CNs kleine Nationen
CNs kleine Nationen
Uruguay | URU | CN4
Startliste TT & RR
Eric Fagundez (Uru) [RKT]
Thomas Silva (Uru) [Q36]
Agustín Alonso (Uru) [???]
Pablo Sandino Bonilla (Uru) [???]
Santiago Calo (Uru) [???]
Juan Luis Caorsi (Uru) [???]
Diego Jamen (Uru) [???]
Federico Agustín Moreira (Uru) [???]
Mauricio Moreira (Uru) [???]
Ciro Pérez Álvarez (Uru) [???]
Diego Leonel Rodríguez (Uru) [???]
Es ist mir eine Ehre euch, zumindest zum Startzeitpunkt der Übertragung, zu den ersten Nationalen Meisterschaft der neuen, 21., Saison begrüßen zu dürfen. Wer hätte das gedacht, dass wir von AvA-Sports mal so früh dran sind.
Trotz nur 2 Startern, kann hier ein Fahrer durch den CN4 Status ganze 45 Punkte, aufgeteilt auf 15 im Zeitfahren und 30 im Straßenrennen, maximal erzielen, wenn er sich beide Rennen sichert. Das sind über 0,75% der benötigten Punktzahl, die in der letzten Saison für den Aufstieg gereicht hätte. Also eine gute Chance für die Profi-Teams hier, direkt ein gutes Fundament für eine erfolgreiche Saison zu legen. Doch konnten die Profis die Erwartungen erfüllen?
Zeitfahren:
Dafür musste man erst einmal die Amateure schlagen. Doch diese waren natürlich sehr bemüht, hier für eine Überraschung zu sorgen um vielleicht kurzfristig doch noch bei einem Profi-Team mit einer herausragenden Leistung unterzukommen. Einige konnten diese Leistungen zwar nicht erbringen, aber besonders die beiden Moreiras legten gute Zeiten an den Tag, die die Profis erst einmal unterbieten mussten. Dies gelang vorab allerdings noch Agustin Alonso, der 17 Sekunden schneller als der vorherige Führende Mauricio Moreira war und sich damit bereits einen Platz auf dem Podium sichern konnte. Und lange Zeit sah es so aus, als dass er die Zeit gegenüber Thomas Silva, dem ersten der beiden Profis, auch verteidigen konnte. Hintenraus machte sich aber das deutlich professionellere Equipment eines Pro-Teams bemerkbar, sodass Silva knapp 2 Sekunden vor Alonso ins Ziel kam. Und Fagundez? Der konnte darüber nur lachen. Früh war klar, dass nur ein Sturz oder Defekt ihn aufhalten können würden. Glücklicherweise kam es nicht dazu, sodass der Sieger der nationalen Zeitfahrmeisterschaft Uruguays Eric Fagundez heißt!
Road Race:
Weiter ging es mit dem Straßenrennen, für dessen Profil vor allem Strandkorb, Teammanager des Zeitfahrmeisters Eric Fagundez, wenig Verständnis zeigte. Trotz Beschwerden im Vornherein, gab sich der nationale Verband aber stoisch und hatte wenig für die Klagen des französischen Teams übrig. Möglicherweise lag es aber auch am französisch-italienischen Kauderwelsch des Managers, wir werden es aber nie erfahren.
So lagen ca. 160 nahezu komplett flache Kilometer vor den Fahrern. Neben einem überraschenden Angriff, sollte also vor allem die Ausdauer bei diesem Rennen entscheidend sein, was natürlich den Profis inklusive der entsprechenden Ausstattung sehr entgegenkam. Die Amateure versuchten vereinzelt Nadelstiche zu setzen, die beiden Profis zeigten sich davon allerdings wenig beeindruckt, und distanzierten mit eigenen Attacken nach und nach die Amateure, ist nur noch 3 Fahrer an der Spitze übrig waren. Neben den beiden Amateuren hatte sich auch Mauricio Moreira festgebissen, der allerdings auf den letzten 10 Kilometern nur noch wenig beisteuern konnte und schon etwas zermürbt aussah und davon profitierte, dass zwischen den beiden Profis nicht mehr zwingend Einigkeit bestand, sondern sich diese abwechselnd attackierten und er immer wieder ranfahren konnte. So kam es im Endeffekt zum Sprint, in dem Moreira nicht mehr eingreifen konnte. Konnte Fagundez den Doppelsieg einfahren?
Startliste TT & RR
Eric Fagundez (Uru) [RKT]
Thomas Silva (Uru) [Q36]
Agustín Alonso (Uru) [???]
Pablo Sandino Bonilla (Uru) [???]
Santiago Calo (Uru) [???]
Juan Luis Caorsi (Uru) [???]
Diego Jamen (Uru) [???]
Federico Agustín Moreira (Uru) [???]
Mauricio Moreira (Uru) [???]
Ciro Pérez Álvarez (Uru) [???]
Diego Leonel Rodríguez (Uru) [???]
Es ist mir eine Ehre euch, zumindest zum Startzeitpunkt der Übertragung, zu den ersten Nationalen Meisterschaft der neuen, 21., Saison begrüßen zu dürfen. Wer hätte das gedacht, dass wir von AvA-Sports mal so früh dran sind.
Trotz nur 2 Startern, kann hier ein Fahrer durch den CN4 Status ganze 45 Punkte, aufgeteilt auf 15 im Zeitfahren und 30 im Straßenrennen, maximal erzielen, wenn er sich beide Rennen sichert. Das sind über 0,75% der benötigten Punktzahl, die in der letzten Saison für den Aufstieg gereicht hätte. Also eine gute Chance für die Profi-Teams hier, direkt ein gutes Fundament für eine erfolgreiche Saison zu legen. Doch konnten die Profis die Erwartungen erfüllen?
Zeitfahren:
Dafür musste man erst einmal die Amateure schlagen. Doch diese waren natürlich sehr bemüht, hier für eine Überraschung zu sorgen um vielleicht kurzfristig doch noch bei einem Profi-Team mit einer herausragenden Leistung unterzukommen. Einige konnten diese Leistungen zwar nicht erbringen, aber besonders die beiden Moreiras legten gute Zeiten an den Tag, die die Profis erst einmal unterbieten mussten. Dies gelang vorab allerdings noch Agustin Alonso, der 17 Sekunden schneller als der vorherige Führende Mauricio Moreira war und sich damit bereits einen Platz auf dem Podium sichern konnte. Und lange Zeit sah es so aus, als dass er die Zeit gegenüber Thomas Silva, dem ersten der beiden Profis, auch verteidigen konnte. Hintenraus machte sich aber das deutlich professionellere Equipment eines Pro-Teams bemerkbar, sodass Silva knapp 2 Sekunden vor Alonso ins Ziel kam. Und Fagundez? Der konnte darüber nur lachen. Früh war klar, dass nur ein Sturz oder Defekt ihn aufhalten können würden. Glücklicherweise kam es nicht dazu, sodass der Sieger der nationalen Zeitfahrmeisterschaft Uruguays Eric Fagundez heißt!
Road Race:
Weiter ging es mit dem Straßenrennen, für dessen Profil vor allem Strandkorb, Teammanager des Zeitfahrmeisters Eric Fagundez, wenig Verständnis zeigte. Trotz Beschwerden im Vornherein, gab sich der nationale Verband aber stoisch und hatte wenig für die Klagen des französischen Teams übrig. Möglicherweise lag es aber auch am französisch-italienischen Kauderwelsch des Managers, wir werden es aber nie erfahren.
So lagen ca. 160 nahezu komplett flache Kilometer vor den Fahrern. Neben einem überraschenden Angriff, sollte also vor allem die Ausdauer bei diesem Rennen entscheidend sein, was natürlich den Profis inklusive der entsprechenden Ausstattung sehr entgegenkam. Die Amateure versuchten vereinzelt Nadelstiche zu setzen, die beiden Profis zeigten sich davon allerdings wenig beeindruckt, und distanzierten mit eigenen Attacken nach und nach die Amateure, ist nur noch 3 Fahrer an der Spitze übrig waren. Neben den beiden Amateuren hatte sich auch Mauricio Moreira festgebissen, der allerdings auf den letzten 10 Kilometern nur noch wenig beisteuern konnte und schon etwas zermürbt aussah und davon profitierte, dass zwischen den beiden Profis nicht mehr zwingend Einigkeit bestand, sondern sich diese abwechselnd attackierten und er immer wieder ranfahren konnte. So kam es im Endeffekt zum Sprint, in dem Moreira nicht mehr eingreifen konnte. Konnte Fagundez den Doppelsieg einfahren?
- Banana_Joe
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Nationale Meisterschaften – Finnland
Mit aktuell nur einem Radsim-Profi ist Finnland ein wirklicher Zwerg auf der Landkarte des Radsports. Die starken Skandinavier kommen in den letzten Jahren und Jahrzehnten eher aus Norwegen und Dänemark, während Schweden und Finnen mit ihrem starken Fokus auf Eishockey und andere Sportarten offenbar nicht erste Geige spielen. Ein größerer Name der jüngeren Vergangenheit ist einerseits Jukka Vastaranta, der 2005 immerhin 3. bei der Tour de Luxemburg war und mit Rabobank einen damals sehr prominenten Arbeitgeber im Radsportzirkus hatte. Auch Jussi Veikkanen blickt auf eine längere Profikarriere in den 2000 und 2010er Jahren zurück und erreichte 2008 einen starken fünften Platz bei der Tour de Wallonie.
Aktuell gibt es nur einen Profi im Hause Uno-X. Jaakko Hänninen musste sich sowohl im Zeitfahren als auch beim Straßenrennen einer wilden Horde Amateure erwehren. Titelverteidiger war er aber sowieso nur im Kampf gegen die Uhr, weil in 2024 Juntunen das Straßenrennen gewinnen konnte.
Startliste Time Trial
Jaakko Hänninen (Fin) [UXT]
Axel Källberg (Fin) [???]
Antti-Jussi Juntunen (Fin) [???]
Jaakko Sillankorva (Fin) [???]
Trond Larsen (Fin) [???]
Vladyslav Makogon (Fin) [???]
Filip Skuthälla (Fin) [???]
