Auch Manager laurens zeigte sich gestern angesichts von insgesamt schon drei Tageserfolgen für sein Team überaus zufrieden mit dieser Vuelta, so entspannt gehen vermutlich nicht alle Teams diese heutige 18. Etappe an. Gar nicht mehr angehen wird diese 18. Etappe Stefano Oldani (IPT), der Italiener hat nämlich die Heimreise angetreten.

Das zeigt sich auch in der Anfangsphase: Von Beginn an ist Feuer drin in dieser Etappe und es kommen mal wieder zahllose Angriffe aus dem Feld heraus. Da ist es nicht einfach, den Überblick zu behalten. Astana und Burgos bemühen sich, die allergefährlichsten Fahrer aus der Gruppe herauszuhalten, da ist mit Daniel Martinez (Q36) aber heute auch nur ein Fahrer aus dem Top15 aktiv und das nicht wirklich konsequent, sodas sich diese beiden Teams ein wenig entspannen können. Novo Nordisk und Visma-Lease a Bike hingegen setzen den Rahmen noch etwas weiter, haben mit ihren Helfern aber heute einfach nicht die nötige Manpower, um dem großen Andrang auf die Gruppe Herr zu werden.
Gruppe des Tages
18° [img]https://radsim05.com/images/flags/fra.png[/img] Romain Bardet (Fra) [GFC] +11'47"
20° [img]https://radsim05.com/images/flags/aut.png[/img] Felix Gall (Aut) [IWA] [champ]cn-rr[/champ] +12'55"
21° [img]https://radsim05.com/images/flags/bel.png[/img] Laurens De Plus (Bel) [JAY] +12'56"
25° [img]https://radsim05.com/images/flags/aus.png[/img] Jack Haig (Aus) [IWA] +15'47"
26° [img]https://radsim05.com/images/flags/bel.png[/img] Steff Cras (Bel) [DFP] +16'03"
29° [img]https://radsim05.com/images/flags/ger.png[/img] Ben Zwiehoff (Ger) [SOQ] +20'38"
32° [img]https://radsim05.com/images/flags/esp.png[/img] Urko Berrade (Esp) [IPT] +27'20"
35° [img]https://radsim05.com/images/flags/esp.png[/img] Igor Arrieta (Esp) [IPT] +31'28"
42° [img]https://radsim05.com/images/flags/aus.png[/img] Chris Harper (Aus) [TEN] +45'31"
43° [img]https://radsim05.com/images/flags/col.png[/img] Esteban Chaves (Col) [GFC] +45'55"
51° [img]https://radsim05.com/images/flags/aus.png[/img] Damien Howson (Aus) [TNN] +1h01'13"
54° [img]https://radsim05.com/images/flags/hun.png[/img] Attila Valter (Hun) [BBH] [champ]cn-rr[/champ] [champ]cn-tt[/champ] +1h07'15"
55° [img]https://radsim05.com/images/flags/lux.png[/img] Bob Jungels (Lux) [DFP] +1h09'28"
58° [img]https://radsim05.com/images/flags/aus.png[/img] Chris Hamilton (Aus) [PTK] +1h12'30"
64° [img]https://radsim05.com/images/flags/esp.png[/img] Raúl García (Esp) [MOV] +1h25'57"
70° [img]https://radsim05.com/images/flags/arg.png[/img] Eduardo Sepúlveda (Arg) [TNN] +1h35'49"
74° [img]https://radsim05.com/images/flags/nor.png[/img] Adne Holter (Nor) [Q36] +1h43'29"
76° [img]https://radsim05.com/images/flags/fra.png[/img] Clement Champoussin (Fra) [TEN] +1h55'13"
78° [img]https://radsim05.com/images/flags/fra.png[/img] Nicolas Prodhomme (Fra) [GFC] +1h55'43"
81° [img]https://radsim05.com/images/flags/bel.png[/img] Laurens Huys (Bel) [Q36] +2h04'03"
87° [img]https://radsim05.com/images/flags/esp.png[/img] Fernando Barceló (Esp) [MOV] +2h16'23"
89° [img]https://radsim05.com/images/flags/aus.png[/img] James Whelan (Aus) [PTK] +2h19'41"
92° [img]https://radsim05.com/images/flags/ger.png[/img] Felix Engelhardt (Ger) [LTK] +2h22'40"
94° [img]https://radsim05.com/images/flags/nor.png[/img] Markus Hoelgaard (Nor) [EFE] +2h24'17"
96° [img]https://radsim05.com/images/flags/aus.png[/img] Nick Schultz (Aus) [JAY] +2h31'23"
98° [img]https://radsim05.com/images/flags/esp.png[/img] Pau Miquel (Esp) [IPT] +2h34'10"
100° [img]https://radsim05.com/images/flags/usa.png[/img] Sean Quinn (Usa) [LTK] +2h36'31"
101° [img]https://radsim05.com/images/flags/esp.png[/img] Ion Izagirre (Esp) [EUS] +2h37'34"
106° [img]https://radsim05.com/images/flags/aus.png[/img] Rudy Porter (Aus) [GFC] +2h45'45"
108° [img]https://radsim05.com/images/flags/esp.png[/img] Gonzalo Serrano (Esp) [BBH] +2h47'29"
109° [img]https://radsim05.com/images/flags/aus.png[/img] Michael Matthews (Aus) [JAY] +2h47'32"
117° [img]https://radsim05.com/images/flags/ita.png[/img] Kristian Sbaragli (Ita) [PTK] +2h58'24"
121° [img]https://radsim05.com/images/flags/uru.png[/img] Thomas Silva (Uru) [Q36] +3h03'02"
123° [img]https://radsim05.com/images/flags/fra.png[/img] Mattéo Vercher (Fra) [JAY] +3h11'43"
125° [img]https://radsim05.com/images/flags/nor.png[/img] Søren Wærenskjold (Nor) [SOQ] [champ]cn-tt[/champ] +3h14'51"
127° [img]https://radsim05.com/images/flags/sui.png[/img] Joel Suter (Sui) [SOQ] +3h18'30"
133° [img]https://radsim05.com/images/flags/bel.png[/img] Victor Campenaerts (Bel) [DFP] +3h27'58"
134° [img]https://radsim05.com/images/flags/ned.png[/img] Mick van Dijke (Ned) [LTK] +3h28'44"
135° [img]https://radsim05.com/images/flags/esp.png[/img] Gotzon Martín (Esp) [EUS] +3h29'49"
39 Fahrer vorne, so eine große Gruppe hatten wir selbst bei dieser durch große Ausreißergruppen geprägten Vuelta noch nicht. Romain Bardet (GFC) als 18° der Gesamtwertung am besten platziert, sein Rückstand auf Jonas Vingegaard (AST) beträgt zwar fast 12 Minuten, das sind dann wiederum aber auch nur etwa acht Minuten zum Podium und sechs Minuten bis zu Platz 6. Und so ist es zwar zu Beginn nur Astana, die mit dem in den letzten drei Wochen sehr fleißigen Simone Petilli (AST) den Pflichtteil ihrer Arbeit an der Spitze des Feldes verrichten. Schon recht früh stößt aber auch Novo Nordisk wieder dazu, denn als der Abstand die Vier-Minuten-Marke erreicht, gerät so langsam die Position von Santiago Buitrago (TNN) in Gefahr.

Wer ist denn sonst noch alles vorne dabei? Fast schon gewohnheitsmäßig haben sich auch Sören Waerenskjold (SOQ) und Michael Matthews (JAY) in die Ausreißergruppe gewagt, da bin ich mal gespannt. Der Zwischensprint des Tages liegt nur 21 Kilometer vor dem Ziel, bis dahin müssen die größten topografischen Schwierigkeiten schon bewältigt sein. Je nach Tempo am Puerto de Herrera (1° Kat.) sehe ich die beiden schnellen Jungs da nicht zwingend noch um Punkte kämpfen. Wenn sie es allerdings bis dorthin mit der ersten Gruppe schaffen, stehen auch die Chancen auf weitere Punkte im Ziel nicht allzu schlecht.

Punkte gibt es unterwegs auch an den Bergwertungen. Dort konnte sich Lenny Martinez (TEN) gestern ohne den ganz großen Aufwand bis auf einen Punkt an Esteban Chaves (GFC) im Bergtrikot heranschieben. Der Franzose fehlt heute allerdings in dieser großen Gruppe, ebenso Jay Vine (LTK), der weitere große Kontrahent des Kolumbianers. Der wiederum ist vorne dabei und hat bei insgesamt 15 heute zu vergebenen Punkten die Möglichkeit, seinen Vorsprung wieder ein gutes Stück auszubauen.

Die erste Chance dafür bietet sich ihm am Alto de Rivas de Tereso (2° Kat.). Interessanterweise ist vor allem Q36.5 mit seinen Fahrern im Anstieg in der Tempoarbeit zu finden, Holter (Q36), Silva (Q36) und Huys (Q36) scheinen nicht so ganz zufrieden mit der Anwesenheit von Fahrern wie Matthews (JAY), Waerenskjold (SOQ), van Dijke (LTK) oder auch Pau Miquel (IPT), die ja während dieser Vuelta schon ihre Endschnelligkeit unter Beweis gestellt haben. In große Probleme bringen sie an diesem Anstieg aber noch niemanden. Stattdessen ist es Chris Harper (TEN), der bereits drei Kilometer vor der Bergwertung zur Attacke bläst und so tatsächlich die Punkte oben am Gipfel holen kann. Der Teamkollege von Lenny Martinez (TEN) verhindert somit die maximale Punkteausbeute von Esteban Chaves (GFC), der dahinter im Sprint um Platz 2 auch noch von Sean Quinn (LTK) geschlagen wird und so hier nur ein Pünktchen mitnehmen kann.
Bergwertung Alto de Rivas de Tereso (2° Kat.) - KM 82
1. [img]https://radsim05.com/images/flags/aus.png[/img] Chris Harper (Aus) [TEN] 5
2. [img]https://radsim05.com/images/flags/usa.png[/img] Sean Quinn (Usa) [LTK] 3
3. [img]https://radsim05.com/images/flags/col.png[/img] Esteban Chaves (Col) [GFC] 1
Harper (TEN) lässt sich anschließend wieder von der Gruppe einholen, die weiterhin gut läuft. Trotz der Tempoarbeit von Novo Nordisk hinten im Hauptfeld wächst der Abstand weiter an, wenn auch nicht mehr so schnell wie vorher. Das wiederum ruft auch Visma-Lease a Bike wieder vermehrt auf den Plan, die so langsam auch die Platzierung von Almeida (TVL) als gefährdet ansehen und hinten in die Nachfüharbeit mit einsteigen.

Mit sechs Minuten Vorsprung auf das Hauptfeld geht die Ausreißergruppe dann in den schwersten Anstieg des Tages, den Puerto de Herrera (1° Kat.). Soudal versucht vorne ein moderates Tempo für Waerenskjold (SOQ) anzuschlagen, aber Nick Schultz (JAY) und die Jungs von Q36.5 haben andere Pläne und erhöhen auch hier die Schlagzahl. Auf dem ersten Kilometer kann Waerenskjold (SOQ) noch dranbleiben, dann muss er die Gruppe aber ziehen lassen. Seine Teamkollegen Zwiehoff (SOQ) und Suter (SOQ) bleiben an seiner Seite, gemeinsam mit den im Anstieg ebenfalls abgehängten van Dijke (LTK), Howson (TNN), Sepulveda (TNN), Porter (GFC), Martin (EUS) und Whelan (PTK) bilden sie nun eine große Verfolgergruppe, die sich nun bis zur Bergwertung darauf fokussieren wird, den Rückstand in Grenzen zu halten.

Vorne ist es erneut Chris Harper (TEN), der es mit einem frühen Antritt auf die Punkte an der Bergwertung abgesehen hat. Und erneut hat der Australier Erfolg damit, dahinter kann sich Chaves (GFC) dieses Mal im Sprint gegen de Plus (JAY) und Quinn (LTK) aber durchsetzen.
Bergwertung Puerto de Herrera (1° Kat.) - KM 135
1. [img]https://radsim05.com/images/flags/aus.png[/img] Chris Harper (Aus) [TEN] 10 / 6“
2. [img]https://radsim05.com/images/flags/col.png[/img] Esteban Chaves (Col) [GFC] 6 / 4“
3. [img]https://radsim05.com/images/flags/bel.png[/img] Laurens De Plus (Bel) [JAY] 4 / 2“
4. [img]https://radsim05.com/images/flags/usa.png[/img] Sean Quinn (Usa) [LTK] 2
5. [img]https://radsim05.com/images/flags/bel.png[/img] Laurens Huys (Bel) [Q36] 1
Die Gruppe mit Sören Waerenskjold (SOQ) erreicht derweil mit einer Minute Rückstand die Bergwertung und wird nun versuchen, auf den folgenden Kilometern wieder nach vorne zu fahren. Die Abfahrt ist allerdings nur recht kurz, bevor danach noch weitere Wellen bis zum Tagesziel in Izki anstehen. Andererseits hat der Norweger noch zwei Teamkollegen an seiner Seite, die sich voll für ihn einsetzen werden.

Auch das Hauptfeld hat die Steigung zum Puerto de Herrera (1° Kat.) in Angriff genommen. Obwohl das Tempo nicht völlig angezogen wird, verabschieden sich hinten viele Fahrer aus dem Feld, um das Grupetto zu bilden. Vorne sind weiterhin Novo Nordisk und Visma-Lease a Bike die tempobestimmenden Teams, direkt dahinter fährt Mikel Landa (GFC) sehr weit vorne im Feld. Der Baske ist hier Zuhause und möchte sich sicherlich seinen Fans präsentieren. Oder plant er gar eine Attacke an diesem Anstieg?

