BEMER Cyclassics | GER | 1.WT2

[BoB]

Startliste

Sam Bennett (Irl) [TUD]
Fernando Gaviria (Col) [TUD]
Álvaro Hodeg (Col) [TUD]
Daniel McLay (Gbr) [TUD]
Ryan Mullen (Irl) [TUD]
Jake Stewart (Gbr) [TUD]
Ben Swift (Gbr) [TUD]^

Giacomo Nizzolo (Ita) [BBH]
Lilian Calmejane (Fra) [BBH]
Dries De Bondt (Bel) [BBH]
Alex Edmondson (Aus) [BBH]
Christophe Laporte (Fra) [BBH]
Luke Plapp (Aus) [BBH]
Riley Sheehan (Usa) [BBH]

Simon Clarke (Aus) [ADC]
Jasper Dejaegher (Bel) [ADC]
Max Kanter (Ger) [ADC]
Ide Schelling (Ned) [ADC]
Jasha Sütterlin (Ger) [ADC]
Matteo Trentin (Ita) [ADC]
Max Walscheid (Ger) [ADC]

Sam Welsford (Aus) [EUS]
Per Strand Hagenes (Nor) [EUS]
Juri Hollmann (Ger) [EUS]
Luka Mezgec (Slo) [EUS]
Rüdiger Selig (Ger) [EUS]
Ward Vanhoof (Bel) [EUS]
Stan Van Tricht (Bel) [EUS]

Corbin Strong (Nzl) [AST]
Bruno Armirail (Fra) [AST]
Kasper Asgreen (Den) [AST]
Louis Barré (Fra) [AST]
Xandro Meurisse (Bel) [AST]
Lorenzo Rota (Ita) [AST]
Ben Turner (Gbr) [AST]

Nils Eekhoff (Ned) [EFE]
Marco Haller (Aut) [EFE]
Matteo Jorgenson (Usa) [EFE]
Timo Kielich (Bel) [EFE]
Olav Kooij (Ned) [EFE]
Laurence Pithie (Nzl) [EFE]
Mattias Skjelmose Jensen (Den) [EFE]

Matej Mohoric (Slo) [Q36]
Krists Neilands (Lat) [Q36]
Jonas Rutsch (Ger) [Q36]
Christian Scaroni (Ita) [Q36]
Toms Skujins (Lat) [Q36]
Matteo Sobrero (Ita) [Q36]
Harry Sweeny (Aus) [Q36]

Edoardo Affini (Ita) [TBV]
Nikias Arndt (Ger) [TBV]
Phil Bauhaus (Ger) [TBV]
Edward Planckaert (Bel) [TBV]
Timo Roosen (Ned) [TBV]
Alexander Salby (Den) [TBV]
Warre Vangheluwe (Bel) [TBV]

Jasper Philipsen (Bel) [LTK]
Tim Declercq (Bel) [LTK]
Yves Lampaert (Bel) [LTK]
Jonas Rickaert (Bel) [LTK]
Georg Steinhauser (Ger) [LTK]
Tim van Dijke (Ned) [LTK]
Georg Zimmermann (Ger) [LTK]

Alex Baudin (Fra) [TEN]
Mikkel Bjerg (Den) [TEN]
Ewen Costiou (Fra) [TEN]
Baptiste Gillet (Fra) [TEN]
Romain Grégoire (Fra) [TEN]
Tadej Pogacar (Slo) [TEN]
Tim Wellens (Bel) [TEN]

Alex Aranburu (Esp) [MOV]
Abner González (Pur) [MOV]
Jesús Herrada (Esp) [MOV]
Julius Johansen (Den) [MOV]
Juan Pedro López (Esp) [MOV]
Mads Pedersen (Den) [MOV]
Mads Würtz Schmidt (Den) [MOV]

Arnaud Démare (Fra) [GFC]
Mathieu Burgaudeau (Fra) [GFC]
Antoine Huby (Fra) [GFC]
Oliver Naesen (Bel) [GFC]
Sam Oomen (Ned) [GFC]
Adrien Petit (Fra) [GFC]
Jasper Stuyven (Bel) [GFC]