Im Zeitfahren waren die Top 3 des Vorjahres alle am Start. Bronze ging 2024 an Sillankorva, die Silbermedaille schnappte sich Juntunen und Gold gab es wie erwähnt für Hänninen. Nur sieben Starter wollten den leicht hügeligen 25 Kilometer langen Parcours in Bestzeit bewältigen. Bis die letzten drei Fahrer in Zielnähe kamen, hielt Nachwuchshoffnung Källberg die Konkurrenz in Schach. Zwischen Larsen und ihm war er zwar eine knappe Angelegenheit, aber mit fünf Sekunden Vorsprung konnte sich Källberg noch Hoffnungen auf eine Medaille machen. Der 24-Jährige Sillankorva kam als nächster Fahrer in Richtung Ziel. Er hatte hier heute keinen guten Tag und reihte sich auf dem zwischenzeitlichen dritten Rang hinter Källberg und Larsen ein. Danach überquerte mit Antti-Jussi Juntunen ein erfahrener und starker Amateur die Ziellinie. Der äußerst tempofeste Fahrer kämpfte um die Bestzeit, musste sich aber letztlich ganz knapp mit Platz zwei begnügen. Zwei Sekunden Rückstand auf Källberg, drei Sekunden Vorsprung auf Larsen. Es war alles für ein Herzschlagfinale vorbereitet, als Hänninen das Ziel erreichte. Tatsächlich ging es um einzelne Sekunden. An den Hügeln nutzte der einzige Profi seine Power durchaus zu seinem Vorteil, seine Fähigkeiten im Kampf gegen die Uhr sind aber auf Profilevel nicht gerade atemberaubend. Unaufhörlich tickte die Uhr und Hänninen brauchte in einem absolut spannenden Finale genau eine Sekunde zu lang, um seinen Titel zu verteidigen. Stattdessen gewann Nachwuchsstar Källberg die Meisterschaft.
Startliste Road Race
Jaakko Hänninen (Fin) [UXT]
Axel Källberg (Fin) [???]
Antti-Jussi Juntunen (Fin) [???]
Jaakko Sillankorva (Fin) [???]
Trond Larsen (Fin) [???]
Vladyslav Makogon (Fin) [???]
Filip Skuthälla (Fin) [???]
Karl-Nicolas Grönlund (Fin) [???]
Veeti Vainio (Fin) [???]
Ville Pelkonen (Fin) [???]
Mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch von Jaakko Hänninen ging es daraufhin in das Straßenrennen. Ein 144,7 Kilometer langer Kurs mit einem siebenmal wiederkehrenden Hügel stand auf dem Programm und sollte mit fast 2000 Höhenmetern genug Möglichkeiten geben, das Rennen zumindest etwas zu selektieren. Direkt zum Start und zur ersten Überquerung des Anstiegs zeigte Hänninen den Amateuren die Grenzen auf, indem er vorneweg fuhr und ein hohes Tempo anschlug. Eine erste Offensivbemühung von Skuthälla und Sillankorva verpuffte so nicht nur, die beiden Fahrer wurden im Anschluss abgehängt und beendeten das Rennen letztlich nicht mal. Auch Larsen, Makogon und Sillankorva hatten frühzeitig Schwierigkeiten und waren bereits vor der Mitte des Rennens eliminiert. Hänninen fand in Källberg und Juntunen an diesem Tag zwei Mitinteressenten an einem harten Rennen. Die drei zogen immer wieder das Tempo an, so dass im letzten Drittel neben ihnen nur noch Pelkonen und Vainio in der Verlosung um die Medaillen waren.
Als der frischgebackene Zeitfahrmeister Källberg nochmal einen draufsetzte, standen die Medaillen quasi fest. Nur noch die drei stärksten Fahrer waren beisammen. Vainio und Pelkonen organisierten sich dahinter zwar, hatten aber deutlich weniger PS als das Führungstrio. Den nächsten Höhepunkt besorgte dann Hänninen, als er im vorletzten Hügel erneut das Tempo verschärfte. Schafften es Källberg und Juntunen, sein Rad zu halten? Nein, keine Chance. Nach der Niederlage im Zeitfahren ließ der Profi von Manager eder keine Zweifel aufkommen, dass er der stärkste Mann im Straßenrennen war. Sekunde um Sekunde konnte er seinen Vorsprung ausbauen, während die Verfolger zu zweit zwar harmonierten, aber eben schwächer unterwegs waren. So konnte Hänninen frühzeitig jubeln und seinen Titel im Straßenrennen feiern. Glückwunsch an eder und sein Team Uno-X. Im Spurt um die Silbermedaille knapp zwei Minuten später setzte sich Juntunen mit seiner Erfahrung gegen Källberg durch.
Mit aktuell nur einem Radsim-Profi ist Finnland ein wirklicher Zwerg auf der Landkarte des Radsports. Die starken Skandinavier kommen in den letzten Jahren und Jahrzehnten eher aus Norwegen und Dänemark, während Schweden und Finnen mit ihrem starken Fokus auf Eishockey und andere Sportarten offenbar nicht erste Geige spielen. Ein größerer Name der jüngeren Vergangenheit ist einerseits Jukka Vastaranta, der 2005 immerhin 3. bei der Tour de Luxemburg war und mit Rabobank einen damals sehr prominenten Arbeitgeber im Radsportzirkus hatte. Auch Jussi Veikkanen blickt auf eine längere Profikarriere in den 2000 und 2010er Jahren zurück und erreichte 2008 einen starken fünften Platz bei der Tour de Wallonie.
Aktuell gibt es nur einen Profi im Hause Uno-X. Jaakko Hänninen musste sich sowohl im Zeitfahren als auch beim Straßenrennen einer wilden Horde Amateure erwehren. Titelverteidiger war er aber sowieso nur im Kampf gegen die Uhr, weil in 2024 Juntunen das Straßenrennen gewinnen konnte.
Startliste Time Trial
Jaakko Hänninen (Fin) [UXT]
Axel Källberg (Fin) [???]
Antti-Jussi Juntunen (Fin) [???]
Jaakko Sillankorva (Fin) [???]
Trond Larsen (Fin) [???]
Vladyslav Makogon (Fin) [???]
Filip Skuthälla (Fin) [???]
Im Zeitfahren waren die Top 3 des Vorjahres alle am Start. Bronze ging 2024 an Sillankorva, die Silbermedaille schnappte sich Juntunen und Gold gab es wie erwähnt für Hänninen. Nur sieben Starter wollten den leicht hügeligen 25 Kilometer langen Parcours in Bestzeit bewältigen. Bis die letzten drei Fahrer in Zielnähe kamen, hielt Nachwuchshoffnung Källberg die Konkurrenz in Schach. Zwischen Larsen und ihm war er zwar eine knappe Angelegenheit, aber mit fünf Sekunden Vorsprung konnte sich Källberg noch Hoffnungen auf eine Medaille machen. Der 24-Jährige Sillankorva kam als nächster Fahrer in Richtung Ziel. Er hatte hier heute keinen guten Tag und reihte sich auf dem zwischenzeitlichen dritten Rang hinter Källberg und Larsen ein. Danach überquerte mit Antti-Jussi Juntunen ein erfahrener und starker Amateur die Ziellinie. Der äußerst tempofeste Fahrer kämpfte um die Bestzeit, musste sich aber letztlich ganz knapp mit Platz zwei begnügen. Zwei Sekunden Rückstand auf Källberg, drei Sekunden Vorsprung auf Larsen. Es war alles für ein Herzschlagfinale vorbereitet, als Hänninen das Ziel erreichte. Tatsächlich ging es um einzelne Sekunden. An den Hügeln nutzte der einzige Profi seine Power durchaus zu seinem Vorteil, seine Fähigkeiten im Kampf gegen die Uhr sind aber auf Profilevel nicht gerade atemberaubend. Unaufhörlich tickte die Uhr und Hänninen brauchte in einem absolut spannenden Finale genau eine Sekunde zu lang, um seinen Titel zu verteidigen. Stattdessen gewann Nachwuchsstar Källberg die Meisterschaft.
Startliste Road Race
Jaakko Hänninen (Fin) [UXT]
Axel Källberg (Fin) [???]
Antti-Jussi Juntunen (Fin) [???]
Jaakko Sillankorva (Fin) [???]
Trond Larsen (Fin) [???]
Vladyslav Makogon (Fin) [???]
Filip Skuthälla (Fin) [???]
Karl-Nicolas Grönlund (Fin) [???]
Veeti Vainio (Fin) [???]
Ville Pelkonen (Fin) [???]
Mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch von Jaakko Hänninen ging es daraufhin in das Straßenrennen. Ein 144,7 Kilometer langer Kurs mit einem siebenmal wiederkehrenden Hügel stand auf dem Programm und sollte mit fast 2000 Höhenmetern genug Möglichkeiten geben, das Rennen zumindest etwas zu selektieren. Direkt zum Start und zur ersten Überquerung des Anstiegs zeigte Hänninen den Amateuren die Grenzen auf, indem er vorneweg fuhr und ein hohes Tempo anschlug. Eine erste Offensivbemühung von Skuthälla und Sillankorva verpuffte so nicht nur, die beiden Fahrer wurden im Anschluss abgehängt und beendeten das Rennen letztlich nicht mal. Auch Larsen, Makogon und Sillankorva hatten frühzeitig Schwierigkeiten und waren bereits vor der Mitte des Rennens eliminiert. Hänninen fand in Källberg und Juntunen an diesem Tag zwei Mitinteressenten an einem harten Rennen. Die drei zogen immer wieder das Tempo an, so dass im letzten Drittel neben ihnen nur noch Pelkonen und Vainio in der Verlosung um die Medaillen waren.
Als der frischgebackene Zeitfahrmeister Källberg nochmal einen draufsetzte, standen die Medaillen quasi fest. Nur noch die drei stärksten Fahrer waren beisammen. Vainio und Pelkonen organisierten sich dahinter zwar, hatten aber deutlich weniger PS als das Führungstrio. Den nächsten Höhepunkt besorgte dann Hänninen, als er im vorletzten Hügel erneut das Tempo verschärfte. Schafften es Källberg und Juntunen, sein Rad zu halten? Nein, keine Chance. Nach der Niederlage im Zeitfahren ließ der Profi von Manager eder keine Zweifel aufkommen, dass er der stärkste Mann im Straßenrennen war. Sekunde um Sekunde konnte er seinen Vorsprung ausbauen, während die Verfolger zu zweit zwar harmonierten, aber eben schwächer unterwegs waren. So konnte Hänninen frühzeitig jubeln und seinen Titel im Straßenrennen feiern. Glückwunsch an eder und sein Team Uno-X. Im Spurt um die Silbermedaille knapp zwei Minuten später setzte sich Juntunen mit seiner Erfahrung gegen Källberg durch.