Er nicht, dafür aber ein anderer: Santiago Buitrago (TNN) geht drei Kilometer vor dem Gipfel in die Offensive und greift an! Ben O'Connor (PTK) geht mit, Adam Yates (TUD) ebenfalls und dann geht auch der Lokalmatador Mikel Landa (GFC) persönlich hinterher. Nun sind alle alarmiert, aber die Klassementfahrer wirkten auch vorher schon recht angespannt, als ob sie eine solche Aktion befürchtet hätten. Durch die Attacke von Buitrago (TNN) bildet sich auf dem Weg zum Gipfel nun eine elitäre Gruppe der Klassementfahrer. Wir müssen auf eine Übersicht warten, ob vielleicht jemand unaufmerksam war oder schlicht die Beine nicht hatte, um dranzubleiben... Tao Geoghegan Hart (IWA) fehlt! Der Brite ist 17° in der Gesamtwertung und fehlt hier in dieser Gruppe um Vingegaard (AST) und Co. Radio Vuelta meldet zudem Riccitello (EFE), Uijtdebroeks (LTK) und Fortunato (TVL) in einer abgehängten Gruppe, von Lenny Martinez (TEN) ist heute gar nichts zu sehen. Die Fahrer ganz vorne im Klassement sind also weiterhin dabei, aber auf den Plätzen gerät gerade Einiges durcheinander. Und Fahrer wie Bardet (GFC), Gall (IWA) oder de Plus (JAY) sind ja auch noch mit fast fünf Minuten Vorsprung an der Spitze des Rennens zu finden.

Nun wird auch klar, warum die beiden Novo Nordisk-Jungs vorne in der Gruppe eben im Anstieg nicht mithalten konnten: Sie wollten nicht! Oben am Gipfel haben sie auf ihren Kapitän gewartet, nun spannen sich Damien Howson (TNN) und Eduardo Sepulveda (TNN) vor die Favoritengruppe und machen die Tempoarbeit. So wird es natürlich auch schwer für die abgehängten Fahrer um Hart (IWA) und Riccitello (EFE), wieder zurückzukommen, zumal dort kaum noch Helfer dabei sind.

In der Spitzengruppe ganz vorne wird man sicherlich über die Aktionen hinten im Favoritenfeld unterrichtet sein, angesichts von nach wie vor fünf Minuten Vorsprung dürfte aber noch nicht der Angstschweiß ausbrechen. Stattdessen läuft die Gruppe weiterhin recht gut, alle wollen offenbar nun in dieser Konstellation ins absolute Finale kommen. Bis zum Zwischensprint 21 Kilometer vor dem Ziel passiert nichts Erwähnenswertes. Dort sprintet dann Michael Matthews (JAY) zur vollen Punkteausbeute vor Pau Miquel (PTK) und baut seine Führung im Kampf um das Grüne Trikot weiter aus.
Sprintwertung Villafria – KM 158
1. [img]https://radsim05.com/images/flags/aus.png[/img] Michael Matthews (Aus) [JAY] 20
2. [img]https://radsim05.com/images/flags/esp.png[/img] Pau Miquel (Esp) [IPT] 17
3. [img]https://radsim05.com/images/flags/lux.png[/img] Bob Jungels (Lux) [DFP] 15
4. [img]https://radsim05.com/images/flags/fra.png[/img] Nicolas Prodhomme (Fra) [GFC] 13
5. [img]https://radsim05.com/images/flags/bel.png[/img] Laurens Huys (Bel) [Q36] 10
Zwei Wellen stehen für die Spitzengruppe nun noch aus und es dürfte klar sein, dass der Tagessieger aus dieser Gruppe kommt. Die Gruppe um Sören Waerenskjold (SOQ) ist mittlerweile über zwei Minuten zurück, seine Helfer sind mittlerweile auch nicht mehr frisch und von den anderen Fahrern in der Gruppe kommt keine Unterstützung, da sie alle noch Teamkollegen vorne in der Gruppe haben. Auch von der Gruppe mit den Favoriten um Jonas Vingegaard (AST) droht keine Gefahr, diese liegt weiterhin etwa 4'30“ zurück. Dort machen die Novo Nordisk-Helfer heute wirklich einen klasse Job, auch Sepp Kuss (TVL) achtet für Joao Almeida (TVL) darauf, dass der Abstand nach vorne nicht wieder größer wird. Dort also nun die Frage: Wer traut sich an einen Sprint mit Michael Matthews (JAY)?

Wohl die wenigsten, denn 15 Kilometer vor dem Ziel beginnen die Attacken: Raul Garcia (MOV) ist der erste, der es probiert, Stef Cras (DFP) springt sofort mit. Die beiden können sich ein wenig absetzen, doch dahinter läuft die Verfolgung an, sodass beide nach etwa einem Kilometer wieder gestellt werden. Nun geht es in die erste der zwei noch ausstehenden Wellen, Ion Izagirre (EUS) ist der nächste Angreifer, doch auch er kann sich nicht lösen. Oben an der Kuppe gibt es eine weitere Attacke von Felix Gall (IWA), doch der Österreicher hat keinen guten Moment gewählt, da es hier schon wieder leicht bergab geht. Nach vorne absetzen kann sich so niemand, dafür werden aber durch die Angriffe und Tempoverschärfungen die bereits gestern aktiven Barcelo (MOV) und Silva (Q36) sowie Serrano (BBH), Prodhomme (GFC), Jungels (DFP), Miquel (IPT) und Whelan (PTK) distanziert.

Es folgt nur eine kurze Abfahrt, dann geht es direkt in die nächste Gegensteigung. Ion Izagirre (EUS) probiert es erneut, auch er war bei dieser Vuelta ja bereits erfolgreich und wird von den baskischen Fans natürlich euphorisch bejubelt. Doch es hilft nichts, die Konkurrenz bleibt dran. Engelhardt (LTK) mit dem nächsten Angriff, ebenfalls gekontert, genauso wie ein Versuch von Adne Holter (Q36). Urko Berrade (IPT) setzt die nächste Attacke, Romain Bardet (GFC) geht mit und das sieht schon besser aus. Chris Hamilton (PTK) kämpft mit einigen Metern Rückstand noch um den Anschluss, was ihm auch gelingt, der Rest aber hat eine Lücke. Matthews (JAY) nun im Zugzwang, circa zehn oder elf Fahrer sind in dieser Verfolgergruppe noch zusammen, aber es sind auch nur noch vier Kilometer bis zum Ziel.

Vorne spannen Berrade (IPT), Bardet (GFC) und Hamilton (PTK) nun erst einmal zusammen und halten ihren Vorsprung auf die Verfolger. Dort wird sich weiter beäugt, niemand will so recht die Verantwortung übernehmen, ehe Laurens de Plus (JAY) sich an die Spitze setzt. Die drei vorne haben aber bereits eine gute Lücke und etwa 10“ Vorsprung an der Flame Rouge, das kann reichen!

Fangen sie nun mit Spielchen an? Romain Bardet (GFC) war bei dieser Vuelta bereits zweimal Dritter und einmal Zweiter, fährt er ein viertes Mal knapp am Etappensieg vorbei? Urko Berrade (IPT) hingegen war eher unauffällig unterwegs bei dieser Vuelta, während Chris Hamilton (PTK) auf der 6. Etappe schon einen vierten Platz einfahren konnte. Auch vorne beginnen nun ein wenig die Spielchen, das Tempo wird aber nicht komplett rausgenommen. Wichtig, denn die Verfolger haben noch nicht aufgegeben, aber wir sind nun schon auf den letzten Metern angekommen. Hamilton (PTK) ist vorne, Bardet (GFC) und Berrade (IPT) lauern dahinter und der Australier (PTK) eröffnet den Sprint von vorne! Nun heißt es nur noch über den Lenker ducken und Vollgas bis zur Ziellinie, keine taktischen Spielchen mehr, durchziehen und es gewinnt...
… Romain Bardet (GFC)! Im vierten Anlauf klappt es mit dem Etappensieg bei dieser Vuelta (GFC) für den Franzosen, dessen Jubel nicht nur Freude, sondern auch ein wenig Erleichterung zeigt. Hamilton (PTK) dahinter auf Platz zwei im Ziel vor Berrade (IPT), der im Sprint aus der letzten Position zwar den meisten Windschatten hatte, aber nicht wirklich die Beine fand, um vorbeizuziehen.

Kurz dahinter entscheidet Michael Matthews (JAY) den Sprint um Platz 4 für sich. Kein weiterer Etappensieg für den Australier, allerdings ganz, ganz viele Punkte heute für das Grüne Trikot. Engelhardt (LTK) wird dahinter Fünfter vor Hoelgaard (EFE), Champoussin (TEN) und Valter (BBH), bevor Lokalmatador Izagirre (EUS) als Neunter ins Ziel kommt. Die TopTen wird vervollständigt von Felix Gall (IWA), außerdem kommen noch Raul Garcia (MOV), Cras (DFP), Holter (Q36) und de Plus (JAY) mit dieser Gruppe ins Ziel.

[img]https://tse1.mm.bing.net/th?id=OIP.vt_16Ew74Rc-IUHwSwPqCgHaEK&pid=Api[/img]
Romain Bardet (GFC) holt sich doch noch seinen Vuelta-Etappensieg und gewinnt die 18. Etappe

Während die weiteren Mitglieder der ehemals großen Ausreißergruppe nach und nach ins Ziel kommen, gibt es auch in der Gruppe der Favoriten noch einmal Action: An der letzten Welle setzt sich Santiago Buitrago (TNN) persönlich an die Spitze der Gruppe, die Attacke kommt aber von Giulio Ciccone (IPT)! Joao Almeida (TVL) und Juan Ayuso (BBH) hatten wohl Ähnliches im Sinn und sind sofort dabei, Vingegaard (AST) geht sofort hinterher, dann auch der Rest. So rollt auch diese Gruppe wieder zusammen und kommt geschlossen zum Ziel, etwa viereinhalb Minuten hinter dem Tagessieger Bardet (GFC). Der gewinnt damit nicht nur die Etappe, sondern macht auch in der Gesamtwertung wieder an Boden gut. Das könnte sogar reichen, um in die TopTen vorzustoßen, aber da werden wir das genaue Ergebnis abwarten müssen.

Einmal mehr hat das Baskenland also für eine wilde Etappe gesorgt. Wer hat heute eventuell zu viel investieren müssen? Morgen geht es hinauf zum Alto de Moncalvillo, eine 8,6 Kilometer lange Schlusssteigung mit durchschnittlich 8,9%. In der Gesamtwertung ist heute ganz vorne alles beim Alten geblieben, aber dahinter hat es einige Verschiebungen gegeben, die so manch einer vielleicht gleich morgen wieder korrigieren möchte. Adios!
seit 2021 - [img]https://radsim05.de/images/flags/uae.png[/img] UAE Team Emirates - 47 Siege (Abu Dhabi Cyling Youth Acadamey - 7 Siege)
Benutzeravatar
Hermi
Beiträge: 1058
Registriert: 3. Okt 2023, 16:31
Wohnort: Eifel

19. Etappe

Beitrag von Hermi »

19. Etappe Logroño > Alto de Moncalvillo 173.9 Km

Buenos dias einmal mehr von der Vuelta, aber wir nähern uns dem Ende: Die 19. Etappe steht an, übermorgen wird diese Rundfahrt mit dem Abschlusszeitfahren in Madrid zu Ende gehen. Alle Zeichen stehen auf einen Gesamtsieg von Jonas Vingegaard (AST), der vor diesen abschließenden drei Etappen mit fast vier Minuten Vorsprung die Gesamtwertung anführt und bisher einen sehr souveränen Eindruck macht. Aber was passiert dahinter noch? Im Kampf um das Podium trennen Enric Mas (MOV), Juan Ayuso (BBH) und Joao Almeida (TVL) nur 13“, auch Mikel Landa (GFC) liegt als Gesamtfünfter nur 1'02“ hinter Mas (MOV) noch in Schlagdistanz. Dahinter streiten sich aktuell Carapaz (TBV) und Carlos Rodriguez (MOV) um Platz 6, während um Platz 8... Naja, also da liegen nach der gestrigen Etappe nur 1'32“ zwischen Platz 8 und 18, ich würde meine Hand dafür ins Feuer legen, dass diese Fahrer hier nicht in der gleichen Reihenfolge in Madrid ankommen werden.

[img]https://i.imgur.com/ah76iFl.png[/img]

Heute steht nämlich gleich die nächste Bergetappe an, auch wenn das ganz große Kletterfinale erst morgen steigen dürfte. Mit dem Alto de Moncalvillo (1° Kat.) wartet heute nämlich „nur“ ein schwerer Schlussanstieg auf die Fahrer, dazu eine Bergwertung der 3° Kategorie etwa zur Hälfte der Etappe. Morgen hingegen stehen gleich sieben Bergwertungen auf dem Programm. Schonen sich die Kapitäne und ihre Helfer heute also noch einmal und geben den Ausreißern eine weitere Chance? Die durften ja gestern einmal mehr den Sieg unter sich ausmachen, Romain Bardet (GFC) war der glückliche Sieger am Ende einer Etappe, wo neben dem Franzosen auch Felix Gall (IWA) und Laurens de Plus (JAY) gut vier Minuten gutmachen konnten. Bardet (GFC) liegt in der Gesamtwertung nun sogar auf Platz 8, die Fahrer hinter ihm werden aber eventuell gleich heute versuchen, sich diese Position wiederzuholen.