Jonathan Milan (Ita) [IPT]
Negasi Abreha (Eth) [IPT]
Davide Cimolai (Ita) [IPT]
Simone Consonni (Ita) [IPT]
Valentin Madouas (Fra) [IPT]
Guillaume Martin (Fra) [IPT]
Stefano Oldani (Ita) [IPT]

Hartthijs de Vries (Ned) [IWA]
Thomas Gachignard (Fra) [IWA]
Jhonatan Guatibonza (Col) [IWA]
Emils Liepins (Lat) [IWA]
Giovanni Lonardi (Ita) [IWA]
Nolann Mahoudo (Fra) [IWA]
Enrico Zanoncello (Ita) [IWA]

Pascal Ackermann (Ger) [JAY]
Jaakko Hänninen (Fin) [JAY]
Jambaljamts Sainbayar (Mgl) [JAY]
Michael Schwarzmann (Ger) [JAY]
Roland Thalmann (Sui) [JAY]
Kenneth Van Rooy (Bel) [JAY]
Cameron Wurf (Aus) [JAY]

Alberto Dainese (Ita) [UAD]
Sjoerd Bax (Ned) [UAD]
Lars Boven (Ned) [UAD]
Daan Hoole (Ned) [UAD]
Filippo Magli (Ita) [UAD]
Blake Quick (Aus) [UAD]
Luca Van Boven (Bel) [UAD]

Mathieu van der Poel (Ned) [TNN]
Andrey Amador (Crc) [TNN]
William Barta (Usa) [TNN]
Dario Cataldo (Ita) [TNN]
Lawson Craddock (Usa) [TNN]
Tobias Ludvigsson (Swe) [TNN]
Elia Viviani (Ita) [TNN]

[BoB]

Am vergangenen Sonntag fand die diesjährige Ausgabe der BEMER Cyclassics in Hamburg statt. Bei strahlendem Sonnenschein, angenehmen 25 Grad und nahezu windstillen Bedingungen versammelten sich Teile der weltbesten Radrennfahrer, um sich quer durch die Hansestadt zu messen. Das traditionsreiche Eintagesrennen, das seit 1996 jährlich ausgetragen wird, gehört zur UCI WorldTour und ist damit eines der wichtigsten Rennen im internationalen Radsportkalender. Jahr für Jahr zieht es nicht nur tausende von begeisterten Zuschauern an die Strecke, sondern auch einige der besten Sprinter der Welt – mit dem Ziel, auf dem kurvigen und technisch anspruchsvollen Rundkurs durch Hamburg, einschließlich der gefürchteten Waseberg-Passage, zu triumphieren.

Der Kurs führte die Fahrer, wie gewohnt, entlang der Elbe, durch das Hamburger Stadtzentrum und über die Außenalster, bevor es in die nördlichen Ausläufer der Stadt ging. Besonders der Waseberg, der steilste Anstieg des Rennens, gilt als Scharfrichter der Cyclassics. Mit einer durchschnittlichen Steigung von 10 % und Spitzen von bis zu 16 % zwingt er die Fahrer zweimal, kurz vor dem Ziel, an ihre Grenzen. Obwohl der Waseberg nur etwa 700 Meter lang ist, entscheidet er oftmals über den Ausgang des Rennens – hier zerreißen die Felder, und Ausreißer haben die Chance, sich abzusetzen oder zu scheitern. Die historischen Gassen Hamburgs, gepaart mit engen Kurven und Kopfsteinpflaster, sorgen zusätzlich für Nervenkitzel bei Fahrern und Zuschauern.

Direkt nach dem scharfen Start bildete sich eine Fluchtgruppe, die überraschend schnell zustande kam. Im ersten Versuch konnten sich sechs Fahrer vom Hauptfeld absetzen: Hollmann, Sheehan, Sweeny, Burgaudeau, Gachignard und Van Boven. Diese mutige Gruppe arbeitete von Beginn an harmonisch zusammen und konnte sich schon bald einen komfortablen Vorsprung von 5 Minuten und 30 Sekunden erarbeiten. Doch die Teams im Hauptfeld ließen die Ausreißer nie zu weit ziehen. Mit ihrer geballten Kraft und Erfahrung kontrollierten sie das Renngeschehen und hielten die sechs Mann starke Gruppe sicher auf Distanz.