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"Did you hear about the claustrophobic astronaut? - He needed a little space."
Für alle die sich jetzt fragen, warum ich die chilenischen Meisterschaften mit diesem Witz in englischer Sprache eröffne: a) Weil ich kein Spanisch kann, b) weil der essentielle Teil, der eventuell den Lachreflex auslöst, in deutscher Sprache verloren gegangen wäre und c) (und das ist die Intention der Eröffnung) weil der Witz ungefähr so flach ist wie die zu befahrenen Profile und es nur wenige nationale Meisterschaften gibt, die dem Himmel näher sind als die gut 2500 Meter Höhe hier in Chile.
Wer jetzt allerdings, nach meiner letzten feuchtfröhlichen Übertragung vor einem Jahr auf Eselwitze gewartet hat, den muss ich leider enttäuschen, in Chile gibt es nur Alpakas.
Eine Gemeinsamkeit zu den letzten Übertragungen gibt es dann aber doch: Genau ein Profi aus genau einem Profiteam am Start und dementsprechend auch gar nicht so viel zu erzählen. Ein bisschen was aber sein, ansonsten verweigert mir simon die Bezahlung. Es lebe der Schwachsinn!
Wir beginnen trotzdem mit dem recht kurzen Zeitfahren. Nichtmal 20 Kilometer Strecke hat man gefunden. Wie viel davon Straße und wie viel Ziegenpfad kann ich selbst nach Ansicht der Bilder nicht sagen, gestaubt hat es überall.
Eine Sache muss ich aber direkt korrigieren: Es gab kein einziges Alpaka an oder auf der Strecke. Gerüchten zufolge ist die gesamte Population zur Verleihung der 05-Awards gereist, um den Auftritt von Carlos Betancur live zu leben. Weiteren Gerüchten zufolge waren die Flugzeuge auf dem Rückweg deutlich weniger gefüllt als auf der Hinreise, da eine nicht unbeträchtliche Anzahl an Tieren während der Vorstellung an einem Lachkrampf den Löffel abgegeben hat. Die gesamte Alpaka-Population Chiles soll aber nicht vom Aussterben bedroht sein, nur bevor die Leute von PETA sich wieder beim Sender beschweren.
Das Rennen also quasi unter Ausschluss der Öffentlichkeit, aber immerhin nicht komplett ohne Spannung. Profi und Favorit Rojas legte auf der ersten Hälfte mit Bestzeit sofort gut los, aber mit Jose Luis Rodriguez hatte er einen echten Gegner, nur zwei Sekunden trennten beide Fahrer. Auch Altmeister Carlos Oyarzun mischte noch munter mit, allerdings mit einem kleinen Respektsabstand von 18 Sekunden. Kann die Erfahrung seiner 43 Jahre das noch kompensieren? Es sah zumindest gut aus, denn im Gegensatz zu Rodriguez legte er eine Schippe drauf und konnte seinen deutlich jüngeren Landsmann noch abfangen.
Die entscheidende Frage war jetzt also, ob es Vicente Rojas ähnlich ergehen wird. Bekommen wir tatsächlich den ersten Sieger des Jahres von jenseits der 40? Nein, bekommen wir nicht. Rojas konnte seinen Vorsprung sogar noch leicht ausbauen und holte sich damit am Schluss souverän den Zeitfahrtitel, herzlichen Glückwunsch dazu.
Und jetzt auch noch ein Straßenrennen... 222 Kilometer? Ernsthaft? Wie füllt man das jetzt? Erstmal mit einer guten Nachricht: Die Überlebenden von der Betancur-Aufführung und von Johns Latein-Rede sind wohlbehalten wieder in der Heimat angekommen und bevölkern jetzt die Straßenränder. Oh, sogar eine ganze Familie ist da, wie niedlich. Bis auf das Kleinkind, das nur am Rumspucken ist. Ist das ein Brandzeichen neben dem Schwanz? Vier Buchstaben und eine Zahl? PO..1? Den Rest kann ich nicht erkennen, vielleicht auch besser so. Auf der Strecke jedenfalls nur Zweibeiner auf komischen Metallgestellen zugelassen, also keine Gefahr für andere Lebewesen.
Das Rennen begann tatsächlich einigermaßen schwungvoll, viele Amateure wollten in die Gruppe, aber die ambitionierteren ihrer Zunft + Profi Rojas hielten das Rennen ständig unter Kontrolle. Entweder waren sie in nicht laufenden Gruppen dabei oder hielten die Flüchtlinge in erträglicher Anzahl. Letztlich konnten sich drei Amateure absetzen, der Rest teilte sich dahinter die Arbeit auf und die Langeweile konnte beginnen? 222 Kilometer??? Ernsthaft??? Ich geh ne Runde schlafen, bis später.
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Und da sehen wir auch schon den Sieger ... Ok, zu weit, moment.
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Noch gut 20 Fahrer beisammen, die Ausreißer gerade gestellt und genau in dem Moment jetzt Vicente Rojas zum Angriff über. Hat irgendwo einen Ameisenhügel gefunden und nutzt ihn jetzt in ganzer Länge aus und reduziert die Gruppe damit um gut die Hälfte und vom Rest sind auch schon einige auf der Suche nach der nächsten Sauerstoffflasche.
Ein Hügel später und der Wunsch wird zu einem nach der nächsten Kotztüte. Rojas jetzt darauf aus, das Rennen gar nicht erst in einen Sprint kommen zu lassen. Mit Carlos Oyarzun und Hector Quintana jetzt nur noch zwei Leute bei ihm und auch die sind beim nächsten Antritt nicht wachsam genug. Einer guckt den anderen an, Rojas guckt nur nach vorne und erblickt dort sein großes Idol: Alpaka-Legende und Teilzeit-Wrestler AL PARKA (bekannt aus einem der Leisure Suit Larry-Teile) ist tatsächlich am Streckenrand angekommen und schreibt fleißig Autogramme. Rojas will unbedingt dabei sein, gibt alles und wird damit – fast beiläufig - auch noch Straßenmeister. Dahinter sprintet Quintana Oyarzun um Platz 2 ab, aber das geht in der Aufregung um den Doppelsieger auf der Jagd nach seinem Kindheitstraum natürlich unter. Trotzdem Glückwunsch an Vicente Rojas und sein Team. Zum Doppelsieg und zum Autogramm. Mit einem sehr felligen Vierbeiner-Knäuel verabschieden wir uns. Bis bald!
"Irren ist menschlich", sprach der Hahn und stieg von der Ente.
CNs kleine Nationen
Herzlich Willkommen zu den Meisterschaften aus Puerto Rico. Die kleine Insel in der Karibik ist eigentlich ein Außengebiet der USA, aber im Radsport finden hier eigene Meisterschaften statt und so darf sich sie heute aus San Jose begrüßen, wo über 37 Kilometer das Zeitfahren stattfindet. Der große Favorit ist natürlich der einzige Profi und Titelverteidiger Abner Gonzalez, aber vielleicht kann ja auch der ein oder andere Amateur ihn fordern. So versuchten es einige, aber die Zeiten waren nicht wirklich relevant. Vor den Top 3 des Vorjahres führte Miguel Oliveiras 2 Minuten vor Abel Rosado. So sah man schon, dass die Abstände heute sehr groß werden würden. Der Vorjahresdritte Elvis Reyes bestätigte dies und setzte mit 3:30 Minuten die neue Bestzeit. Zwischen ihm und Cristopher Morales wurde es dann recht eng, aber letztendlich konnte Morales die Zeit von Reyes nicht gefährden und verlor am Ende noch 45 Sekunden und schob sich somit auf Rang 2. Aber was waren die Zeiten nun gegen Gonzalez wert? Am Anfang war es noch recht eng zwischen ihm und Reyes, doch je länger die Strecke wurde, desto weiter setzte sich Gonzalez ab und gewann letztendlich mit 1:08 vor Reyes! Glückwunsch an Gonzalez, der damit seinen vierten Titel in Folge schon hier feiern konnte und damit jede Meisterschaft seit der Austragung auf Profiebene gewinnen konnte.
Wie sah es im Straßenrennen aus? Auch dort konnte sich bisher 3 Mal Gonzalez durchsetzen? Schafft er auch hier seinen vierten Titel? Das Rennen führte über 115 Kilometer über einen hügeligen Rundkurs rund um San Cristobal, einem Stadtviertel der Hauptstadt San Juan. Zu Beginn setzte sich dann gleich mal eine sechsköpfige Spitzengruppe ab, die dann das gesamte Rennen bestimmen sollte. Neben Profi Gonzalez waren auch das Podium des Zeitfahren mit Morales und Reyes dabei, dazu noch Georwill Perez, Luis Molina Pagan und Abel Rosado. Die Sechs setzten sich dann immer weiter von ihrer Konkurrenz ab und so war schon früh klar, dass sie den Titel untereinander ausmachen würden. Der Rest stieg dann nach und nach aus. Der Verlauf des Rennens war schnell erklärt. Frühe Attacken kamen hier nicht. Pagan und Perez fielen dann 30 Kilometer vor dem Ziel zurück, sodass es nur noch 4 Spitzenreiter waren. Morales versuchte dann 20 Kilometer vor dem Ziel sich zu lösen, doch Gonzalez war aufmerksam und ließ niemanden weg. Am vorletzten Hügel des Rennens attackierte dann ebenjener Gonzalez und zeigte, dass er weiterhin der stärkste Fahrer seines Landes ist. Niemand machte auch nur die Anstalten ihm zu folgen. Reyes war noch sein ärgster Verfolger, während dahinter dann Rosado und Morales um Rang 3 kämpften. So müssen wir das Rennen dann auch nicht spannender machen als es war. Gonzalez baute seinen Vorsprung immer weiter aus und gewann am Ende mit 1:50 Vorsprung vor Reyes, der wiederum 1:15 Vorsprung auf Morales hatte, der sich am Schlusshügel noch von Rosado lösen konnte. Dahinter sicherte sich dann Georwill Perez Rang 5. Damit Glückwunsch an den erneuten Doppelmeister Gonzalez und seinen neuen Manager Laurens. So kann man mal in die Saison starten, auch wenn natürlich alles andere als dieser Doppeltitel eine Enttäuschung gewesen wäre. Damit war es das dann schon wieder von mir von meiner kurzen Stipvisite in die Karibik. Wir sehen uns dann noch einmal wieder, wenn in Südafrika die Titel entschieden werden!