Damit rein ins Rennen und siehe da: Es gibt Teams, die Interesse an einer Kontrolle der Rennsituation zeigen. Das ist in den vergangenen Wochen in letzter Konsequenz eigentlich nur auf den Sprintetappen passiert, aber heute sind es zum einen verschiedene Teams, die die Ausreißergruppe gerne auf eine gewisse Anzahl begrenzen wollen, und zum anderen sind es auch nicht so viele Fahrer, die am 19. Tag dieser Vuelta noch in die Fluchtgruppe wollen. In der Folge kann sich heute zwar erneut eine große Gruppe lösen, mit zwölf Fahrern fällt diese aber deutlich geringer aus als das, was wir in den vergangenen drei Wochen teilweise schon gesehen haben.
Gruppe des Tages
23° [img]https://radsim05.com/images/flags/gbr.png[/img] Tao Geoghegan Hart (Gbr) [IWA] +15'23"
24° [img]https://radsim05.com/images/flags/usa.png[/img] Matthew Riccitello (Usa) [EFE] +16'11"
31° [img]https://radsim05.com/images/flags/esp.png[/img] Cristian Rodríguez (Esp) [MOV] +25'44"
44° [img]https://radsim05.com/images/flags/ita.png[/img] Domenico Pozzovivo (Ita) [BBH] +56'00"
52° [img]https://radsim05.com/images/flags/esp.png[/img] Pablo Castrillo (Esp) [MOV] +1h03'51"
57° [img]https://radsim05.com/images/flags/esp.png[/img] Óscar Rodríguez (Esp) [DFP] +1h19'13"
61° [img]https://radsim05.com/images/flags/bel.png[/img] Sylvain Moniquet (Bel) [EFE] +1h29'56"
63° [img]https://radsim05.com/images/flags/rsa.png[/img] Stefan de Bod (Rsa) [EFE] +1h34'15"
94° [img]https://radsim05.com/images/flags/esp.png[/img] Pau Miquel (Esp) [IPT] +2h31'01"
99° [img]https://radsim05.com/images/flags/aus.png[/img] Michael Matthews (Aus) [JAY] +2h43'06"
129° [img]https://radsim05.com/images/flags/ita.png[/img] Salvatore Puccio (Ita) [BBH] +3h35'49"
131° [img]https://radsim05.com/images/flags/bel.png[/img] Jenthe Biermans (Bel) [GFC] +3h38'37"
Einmal mehr finden wir Michael Matthews (JAY), den Mann in Grün, in einer Ausreißergruppe wieder. Der Australier möchte sich offenbar weitere Punkte sichern, auch wenn ihm der Sieg in dieser Wertung wohl nur noch theoretisch zu nehmen ist. Jonas Vingegaard (AST) etwa liegt zu weit zurück und kann den Australier rechnerisch nicht mehr einholen und für Sören Waerenskjold (SOQ) dürfte eine Lücke von 78 Punkten auch nicht mehr zu schließen sein. 100 Zähler sind maximal für einen Fahrer noch zu holen, jeweils 20 dabei im Ziel der beiden Bergankünfte, das dürfte für Waerenskjold (SOQ) nicht machbar sein. Der Norweger scheint diesen Kampf zudem ohnehin aufgegeben zu haben und ist heute von Anfang an mit seinen Teamkollegen am Ende des Pelotons zu finden.

Während der Kampf um Grün also wohl bereits vorbei ist, erlebt der Kampf ums Bergtrikot heute voraussichtlich keine neue Runde. Esteban Chaves (GFC), Lenny Martinez (TEN), Jay Vine (LTK), niemand wagt sich heute in die Offensive, alle verstecken sie sich im Feld und sparen vermutlich Kräfte für den morgigen Tag. Durchaus verständlich angesichts noch 46 zu vergebender Punkte morgen, das sind mehr als der viertplatzierte Wout Poels (LTK) aktuell bereits auf seinem Konto hat.

Bleiben wir doch aber erst einmal bei heute: Die genannten zwölf Fahrer konnten sich absetzen, aber so wirklich gut läuft diese Gruppe nicht. Die beiden Movistar-Fahrer Castrillo (MOV) und Cristian Rodriguez (MOV) halten sich ein bisschen zurück, Michael Matthews (JAY) ebenfalls, Jenthe Biermans (GFC) sitzt sogar komplett am Ende der Gruppe. Auch Domenico Pozzovivo (BBH) ist ein wenig zurückhaltend unterwegs, hat als Entschuldigung mit Salvatore Puccio (BBH) aber immerhin einen fleißigen Helfer, der die Schichten seines Landsmannes in der Führungsarbeit übernimmt. Da hinten im Feld aber auch alle Helfer zufrieden sind, steigt der Vorsprung zunächst dennoch an, es werden allerdings maximal vier Minuten.

Im Hauptfeld sehen wir heute tatsächlich verschiedene Farben in der Nachführarbeit. Da ist zum einen Astana, die natürlich ihrer Verpflichtung als Team des Leaders nachkommen, aber auch durchaus engagiert nachführen und Jonas Vingegaard (AST) wohl die Möglichkeit auf einen weiteren Etappensieg geben wollen. Auch Q36.5 und Groupama-FDJ haben Fahrer für die Nachführarbeit abgestellt, dazu kommen dann hinauf zur ersten Bergwertung am Puerto de Pradilla (3° Kat.) mit Mark Donovan (TUD) und Paul Double (TUD) zwei weitere Fahrer. Auch Jayco-AlUla hält sich recht weit vorne auf und hat ein Auge auf den Abstand, Tao Geoghegan Hart (IWA) und Matthew Riccitello (EFE) sind nicht allzu weit von ihrem Kapitän Laurens de Plus (JAY) entfernt. Beim aktuellen Abstand besteht hier allerdings noch kein Grund zur Sorge.

Ohne ernsthafte Aspiranten im Kampf um das Bergtrikot ist auch die erste Bergwertung des Tages nicht sonderlich interessant, obwohl auch hier Bonussekunden für die ersten drei Fahrer verteilt werden. Oscar Rodriguez (DFP) ist der einzige vorne, der einen Hauch von Interesse zeigt, der Spanier darf ohne Widerstand mit einer Radlänge Vorsprung über die Kuppe rollen.
Bergwertung Puerto de Pradilla (3° Kat.) - KM 95
1. [img]https://radsim05.com/images/flags/esp.png[/img] Óscar Rodríguez (Esp) [DFP] 3 / 6“
2. [img]https://radsim05.com/images/flags/bel.png[/img] Sylvain Moniquet (Bel) [EFE] 2 / 4“
3. [img]https://radsim05.com/images/flags/ita.png[/img] Salvatore Puccio (Ita) [BBH] 1 / 2“
Das Hauptfeld kommt mit drei Minuten Rückstand zur Bergwertung, das sieht weiterhin nicht gut aus für die zwölf Ausreißer. Im weiteren Verlauf der Etappe sinkt der Vorsprung weiter, bis zur Sprintwertung 14 Kilometer vor dem Ziel sind nur noch 60 Sekunden übrig. Dort hingegen gibt es, anders als an der Bergwertung, ein reges Interesse an den Punkten: Matthews (JAY) natürlich, aber auch Jenthe Biermans (GFC) verlässt nach gut 150 Kilometern seine Position am Ende der Gruppe und sprintet genauso um die Punkte wie Pau Miquel (IPT). Der Belgier ist dann auch tatsächlich schneller als Matthews (JAY), was ihm angesichts der verweigerten Mitarbeit vorher einen bösen Blick des Australiers einbringt. Lange allerdings dürfte der Groll bei Matthews (JAY) nicht anhalten, denn mit diesen Punkten ist ihm das Grüne Trikot auch rechnerisch nicht mehr zu nehmen, sollte er denn das Ziel in Madrid erreichen.
Sprintwertung Ventosa – KM 160
1. [img]https://radsim05.com/images/flags/bel.png[/img] Jenthe Biermans (Bel) [GFC] 20
2. [img]https://radsim05.com/images/flags/aus.png[/img] Michael Matthews (Aus) [JAY] 17
3. [img]https://radsim05.com/images/flags/esp.png[/img] Pau Miquel (Esp) [IPT] 15
4. [img]https://radsim05.com/images/flags/rsa.png[/img] Stefan de Bod (Rsa) [EFE] 13
5. [img]https://radsim05.com/images/flags/gbr.png[/img] Tao Geoghegan Hart (Gbr) [IWA] 10
Direkt nach der Sprintwertung dünnt die Gruppe vorne aus, denn Biermans (GFC) und Miquel (IPT) nehmen die Beine hoch und lassen sich vom Feld einholen. Matthews (JAY) hingegen bleibt noch vorne, was der Kamera die Gelegenheit bietet, ihn noch ein wenig in seinem Grünen Trikot einzufangen. Mit Beginn der Schlusssteigung verabschiedet sich aber auch der Australier aus der Spitzengruppe, wo nun Cristian Rodriguez (MOV) die Tempoarbeit übernimmt und die Gruppe recht zügig auf ihn, seinen Teamkollegen Castrillo (MOV), Pozzovivo (BBH), Riccitello (EFE), Oscar Rodriguez (DFP) und Hart (IWA) reduziert. Der Abstand aufs Hauptfeld beträgt eingangs der Schlusssteigung allerdings nur 45“, da sehe ich schwarz.

Zumal hinten im Hauptfeld weiter eifrig Tempo gefahren wird: Mit Hugh Carthy (TUD), Eddie Dunbar (TUD), Louis Vervaeke (GFC) und Steven Kruijswijk (AST) sind nun noch einmal Jungs mit frischeren Beine vorne, die das Tempo weiter hoch halten und der Spitzengruppe das Leben nicht nur schwer machen, sondern sie sechs Kilometer vor dem Ziel auch einholen.

Quasi in diesem Moment gibt es die erste Attacke aus dem Feld heraus von Jack Haig (IWA). Der Australier ist als 21° der Gesamtwertung bereits fast zwölf Minuten zurück und keine ganz große Gefahr, dennoch geht Laurens de Plus (JAY) hinterher. Das wiederum ruft Florian Lipowitz (LTK) und Giulio Ciccone (IPT) auf den Plan, dann auch Ben O'Connor (PTK) und dann den ganzen Rest. Es bildet sich in der Folge ein Gruppe der Topfahrer im Gesamtklassement, wo nun Carlos Rodriguez (MOV) die Spitzenposition übernimmt und das Tempo für Enric Mas (MOV) hochhält.

Am Fünf-Kilometer-Schild kommt dann der nächste Angriff aus dieser Gruppe heraus und es ist Jonas Vingegaard (AST) persönlich. Der Mann im Roten Trikot greift an und niemand kann dem Dänen folgen, allerdings versuchen es die meisten auch gar nicht. Carlos Rodriguez (MOV) bleibt dahinter in der Tempoarbeit, legt aber noch einmal eine Schippe drauf und bringt damit einige Fahrer in Schwierigkeiten. Etwa 15 Fahrer sind da noch beisammen, manche am Ende der Gruppe aber schon mit sichtbaren Problemen, Romain Bardet (GFC) etwa, der Gesamtachte, hat schon eine kleine Lücke am Ende, beißt aber nochmal auf die Zähne.

Während sich Jonas Vingegaard (AST) absetzen kann, tasten sich die Fahrer in der Gruppe dahinter ein wenig ab. Weiterhin setzt Carlos Rodriguez (MOV) die Pace, nun wird es aber erst richtig steil: Auf den letzten vier Kilometern gibt es Rampen mit bis zu 16%, in den einstelligen Steigungsbereich fällt es dabei eigentlich kaum noch. Nun geht es wieder darum, die eigenen Beine und den eigenen Rhythmus zu finden. Was gibt der Tank nach fast drei Wochen noch her? Bei Enric Mas (MOV) ist auf jeden Fall noch was drin im Tank, der Spanier greift drei Kilometer vor dem Ziel vom Hinterrad seines Teamkollegen Carlos Rodriguez (MOV) aus an. Die Lücke geht auf, dahinter sortieren sich nun die Verfolger.

Wie schon öfter bei dieser Vuelta gesehen, kämpfen nun viele Fahrer mehr mit dem eigenen Körper. Angesichts der steilen Straße sehen wir kaum Zusammenarbeit, jeder versucht nun, sein Rad so schnell wie möglich in Richtung Ziellinie zu bekommen. Das gilt auch für Vingegaard (AST), der seinen Vorsprung an der Spitze kontinuierlich ausbaut und auf dem Weg zum vierten Etappensieg bei dieser Vuelta zu sein scheint. Dahinter hält Mas (MOV) eine kleine Lücke zu seinem ersten Verfolger, Mikel Landa (GFC). Der Baske, aktuell auf Rang 5 der Gesamtwertung, schielt noch in Richtung Podium, bräuchte mit Blick auf das abschließende Zeitfahren aber vermutlich sogar einen guten Vorsprung, um noch realistische Erfolgsaussichten zu haben. Almeida (TVL), Ayuso (BBH), Carapaz (TBV) sehen wir etwas weiter zurück um Anschluss bemüht, auch Adam Yates (TUD), Gaudu (TEN), Arensman (EFE) und Daniel Martinez (Q36) sind noch im Bild zu sehen. Alle anderen liegen zwei Kilometer vor dem Ziel wohl schon ein wenig weiter zurück, diese ganz steilen Rampen zum Etappenziel hin aber auf den vergangenen Etappen aber keine riesigen Abstände hervorgebracht.

Vorne passiert Jonas Vingegaard (AST) einsam die Flame Rouge, das ist schon souverän, was der Däne hier abzieht. Enric Mas (MOV) einmal mehr dahinter, aber die Lücke zu seinen Verfolgern wird nicht wirklich größer. Dort ist weiterhin Mikel Landa (GFC) in der Pole Position, der Baske geht immer wieder aus dem Sattel, sein typischer Fahrstil und wiegt seine Rennmaschine hin und her. Dahinter macht nun Almeida (TVL) Druck auf seine Begleiter, Ayuso (BBH) muss da kämpfen, um dranzubleiben. Es sind aber noch ein paar Meter bis zum Ziel, im Kampf ums Podium können auch wenige Sekunden ausschlaggebend sein.
Derweil lässt sich Jonas Vingegaard (AST) den nächsten Etappensieg nicht mehr nehmen und gewinnt nach den Ankünften am Pico Villuercas, in Cazorla und am Puerto de Ancares auch heute am Alto de Moncalvillo! Einmal mehr sehr souverän, wenn morgen nicht etwas völlig Verrücktes passiert, dürfte dem Dänen der Gesamtsieg nicht mehr zu nehmen sein.

[img]https://tse1.mm.bing.net/th?id=OIP.1sBKdFj7cWzAy6STVrQTHQHaEK&pid=Api[/img]
Jonas Vingegaard (AST) feiert seinen vierten Tagessieg bei dieser Vuelta

Dahinter bringt Enric Mas (MOV) seinen zweiten Platz tatsächlich bis zur Ziellinie durch, aber seine ersten Verfolger kommen schon dicht dahinter. Tatsächlich hat sich Joao Almeida (TVL) hier noch einmal an Mikel Landa (GFC) heran- und vorbeigekämpft und sogar eine Lücke zu Juan Ayuso (BBH) gerissen, der hinter David Gaudu (TEN) als Sechster ins Ziel kommt. Ein paar Sekunden werden das nur gewesen sein, aber vielleicht entscheiden die ja auch am Ende über die Reihenfolge auf dem Podium oder überhaupt über die Frage, wer auf dieses Podium steigen darf.

