Die Antwort war, dass an der Spitze des Rennens dann relativ viel wieder zusammen lief, dass aber auch spannende Fahrer fehlten. Das angesprochene Quartett, das sich leicht abgesetzt hatte, wurde nämlich recht rasch von zwei Verfolgergruppen wieder aufgefahren, von einer dritten allerdings erst einmal nicht - und in dieser dritten waren keine Geringeren als die einleitend zu Favoriten erklärten Roglic und Hirschi, die die Angriffswelle offenbar komplett verschlafen hatten, ebenso wie Formolo (Q36). Auch einige endschnelle Fahrer hatten nicht ganz folgen können: Neben Braet (TVL), Mayrhofer (DFP), Miquel (IPT) oder Tesson (COF) betraf das auch den hoch gehandelte Michael Matthews, dessen Rennprogramm mit dem bis gestern andauernden Cro Race vermutlich einem heutigen Erfolg nicht zuträglich war. Konkret lagen 15 Kilometer vor dem Ziel folgende Fahrer an der Spitze des Rennens:
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Andrea Bagioli (Ita) [PTK]
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Vincenzo Albanese (Ita) [PTK]
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Diego Ulissi (Ita) [PTK]
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Davide De Pretto (Ita) [IPT]
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Simone Velasco (Ita) [IPT]
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Tiesj Benoot (Bel) [IWA]
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Gregor Mühlberger (Aut) [IWA]
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Fernando Barceló (Esp) [MOV]
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Alex Baudin (Fra) [TEN]
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Romain Grégoire (Fra) [TEN]
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Alessandro Covi (Ita) [TVL]
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Wilco Kelderman (Ned) [TVL]
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Bart Lemmen (Ned) [TVL]
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Julien Simon (Fra) [COF]
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Einer Rubio (Col) [TBV]
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Dylan van Baarle (Ned) [TBV]
Auch wenn die Harmonie vorne nicht ganz optimal war, weil man natürlich sehr unterschiedliche Perspektiven in einer gemeinsamen Sprintankunft hatte, so war sie auch dahinter nicht wirklich gut genug, um den Abstand wieder entscheidend zu verkürzen - nur Jayco zeigte sich da noch halbwegs koordiniert, aber Matthews schien wie gesagt selbst nicht unbedingt die Reserven zu haben für den großen Wurf. Einige Teams waren also definitiv raus aus der Entscheidung und die 16 Fahrer würden das Ganze absehbar untereinander ausmachen. Einzelne Nadelstiche gab es durchaus noch, doch es fand sich dann auch immer jemand, der die Lücke direkt wieder zumachte. Erst kurz vor der 2.000-Meter-Marke erfolgte doch nochmal ein mit etwas mehr Punch vorgetragener Angriff: Tiesj Benoot (IWA) setzte diesen und machte ein gewisses Loch auf. Nach van Gils beim Giro dell'Emilia gleich der zweite Triumph für Intermarché im italienischen Herbst?
Es war nicht ausgeschlossen, aber abschenken wollten die anderen das natürlich keineswegs. Es war dann insbesondere dem Einsatz von Bagioli, der heute eigene Ambitionen zurückstellte und anschließend auch zurückfiel, zu verdanken, dass die Lücke zum Belgier klein blieb und er an der flamme rouge dann auch in der Tat wieder eingesammelt wurde. Das anschließende Durchschnaufen währte nur kurz, es ging dann praktisch direkt in die Vorbereitungen für den rennentscheidenden Sprint und Polti zeigte sich weiter sehr präsent, Ulissi (PTK) war nun für das Leadout für Albanese (PTK) zuständig. An dessen Hinterrad hatte sich mit Velascos (IPT) Unterstützung de Pretto (IPT) eingefunden, auch andere Fahrer wie Covi (TVL), Grégoire (TEN), Barceló (MOV) oder Simon (COF) schienen noch einigermaßen im Rennen zu sein, als Albanese den Sprint schließlich von vorne eröffnete.
Da traten jetzt natürlich schon Unterschiede in der Endschnelligkeit auf zwischen den Fahrern, aber es war auch nicht der eine ganz große Dominator dabei, sodass es auf enge Entscheidung zulief. Albanese und de Pretto schienen aber davon zu profitieren, dass sie gut lanciert worden waren und zumindest nicht langsamer als die, die in ihrem Windschatten auch gerne noch um den Sieg mitreden wollten, sodass die beiden Italiener das letzten Endes untereinander ausmachten mit dem besseren Ende für... Vincenzo Albanese! Sieg für Polti, durchaus wichtig auch im Abstiegskampf der Weltrangliste, aber auch individuell ein großer Erfolg für Albanese, der hier Davide de Pretto knapp niederringt. Und Alessandro Covi macht die Freude der Italiener perfekt, indem er dahinter das Podium komplettiert vor Barceló, Grégorie und Simon. Mit Velasco und Ulissi folgten dann auf den Plätzen sieben und acht sogar bereits Teamkollegen der beiden Erstplatzierten, die nach ihrer jeweiligen Vorbereitung selbst noch stark durchgezogen hatten, ehe van Baarle und der zuvor offensive Benoot die Top10 komplettierten. Ich bedanke mich fürs Interesse an der Coppa Bernocchi, die letztlich an einer Schlüsselstelle die entscheidende Kopfgruppe hervorbrachte, und melde mich dann letztmals diese Saison nächste Woche wieder, vom Chrono des Nations in der U23-Klasse. Arrivederci!