CNs kleine Nationen
TT Polen
Hallo und herzlich willkommen zur Zusammenfassung des Zeitfahrens bei den Nationalen Meisterschaften Polens! Lange war Maciej Bodnar hier der Favorit, er ist aber bekanntlich seit letztem Winter in Radsportrente und so war Vorjahressieger Michal Kwiatkowski vermutlich die heißeste Aktie. Dieser ist ja seit rund anderthalb Jahren auch endlich bei der polnisch geprägten, neuerdings als Toscana Factory Team firmierenden Ex-CCC-Mannschaft unter Vertrag und erstmals hat sich orgen sogar das komplette Monopol gesichert: Alle Profi-Starter der Meisterschaften kommen aus seinem Team.
Zunächst durften sich auf den rund 45 Kilometern mit Start und Ziel in Radzanowo die Amateure austoben. Bevor die Top10 des Vorjahres auf den Kurs gingen, führte Danny van der Tuuk vor dem einzigen bisher gestarteten Toscana-Profi, Filip Gruszczynski. Der gebürtige Niederländer wurde dann aber direkt verdrängt, zunächst vom Vorjahreszehnten Mateusz Kostanski, der auch nicht lange auf dem heißen Stuhl blieb: Der junge Kacper Gierczyk lag 2024 bereits einen Platz vor Kostanski und übernahm auch jetzt die Führung. Lukasz Wisniowski, kürzlich bei Toscana freigestellt und somit diesmal nach langer Profikarriere nur noch als Amateur unterwegs, sortierte sich anschließend hingegen nur auf Rang fünf ein.
Nun kamen nur noch fünf Profis von orgen. Szymon Sajnok, im Vorjahr noch Sechster, würde sich heute auf jeden Fall verbessern, denn er setzte sich knapp vor Gieryk an die Spitze des Klassements. Dort hielt er sich aber nicht lange, denn der Fünfte von 2024, Filip Maciejuk pulverisierte die Zeit nochmal regelrecht und übernahm die Führung mit über einer Minute Vorsprung. Schwerer tat sich Mateusz Gajdulewicz, der somit seinen vierten Platz wahrscheinlich nicht verteidigen würde: Maciejuks Zeit verpasste er deutlich, es wurde eine knappe Angelegenheit gegen die von Sajnok und Gieryk - am Ende reichte es aber knapp nicht und Gajdulewicz sortierte sich hinter den beiden ein.
Da Brozyna, letztes Jahr noch Dritter, diesmal nicht aufgeboten wurde, warteten wir im Ziel nur noch auf zwei Fahrer. Kamil Gradek hatte zuletzt die Silbermedaille gewonnen und war auch heute ganz gut unterwegs, ungefähr auf Augenhöhe mit Maciejuk. Letztlich fehlten dem Meister von aber 15 Sekunden auf dessen Zeit, sodass Gradek sich hier virtuell als Zweiter einsortierte. Eine Medaille war ihm also sicher, aber wahrscheinlich würde es diesmal Bronze, denn Michal Kwiatkowski näherte sich dem Ziel und lag auf Kurs Bestzeit. Der Vorsprung war etwas kleiner als noch 2024, aber das wird ihm egal gewesen sein: 13 Sekunden auf Maciejuk reichten Kwiatkowski um seinen insgesamt sechsten Zeitfahrmeistertitel zu verbuchen. Gratulation zur Titelverteidigung und mal schauen, ob er im Straßenrennen vielleicht sogar den Doppeltitel angreifen konnte.
Hallo und herzlich willkommen zur Zusammenfassung des Zeitfahrens bei den Nationalen Meisterschaften Polens! Lange war Maciej Bodnar hier der Favorit, er ist aber bekanntlich seit letztem Winter in Radsportrente und so war Vorjahressieger Michal Kwiatkowski vermutlich die heißeste Aktie. Dieser ist ja seit rund anderthalb Jahren auch endlich bei der polnisch geprägten, neuerdings als Toscana Factory Team firmierenden Ex-CCC-Mannschaft unter Vertrag und erstmals hat sich orgen sogar das komplette Monopol gesichert: Alle Profi-Starter der Meisterschaften kommen aus seinem Team.
Zunächst durften sich auf den rund 45 Kilometern mit Start und Ziel in Radzanowo die Amateure austoben. Bevor die Top10 des Vorjahres auf den Kurs gingen, führte Danny van der Tuuk vor dem einzigen bisher gestarteten Toscana-Profi, Filip Gruszczynski. Der gebürtige Niederländer wurde dann aber direkt verdrängt, zunächst vom Vorjahreszehnten Mateusz Kostanski, der auch nicht lange auf dem heißen Stuhl blieb: Der junge Kacper Gierczyk lag 2024 bereits einen Platz vor Kostanski und übernahm auch jetzt die Führung. Lukasz Wisniowski, kürzlich bei Toscana freigestellt und somit diesmal nach langer Profikarriere nur noch als Amateur unterwegs, sortierte sich anschließend hingegen nur auf Rang fünf ein.
Nun kamen nur noch fünf Profis von orgen. Szymon Sajnok, im Vorjahr noch Sechster, würde sich heute auf jeden Fall verbessern, denn er setzte sich knapp vor Gieryk an die Spitze des Klassements. Dort hielt er sich aber nicht lange, denn der Fünfte von 2024, Filip Maciejuk pulverisierte die Zeit nochmal regelrecht und übernahm die Führung mit über einer Minute Vorsprung. Schwerer tat sich Mateusz Gajdulewicz, der somit seinen vierten Platz wahrscheinlich nicht verteidigen würde: Maciejuks Zeit verpasste er deutlich, es wurde eine knappe Angelegenheit gegen die von Sajnok und Gieryk - am Ende reichte es aber knapp nicht und Gajdulewicz sortierte sich hinter den beiden ein.
Da Brozyna, letztes Jahr noch Dritter, diesmal nicht aufgeboten wurde, warteten wir im Ziel nur noch auf zwei Fahrer. Kamil Gradek hatte zuletzt die Silbermedaille gewonnen und war auch heute ganz gut unterwegs, ungefähr auf Augenhöhe mit Maciejuk. Letztlich fehlten dem Meister von aber 15 Sekunden auf dessen Zeit, sodass Gradek sich hier virtuell als Zweiter einsortierte. Eine Medaille war ihm also sicher, aber wahrscheinlich würde es diesmal Bronze, denn Michal Kwiatkowski näherte sich dem Ziel und lag auf Kurs Bestzeit. Der Vorsprung war etwas kleiner als noch 2024, aber das wird ihm egal gewesen sein: 13 Sekunden auf Maciejuk reichten Kwiatkowski um seinen insgesamt sechsten Zeitfahrmeistertitel zu verbuchen. Gratulation zur Titelverteidigung und mal schauen, ob er im Straßenrennen vielleicht sogar den Doppeltitel angreifen konnte.
Hier seit 20. Februar 2006.
2006 Discovery Channel | 2006-2008 Acqua e Sapone | 2008-2011 Lotto | 2012 Katusha | 2012-2015 Quick Step | 2015-2018 FDJ | seit 2019 Manzana Postobón / Burgos / INEOS
2006 Discovery Channel | 2006-2008 Acqua e Sapone | 2008-2011 Lotto | 2012 Katusha | 2012-2015 Quick Step | 2015-2018 FDJ | seit 2019 Manzana Postobón / Burgos / INEOS
CNs kleine Nationen
TT Ungarn
Weiter geht's bei den Zeitfahren in Osteuropa, nun ist Ungarn dran. Nachdem im Anschluss an Laszlo Bodrogis Nationenwechsel lange Leerlauf geherrscht hatte, was ungarische Radprofis angeht, hat das Land in den letzten Jahren immerhin derer drei vorgebracht. Der Zeitfahrmeister von 2022 Erik Fetter glänzt wie sein gesamtes Kern-Pharma-Team bei den Nationalen Meisterschaften leider mit Abwesenheit und so hießen die großen Favoriten Attila Valter vom Team Picnic, der zuletzt zweimal in dieser Disziplin triumphierte, sowie Barnabás Peák von Jayco, der 2021 den Zeitfahrtitel errungen hatte.
Die vor ihnen startenden Amateure hatten auf den 39 Kilometern mit Start und Ziel in Bocskaikert natürlich auch alles gegeben, um die beiden Profis zu ärgern, und immerhin die Zeit von Janós Pelikán hatte auch durchaus das Potenzial hierfür. Dieser hatte schon 2020 einen Profisieg vereitelt und lag, bevor eben Peák und Valter das Ziel erreichen würden, komfortabel in Front mit etwa anderthalb Minuten Vorsprung auf Ex-Profi Márton Dina. Entsprechend war es nun an Peák, der im Vorjahr knapp vor dem diesmal keine Rolle spielenden Szalay die Silbermedaille errungen hatte, Pelikáns Zeit herauszufordern. Peák war hier auch stark unterwegs und lag an den Zwischenzeiten knapp vorne, was sich auch bis zum Ziel nicht mehr ändern sollte: 22 Sekunden Vorsprung bedeuteten die Führung und damit auch mindestens die Verteidigung des zweiten Ranges.
Aber Peák wollte sicherlich mehr - denn das war nicht ausgeschlossen. Im Vorjahr hatte Attila Valter noch klar dominiert und mit über anderthalb Minuten Vorsprung auf Peák gewonnen, aber bisher konnte noch keiner der ungarischen Profis wirklich Konstanz in seine Zeitfahrleistungen bringen und die Zeiten unterwegs deuteten darauf hin, dass es diesmal sehr viel knapper zugehen würde: Valter und Peák lagen nahezu gleichauf - dem international natürlich deutlich renommierteren der beiden kam der topfebene Kurs wohl auch nicht gerade entgegen und so zeichnete sich ein echter Krimi ab. Noch bis kurz vor dem Ziel konnte man absolut nicht sagen, ob es für Valters Titelhattrick reichen würde, oder Peák dieses Jahr in der Lage sein würde, ihm ein Schnippchen zu schlagen. Am Ende trennten die beiden gerade mal drei Sekunden - und zwar zugunstend des Picinic-Neuzugangs, Zeitfahrtitel Nummer drei für Attila Valter! Das war knapp, am Ende konnte er seine individuelle Klasse doch gerade so ausspielen; mal schauen, ob Peák oder einer der Amateurfahrer im Straßenrennen Revanche üben kann.