Kurz hinter Ayuso (BBH) kommen dann Carapaz (TBV) mit Martinez (Q36) und Adam Yates (TUD) mit Arensman (EFE) ins Ziel. Der nächste Fahrer ist dann Sepp Kuss (TVL), der im Kampf um die TopTen aber keine größere Rolle mehr spielt.

Eben dieser Kampf um die TopTen der Gesamtwertung wird ein wenig unübersichtlich. Mit Yates (TUD), Gaudu (TEN), Martinez (Q36) und Arensman (EFE) sind vier Anwärter schon im Ziel, Romain Bardet (GFC) hatte recht früh Schwierigkeiten bekundet. Wie viel verliert der Franzose heute? Lipowitz (LTK) kommt als 13. des Tages ins Ziel und holt ein wenig Zeit auf eine Gruppe mit O'Connor (PTK), Buitrago (TNN) und Ciccone (IPT) heraus. Insgesamt dürfte es aber auch hier weiter eng bleiben und sich die Entscheidung auf morgen bzw. das Einzelzeitfahren am Sonntag vertagen.

Wir dürfen uns damit einmal mehr von Ihnen verabschieden. Morgen steht dann am vorletzten Tag die vielleicht härteste Bergetappe dieser Vuelta an: Sieben Bergwertungen, die letzten 40 Kilometer mit zwei schweren Anstiegen, keine richtige Abfahrt dazwischen und die Bergankunft am Picon Blanco auf fast 1.500 Metern Höhe. Wenn da jemand morgen schlechte Beine hat, kann das ganz böse enden. Adios!
seit 2021 - [img]https://radsim05.de/images/flags/uae.png[/img] UAE Team Emirates - 47 Siege (Abu Dhabi Cyling Youth Acadamey - 7 Siege)
Benutzeravatar
Hermi
Beiträge: 1058
Registriert: 3. Okt 2023, 16:31
Wohnort: Eifel

20. Etappe

Beitrag von Hermi »

20. Etappe Villarcayo > Picon Blanco 171.20 Km

Buenos dias zum vorletzten Mal aus Spanien, die Fahrer haben Madrid fast erreicht. Letzte Chance heute für die Kletterspezialisten, vielleicht noch einmal etwas Zeit gutzumachen gegen die Zeitfahrer, die morgen in Madrid die Gelegenheit bekommen, ihre Fähigkeiten auszuspielen.
Jonas Vingegaard (AST) dürfte das ganze wenig tangieren, führt er doch mit einem Vorsprung von exakt fünf Minuten die Gesamtwertung an. Der Däne wird sich weder vor der heutigen schweren Bergetappe noch vor dem morgigen Kampf gegen die Uhr verstecken müssen, passieren kann aber immer etwas. Da sind schon ganz andere Fahrer am Schlusswochenende einer Grand Tour von Salmonellen heimgesucht worden, so etwas wünschen wir aber natürlich weder Vingegaard (AST) noch sonst irgendjemandem.

[img]https://i.imgur.com/FuEpoDm.png[/img]

Drei verschiedene Auseinandersetzungen werden heute für Spannung sorgen: Zum einen ist da natürlich der Kampf um den Tagessieg am Picon Blanco, wo sich bei der letzten und bisher einzigen Ankunft der Vuelta vor drei Jahren Mikel Landa (GFC) vor Richard Carapaz (TBV/damals BBH) durchsetzen konnte. Dann geht es natürlich um die Platzierungen in der Gesamtwertung, denn abgesehen von Jonas Vingegaard (AST) ganz vorne sind die Abstände teilweise sehr gering: Enric Mas (MOV), Juan Ayuso (BBH) und Joao Almeida (TVL) trennen im Kampf um das Podium nur 21 Sekunden, zwischen Platz 8 und 18 liegen gleich elf Fahrer innerhalb von nicht einmal zwei Minuten. Und dann wird heute auch noch das Bergtrikot endgültig vergeben, denn morgen gibt es keine Punkte mehr zu holen, sodass klar ist: Wer heute auf dem Picon Blanco das Weiße Trikot mit den Blauen Punkten erhält, der wird auch morgen in Madrid bei der großen Feier damit geehrt.

Viel Programm also noch für die heutige Etappe, einer hingegen kann es auf jeden Fall recht entspannt angehen: Michael Matthews (JAY) hat sich gestern auch rechnerisch das Grüne Trikot gesichert und wirkt entsprechend am Start schon sehr gut aufgelegt. Gut informierte Journalisten wollen sogar bereits Sektflaschen im Jayco-Teamfahrzeug gesehen haben, das wäre angesichts der Wichtigkeit der heutigen Etappe für einige Fahrer und Teams aber vielleicht doch etwas zu vermessen. Matthews (JAY) auf jeden Fall wirkt sehr gelöst, auch an der Startlinie und möchte die anderen Trikotinhaber zu einem gemeinsamen Foto animieren. Diese scheinen aber nicht so begeistert von dieser Idee zu sein, denn sowohl Vingegaard (AST), Chaves (GFC) als auch Ayuso (BBH) können ihre Trikots ja heute oder gar morgen noch verlieren. Zudem ergibt sich kaum Gelegenheit für Geplauder: Das Rennen ist vom Start weg schnell heute!

Morgen ist ein Tag für die Spezialisten und vor allem diejenigen, die morgen eher wenig Chancen haben werden, probieren dann heute noch einmal ihr Glück in der Offensive. Immer wieder gibt es Attacken, immer wieder wird im Feld dahinter aber auch reagiert, sei es, weil jemand Gefährliches angegriffen hat oder weil die eigenen Fahrer nicht in der Ausreißergruppe dabei sind. So sind auch Ben O'Connor (PTK) und Carlos Rodriguez (MOV) immer wieder in Gruppen zu finden, diese werden im Hauptfeld aber stets zahlenmäßig stark verfolgt und wieder zurückgeholt, zumal sich an solche Aktionen auch immer wieder Fahrer wie Romain Bardet (GFC), Adam Yates (TUD) oder Mikel Landa (GFC) anschließen. Das alles sorgt dafür, dass sich keine Gruppe wirklich vor dem Feld etablieren kann, einzelne Konstellationen haben immer nur eine Handvoll Sekunden an Vorsprung. Tatsächlich kann eine dieser Gruppen dann auch die erste Bergwertung des Tages unter sich ausmachen, die drei Hauptkandidaten fürs Bergtrikot haben dabei allesamt den Sprung verpasst und gehen vorerst leer aus.
Bergwertung Las Estacas de Trueba (3° Kat.) - KM 34
1. [img]https://radsim05.com/images/flags/esp.png[/img] Óscar Rodríguez (Esp) [DFP] 3
2. [img]https://radsim05.com/images/flags/esp.png[/img] Javier Romo (Esp) [MOV] 2
3. [img]https://radsim05.com/images/flags/bel.png[/img] Brent Van Moer (Bel) [IWA] 1
Auch diese Gruppe wird allerdings kurz nach der Kuppe wieder vom Hauptfeld gestellt, stattdessen kann sich in der folgenden Abfahrt mit Wout Poels (LTK) und Jai Hindley (BBH) ein Duo aus dem Feld absetzen. Die beiden lassen es bergab richtig laufen und erreichen den Beginn der nächsten Steigung mit 25“ Vorsprung auf die große Gruppe, wo sofort weitere Fahrer hinterherspringen. Ben O'Connor (PTK) war zu diesem Zeitpunkt nicht ganz vorne im Feld, nun spannt er seine ganze Mannschaft ein, um diese Gruppe wieder zu stellen. Polti ist hierbei jedoch auf sich alleine gestellt, da sie von den anderen Teams keine oder nur sehr wenig Unterstützung bekommen.
Spitzengruppe
27° [img]https://radsim05.com/images/flags/bel.png[/img] Cian Uijtdebroeks (Bel) [LTK] +23'25"
30° [img]https://radsim05.com/images/flags/esp.png[/img] Igor Arrieta (Esp) [IPT] +31'02"
32° [img]https://radsim05.com/images/flags/ger.png[/img] Ben Zwiehoff (Ger) [SOQ] +35'34"
33° [img]https://radsim05.com/images/flags/ned.png[/img] Wilco Kelderman (Ned) [TVL] +38'48"
34° [img]https://radsim05.com/images/flags/fra.png[/img] Lenny Martinez (Fra) [TEN] +39'35"
35° [img]https://radsim05.com/images/flags/aus.png[/img] Jai Hindley (Aus) [BBH] +44'54"
41° [img]https://radsim05.com/images/flags/col.png[/img] Esteban Chaves (Col) [GFC] +57'41"
42° [img]https://radsim05.com/images/flags/esp.png[/img] Marc Soler (Esp) [MOV] +59'24"
48° [img]https://radsim05.com/images/flags/fra.png[/img] Clément Berthet (Fra) [TEN] +1h09'27"
59° [img]https://radsim05.com/images/flags/ned.png[/img] Wout Poels (Ned) [LTK] +1h34'40"
60° [img]https://radsim05.com/images/flags/ned.png[/img] Robert Gesink (Ned) [TVL] +1h37'45"
64° [img]https://radsim05.com/images/flags/esp.png[/img] Mikel Bizkarra (Esp) [TNN] +1h43'41"
70° [img]https://radsim05.com/images/flags/ned.png[/img] Koen Bouwman (Ned) [DFP] +1h55'40"
74° [img]https://radsim05.com/images/flags/fra.png[/img] Nicolas Prodhomme (Fra) [GFC] +2h01'48"
75° [img]https://radsim05.com/images/flags/aus.png[/img] Jay Vine (Aus) [LTK] +2h04'41"
77° [img]https://radsim05.com/images/flags/bel.png[/img] Brent Van Moer (Bel) [IWA] +2h11'28"
81° [img]https://radsim05.com/images/flags/gbr.png[/img] James Knox (Gbr) [JAY] +2h17'05"
Für die Klassementaspiranten eine recht gute Gruppe, denn mit Cian Uijtdebroeks (LTK) liegt der bestplatzierte Fahrer bereits mehr als 23 Minuten zurück. Derweil sind mit Esteban Chaves (GFC), Lenny Martinez (TEN) und Jay Vine (LTK) die großen Drei in der Bergwertung vorne vertreten, der Vierte in Form von Wout Poels (LTK) natürlich ebenso. Angesichts der Anwesenheit der drei vor ihm platzierten Fahrer und des bereits recht großen Rückstands des Niederländers dürfte er heute aber keine Chance mehr haben, das Bergtrikot zu erobern.

Im Hauptfeld gesellt sich zu Polti auch die Mannschaft Astana, die ihre Fahrer für die Nachführarbeit abstellt. Im Gegensatz zur italienischen Mannschaft ist das Team des Leaders aber offenbar nicht zwingend an einer sofortigen Einholung interessiert und da vorne die Gruppe auch einigermaßen gut läuft, können sich die Fahrer an der Spitze langsam vom Feld lösen. An der Bergwertung sind es zwar erst 35“ Abstand zum Hauptfeld, Tendenz aber eher steigend. Um die Punkte wird dann gesprintet, Lenny Martinez (TEN) hat hier die schnelleren Beine als Chaves (GFC), Jay Vine (LTK) wird mit ein wenig Rückstand Dritter.
Bergwertung Puerto de La Braguia (3° Kat.) - KM 55
1. [img]https://radsim05.com/images/flags/fra.png[/img] Lenny Martinez (Fra) [TEN] 3
2. [img]https://radsim05.com/images/flags/col.png[/img] Esteban Chaves (Col) [GFC] 2
3. [img]https://radsim05.com/images/flags/aus.png[/img] Jay Vine (Aus) [LTK] 1
Live-Ranking: Martinez (TEN) verkürzt seinen Abstand damit auf sieben Zähler, Vine (LTK) liegt nun 13 Punkte hinter Chaves (GFC) zurück.
In der Abfahrt ist das Feld nun sogar wieder ein wenig schneller unterwegs und kann den Abstand auf 25“ verkürzen. Sobald die Straße wieder ansteigt, wächst allerdings auch der Vorsprung der Ausreißer wieder, die sich nun wohl endgültig vom Feld lösen können. Bis zur nächsten Bergwertung ist der Abstand auf zwei Minuten angewachsen und der Kampf um die Bergpunkte wird erneut im Sprint entschieden. Jay Vine (LTK) ist dieses Mal schneller als seine Kontrahenten Martinez (TEN) und Chaves (GFC).
Bergwertung Alto del Caracol (2° Kat.) - KM 74
1. [img]https://radsim05.com/images/flags/aus.png[/img] Jay Vine (Aus) [LTK] 5
2. [img]https://radsim05.com/images/flags/fra.png[/img] Lenny Martinez (Fra) [TEN] 3
3. [img]https://radsim05.com/images/flags/col.png[/img] Esteban Chaves (Col) [GFC] 1
Chaves (GFC) verliert damit weiter an Boden: Martinez (TEN) verkürzt auf fünf Punkte Rückstand, Vine (LTK) liegt nur noch neun Punkte zurück. Und es stehen ja noch drei Bergwertungen der 1° Kategorie sowie eine der 2° Kategorie auf dem Programm, insgesamt 35 Punkte könnten also noch geholt werden.