Die Ruhe vor dem Sturm hielt an, bis das Hauptfeld schließlich nach etwa 140 Kilometern ernst machte und die Fluchtgruppe wieder einholte. Die Spannung stieg, als es in die hektische Anfahrt auf die doppelte Waseberg-Passage ging. Jeder der großen Sprinterteams versuchte, seine Kapitäne in eine möglichst gute Ausgangsposition zu bringen, was zu einer enormen Tempoverschärfung führte.

Es war Baudin, der bei der ersten Überfahrt des Wasebergs bei Kilometer 153 das Tempo anzog und das Feld auseinanderzog. Eine erste Attacke folgte durch Skuijns, doch seine Bemühungen blieben erfolglos, da das Tempo im Hauptfeld viel zu hoch war, um ihm eine realistische Chance zu lassen.

Bei der entscheidenden letzten Überfahrt des Wasebergs, knapp 20 Kilometer vor dem Ziel, setzte dann Wellens an, um das Rennen von vorne zu machen. Hinter ihm lauerte Pogacar wie ein Schatten. 400 Meter vor der Kuppe, als die Fahrer an ihre physischen Grenzen stießen, lancierte Pogacar die erwartete Attacke. Das Feld zersplitterte, doch Aranburu, Mohoric, van der Poel und Zimmermann konnten an seinem Hinterrad bleiben. Dahinter taten sich die ersten Lücken auf, und die Sprinterteams mussten sich neu formieren, um die Situation unter Kontrolle zu bringen.

Mit etwa 15 Sekunden Vorsprung gingen die fünf Spitzenreiter auf die letzten 15 Kilometer. Doch die Uneinigkeit in der Gruppe verhinderte eine endgültige Flucht. Van der Poel und Aranburu, die beide nicht all-in gingen, sorgten dafür, dass der Abstand zum Hauptfeld schrumpfte. Im Peloton setzten die Sprinterteams alles auf eine Karte, und 2,5 Kilometer vor dem Ziel war das Ausreißergrüppchen gestellt.

Der Showdown auf den letzten Metern versprach Spannung pur. Die Teams formierten sich erneut, und es war der Sprintzug von Lidl, der das Tempo diktierte. Rickaert, Lampaert und Van Dijke fuhren in perfekter Harmonie, während Milan mit seinen beiden Anfahrern Oldani und Consonni auf der rechten Seite die Kontrolle übernehmen wollte.

500 Meter vor dem Ziel zog van der Poel Viviani nach vorne, doch die eigentliche Überraschung kam von Dainese, der den Sprint bereits 220 Meter vor der Linie eröffnete. Es war ein mutiger, fast verzweifelter Versuch, der schnell seine Grenzen aufzeigte. Dainese gab alles, doch schon nach wenigen Sekunden wurde klar, dass er zu früh gegangen war. Gaviria und Bennett setzten sich an sein Hinterrad, aber die echten Favoriten lauerten noch dahinter.

Die letzten 150 Meter waren ein hochintensives Kräftemessen. Kooij und Philipsen beschleunigten fast zeitgleich, Ackermann auf der linken Seite drückte noch einmal mit all seiner Kraft, doch Milan hatte den perfekten Moment erwischt. Mit einem explosiven Antritt überholte er die Konkurrenz und zog unwiderstehlich an die Spitze. Philipsen versuchte, den Italiener zu halten, doch Milan war einen Hauch schneller.

Mit einem souveränen Finish sicherte sich Milan den Sieg vor Philipsen, während Kooij knapp dahinter als Dritter ins Ziel kam. Ackermann folgte auf Platz vier, nur einen Wimpernschlag vor Bennett, der den fünften Rang belegte. Viviani und die anderen Sprinter wie Demare, Pedersen, Dainese und Welsford rundeten die Top Ten ab.

Ein packendes Finale, das die Zuschauer an den Streckenrand fesselte und den BEMER Cyclassics einmal mehr als eines der prestigeträchtigsten Rennen im Kalender bestätigte.