Weiter geht's bei den Zeitfahren in Osteuropa, nun ist Ungarn dran. Nachdem im Anschluss an Laszlo Bodrogis Nationenwechsel lange Leerlauf geherrscht hatte, was ungarische Radprofis angeht, hat das Land in den letzten Jahren immerhin derer drei vorgebracht. Der Zeitfahrmeister von 2022 Erik Fetter glänzt wie sein gesamtes Kern-Pharma-Team bei den Nationalen Meisterschaften leider mit Abwesenheit und so hießen die großen Favoriten Attila Valter vom Team Picnic, der zuletzt zweimal in dieser Disziplin triumphierte, sowie Barnabás Peák von Jayco, der 2021 den Zeitfahrtitel errungen hatte.
Die vor ihnen startenden Amateure hatten auf den 39 Kilometern mit Start und Ziel in Bocskaikert natürlich auch alles gegeben, um die beiden Profis zu ärgern, und immerhin die Zeit von Janós Pelikán hatte auch durchaus das Potenzial hierfür. Dieser hatte schon 2020 einen Profisieg vereitelt und lag, bevor eben Peák und Valter das Ziel erreichen würden, komfortabel in Front mit etwa anderthalb Minuten Vorsprung auf Ex-Profi Márton Dina. Entsprechend war es nun an Peák, der im Vorjahr knapp vor dem diesmal keine Rolle spielenden Szalay die Silbermedaille errungen hatte, Pelikáns Zeit herauszufordern. Peák war hier auch stark unterwegs und lag an den Zwischenzeiten knapp vorne, was sich auch bis zum Ziel nicht mehr ändern sollte: 22 Sekunden Vorsprung bedeuteten die Führung und damit auch mindestens die Verteidigung des zweiten Ranges.
Aber Peák wollte sicherlich mehr - denn das war nicht ausgeschlossen. Im Vorjahr hatte Attila Valter noch klar dominiert und mit über anderthalb Minuten Vorsprung auf Peák gewonnen, aber bisher konnte noch keiner der ungarischen Profis wirklich Konstanz in seine Zeitfahrleistungen bringen und die Zeiten unterwegs deuteten darauf hin, dass es diesmal sehr viel knapper zugehen würde: Valter und Peák lagen nahezu gleichauf - dem international natürlich deutlich renommierteren der beiden kam der topfebene Kurs wohl auch nicht gerade entgegen und so zeichnete sich ein echter Krimi ab. Noch bis kurz vor dem Ziel konnte man absolut nicht sagen, ob es für Valters Titelhattrick reichen würde, oder Peák dieses Jahr in der Lage sein würde, ihm ein Schnippchen zu schlagen. Am Ende trennten die beiden gerade mal drei Sekunden - und zwar zugunstend des Picinic-Neuzugangs, Zeitfahrtitel Nummer drei für Attila Valter! Das war knapp, am Ende konnte er seine individuelle Klasse doch gerade so ausspielen; mal schauen, ob Peák oder einer der Amateurfahrer im Straßenrennen Revanche üben kann.
Hier seit 20. Februar 2006.
2006 Discovery Channel | 2006-2008 Acqua e Sapone | 2008-2011 Lotto | 2012 Katusha | 2012-2015 Quick Step | 2015-2018 FDJ | seit 2019 Manzana Postobón / Burgos / INEOS
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CNs kleine Nationen
TT Eritrea
Von Osteuropa, wo ich ja auch noch mehr zu berichten habe, machen wir erstmal einen kleinen Abstecher nach Ostafrika und widmen uns den Zeitfahrmeisterschaften in Eritrea. Insbesondere Biniyam Ghirmays Punkteausbeute ist es zu verdanken, dass diese Meisterschaften der Kategorie CN3 zugeordnet werden und es somit ordentlich Weltranglistenzähler zu holen gibt. Dieser Aufgabe stellen sich in beiden Wettbewerben jeweils fünf Profis und zahlreiche Amateure. Das Profilager besteht dabei neben dem bereits erwähnten EF-Star Ghirmay aus dem Tudor-Trio Arefayne, Kudus und Mulubrhan sowie dem Titelverteidiger im Zeitfahren Gebreigzabhier von Jayco. Mit Tesfatsion von Cofidis und Zerai von Kern Pharma wurden leider zwei Profis nicht nominiert.
Favorit für den mit 25,7 Kilometern relativ kurzen Parcours von Halib Mentel nach Keren war wohl Amanuel Gebreigzabhier, der den Zeitfahrtitel nicht nur im Vorjahr, sondern auch bereits von 2020 bis 2022 erringen konnte. 2023 wurde er knapp von Ghirmay geschlagen. Wie üblich durften sich auch hier zunächst zahlreiche Amateurfahrer austoben, von denen Metkel Eyob noch der Stärkste war. Schon der erste Profistarter Arefayne war da aber eine ganze Ecke schneller unterwegs und übernahm mit über einer Minute Vorsprung die Führung. Doch was war diese Zeit des Development-Fahrers wert? Nun, keine Goldmedaille jedenfalls, denn schon sein Hauptteam-Kollege Mulubrhan schicke sich an, erneut an der Bestmarke zu schrauben. Erneut war es rund eine Minute, um die die Bestzeit hier verbessert wurde.
Nun war nur noch das Vorjahrespodium dran und mit Biniyam Ghirmay kam der unumstrittene Volksheld, was den Radsport betrifft. Das Zeitfahren ist aber nicht die Kernkompetenz des klassiker- und hügelfesten Sprinters und es sah selbst gegen Mulubrhan nicht richtig gut aus. Letztlich musste Ghirmay 26 Sekunden Rückstand hinnehmen und sortierte sich damit vorerst nur auf Platz zwei ein. Seine Rennen werden andere sein. Und auch ein Merhawi Kudus kann sich ja nicht allzu häufig auf einem Niveau mit Ghirmay wähnen, heute schon - das wurde ein enges Duell um den zwischenzeitlichen zweiten Rang. Letztlich war Kudus sechs Sekunden schneller und hatte damit ebenso wie sein weiterhin führender Teamkamerad Mulubrhan bereits eine Medaille sicher.
Würde Gebreigzabhier die Tudor-Doppelführung noch sprengen? Das sah ganz gut aus, an den Zwischenzeiten lag der Titelverteidiger jeweils vorne. 2024 gewann er mit 37 Sekunden Vorsprung, das würde aber heute nicht klappen, Mulubrhan hatte es spannender gemacht... aber auch nur ein kleines bisschen. 27 Sekunden blieben Gebreigzabhier dann doch noch übrig, inklusive Jubeln ein paar Meter vor dem Zielstrich, Manager Esel5flsch hatte da offenbar schon ein Signal gegeben, dass das zum insgesamt fünften Zeitfahrmeistertrikot in der Karriere seines Schützlings reichen würde. Gratulation!
Von Osteuropa, wo ich ja auch noch mehr zu berichten habe, machen wir erstmal einen kleinen Abstecher nach Ostafrika und widmen uns den Zeitfahrmeisterschaften in Eritrea. Insbesondere Biniyam Ghirmays Punkteausbeute ist es zu verdanken, dass diese Meisterschaften der Kategorie CN3 zugeordnet werden und es somit ordentlich Weltranglistenzähler zu holen gibt. Dieser Aufgabe stellen sich in beiden Wettbewerben jeweils fünf Profis und zahlreiche Amateure. Das Profilager besteht dabei neben dem bereits erwähnten EF-Star Ghirmay aus dem Tudor-Trio Arefayne, Kudus und Mulubrhan sowie dem Titelverteidiger im Zeitfahren Gebreigzabhier von Jayco. Mit Tesfatsion von Cofidis und Zerai von Kern Pharma wurden leider zwei Profis nicht nominiert.
Favorit für den mit 25,7 Kilometern relativ kurzen Parcours von Halib Mentel nach Keren war wohl Amanuel Gebreigzabhier, der den Zeitfahrtitel nicht nur im Vorjahr, sondern auch bereits von 2020 bis 2022 erringen konnte. 2023 wurde er knapp von Ghirmay geschlagen. Wie üblich durften sich auch hier zunächst zahlreiche Amateurfahrer austoben, von denen Metkel Eyob noch der Stärkste war. Schon der erste Profistarter Arefayne war da aber eine ganze Ecke schneller unterwegs und übernahm mit über einer Minute Vorsprung die Führung. Doch was war diese Zeit des Development-Fahrers wert? Nun, keine Goldmedaille jedenfalls, denn schon sein Hauptteam-Kollege Mulubrhan schicke sich an, erneut an der Bestmarke zu schrauben. Erneut war es rund eine Minute, um die die Bestzeit hier verbessert wurde.
Nun war nur noch das Vorjahrespodium dran und mit Biniyam Ghirmay kam der unumstrittene Volksheld, was den Radsport betrifft. Das Zeitfahren ist aber nicht die Kernkompetenz des klassiker- und hügelfesten Sprinters und es sah selbst gegen Mulubrhan nicht richtig gut aus. Letztlich musste Ghirmay 26 Sekunden Rückstand hinnehmen und sortierte sich damit vorerst nur auf Platz zwei ein. Seine Rennen werden andere sein. Und auch ein Merhawi Kudus kann sich ja nicht allzu häufig auf einem Niveau mit Ghirmay wähnen, heute schon - das wurde ein enges Duell um den zwischenzeitlichen zweiten Rang. Letztlich war Kudus sechs Sekunden schneller und hatte damit ebenso wie sein weiterhin führender Teamkamerad Mulubrhan bereits eine Medaille sicher.
Würde Gebreigzabhier die Tudor-Doppelführung noch sprengen? Das sah ganz gut aus, an den Zwischenzeiten lag der Titelverteidiger jeweils vorne. 2024 gewann er mit 37 Sekunden Vorsprung, das würde aber heute nicht klappen, Mulubrhan hatte es spannender gemacht... aber auch nur ein kleines bisschen. 27 Sekunden blieben Gebreigzabhier dann doch noch übrig, inklusive Jubeln ein paar Meter vor dem Zielstrich, Manager Esel5flsch hatte da offenbar schon ein Signal gegeben, dass das zum insgesamt fünften Zeitfahrmeistertrikot in der Karriere seines Schützlings reichen würde. Gratulation!
Hier seit 20. Februar 2006.
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CNs kleine Nationen
Straßenrennen
Am heutigen Renntag in Ludbreg versammelte sich die kroatische Elite des Straßenradsports zu einem anspruchsvollen Wettkampf auf einer 137 km langen Strecke mit 1154 Höhenmetern. Die wellige Topografie versprach ein spannendes Rennen, das sowohl Kletterfähigkeiten als auch taktisches Geschick erforderte.