Mit dem Portillo de Lunada (1° Kat.) steht nur der längste der heute zu bewältigenden Anstiege an, der erste Fahrer am Gipfel wird mit zehn Punkten belohnt. Zwei Kilometer nach Beginn der Steigung geht Cian Uijtdebroeks (LTK) in der Ausreißergruppe in die Offensive und kann sich ein wenig absetzen. Sein Vorsprung pendelt immer so zwischen 20“ und 30“, die Gruppe bleibt also immer noch in Sichtkontakt zum jungen Belgier. Drei Kilometer vor dem Gipfel tritt dann Jay Vine (LTK) aus der Verfolgergruppe heraus an und möchte zu seinem Teamkollegen nach vorne fahren. Das gelingt auch, allerdings Martinez (TEN) aufmerksam mitgegangen und auch Esteban Chaves (GFC) hat sich festgebissen. Die drei Kandidaten kommen also erneut gemeinsam zur nächsten Bergwertung und sprinten dort um die Punkte, wieder ist Jay Vine (LTK) der schnellste vor Martinez (TEN) und Chaves (GFC). Nun wird es langsam eng für den Kolumbianer.
Bergwertung Portillo de Lunada (1° Kat.) - KM 93
1. [img]https://radsim05.com/images/flags/aus.png[/img] Jay Vine (Aus) [LTK] 10
2. [img]https://radsim05.com/images/flags/fra.png[/img] Lenny Martinez (Fra) [TEN] 6
3. [img]https://radsim05.com/images/flags/col.png[/img] Esteban Chaves (Col) [GFC] 4
4. [img]https://radsim05.com/images/flags/bel.png[/img] Cian Uijtdebroeks (Bel) [LTK] 2
5. [img]https://radsim05.com/images/flags/ned.png[/img] Koen Bouwman (Ned) [DFP] 1
Martinez (TEN) liegt nun im Kampf um das Bergtrikot nur noch drei Zähler hinter Chaves (GFC), punktgleich nun mit Jay Vine (LTK). Der Australier hinterlässt bisher den besten Eindruck, wenn es zu Sprints um die Punkte kommt, da werden sich die anderen wohl etwas einfallen lassen müssen, wie sie dem Australier an den noch ausstehenden Bergwertungen das Leben schwer machen wollen.

Nach einer elf Kilometer langen Abfahrt geht es dann gleich in die nächste Steigung zum Portillo de la Sia (2° Kat.). Das Quartett an der Spitze um Uijtdebroeks (LTK), Vine (LTK), Martinez (TEN) und Chaves (GFC) ist bergab derweil wieder von den Verfolgern eingeholt worden, der Abstand aufs Feld ist mittlerweile auf 3'30“ angewachsen. Nach wie vor ist dort Astana in der Nachführarbeit zu sehen, auch Jayco-AlUla schiebt sich trotz der Anwesenheit von James Knox (JAY) in der Spitzengruppe langsam nach vorne. In diesem Anstieg gibt es derweil keine weiteren Attacken in der Spitzengruppe, erneut werden die Punkte im Sprint ausgefahren. Martinez (TEN) erwischt dieses Mal offenbar den perfekten Moment für seinen Antritt und kann Vine (LTK) ein wenig auf dem falschen Fuß erwischen, denn der Franzose sichert sich diese Bergwertung vor dem Australier. Chaves (GFC) hingegen ist ein weiteres Mal chancenlos im Sprint.
Bergwertung Portillo de la Sia (2° Kat.) - KM 111
1. [img]https://radsim05.com/images/flags/fra.png[/img] Lenny Martinez (Fra) [TEN] 5
2. [img]https://radsim05.com/images/flags/aus.png[/img] Jay Vine (Aus) [LTK] 3
3. [img]https://radsim05.com/images/flags/col.png[/img] Esteban Chaves (Col) [GFC] 1
Damit ist Martinez (TEN) nun virtuell Führender im Kampf um das Bergtrikot, liegt aber nur einen Zähler vor Chaves (GFC) und zwei vor Vine (LTK). Zwei Bergwertungen gibt es noch bei dieser Rundfahrt und bei weiterhin etwas mehr als drei Minuten Vorsprung auf das Hauptfeld gibt es gute Chancen, dass auch die Bergpunkte im Ziel noch an Fahrer aus der Ausreißergruppe gehen. Mutmaßlich werden diese aber nicht einfach so den drei Kontrahenten überlassen.

Vorher dürfen die Fahrer aber noch einmal ein wenig durchschnaufen, denn die längste Abfahrt des Tages steht auf dem Programm. Es ist aber auch die letzte richtige Abfahrt dieser Vuelta, denn auf den letzten 40 Kilometern geht es abgesehen von einem nur leicht bergab führenden Zwischenstück von 16 Kilometern nur noch bergauf.

Und damit rein in den Anstieg hinauf zum Puerto de Los Tornos (1° Kat.)! Elf Kilometer bergauf, durchschnittlich fast 6% steil und das nach drei Wochen Kraxelei quer durch Spanien. Passiert hier auch im Hauptfeld schon etwas? Bisher bleibt alles ruhig, auch vorne in der Spitzengruppe gibt es keine weitere Action. Dennoch ist das Tempo nun für Brent van Moer (IWA) und Nicolas Prodhomme (GFC) zu schnell, die beiden verlieren im Laufe des Anstiegs den Anschluss an die Spitzengruppe. Anderthalb Kilometer vor dem Gipfel probiert es Chaves (GFC) dann mit einem Angriff, aber die anderen beiden sind aufmerksam und bleiben beim Kolumbianer, der sich nicht lösen kann. Einmal mehr wird gesprintet, Jay Vine (LTK) lässt sich diese Punkte nicht nehmen und übernimmt damit virtuell die Führung von Lenny Martinez (TEN)!
Bergwertung Puerto de Los Tornos (1° Kat.) - KM 146
1. [img]https://radsim05.com/images/flags/aus.png[/img] Jay Vine (Aus) [LTK] 10 / 6“
2. [img]https://radsim05.com/images/flags/fra.png[/img] Lenny Martinez (Fra) [TEN] 6 / 4“
3. [img]https://radsim05.com/images/flags/col.png[/img] Esteban Chaves (Col) [GFC] 4 / 2“
4. [img]https://radsim05.com/images/flags/ned.png[/img] Koen Bouwman (Ned) [DFP] 2
5. [img]https://radsim05.com/images/flags/aus.png[/img] Jai Hindley (Aus) [BBH] 1
Zwei Punkte Vorsprung hat der Australier jetzt auf Lenny Martinez (TEN), deren fünf auf Esteban Chaves (GFC). Der Kolumbianer macht heute allerdings nicht den Eindruck, als könne er das Ruder am letzten Anstieg dieser Vuelta noch einmal herumreißen. Dort werden für die ersten fünf Fahrer noch einmal Punkte vergeben und angesichts des Vorsprungs der Ausreißer von 3'30“ auf das Hauptfeld werden wohl auch diese Punkte noch an Fahrer aus der Gruppe gehen. Kann Lenny Martinez (TEN) das Ruder dort doch noch einmal herumreißen?

An der Sprintwertung des Tages, die heute am Fuße der Schlusssteigung zum Picon Blanco ausgefahren wird, ist der Abstand minimal auf 3'15“ gesunken. Das sollte für acht Kilometer Steigung, wenn auch einmal mehr mit sehr steilen Passagen, eigentlich ausreichen, zumal die Fahrer vorne ihre Bergfestigkeit ja auch schon mehrfach unter Beweis gestellt haben.
Sprintwertung Espinosa de los Monteros – KM 163
1. [img]https://radsim05.com/images/flags/aus.png[/img] Jai Hindley (Aus) [BBH] 20
2. [img]https://radsim05.com/images/flags/bel.png[/img] Cian Uijtdebroeks (Bel) [LTK] 17
3. [img]https://radsim05.com/images/flags/fra.png[/img] Clément Berthet (Fra) [TEN] 15
4. [img]https://radsim05.com/images/flags/col.png[/img] Esteban Chaves (Col) [GFC] 13
5. [img]https://radsim05.com/images/flags/ned.png[/img] Koen Bouwman (Ned) [DFP] 10
Die Kletterspezialisten wollen dann auch früh die Entscheidung suchen: Jai Hindley (BBH) forciert das Tempo, dann kommt ein Angriff von Wout Poels (LTK). Der Niederländer kann sich nicht ganz lösen, hat allerdings mit Hindley (BBH), Kelderman (TVL) und Soler (MOV) nur noch drei Kontrahenten am Hinterrad. Dahinter kämpft Martinez (TEN) als einzelner Verfolger, er bräuchte mindestens den vierten Platz im Tagesziel, um noch eine Chance auf das Bergtrikot zu haben; aktuell liegt er auf Rang 5. Dahinter wird Vine (LTK) von Uijtdebroeks (LTK) unterstützt, beide liegen wenige Meter hinter Martinez (TEN) zurück.

Auch im Hauptfeld, wo es sehr lange ruhig war, kommt im Schlussanstieg Bewegung rein. Urko Berrade (IPT) übernimmt die Spitze im Feld und zieht das Tempo für seinen Kapitän Giulio Ciccone (IPT) an. Der Italiener gehört zu den Fahrern, die morgen wohl eher an Zeit verlieren werden, dementsprechend möchte er heute offenbar noch etwas Boden gutmachen. Die Tempoarbeit von Berrade (IPT) lässt die Gruppe der Favoriten schon ein schrumpfen, dann setzt sich einmal mehr Carlos Rodriguez (MOV) an die Spitze und dünnt weiter aus. Nun gehören nur noch Mas (MOV), Vingegaard (AST), Ayuso (BBH), Almeida (TVL), Landa (GFC), Carapaz (TBV), Gaudu (TEN), Adam Yates (TUD), Buitrago (TNN), Martinez (Q36), O'Connor (PTK) und Arensman (EFE) zu dieser Gruppe. Ein Stück zurück ist erneut Urko Berrade (IPT) die Lokomotive, Ciccone (IPT) nun direkt hinter ihm, auch Lipowitz (LTK) und Bardet (GFC) sind hier noch dabei. Noch sind die Abstände aber recht gering.

Vorne hat es Wout Poels (LTK) mit einer weiteren Attacke probiert, kann sich aber nicht lösen. Stattdessen ist es Marc Soler (MOV), der sich mit von seinen Begleitern absetzen kann und nun mit wenigen Sekunden Vorsprung an der Spitze liegt. Hindley (BBH) und Kelderman (TVL) dahinter in der Verfolgung, Poels (LTK) klemmt dort ebenfalls noch am Hinterrad, sieht aber schon schwer am Limit aus. Der Niederländer muss sich aber nicht nur für die eigenen Ambitionen festbeißen, im Hintergrund ist immer noch Lenny Martinez (TEN) zu sehen, der das Bergtrikot noch nicht aufgegeben hat.

In der Favoritengruppe ist es erneut Enric Mas (MOV), der vier Kilometer vor dem Ziel in die Offensive geht. Der Spanier war auf den Bergetappen dieser Vuelta oft einer der Animatoren, konnte meist aber nur recht wenig Zeit herausholen. Vingegaard (AST) bleibt auch heute souverän am Hinterrad des Spaniers, Almeida (TVL) und Ayuso (BBH) kommen dahinter als erste wieder zurück. Von hinten schließen weitere Fahrer auf, Ben O'Connor (PTK) probiert es gleich mit dem nächsten Angriff. Mas (MOV) springt mit und attackiert gleich noch einmal drüber, Vingegaard (AST) erneut am Hinterrad. Ayuso (BBH), Almeida (TVL) und auch Carapaz (TBV) sind noch dabei, O'Connor (PTK) wiederum hat jetzt Probleme und kämpft ein wenig zurück mit Gaudu (TEN), Arensman (EFE) und Daniel Martinez (Q36). Berrade (IPT) wiederum macht heute wirklich einen bärenstarken Job als Lokomotive für Giulio Ciccone (IPT), die beiden halten sich gut im Rennen, obwohl der Italiener doch recht früh schon ins Hintertreffen geriet.

Vorne ist Soler (MOV) weiter alleine unterwegs, der Spanier hat aber noch zwei Kilometer bis zum Ziel. Hindley (BBH) und Kelderman (TVL) haben sich derweil von Poels (LTK) lösen können, der Niederländer kämpft nach wie vor auf Rang 4, um Lenny Martinez (TEN) auf Distanz zu halten. Der Franzose scheint aber auch nicht mehr viel zulegen zu können, das zumindest sieht dann gut aus für das Bergtrikot für Jay Vine (LTK).

In der Favoritengruppe um Vingegaard (AST) ist nun Ayuso (BBH) die treibende Kraft und möchte die Meter bis zur Ziellinie offenbar möglichst schnell bewältigen. Bei den direkten Verfolgern bekommt Gaudu (TEN) nun Probleme, auch Mikel Landa (GFC) vermissen wir hier, der Baske hat heute offenbar nicht seinen besten Tag. Anderthalb Kilometer vor dem Ziel verschärft erneut Enric Mas (MOV) das Tempo und kann sich dieses Mal mit Vingegaard (AST) gemeinsam absetzen, Almeida (TVL) und Carapaz (TBV) dann vor Ayuso (BBH), aber der Spanier bekommt Probleme und muss die Lücke aufgehen lassen!

Ganz vorne ist Marc Soler (MOV) mittlerweile auf dem letzten Kilometer, Jay Hindley (BBH) hat sich dahinter von Kelderman (TVL) gelöst und den Abstand auf 10“ reduziert. Der Australier kann Soler (MOV) vor sich schon sehen, der Abstand stagniert momentan aber ein wenig und Soler (MOV) ist auch jemand, der auf die Zähne beißen kann. Der Katalane kämpft an der Spitze des Rennens um seinen Etappensieg, dahinter kämpft Hindley (BBH) ebenfalls, Kelderman (TVL) ist auch nicht allzu weit entfernt...
... aber Marc Soler (MOV) gewinnt! Spanischer Etappensieg am vorletzten Tag dieser Vuelta, Marc Soler (MOV) erlöst seine Mannschaft nach mehreren erfolglosen Versuchen kurz vor Ende der Rundfahrt doch noch mit einem Tagessieg! Hindley (BBH) wird dahinter Zweiter, 15“ am Ende zurück, Kelderman (TVL) kommt kurz darauf als Dritter ins Ziel. Nun geht der Blick auch in Richtung Bergtrikot, wann kommt Martinez (TEN), wann Vine (LTK)?

[img]https://tse2.mm.bing.net/th?id=OIP.VPIiN64yDQ1m724vX5UROgHaE8&pid=Api[/img]
Marc Soler (MOV) sichert sich den Tagessieg auf der 20. Etappe

Martinez (TEN) braucht den vierten Platz auf dieser Etappe, um noch eine Chance zu haben. Der Franzose kämpft bis nach ganz oben, aber es ist ein aussichtsloser Kampf: Wout Poels (LTK) kommt mit einer halben Minute Rückstand als Vierter ins Ziel und sichert damit seinem Teamkollegen Jay Vine (LTK) das Bergtrikot. Der wird hinter Lenny Martinez (TEN) von Cian Uijtdebroeks (LTK) als Siebter über die Ziellinie begleitet und streckt triumphierend die Faust in den Himmel, offenbar wurde im Lidl-Teamauto ebenfalls fleißig mitgerechnet.

Nach und nach kommen nun die weiteren Fahrer der Spitzengruppe ins Ziel, bevor Jonas Vingegaard (AST) gemeinsam mit Enric Mas (MOV) dann mit einem Rückstand von etwa 1'40“ das Ziel erreicht. Mas (MOV) macht damit wieder ein paar Sekunden gut auf seine Kontrahenten im Kampf um das Podium, heute sind es acht Sekunden auf Joao Almeida (TVL), der kurz darauf von Carapaz (TBV) gefolgt wird. Dahinter ist Ayuso (BBH) noch von Martinez (Q36) und Arensman (EFE) aufgefahren worden und verliert etwa 20“ auf Enric Mas (MOV) und etwas mehr als zehn auf Almeida (TVL). Damit rutscht Ayuso (BBH) heute vom Podium runter, wenn auch nur knapp hinter Almeida (TVL) und auch Mas (MOV) dürfte bei knapp 40“ Rückstand im morgigen Zeitfahren noch nicht sicher sein.

Nur wenig hinter dieser Gruppe, die kurz vor dem Ziel auch Ben Zwiehoff (SOQ) aus der Spitzengruppe eingesammelt hat, dann Ben O'Connor (PTK) im Ziel, der damit auch nochmal ein wenig in Richtung TopTen vorfühlt. Etwas weiter zurück dann Gaudu (TEN), gefolgt von Landa (GFC) mit Yates (TUD), dann Ciccone (IPT) ein paar Sekunden vor Buitrago (TNN), der auf dem letzten Kilometer auch noch einmal Unterstützung von Mikel Bizkarra (TNN) bekommen hat.

Wie gehabt auf den Plätzen um Platz 10 alles ein wenig unübersichtlich, hier muss ich Sie einmal mehr auf die genauen Ergebnislisten verweisen. Aber soweit lässt es sich zusammenfassen: Tagessieg für Marc Soler (MOV), weiterhin unangefochten in Rot Jonas Vingegaard (AST) und Jay Vine (LTK) sichert sich in einem knappen Kampf gegen Lenny Martinez (TEN) das Bergtrikot, während Esteban Chaves (GFC) hier noch auf den dritten Platz zurückfällt.

Damit steht nur noch das Abschlusszeitfahren aus. 25 Kilometer in Madrid, ein paar Höhenmeter natürlich auch darin, aber insgesamt nichts Dramatisches mehr. Auch hier werden die Abstände zwischen den Klassementfahrern nicht völlig ausufern, aber gerade im Kampf ums Podium werden die Augen natürlich auf Enric Mas (MOV) ruhen, der als vorletzter Starter ins Rennen gehen wird. Reicht sein Vorsprung aus, um Joao Almeida (TVL) und Juan Ayuso (BBH) auf Distanz zu halten. Hasta mañana!
seit 2021 - [img]https://radsim05.de/images/flags/uae.png[/img] UAE Team Emirates - 47 Siege (Abu Dhabi Cyling Youth Acadamey - 7 Siege)
Benutzeravatar
Hermi
Beiträge: 1058
Registriert: 3. Okt 2023, 16:31
Wohnort: Eifel

21. Etappe

Beitrag von Hermi »

21. Etappe Distrito Telefónica. Madrid > Madrid 25.4 Km

Buenos dias zum letzten Akt dieser Vuelta: 25 Kilometer alleine im Kampf gegen die Uhr müssen alle 146 Fahrer noch absolvieren, dann ist es geschafft und auch die Spanien-Rundfahrt 2024 gehört der Geschichte an. Jonas Vingegaard (AST) geht als unangefochtener Gesamtführender in diese Schlussetappe und sollte angesichts seines Vorsprungs von fünf Minuten keine Schwierigkeiten haben, den Gesamtsieg auch nach Hause zu bringen. Dahinter wird es aber deutlich enger: Enric Mas (MOV), Joao Almeida (TVL) und Juan Ayuso (BBH) trennen im Kampf um die verbliebenen zwei Podestplätze nur 36 Sekunden und auf dem Papier dürfte Mas (MOV) der schwächste dieses Trios im Kampf gegen die Uhr sein. Aber reichen 25 Kilometer, um die nötige Zeit aufzuholen? Auch auf den Plätzen dahinter könnte es noch eng werden: Daniel Martinez (Q36) hat gestern seinen kolumbianischen Landsmann Buitrago (TNN) aus den TopTen verdrängt, aber auch Thymen Arensman (EFE) und Ben O'Connor (PTK) mischen hier noch mit. Und dann stellt sich natürlich noch die Frage: Wer holt sich den Tagessieg hier in Madrid?

[img]https://i.imgur.com/6wBD0K2.png[/img]

Das Zeitfahren heute ist topografisch sicherlich eine der einfachsten Etappe dieser Rundfahrt, wird die Fahrer aber dennoch physisch noch einmal fordern: Nach drei harten Wochen in einer guten halben Stunde geduckt auf dem Zeitfahrrad ans Limit zu gehen, das ist nicht jedermanns Sache. Sicherlich werden einige Fahrer heute auch nicht mehr am Limit unterwegs sein und stattdessen relativ entspannt diese Rundfahrt ausrollen lassen, aber wer mit eigenen Ambitionen unterwegs ist oder noch einmal als Testpilot für seinen Kapitän dienen muss, für den wird auch dieser Abschluss noch einmal ein anspruchsvoller Renntag.

Und damit rein ins Rennen: Eröffnet wird die Abschlussetappe von Lukasz Wisniowski (COR), der mit einem Rückstand von knapp über fünf Stunden auf dem 146. und letzten Platz der Gesamtwertung zu finden ist. Bei mehr als sieben Minuten Rückstand auf den vor ihm platzierten Michael Woods (BOH) dürfte Wisniowski (COR) auch zum Ende dieser Etappe der Mann mit der Roten Laterne sein, immerhin ein kleines Souvenir für den Polen. Wisniowski (COR) setzt auch, natürlich völlig überraschend, die erste Bestzeit im Ziel, das dürfte aber kaum für eine Top-Platzierung am heutigen Tag reichen.

Die erste Zeit unter der 30-Minuten-Marke setzt heute dann Alex Kirsch (DFP), der als vierter Fahrer ins Rennen gegangen ist, allerdings als dritter Fahrer zum Ziel kommt. Kurz vor diesem hat er nämlich seinen Teamkollegen Mike Teunissen (DFP) überholt, die beiden sind da schon recht eng beieinander geblieben auf dem letzten Kilometer. Vielleicht ein kleiner Vorteil sogar durch Windschattenfahren? Die Jury dürfte hier ein Auge zudrücken, denn auch die Zeit des Luxemburgers ist keine, an der sich die Favoriten nachher die Zähne ausbeißen dürften.

Tatsächlich dauert es nur wenige Minuten, ehe die Bestzeit von Kirsch (DFP) unterboten wird und das dann gleich deutlich: Gleb Syritsa (SOQ) ist fast anderthalb Minuten schneller als der Luxemburger und darf damit vorerst auf dem heißen Stuhl Platz nehmen. Ob er es sich dort gemütlich machen kann? Da wäre ich vorsichtig, denn innerhalb der nächsten halben Stunde werden Fahrer wie Stefan Bissegger (SOQ), Victor Campenaerts (DFP) oder Sören Waerenskjold (SOQ) im Ziel erwartet, die allesamt als Kandidaten für den Etappensieg heute gezählt werden können.

Es dauert jedoch nicht einmal solange, bis die Zeit von Syritsa (SOQ) unterboten wird. Während Clement Davy (TEN) noch um sieben Sekunden am Richtwert des Kasachen vorbeischrammt, ist Michael Hepburn (GFC) noch einmal 21“ schneller als Syritsa (SOQ) und übernimmt die Führung. Der Australier konnte schon mit Platz 7 im Auftaktzeitfahren überraschen, wir werden allerdings noch etwas abwarten müssen, um zu beurteilen, wie viel seine Zeit heute wert ist.

Die Kamera nimmt nun Stefan Bissegger (SOQ) in den Fokus. Der Schweizer war im eben schon angesprochenen Auftaktzeitfahren Dritter, nur geschlagen von Victor Campenaerts (DFP) und Jonas Vingegaard (AST). Den heutigen Tag dürfte er sich noch einmal rot angestrichen haben bei dieser Vuelta, aber es ist natürlich auch immer die Frage, wie gut ein Fahrer die drei strapaziösen Wochen verkraftet hat, selbst wenn er nicht jeden Tag ans Limit gehen musste. Bissegger (SOQ) jedenfalls ist gut unterwegs heute und auf dem Weg zu einer klaren Bestzeit: 1'08“ noch einmal schneller als Michael Hepburn (GFC), das ist schon eine Hausnummer! Aber auch für ihn gilt: Was macht Campenaerts (DFP), was macht sein Teamkollege Waerenskjold (SOQ)? Und dann müssen sowieso alle warten, bis ganz am Ende Jonas Vingegaard (AST) auf die Strecke geht, um möglicherweise hier seinen fünften Tagessieg einzufahren.

Bis dahin ist es aber noch eine Weile, stattdessen ist nun Victor Campenaerts (DFP) der nächste Fahrer, auf den wir unser Augenmerk richten. Der Belgier konnte im Auftaktzeitfahren vor nun schon drei Wochen Vingegaard (AST) bezwingen und war danach drei Tage im Roten Trikot unterwegs, bevor er es an der ersten Bergankunft an den Dänen weiterreichen musste. Heute nun sein zweiter Streich? Auch Campaenarts (DFP) ist gut unterwegs und an den Zwischenzeiten etwa gleichauf mit Bissegger (SOQ). Hinten raus scheint der Belgier aber etwas mehr im Tank zu haben und schafft es, den Kurs noch einmal sechs Sekunden schneller als der Schweizer zu absolvieren; neue Bestzeit damit also für Campenaerts (DFP). Das ist er ja schon gewohnt, doch hält diese Zeit wieder bis zum Ende?

Während Ivo Oliveira (EFE) von den Kameras unbeobachtet ebenfalls eine gute Zeit fährt und sich im Ziel vorerst auf Rang 3 einsortiert (+42“), ist nun Sören Waerenskjold (SOQ) im Fokus. Der Norweger, Vierter im Auftakzeitfahren, war in den folgenden Sprints nicht so erfolgreich, wie sein Manager und er selbst sicherlich auch es gerne gesehen hätten. Und auch in der Punktewertung hatte er gegen Michael Matthews (JAY) das Nachsehen. Heute aber winkt noch einmal die Chance auf eine sehr gute Platzierung, vielleicht sogar ein Etappensieg zum Abschluss! Und der Norweger ist schnell heute, sehr schnell sogar und unterbietet die bisherige Bestzeit von Campenaerts (DFP) noch einmal um acht Sekunden! Gut, dass der Belgier es noch gar nicht bis zum heißen Stuhl geschafft hat, denn den müsste er nun bereits wieder räumen. Bestzeit für Sören Waerenskjold (SOQ) und das könnte nun tatsächlich eine Weile halten, vielleicht haben wir sogar gerade schon die beste Fahrt des Tages gesehen.
Zwischenstand nach 26 von 146 Fahrern
[img]https://radsim05.com/images/flags/nor.png[/img] Søren Wærenskjold (Nor) [SOQ] [champ]cn-tt[/champ]
[img]https://radsim05.com/images/flags/bel.png[/img] Victor Campenaerts (Bel) [DFP] +8“
[img]https://radsim05.com/images/flags/sui.png[/img] Stefan Bissegger (Sui) [SOQ] +14“
[img]https://radsim05.com/images/flags/por.png[/img] Ivo Oliveira (Por) [EFE] +50“
[img]https://radsim05.com/images/flags/aus.png[/img] Michael Hepburn (Aus) [GFC] +1'22“
Die nun folgenden Fahrer tun sich sichtlich schwer, in die Nähe der Topzeiten zu kommen. Man muss aber auch sagen, dass man manchen schon deutlich ansieht, dass sie nicht mehr mit dem letzten Einsatz unterwegs sind und es ihnen nur noch darum geht, diese Vuelta heute zu beenden. Und auch das ist natürlich ein starke Leistung, immerhin haben diese Fahrer die gleichen Berge bezwungen wie die Topleute im Klassement, nur etwas langsamer. Höhenmeter bleiben aber Höhenmeter...

Mit etwas mehr Ambitionen ist dafür heute noch einmal Michael Matthews (JAY) unterwegs. Der Australier konnte sich ja bereits vorgestern als sicherer Sieger im Kampf um die Punktewertung feiern lassen und auch wenn der Tag für ihn gestern vielleicht nicht mehr ganz entspannt war, das Grüne Trikot nimmt ihm niemand mehr. Der Australier galt derweil schon vor dieser Vuelta als Favorit für dieses Trikot, in einer Umfrage unter den teilnehmenden Managern wurde seine Name gleich acht Mal genannt, Jonas Vingegaard (AST) kam als ärgster Kontrahent dahinter auf fünf Nennungen. Der Däne wäre vielleicht auch ein ernsthafter Gegner geworden, viele erfolgreiche Fluchten auf den Bergetappen spielten Matthews (JAY) hier aber in die Karten. Wie viel solche Umfragen wert sind, darf natürlich immer auch ein bisschen angezweifelt werden, immerhin wurde auch Zak Erzen (BWB) genannt. Der junge Slowene, der im Juni von Soudal-Quick Step als Stagiaire verpflichtet, aber gleich weiter zu Bingoal transferiert wurde, wird wohl noch ein wenig brauchen, bis er in den Kampf um die Punktewertung bei einer Grand Tour eingreifen kann, ein Start wäre aber zumindest aber mal die nötige Grundvoraussetzung. Matthews (JAY) derweil zieht nur bis kurz vor dem Ziel durch, dann richtet der Australier sich auf, präsentiert sein Grünes Trikot und fährt winkend über die Ziellinie, wo ihn die Betreuer schon jubelnd und mit Sektflaschen in der Hand erwarten. Wenn das die gleichen sind, die sie gestern schon während der Etappe im Auto dabei hatten, wäre ich beim Öffnen sehr vorsichtig.