Bereits früh im Rennen setzten sich kleinere Gruppen immer wieder vom Hauptfeld ab, jedoch ohne entscheidenden Erfolg. Der Kurs, geprägt von knackigen Anstiegen und schnellen Abfahrten, ermöglichte kein leichtes Kontrollieren des Feldes. Starke Winde in den offenen Passagen sorgten zudem für zusätzliche Herausforderungen. Nach etwa 70 Kilometern kristallisierte sich eine Spitzengruppe mit fünf Fahrern heraus, darunter Fran Miholjević, einer der Favoriten des Rennens. Mit präziser Zusammenarbeit gelang es der Gruppe, einen Vorsprung von über einer Minute auf das Hauptfeld herauszufahren.
Im letzten Drittel des Rennens, am steilsten Anstieg des Tages etwa 20 Kilometer vor dem Ziel, zeigte Miholjević seine Klasse. Mit einer kraftvollen Attacke ließ er seine Begleiter zurück und begann eine beeindruckende Solo-Flucht. Sein entschlossener Rhythmus und seine technische Stärke in den Abfahrten machten es den Verfolgern unmöglich, wieder aufzuschließen.
Miholjević überquerte nach 3 Stunden und 32 Minuten die Ziellinie in Ludbreg und sicherte sich mit einem Vorsprung von 1:15 Minuten den Sieg. Hinter ihm lieferten sich die verbliebenen Fahrer der Spitzengruppe einen packenden Sprint um die weiteren Podestplätze, den Viktor Potočki für sich entschied. Dritter wurde Nicolas Gojkovići.
Zeitfahren
In Sisak fand das Einzelzeitfahren der kroatischen Elite statt, bei dem Präzision, Kraft und Aerodynamik im Mittelpunkt standen. Auf einer leicht welligen Strecke über 27,6 Kilometer mit 190 Höhenmetern wurde der neue nationale Meister ermittelt. Trotz des scheinbar unscheinbaren Profils forderten die kleinen Anstiege und wechselnden Windbedingungen den Fahrern alles ab.
Das Zeitfahren begann unter idealen Bedingungen, milde Temperaturen und leichter Rückenwind auf den ersten Kilometern. Die Strecke war technisch anspruchslos, verlangte jedoch konstante Kraft auf den welligen Abschnitten und höchste Konzentration in den langgezogenen Kurven.
Die Favoriten gingen, wie üblich, am Ende der Startliste ins Rennen. Fran Miholjević, der bereits im Straßenrennen seine Stärke unter Beweis gestellt hatte, galt als klarer Anwärter auf den Titel. Von Beginn an setzte er eine beeindruckende Marke, die ihn in der Zwischenzeitnahme bei Kilometer 14 mit der besten Zeit führte.
In der zweiten Rennhälfte zeigte Miholjević seine herausragende Tempohärte. Trotz eines leicht aufkommenden Gegenwinds auf den letzten Kilometern baute er seinen Vorsprung weiter aus. Seine optimale Aerodynamik und die perfekte Einteilung seiner Kräfte ermöglichten ihm eine Spitzenzeit von 32:45 Minuten, die von keinem der nachfolgenden Fahrer mehr unterboten wurde.
Mit einem Rückstand von 42 Sekunden belegte Nicolas Gojkovići den zweiten Platz, der sich mit einer soliden Leistung in beiden Rennabschnitten hervortat. Dritter wurde Viktor Potočki, der weitere 18 Sekunden hinter Gojkovići lag und insbesondere auf den Anstiegen Zeit einbüßte.
seit 2020 - Euskaltel - Euskadi
CNs kleine Nationen
Straßenrennen
Heute fand das anspruchsvolle Straßenrennen der Elite-Klasse statt. Die Strecke über 163 Kilometer führte durch die hügelige Landschaft der Region Bukovel, mit insgesamt 3.913 Höhenmetern, die den Fahrern alles abverlangten.
Das Rennen begann bei kühlen Temperaturen und leicht bewölktem Himmel, doch die Stimmung war von Anfang an aufgeheizt. Bereits nach den ersten 20 Kilometern löste sich eine kleine Gruppe von fünf Fahrern vom Hauptfeld. Darunter befand sich auch der spätere Sieger Andrii Ponomar, der früh seine Ambitionen unter Beweis stellte. Die ersten Anstiege forderten viele Fahrer, und das Hauptfeld begann sich zu zerteilen. An den steilsten Abschnitten, die mit Steigungen von bis zu 15 % gespickt waren, konnte sich die Spitzengruppe weiter absetzen. Während die übrigen Fahrer im Hauptfeld auf eine kontrollierte Aufholjagd setzten, zeigte Andrii Ponomar bereits an diesem Punkt seine Kletterstärke. Zur Rennmitte, nach etwa 80 Kilometern, war die Spitzengruppe auf drei Fahrer geschrumpft: Mark Padun, Serhii Sydor und Andrii Ponomar. Gemeinsam arbeiteten sie effizient, um das Verfolgerfeld auf Distanz zu halten, das mittlerweile fast zwei Minuten Rückstand hatte. Auf den letzten 30 Kilometern, als die entscheidenden Runden anstanden, verschärfte Andrii Ponomar das Tempo. Auf der vorletzten Runde und im Anstieg zur „Schwarzen Wand“ setzte er eine Attacke, der weder Sydor noch Padun folgen konnten. Mit einem kraftvollen Antritt distanzierte er seine Rivalen und baute einen Vorsprung von über einer Minute auf. Die letzten Kilometer führten über welliges Terrain, das Ponomar geschickt nutzte, um seinen Vorsprung zu verwalten. Mit einem beeindruckenden Solo überquerte er die Ziellinie nach 4 Stunden und 45 Minuten, deutlich vor seinen Verfolgern.
Zeitfahren
Die ca. 35 Kilometer lange Strecke führte durch die malerische, jedoch anspruchsvolle Umgebung des bekannten Skiresorts. Mit 660 Höhenmetern war das Profil alles andere als flach, und es forderte von den Fahrern eine perfekte Kombination aus Kraft, Tempo und Kletterfähigkeiten.
Die Strecke begann mit einem leicht abfallenden Abschnitt, der den Fahrern die Möglichkeit gab, ihren Rhythmus zu finden, bevor sie in die ersten welligen Passagen übergingen. Ein steilerer Anstieg nach 15 Kilometern verlangte höchste Anstrengung, gefolgt von einem technisch anspruchsvollen, kurvigen Abstieg. Die letzten 10 Kilometer boten eine Mischung aus kurzen Anstiegen und schnellen Abfahrten, die den Fahrern alles abverlangten.
Andrii Ponomar, frisch gekrönter Sieger des Straßenrennens am Vortag, ging als einer der letzten Starter ins Rennen. Bereits an der ersten Zwischenzeit nach 10 Kilometern zeigte sich, ein Zweikmapf zwischen Mark Padun und Andrii Ponomar. Mit der besten Zwischenzeit setzte Mark Padun ein Zeichen. In den Anstiegen spielte Padun seine Kletterqualitäten aus, und selbst auf den Abfahrten, die normalerweise nicht zu seinen Stärken zählen, agierte er mutig und präzise. Am steileren Anstieg nach 15 Kilometern baute Mark Padun seinen Vorsprung weiter aus. Während viele Fahrer hier an ihre Grenzen stießen, trat er mit beeindruckender Leichtigkeit in die Pedale und festigte seine Führung. An der zweiten Zwischenzeit nach 25 Kilometern führte er das Feld bereits mit über 40 Sekunden an.Auf den letzten 10 Kilometern zeigte Mark Padun keine Schwächen. Mit einer kraftvollen Schlussphase sicherte er sich den Sieg in einer Zeit von 47:12 Minuten, was einem beeindruckenden Schnitt von 44,5 km/h auf dem anspruchsvollen Kurs entsprach.
seit 2020 - Euskaltel - Euskadi
CNs kleine Nationen
Ok, weiter im Text mit den nationalen Meisterschaften in Serbien. Gleiche Anzahl an Profis, gleiche Anzahl an Profiteams, deutlich weniger Alpakas am Straßenrand. Und wer jetzt Angst davor hat, mit schlechten Witzen überschwemmt zu werden: Sowas habe ich nur ein Mal im Jahr in mir, wir bleiben heute also beim bitteren Ernst des Radsports, wo lachen ja bekanntermaßen verboten ist, außer man ist Tadej Pogacar und guckt auf eine Startliste.
Fange wir an mit dem Zeitfahren. Einziger Profistarter war Dusan Rajovic. Ein Serbe in Diensten von Euskaltel klang viele Jahre lang komplett surreal, aber da hat man die Türen zu einer kleinen Internationalisierung ja mittlerweile einen guten Spalt geöffnet. Im Vorjahr konnte er den Titel holen, mit nur wenigen Sekunden war es allerdings eine denkbar knappe Angelegenheit und der erste “Verlierer” vom letzten Jahr, Ognjen Ilic, scharrte auch wieder mit den Hufen.
Eines nehme ich Vorweg: Die beiden machten auch in diesem Jahr wieder den Sieg unter sich aus. Die Zeit von Veljko Stojnic langte, ebenfalls wie im Vorjahr, wieder nur zu Bronze, der war allerdings deutlich näher dran an den beiden Fahrern vor ihm. Vielleicht geht da im nächsten Jahr ja doch ein Sprung auf dem Treppchen.
Ilic dann zunächst 24 Sekunden schneller als Stojnic. Am höchsten Punkt des Tages waren das sogar mehr, da musste sich auch Rajovic hinter Ilic anstellen. Das anschließende flache oder sogar abfallende Terrain lag Ilic allerdings weniger, oder er hatte sich bergauf schlicht übernommen. Rajovic machte den spritzigeren Eindruck und das bestätigte sich auch bei der Einfahrt auf die Zielgerade. Nicht ganz genug um noch einen Kaffee zu trinken, aber 13 Sekunden waren am Ende noch übrig und Rajovic konnte damit Titel Nummer 1 verteidigen. Glückwunsch an ihn und das Team Serbitel.
Titelverteidigung Nummer 2 sollte dann im Straßenrennen folgen und Teammanager Alfonso erklärte seinen Fahrer auch hier zum Favoriten. Klingt ambitioniert, immerhin warteten fast 6000 Höhenmeter auf die Fahrer und Rajovic gilt nicht gerade als bergfest. Muss er das bei reiner Amateurkonkurrenz aber überhaupt sein?