Auch in der Folge bleiben weitere Spitzenzeiten aus, auch Jay Vine (LTK), der ja in Zeitfahren auch schon sehr ansprechende Leistungen gezeigt hat, spielt heute keine Rolle im Kampf um den Tagessieg. Der Australier konnte sich gestern in einem harten Kampf gegen Lenny Martinez (TEN) und Esteban Chaves (GFC) setzen und kurz vor Schluss doch noch das Bergtrikot zurückerobern, welches er in der ersten Woche schon zweimal kurz getragen hatte. Komplett in Weiß und Blau geht auch Vine (LTK) heute nicht ans Limit und genießt stattdessen den Tag, bevor er nachher noch zur Siegerehrung darf. Vielleicht ein wenig überraschend für die Manager, denn sein Name wurde bei den Tipps im Vorfeld dieser Vuelta nicht ein einziges Mal genannt. Natürlich ist gerade die Bergwertung bei einer Grand Tour oft die am schwersten vorherzusagende Sonderwertung, klarer Favorit war hier aber Giulio Ciccone (IPT) mit neun Nennungen. Der Italiener hat sich in dieser Vuelta aber klar auf die Gesamtwertung fokussiert und tatsächlich keinen einzigen Punkt an den zahlreichen Bergwertungen sammeln können, stattdessen kämpft er im weiteren Verlauf des Tages noch um einen Platz in den Top15, vielleicht sogar um die TopTen. Mehrfachnennungen gab es im Vorfeld dieser Vuelta zudem noch für Richard Carapaz (TBV/ 3x) und Derek Gee (VBF/ 2x). Der Kanadier konnte immerhin vier Zähler sammeln, auch der Ecuadorianer steht am Ende ohne Bergpunkte da, obwohl er vor dieser Etappe in der Gesamtwertung auf Rang 6 rangiert. Von den weiteren Nennungen war Wout Poels (LTK) als zum Abschluss Viertplatzierter immerhin noch der beste Tipp, Zak Erzen (BWB) wiederum konnte auch hier als Nichtstarter leider nicht in die Entscheidung eingreifen.

Zurück zur heutigen Etappe: Während Vine (LTK) entspannt winkend ins Ziel kommt, fangen die Journalisten im Zielbereich an, aufgeregt auf ihre Smartphones und sonstigen Bildschirme zu deuten. An der Zwischenzeit ist nämlich gerade ein grüner Balken aufgeleuchtet und der gehört zu Mattia Cattaneo (LTK)! Der Italiener war während dieser Vuelta auch immer wieder in Fluchtgruppen zu finden, an den letzten Tagen aber immer wieder am Ende des Pelotons zu sehen. Wie andere Fahrer mit Ambitionen für heute hat er sich offenbar gezielt noch einmal zu schonen versucht, die Beine drehen heute auf jeden Fall richtig gut. Das sieht auch bis zum Ziel noch sehr rund und kräftig aus, Waerenskjold (SOQ) auf dem Hot Seat zieht schon die Stirn in Falten und dann bleibt ihm nichts anderes übrig, als mit enttäuschter Miene seinen Platz zu räumen, denn: neue Bestzeit durch Mattia Cattaneo (LTK)! Zwölf Sekunden ist der Italiener noch einmal schneller als Waerenskjold (SOQ), das war so nicht unbedingt zu erwarten. Nun ist Cattaneo (LTK) natürlich ein ganz heißer Kandidat auf den Etappensieg, denn da kommen vielleicht noch eine Handvoll Fahrer, die ihn gefährden können.

Nun beruhigt sich das Geschehen auf der Strecke auch ganz schnell wieder. Die nächsten Fahrer sind deutlich langsamer als Cattaneo (LTK) und können nicht ganz vorne eingreifen, das dürfte auch bei Niemandem für eine TopTen-Platzierung am Ende des Tages reichen. So haben wir die Gelegenheit, auch Robert Gesink (TVL) noch einmal zu würdigen, der seine Karriere beenden wird und hier seine letzte GrandTour-Etappe absolviert. 12 Siege haben es in seine Vita geschafft, so konnte er etwa 2019 die Gesamtwertung der Tour of California und 2010 den GP de Québec für sich entscheiden. Dazu gelang ihm auch ein Etappenerfolg bei der Baskenland-Rundfahrt 2018, bei der Tour de France 2015 verpasste er als Vierter nur knapp das Podium. Nun endet seine Karriere, die 2007 bei CSC begonnen hatte, auch er fährt winkend über den Zielstrich und wird im Zielbereich von seiner Familie empfangen.

So langsam nähern wir uns den Topfahrern in der Gesamtwertung, aber noch bleibt es für Mattia Cattaneo (LTK) recht entspannt. Der Italiener kann sichtlich zufrieden mit seiner Leistung in die Kamera winken, aber gerade Jonas Vingegaard (AST) am Ende könnte ihm natürlich noch einen Strich durch die Rechnung machen. Auch davor werden aber noch Fahrer auf der Strecke sein, die hier heute eine gute Zeit hinlegen können.

Bis zu den Top20 der Gesamtwertung passiert an der Reihenfolge auf den ersten Plätzen im Zielbereich allerdings nichts mehr. Wilco Kelderman (TVL/ +1'03“) und Tao Geoghegan Hart (IWA/ +1'23“) kommen da noch am nächsten heran, können aber auch nicht ganz vorne angreifen. Bevor wir nun den letzten 20 Fahrer dieser Vuelta noch einmal einen genaueren Blick widmen wollen, hier der aktuelle Zwischenstand im Ziel.
Zwischenstand nach 126 von 146 Fahrern
01. [img]https://radsim05.com/images/flags/ita.png[/img] Mattia Cattaneo (Ita) [LTK]
02. [img]https://radsim05.com/images/flags/nor.png[/img] Søren Wærenskjold (Nor) [SOQ] [champ]cn-tt[/champ] +12“
03. [img]https://radsim05.com/images/flags/bel.png[/img] Victor Campenaerts (Bel) [DFP] +20“
04. [img]https://radsim05.com/images/flags/sui.png[/img] Stefan Bissegger (Sui) [SOQ] +26“
05. [img]https://radsim05.com/images/flags/can.png[/img] Derek Gee (Can) [VBF] +1'00“
06. [img]https://radsim05.com/images/flags/por.png[/img] Ivo Oliveira (Por) [EFE] +1'02“
07. [img]https://radsim05.com/images/flags/ned.png[/img] Wilco Kelderman (Ned) [TVL] +1'03“
08. [img]https://radsim05.com/images/flags/esp.png[/img] David de la Cruz (Esp) [VBF] +1'08“
09. [img]https://radsim05.com/images/flags/gbr.png[/img] Tao Geoghegan Hart (Gbr) [IWA] +1'23“
10. [img]https://radsim05.com/images/flags/gbr.png[/img] Simon Yates (Gbr) [TUD] +1'31“
20° [img]https://radsim05.com/images/flags/bel.png[/img] Steff Cras (Bel) [DFP] +15'52"
Und damit ab in die Top20 der Gesamtwertung, die von Steff Cras (DFP) eröffnet werden. Der Belgier lag vor dieser Etappe nur 19“ vor Sepp Kuss (TVL), doch der US-Amerikaner ist nicht als Zeitfahrspezialist bekannt und konnte den Belgier heute auch nicht verdrängen. Cras (DFP) selber war sogar noch einmal ein wenig schneller als Kuss (TVL) und kommt mit einem Rückstand von 2'08“ ins Ziel, das reicht, um auch nach dieser Etappe seinen Platz in den Top20 behaupten zu können.

19° [img]https://radsim05.com/images/flags/ita.png[/img] Damiano Caruso (Ita) [Q36] +14'57"
Der routinierte Italiener Caruso (Q36) hat keine Sorgen mehr, noch aus den Top20 herausfallen zu können. Nach vorne wird allerdings auch nicht mehr allzu viel gehen, auch wenn Felix Gall (IWA) alles andere als ein Zeitfahrspezialist ist. Caruso (Q36) selber war durchaus aktiv in den vergangenen drei Wochen und hat es einige Male in Spitzengruppen versucht. Ein fünfter Platz am Cuitu Negru sowie ein vierter Platz im Sprint einer Vierergruppe in Granada bleiben dabei seine besten Tagesergebnisse. Das Zeitfahren heute beendet er mit einem Rückstand von 1'45“ auf Cattaneo (LTK).

18° [img]https://radsim05.com/images/flags/aut.png[/img] Felix Gall (Aut) [IWA] [champ]cn-rr[/champ] +12'48"
Der Österreicher Felix Gall (IWA) konnte diese Rundfahrt stark beginnen und bei der ersten Bergankunft am Pico Villuercas mit den besten, abgesehen von Jonas Vingegaard (AST), mitklettern. Danach ging die Formkurve jedoch bergab, es folgte noch einmal ein zehnter Platz auf der 18. Etappe nach Izki. In der Gesamtwertung pendelte er immer so um Platz 20 herum, nun ging er als 18° in dieses Abschlusszeitfahren. Und einmal mehr zeigte sich, dass der Kampf gegen die Uhr alles andere als die Paradedisziplin des Österreichers ist. Satte 3'40“ verliert er auf Cattaneo (LTK), das ist schon eine ordentliche Packung. Immerhin reicht es, um in der Gesamtwertung vor Caruso (Q36) zu bleiben, wenn auch nur knapp.

17° [img]https://radsim05.com/images/flags/bel.png[/img] Laurens De Plus (Bel) [JAY] +12'34"
Der Belgier Laurens de Plus (JAY) verpasste an der Estacion de Montaña de Manzaneda nur knapp den Etappensieg und wurde Zweiter hinter Lorenzo Fortunato (TVL). Auf der 18. Etappe nach Izki konnte er dann sogar in die Top15 der Gesamtwertung vorstoßen, auf den folgenden Bergetappen verlor er jedoch wieder ein wenig an Boden. Mit einer guten Zeit heute könnte er vielleicht sogar noch ein wenig klettern in der Gesamtwertung, er kommt mit einem Rückstand von 1'14“ ins Ziel. Da werden wir die Zeiten der anderen abwarten müssen, ob de Plus (JAY) noch den einen oder anderen Platz gutmachen kann.

16° [img]https://radsim05.com/images/flags/ger.png[/img] Florian Lipowitz (Ger) [LTK] +11'55"
Der junge Florian Lipowitz (LTK) ist vielleicht die nächste Rundfahrhoffnung aus Deutschland. Mit Platz 16 bei dieser Vuelta rangiert er mehr als ordentlich, auch wenn ihm vielleicht noch etwas fehlt, um mit den allerbesten mithalten zu können. Das wiederum ist für einen 23jährigen sicherlich nicht verwerflich, zumal er auch heute am 21. Etappentag noch gut mithalten kann. Er verliert 1'06“ auf seinen Teamkollegen Cattaneo (LTK) und hält damit auf jeden Fall de Plus (JAY) hinter sich, nun kann auch Lipowitz (LTK) schauen, ob es in der Gesamtwertung noch ein Stückchen nach vorne geht.

15° [img]https://radsim05.com/images/flags/fra.png[/img] Romain Bardet (Fra) [GFC] +11'33"
Romain Bardet (GFC) etwa ist ebenfalls alles andere als ein Zeitfahrspezialist. Der Franzose war lange Zeit glücklos unterwegs bei dieser Vuelta und sammelte die Etappenplätze 3, 3 und 2, bevor dann auf der 18. Etappe endlich der erlösende Sieg gelang. Mit seiner Flucht dort spülte er sich sogar bis auf Platz 8 in der Gesamtwertung vor, doch in den Bergen gehört Bardet (GFC) nicht mehr zu den allerbesten. So ging es in den letzten Tagen schon einige Plätze zurück und auch heute muss er noch ein paar Plätze abgeben, denn Bardet (GFC) kommt mit einem Rückstand von 2'17“ ins Ziel. Damit gehen sowohl Lipowitz (LTK) als auch de Plus (JAY) noch am Franzosen vorbei, der auf Rang 17 zurückfallen dürfte...

14° [img]https://radsim05.com/images/flags/ita.png[/img] Giulio Ciccone (Ita) [IPT] +11'16"
… wenn nicht Giulio Ciccone (IPT) langsamer unterwegs ist als Romain Bardet (GFC). Nur 17“ trennten die beiden vor dem Start der Etappe und beide waren noch nie große Freunde des Zeitfahrens. Heute sind die beiden nahezu zeitgleich unterwegs, eine Sekunde ist der Italiener Ciccone (IPT) am Ende schneller als Bardet (GFC). Damit rutscht Florian Lipowitz (LTK) auch am Italiener vorbei, de Plus (JAY) wiederum bleibt hinter Ciccone (IPT), der diese Rundfahrt damit auf Platz 15 beenden dürfte.

13° [img]https://radsim05.com/images/flags/aus.png[/img] Ben O'Connor (Aus) [PTK] +10'26"
Was kann Ben O'Connor (PTK) am Schlusstag noch leisten? Gestern auf der letzten Bergetappe war er ganz gut dabei und kam von den Favoriten als Achter ins Ziel. Reicht die Kraft aus, um noch in die TopTen vorstoßen zu können? Auf der einen Seite liegt O'Connor (PTK) nur 36“ hinter Platz 10 zurück, allerdings sind hier auch noch gute Zeitfahrer im Spiel. Aber der Australier darf vorlegen und fährt ein gutes Zeitfahren, mit einem Rückstand von 1'06“ auf Cattaneo (LTK) erreicht er die Ziellinie. Wie viel das wert ist, werden wir allerdings erst in ein paar Minuten sehen.