Könnte tatsächlich nicht ganz einfach werden, denn selbst Ausreißer hatten hier zu Beginn einen schwierigen Stand, denn selbst in den frühen Runden des schweren Kurses fand sich früh eine “Allianz” um Fahrer wie Dorde Duric, Jovan Divnic, Veljko Stojnic und Ognjen Ilic, die versucht, das Rennen schwer zu machen. Es konnten sich zwar zwei Fahrer etwas absetzen, aber auch die waren schon vor Halbzeit des Rennens wieder Geschichte.
Und auf Runde 7 nahm das befürchtete Szenario dann langsam seinen Lauf: Rajovic fand sich am Ende einer sehr kleinen Gruppe wieder und musste dann auch vor dem Gipfel den Rest ziehen lassen. Er schaffte es zwar in der Abfahrt wieder nach vorne, aber auf der nächsten Runde war dann schon kurz nach Beginn der Steigung der Ofen aus. Er fiel weit genug zurück, um den Anschluss nach vorne nie wieder zu schaffen. Da vor ihm noch 4 Fahrer beisammen waren, wurde es hier auch mit einer Medaille fast aussichtslos.
Vorne vielen dann nach und nach zwei Fahrer zurück, bis nur noch Jovan Divnic und Ognjen Ilic gemeinsam unterwegs waren. Der 22-jährige Divnic musste auf der Schlussrunde dann aber auch einsehen, dass sein 4 Jahre älterer Landsmann einfach bessere Beine hatte und als Solist nach Silber im Zeitfahren jetzt zu Gold fuhr. Divnic dann auf 2, Dorde Duric einige Minuten später auf dem Bronze-Rang. Auf Dusan Rajovic musste man noch über eine Vierteistunde warten. Sicherlich eine Enttäuschung für ihn und sein Team, bei dem anspruchsvollen Profil aber auch nicht gänzlich unerwartet.
"Irren ist menschlich", sprach der Hahn und stieg von der Ente.
CNs kleine Nationen
TT Sverige
Herzlich WIllkommen aus Västerlösa - eine kleinen 229 Seelen Gemeinde 15 Kilometer westlich von Linköping. Bevor das Straßenrennen dort am Sonntag für Straßensperrungen sorgen wird hat man das Zeitfahren in die "Pampa" verdonnert wo man kaum den Berufsverkehr beeinflussen wird. Den Fahrern wird das insgesamt relativ egal sein - 31 sehr flache Kilometer stehen heute auf der Agenda und es gilt einfach seinen Stiefel durchzuziehen. Der schwedische Radsport steht im skandinavischen Vergleich im Schatten der Nachbarn Dänemark und Norwegen. Die Zeiten von Pettersson, Prim sind lange vorbei und auch seit Bäckstedt sind bereits eine Jahre vergangen seit ein Schwede große Erfolge gefeiert hat. Doch es steht ein neuer Stern in den Startlöchern der womöglich eine neue Generation mit sich zieht - heute glänzt der Stern jedoch mit Abwesenheit. So wir der Titel sicherlich mal wieder nur über Ludvigssons Leiche zu gewinnen sein.
Zuerst sind aber zahlreiche Amateure auf der Strecke deren Zeiten und Geschwindigkeiten letztlich keine Rolle spielen werden. Wenn auch nicht sportlich um die vorderen Plätze relevant, hebe ich Amir Ansari hervor. Der im Iran geborene Afghane ist seit 2015 in Schweden und führt seinen Radsporttraum weiter. Als ursprünglicher Mountainbiker ist er hier auf die Straße gewechselt und fährt seitdem für Stockholm CK und die UCI Flüchtlingsmannschaft. Am Ende des Tages wird es ein 15. Gesamtrang im Zeitfahren sein. Als mit Jacob Eriksson der erste Profi für Uno-X Mobility an den Start geht führt Hugo Forssell das Rennen an. Daran ändert dann auch der erste Profi nichts und so wird es einen Amateur auf dem Podium geben. Forssell wird es letztlich jedoch nicht sein, denn Jacob Ahlsson legt hier eine starke Zeit hin. An der Zwischenzeit lag der Amateur auch nicht weit hinter Lucas Eriksson und Ludvigsson. Letzterer konnte auf der zweiten Streckenhälfte aber weiter zulegen und kommt mit souveränen 43 Sekunden Vorsprung ins Ziel. Jetzt gilt es drei Minuten zu warten - und die Uhr tickt deutlich länger. Der Zeitfahrtitel geht ans Team Novo Nordisk und Tobias Ludvigsson - der zehnte gegen die Uhr! Lucas Eriksson hatte letztlich sogar mit der Zeit von Ahlsson zu kämpfen, aber kann sich 3 Sekunden schneller ins Ziel bringen. Damit haben die Fahrer nun einen Zeit Pause ehe es im Straßenrennen um den zweiten Titel geht.
RR Sverige
Und da sind wir endlich in Linköping angekommen. 180 Kilometer, 1000 Höhenmeter - Übergangsetappe zwischen den Pyrenäen und den Alpen, oder nicht? So benimmt sich zumindest Uno-X Mobility indem die beiden Eriksson hier ab Beginn auf Attacke setze und das Feld früh auf die Probe stellen wollen. Eliminiert wird hier nur der Großteil an schwächeren Amateurstartern die hier nicht folgen können. So bildet sich eine knapp 25-köpfige Spitzengruppe die sich im Mittelteil dann größtenteils harmonisch verhält. Vereinzelte Angriffe und Versuche hier später im Rennverlauf eine Spitzengruppe zu bilden werden von den beiden Uno-X Fahrern unterbunden. Jacob Eriksson ist hier hervorzuheben der immer wieder das Tempo alleinig übernehmen muss um solche hektische Phasen zu beruhigen. Ludvigsson und Lucas Eriksson immer wachsam und aktiv vorne dabei - die Situation ist seit Rennbeginn auch sehr übersichtlich.
Während Lucas Eriksson bereits vier Straßentitel hat, möchte Tobias Ludvigsson heute gleichziehen. Anders als gegen die Uhr hat er hier keine ähnliche Dominanz verbuchen können. So sucht der Zeitfahrsieger auf der letzten Runde nun erstmals aktiv die Flucht. Lucas Eriksson lässt ihn aber nicht fahren und scheint die Beine zu haben diese Angriffe zu unterbinden. Der Uno-X Fahrer möchte eine solche Zusammenarbeit dann auch fortführen, scheint aber bei Ludvigsson scheint noch nicht an Bord zu sein. Erst als er beim dritten Versuch 8 Kilometer vor dem Ziel wieder mit Lucas Eriksson vor dem Feld liegt beginnt er mit zu rotieren. Dahinter dann die knapp dutzend Amateurfahrer die nun noch die Chance sehen den Profis im Sprint ein Schnippchen zu schlagen. Jacob Eriksson scheint seinen Job für heute erledigt zu haben. Die Amateurfahrer sind am Ende nicht stark bzw. koordiniert genug um die Lücke nochmal zu schließen. Tobias Ludvigsson verweigert dann zweieinhalb Kilometer vor dem Ziel die weitere Ablösung und geht 1,5 Kilometer vor dem Ziel nochmals in die Offensive. Lucas Eriksson scheint aber gute Beine zu haben, kontert den Angriff und geht dann auch direkt wieder selbstbewusst in die erste Position. Er macht die Bande vor der letzten Kurve zu. Als Ludvigsson dann den langen Sprint aus der Kurve heraus eröffnet geht Lucas Eriksson in den Windschatten und zieht von dort seinen Sprint erfolgreich durch. Straßentitel Nummer 5 für Lucas Erikkson. Aus dem Amateurfeld sprintet Hugo Forssell zu Platz drei und holt sein verpasstes Podium aus dem Zeitfahren nach. Damit verabschiede ich mich aus Schweden und bis bald!
CNs kleine Nationen
TT Slowakei & Tschechien
Herzlich willkommen zur ersten und einzigen Doppelmeisterschaft - in den baltischen Staaten werden wir ja noch eine dreifache erleben - im diesjährigen CN-Kalender. Traditionell tragen die Slowakei und Tschechien, die ja bis 1992 auch einen gemeinsamen Staat bildeten, ihre Titelkämpfe gemeinsam aus, diesmal finden sowohl das Zeitfahren als auch das Straßenrennen auf Rundkursen um das tschechische Jevíčko statt. Tschechien wird dabei der Kategorie 4 zugeordnet, die Slowakei ist nach Peter Sagans Karriereausklang in die CN5 abgerutscht.
Jener Peter Sagan war zuletzt auch zweimal in Folge Zeitfahrmeister, da die Konkurrenz nicht allzu hochklassig war. Auch zahlenmäßig geht da zurzeit nicht mehr so viel, mit Lukas Kubis (RKT) und Martin Svrcek (SO2) fanden sich diesmal auch nur zwei Fahrer aus Profi- bzw. deren Development Teams ein - beide nicht als Zeitfahrexperten bekannt, aber das kann man auch über die lokalen Amateure nicht wirklich behaupten. Etwas anders stellt sich die Lage in Tschechien dar, wo sich sowohl qualitativ als auch quantitativ etwas getan hat: Das Soudal-Duo Mathias Vacek und Pavel Bittner hat in der vergangenen Saison internationale Klasse aufblitzen lassen und dass ein Team zu fünft kommt wie orgens Toscana Factory Team mit Cerny, Kelemen, Kopecký, Schlegel und Toupalik dürfte man auch selten gesehen haben. Neben diesen sieben Akteuren ergänzen Novák (IP2), Otruba (IWA) und zahlreiche Amateurfahrer hier das Feld.