12° [img]https://radsim05.com/images/flags/ned.png[/img] Thymen Arensman (Ned) [EFE] +10'25"
Den Niederländer wird O'Connor (PTK) nicht kassieren können, das ist bereits einige Meter vor der Ziellinie deutlich. Thymen Arensman (EFE) ist sehr gut unterwegs, das wird zwar keine neue Bestzeit, aber seit einiger Zeit kommt mal wieder ein Fahrer in die Nähe der Topzeiten von Cattaneo (LTK), Waerenskjold (SOQ) und Campenaerts (DFP). Auch hierfür reicht es zwar nicht ganz, am Ende ist es der fünfte Platz im Ziel, 36“ hinter dem Italiener. Damit klopft Arensman (EFE) an bei den Top10, für Ben O'Connor (PTK) hingegen wird es nun umso schwerer.

11° [img]https://radsim05.com/images/flags/col.png[/img] Santiago Buitrago (Col) [TNN] +10'18"
Santiago Buitrago (TNN) war bis gestern noch drin in diesen heiß umkämpften TopTen, dann hat ihn sein Landsmann Daniel Martinez (Q36) auf Platz 11 verdrängt. Heute wird es für den Kletterspezialisten eher schwer, diesen Platz zurückzuerobern, doch Buitrago (TNN) gibt alles. Im Vergleich mit den Topleuten muss er allerdings klar zurückstecken, sein Rückstand im Ziel beträgt 1'31“ auf Cattaneo (LTK) und damit fast eine Minute auf Arensman (EFE). Den Niederländer muss er damit passieren lassen, auch O'Connor (PTK) rutscht noch am Kolumbianer vorbei.

10° [img]https://radsim05.com/images/flags/col.png[/img] Daniel Martínez (Col) [Q36] +9'50"
Anders als sein Landsmann Buitrago (TNN) gilt Daniel Martinez (Q36) durchaus als guter Zeitfahrer. Der mehrfache Meister seines Landes im Kampf gegen die Uhr schielt heute sicherlich eher nach vorne als nach hinten und kann ebenfalls eine gute Zeit auf die Straße bringen. Die Zeit von Arensman (EFE) verpasst er zwar, allerdings nur um sechs Sekunden, damit hält er den Niederländer immerhin auf Distanz. Stattdessen kann sich Martinez (Q36) nun nach vorne orientieren, ob dort vielleicht noch ein Kontrahent schwächelt.

[img]https://radsim05.com/images/flags/gbr.png[/img] Adam Yates (Gbr) [TUD] +9'31"
Der nächste Fahrer auf dem Weg zum Ziel ist Adam Yates (TUD). Manche hatten ihn vor dieser Vuelta als Podiumskandidat gesehen, als Neunter liegt er hier allerdings gut vier Minuten hinter dem Podest zurück. Dort wird er heute nicht mehr angreifen können, aber David Gaudu (TEN) liegt in der Gesamtwertung nur sieben Sekunden vor ihm. Mit Martinez (Q36) droht von hinten aber auch noch Gefahr, der Brite muss also an zwei Fronten kämpfen. Den ersten dieser beiden Kämpfe gewinnt er, denn mit einem Rückstand von 57“ im Ziel verteidigt er seinen Platz gegen Martinez (Q36), wenn auch nur um vier Sekunden. Nun wird auch er sicherlich gespannt auf David Gaudu (TEN) schauen.

[img]https://radsim05.com/images/flags/fra.png[/img] David Gaudu (Fra) [TEN] +9'24"
Der Franzose konnte sich in den letzten Tagen in der Gesamtwertung peu à peu nach vorne arbeiten und geht als Achter in dieses Abschlusszeitfahren, das seinen Fähigkeiten aber nicht wirklich entgegen kommt. Absolute Defensive also für Gaudu (TEN), der allerdings von den guten Zeiten seiner Kontrahenten herausgefordert wird. Erwartungsgemäß ist es für ihn schwer, da mitzuhalten und die Zeit im Ziel tickt weiter und weiter. Am Ende verliert er 2'18“ auf Cattaneo (LTK), das ist schon ein Brett. Mit Yates (TUD), Martinez (Q36), Arensman (EFE) und O'Connor (PTK) muss er gleich vier Fahrer noch vorbeilassen, immerhin Santiago Buitrago (TNN) kann er knapp hinter sich lassen. Wenn nichts Unerwartetes mehr passiert, dürfte das Rang 12 in der Endabrechnung werden.

[img]https://radsim05.com/images/flags/esp.png[/img] Carlos Rodríguez (Esp) [MOV] +9'21"
Der Titelverteidiger ist als nächster Fahrer auf der Strecke und spielt in diesem Jahr keine so entscheidende Rolle wie noch 2023. Gerade in der vergangenen Woche hat er sich vermehrt in die Dienste seines Teamkollegen Enric Mas (MOV) gestellt und so selber die eine oder andere Position in der Gesamtwertung verloren. Seine Zeitfahrleistung heute würde ich als solide beschreiben, denn mit einem Rückstand von 1'13“ im Ziel kann er durchaus zufrieden sein. Ärgerlicher wird er vielleicht sein, wenn er auf die Gesamtwertung schaut: Dort ist Adam Yates (TUD) nun um fünf Sekunden an ihm vorbeigezogen, Daniel Martinez (Q36) liegt nach drei harten Wochen Spanien-Rundfahrt sogar nur ein Sekündchen vor ihm.

[img]https://radsim05.com/images/flags/ecu.png[/img] Richard Carapaz (Ecu) [TBV] [champ]cn-tt[/champ] +7'43"
Richard Carapaz (TBV) ist eine unauffällige, aber konstante Vuelta gefahren, zum Ende hin ist der Ecuadorianer vielleicht sogar noch ein bisschen besser in Schuss gekommen. Wäre noch mehr möglich gewesen? Man weiß es nicht und kann ja nicht reingucken in die Fahrer. Carapaz (TBV) schwimmt heute ein wenig im Niemandsland, als solider Zeitfahrer dürfte sein Abstand nach hinten ausreichend sein, nach vorne allerdings zu groß für weitere Verbesserungen. Mit einem Rückstand von 1'35“ reiht er sich aktuell auf Position 20 ein, damit sichert er seine Platzierung nach hinten auf jeden Fall ab. Nun wird er schauen: Was macht Mikel Landa (GFC)?

[img]https://radsim05.com/images/flags/esp.png[/img] Mikel Landa (Esp) [GFC] +6'48"
Auch der Baske ist alles andere als ein Zeitfahrspezialist und hat schon so manch bessere Platzierung durch ein schwaches Zeitfahren vergeben. In Richtung Podium dürfte sein Blick heute nicht gehen, stattdessen wird er sich darauf konzentrieren, seinen fünften Platz nach Hause zu bringen. Dabei wird er auf jeden Fall Zeit auf Carapaz (TBV) verlieren, denn die Zeit des Ecuadorianers ist bereits durch und Landa (GFC) kommt mit 2'08“ ins Ziel. Das reicht: Mikel Landa (GFC) wird diese Vuelta als Fünfter beenden!

[img]https://radsim05.com/images/flags/esp.png[/img] Juan Ayuso (Esp) [BBH] [champ]cn-tt[/champ] +5'36"
Nun wird es spannend: Wer wird Jonas Vingegaard (AST) aufs Podium begleiten dürfen? Juan Ayuso (BBH), seit der 4. Etappe im Weißen Trikot des besten Nachwuchsfahrers unterwegs, muss vorlegen, um nach seinem zweiten Platz im Vorjahr erneut auf dem Treppchen stehen zu dürfen. Für ihn könnte es sogar noch um den Tagessieg gehen, denn der Spanier wusste im Kampf gegen die Uhr durchaus schon zu überzeugen. Heute ist jedoch schnell klar, dass er an die Zeit von Cattaneo (LTK) nicht herankommen wird. Ganz weit weg ist er aber nicht, das wird am Ende Rang 6 im Ziel mit einem Rückstand von 38“. Er hat seinen Job damit erledigt und muss schauen, ob das ausreicht, noch an Almeida (TVL) oder Mas (MOV) oder gar an beiden vorbeizuziehen.

[img]https://radsim05.com/images/flags/por.png[/img] Joao Almeida (Por) [TVL] [champ]cn-tt[/champ] +5'29"
Joao Almeida (TVL) ist der nächste Fahrer auf dem Weg zum Ziel. Der Portugiese war im Vorjahr Dritter in der Gesamtwertung und konnte auf dem Weg dorthin das Einzelzeitfahren für sich entscheiden. Schlägt er heute erneut zu? Cattaneo (LTK) jedenfalls ist in seinem Hot Seat in den letzten Minuten noch einmal deutlich aufmerksamer geworden, geht es hier für ihn doch immerhin auch um den Tagessieg bei einer Grand Tour. Ayuso (BBH) ist bereits raus aus dem Rennen um den Tagessieg, was ist mit Almeida (TVL)? Auch der Portugiese kommt nicht an die Zeit des Italieners heran, der sich damit zumindest für den Moment wieder ein bisschen entspannen kann. Aber was ist mit der Zeit von Ayuso (BBH)? Der hat 38“ auf Cattaneo (LTK) verloren, Almeida (TVL) ist bereits auf der Zielgeraden, aber langsamer als der Spanier... wenn auch nur knapp! Drei Sekunden sind es, die Almeida (TVL) auf Ayuso (BBH) verliert, der Portugiese bleibt damit auf jeden Fall auf dem Podium! Nun geht es für ihn nur noch um die Frage: Dritter oder Zweiter?

[img]https://radsim05.com/images/flags/esp.png[/img] Enric Mas (Esp) [MOV] +5'00"
Die Antwort auf diese Frage hängt an Enric Mas (MOV). Der Spanier war nach Jonas Vingegaard (AST) der wohl beste Fahrer in den Bergen bei dieser Vuelta und hat sich hier sehr aktiv gezeigt. Meist war er auch vor seinen Kontrahenten im Ziel, die ganz großen Lücken hat er aber nicht reißen können. Und so muss er heute auch im Zeitfahren noch einmal alles rausholen, um seinen Podiumsplatz zu verteidigen und nicht wie im Vorjahr erneut als Vierter in Madrid einzufahren. An den Zwischenzeiten ist bereits zu erkennen, das Mas (MOV) heute Zeit verlieren wird auf Ayuso (BBH) und Almeida (TVL), aber das war so zu erwarten. Die Frage ist nur: Wie viel verliert er? Auch er ist bereits auf dem letzten Kilometer und fletscht noch einmal die Zähne, aber die Zeit tickt. Direkt nach der Zieldurchfahrt geht sein Blick zurück zur großen Anzeigetafel, dann senkt er enttäuscht den Kopf: 1'30“ auf Cattaneo (LTK), das sind etwa 50“ auf Ayuso (BBH) und Almeida (TVL) und damit zu viel: Enric Mas (MOV) verliert seinen 2. Platz in der Gesamtwertung und fällt sogar ganz vom Podium runter. Erneut nur Rang 4 bei seiner Heim-Rundfahrt, das ist eine bittere Pille für den Mann aus Artà auf der Ferieninsel Mallorca.

[img]https://radsim05.com/images/flags/den.png[/img] Jonas Vingegaard (Den) [AST]
Und damit fehlt uns nur noch einer und das ist der Triumphator dieser Vuelta: Vier Etappensiege konnte er bereits feiern und es wird auch der souveräne Gesamtsieg werden für den klaren Favoriten vor dieser Rundfahrt. Alle 22 Manager haben den Dänen als den Mann gesehen, den es zu schlagen gilt, geschafft hat es aber niemand. Kommt heute noch Etappensieg Nummer 5 dazu? Vingegaard (AST) ist auf jeden Fall schnell unterwegs, Geschenke verteilt er keine und auch Mattia Cattaneo (LTK) starrt jetzt noch einmal gebannt auf die Monitore. Die letzten Meter für den Mann im Roten Trikot und das reicht... für Cattaneo (LTK)! Der Italiener bleibt vorne und kann schon jubeln, Vingegaard (AST) hat noch ein bisschen bis zur Ziellinie und kommt dann mit 17“ Rückstand rein. Rang 3 ist das für den Dänen, man ist geneigt, ein „nur“ hinzuzufügen. Mal sehen, wie lange Vingegaard (AST) sich darüber ärgern wird. Viel Zeit wird ihm nicht bleiben, denn auf der Astana-Homepage wurde bereits bekannt gegeben, dass für die Siegesfeier ein stadtbekannter Club in Madrid komplett gemietet wurde.

Und damit ist sie vorbei, diese Vuelta 2024! Mattia Cattaneo (LTK) holt sich die letzte Etappe, Glückwünsche an den Italiener. Jonas Vingegaard (AST) sichert sich derweil überlegen den Gesamtsieg und wird auf seinem Weg zum Podium von Joao Almeida (TVL) und Juan Ayuso (BBH) flankiert, die dort schon im letzten Jahr standen, allerdings nun die Plätze tauschen dürfen. Mit zwölf (Almeida) bzw. acht Nennungen (Ayuso) waren diese beiden auch die am häufigsten genannten Namen hinter Vingegaard (AST), als es um die Podiumskandidaten im Vorfeld dieser Vuelta ging, völlig überraschend konnte auch hier der einmal genannte Zak Erzen (BWB) nicht in die Entscheidung eingreifen.

Auch die weiteren Trikotgewinner standen vor diesem Abschlusszeitfahren bereits fest: Michael Matthews (JAY) wird in Grün geehrt, Jay Vine (LTK) erhält das Bergtrikot. Das Weiße Trikot bleibt bei Juan Ayuso (BBH), der sich hier recht deutlich vor Vorjahressieger Carlos Rodriguez (MOV) durchsetzen kann. Movistar kann sich nach dem späten Etappensieg von Marc Soler (MOV) gestern zumindest noch über den Sieg in der Teamwertung freuen.

Und damit war es das auch von mir. Ich danke allen, die diese drei anstrengenden Wochen durch Spanien mit mir verfolgt haben und hoffe, dass Sie die Berichterstattung genießen konnten. Viel mehr bleibt mir an dieser Stelle nicht zu sagen. Von daher ein letztes Mal: Adios!
seit 2021 - [img]https://radsim05.de/images/flags/uae.png[/img] UAE Team Emirates - 47 Siege (Abu Dhabi Cyling Youth Acadamey - 7 Siege)
Antworten