Da die Rennen bereits gelaufen sind, berichten wir der Übersicht halber getrennt von den beiden Nationen und können festhalten, dass in der Slowakei seitens der Amateure der erst 19-jährige Matthias Schwarzbacher die Nase vorne hätte - einer, bei dem ich nicht überrascht wäre, wenn er in den nächsten Jahren die Zahl der hiesigen Profis erhöht. Neoprofi Lukas Kubis, der als vorletzter auf die Strecke gehen durfte, machte aber Druck auf Schwarzbacher und wies letztlich nach, warum man ihm bei Strandkorbs Raketenteam die Tempohärte als Profi zutraute: Fast eine Minute Vorsprung, das war eine neue Bestzeit! Würde Martin Svrcek da nochmal dran drehen können? Im Vorjahr hatte er Silber geholt, es sah ganz gut aus, dass er das dieses Jahr mindestens wiederholen könnte, denn er war schneller als Schwarzbacher und unterwegs nur knapp hinter Kubis. Dieser hatte den mit 47 Kilometern relativ langen Kurs aber offenbar noch einen Tick besser weggesteckt, hinten raus liefen Svrcek die Sekunden weg und mit derer 25 Rückstand musste er sich hier mit Platz zwei zufrieden geben. Der Sieg ging an Lukas Kubis und wir haben auch exklusive Fotos von der Feier in seiner Mannschaft:
Breiter besetzt war das Feld wie gesagt in Tschechien, wo Titelverteidiger Mathias Vacek und der bereits viermalige Zeitfahrmeister Josef Cerny als Favoriten gehandelt wurden. Auch hier durften sich aber zunächst die Amateurfahrer präsentieren, von denen Daniel Turek die beste Zeit aufs Parkett legte. Als erster Profi kam dann Adam Toupalik und der war direkt mal 35 Sekunden schneller und übernahm damit die Führung. Jakub Otruba von Intermarché war etwa im selben Bereich wie Toupalik unterwegs, letztlich war er sogar nochmal fünfzehn Sekunden schneller und durfte auf dem Heißen Stuhl Platz nehmen. Michal Schlegel konnte ihn dort nicht verdrängen und auch nicht seinen Teamkollegen Toupalik, immerhin nahm er wenige Sekunden vor Turek den dritten Platz ein. Matyas Kopecký verlor hinten heraus sogar noch etwas Stärker an Boden und musste sich mit dem virtuellen Platz fünf zufrieden geben.
Nun warteten wir nur noch auf die Top5 des Vorjahres. Pavel Novák tat sich aber heute deutlich schwerer als vor Jahresfrist und landete sogar noch hinter Kopecký. Und auch Pavel Bittner musste anerkennen, dass das Zeitfahren nicht zu seinen Kernkompetenzen zählt - er war wiederum ein paar Sekunden schneller als Kopecký und Turek, somit aktuell Fünfter, aber Otruba, Toupalik und Schlegel lagen auch für ihn außer Reichweite. Als nächstes kam Petr Kelemen und nun musste Otruba erstmals um seine Bestzeit zittern, der junge Toscana-Profi war in derselben Region unterwegs. Am Ende brauchte Kelemen aber acht Sekunden länger und Otruba hatte somit als weiterhin Führender bereits eine Medaille sicher.
Denn es kamen jetzt nur noch die beiden Favoriten Cerny und Vacek, und die Zwischenzeiten ließen erahnen, dass es für Otruba Bronze würde, denn beide waren deutlich schneller unterwegs. Josef Cerny unterbot die bisherige Bestmarke schließlich um deutlich mehr als eine Minute und hatte damit mindestens Silber in der Tasche. Würde das sogar reichen, um Mathias Vacek herauszufordern, der ihn 2024 noch entthront hatte? Eher nicht: Vacek war nochmal stärker unterwegs, wenn da nichts schiefgehen würde, müsste das zur Titelverteidigung reichen. Und es ging nichts schief: Vacek zog das souverän durch und brachte ebenfalls fast anderthalb Minuten zwischen sich und seinen größten Konkurrenten Cerny. Glückwunsch an ihn und Soudal!
Herzlich willkommen zur ersten und einzigen Doppelmeisterschaft - in den baltischen Staaten werden wir ja noch eine dreifache erleben - im diesjährigen CN-Kalender. Traditionell tragen die Slowakei und Tschechien, die ja bis 1992 auch einen gemeinsamen Staat bildeten, ihre Titelkämpfe gemeinsam aus, diesmal finden sowohl das Zeitfahren als auch das Straßenrennen auf Rundkursen um das tschechische Jevíčko statt. Tschechien wird dabei der Kategorie 4 zugeordnet, die Slowakei ist nach Peter Sagans Karriereausklang in die CN5 abgerutscht.
Jener Peter Sagan war zuletzt auch zweimal in Folge Zeitfahrmeister, da die Konkurrenz nicht allzu hochklassig war. Auch zahlenmäßig geht da zurzeit nicht mehr so viel, mit Lukas Kubis (RKT) und Martin Svrcek (SO2) fanden sich diesmal auch nur zwei Fahrer aus Profi- bzw. deren Development Teams ein - beide nicht als Zeitfahrexperten bekannt, aber das kann man auch über die lokalen Amateure nicht wirklich behaupten. Etwas anders stellt sich die Lage in Tschechien dar, wo sich sowohl qualitativ als auch quantitativ etwas getan hat: Das Soudal-Duo Mathias Vacek und Pavel Bittner hat in der vergangenen Saison internationale Klasse aufblitzen lassen und dass ein Team zu fünft kommt wie orgens Toscana Factory Team mit Cerny, Kelemen, Kopecký, Schlegel und Toupalik dürfte man auch selten gesehen haben. Neben diesen sieben Akteuren ergänzen Novák (IP2), Otruba (IWA) und zahlreiche Amateurfahrer hier das Feld.
Da die Rennen bereits gelaufen sind, berichten wir der Übersicht halber getrennt von den beiden Nationen und können festhalten, dass in der Slowakei seitens der Amateure der erst 19-jährige Matthias Schwarzbacher die Nase vorne hätte - einer, bei dem ich nicht überrascht wäre, wenn er in den nächsten Jahren die Zahl der hiesigen Profis erhöht. Neoprofi Lukas Kubis, der als vorletzter auf die Strecke gehen durfte, machte aber Druck auf Schwarzbacher und wies letztlich nach, warum man ihm bei Strandkorbs Raketenteam die Tempohärte als Profi zutraute: Fast eine Minute Vorsprung, das war eine neue Bestzeit! Würde Martin Svrcek da nochmal dran drehen können? Im Vorjahr hatte er Silber geholt, es sah ganz gut aus, dass er das dieses Jahr mindestens wiederholen könnte, denn er war schneller als Schwarzbacher und unterwegs nur knapp hinter Kubis. Dieser hatte den mit 47 Kilometern relativ langen Kurs aber offenbar noch einen Tick besser weggesteckt, hinten raus liefen Svrcek die Sekunden weg und mit derer 25 Rückstand musste er sich hier mit Platz zwei zufrieden geben. Der Sieg ging an Lukas Kubis und wir haben auch exklusive Fotos von der Feier in seiner Mannschaft:
Breiter besetzt war das Feld wie gesagt in Tschechien, wo Titelverteidiger Mathias Vacek und der bereits viermalige Zeitfahrmeister Josef Cerny als Favoriten gehandelt wurden. Auch hier durften sich aber zunächst die Amateurfahrer präsentieren, von denen Daniel Turek die beste Zeit aufs Parkett legte. Als erster Profi kam dann Adam Toupalik und der war direkt mal 35 Sekunden schneller und übernahm damit die Führung. Jakub Otruba von Intermarché war etwa im selben Bereich wie Toupalik unterwegs, letztlich war er sogar nochmal fünfzehn Sekunden schneller und durfte auf dem Heißen Stuhl Platz nehmen. Michal Schlegel konnte ihn dort nicht verdrängen und auch nicht seinen Teamkollegen Toupalik, immerhin nahm er wenige Sekunden vor Turek den dritten Platz ein. Matyas Kopecký verlor hinten heraus sogar noch etwas Stärker an Boden und musste sich mit dem virtuellen Platz fünf zufrieden geben.
Nun warteten wir nur noch auf die Top5 des Vorjahres. Pavel Novák tat sich aber heute deutlich schwerer als vor Jahresfrist und landete sogar noch hinter Kopecký. Und auch Pavel Bittner musste anerkennen, dass das Zeitfahren nicht zu seinen Kernkompetenzen zählt - er war wiederum ein paar Sekunden schneller als Kopecký und Turek, somit aktuell Fünfter, aber Otruba, Toupalik und Schlegel lagen auch für ihn außer Reichweite. Als nächstes kam Petr Kelemen und nun musste Otruba erstmals um seine Bestzeit zittern, der junge Toscana-Profi war in derselben Region unterwegs. Am Ende brauchte Kelemen aber acht Sekunden länger und Otruba hatte somit als weiterhin Führender bereits eine Medaille sicher.
Denn es kamen jetzt nur noch die beiden Favoriten Cerny und Vacek, und die Zwischenzeiten ließen erahnen, dass es für Otruba Bronze würde, denn beide waren deutlich schneller unterwegs. Josef Cerny unterbot die bisherige Bestmarke schließlich um deutlich mehr als eine Minute und hatte damit mindestens Silber in der Tasche. Würde das sogar reichen, um Mathias Vacek herauszufordern, der ihn 2024 noch entthront hatte? Eher nicht: Vacek war nochmal stärker unterwegs, wenn da nichts schiefgehen würde, müsste das zur Titelverteidigung reichen. Und es ging nichts schief: Vacek zog das souverän durch und brachte ebenfalls fast anderthalb Minuten zwischen sich und seinen größten Konkurrenten Cerny. Glückwunsch an ihn und Soudal!
Hier seit 20. Februar 2006.
2006 Discovery Channel | 2006-2008 Acqua e Sapone | 2008-2011 Lotto | 2012 Katusha | 2012-2015 Quick Step | 2015-2018 FDJ | seit 2019 Manzana Postobón / Burgos / INEOS
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CNs kleine Nationen
Venezuela | VEN | CN4
Startliste TT & RR:
Orluis Aular (Ven) [JAY]
Francisco Penuela (Ven) [IBA]
Leangel Rubén Linarez (Ven) [???]
Yonathan Monsalve (Ven) [???]
Luis Guillermo Mora (Ven) [???]
Anderson Timoteo Paredes (Ven) [???]
Luis Pinto (Ven) [???]
Leonel Quintero (Ven) [???]
Juan José Ruiz (Ven) [???]
Edwin Yair Torres (Ven) [???]
Möchte man dem Neuen Testament Glauben schenken, so werden die Ersten die Letzten sein. Daran wollen wir uns bei AvA-Sports natürlich nicht orientieren bei der Übertragung der nationalen Meisterschaften, und fahren mit der Zusammenfassung der nationalen Meisterschaften aus Venezuela fort.
Zeitfahren:
Und starten wie üblich mit dem Zeitfahren. Eine Sache für die Männer, die ordentlich Pace im Flachen auf die Straße bringen können. So aber nicht hier! Nicht dass es in Venezuela überhaupt großartiges Zeitfahrtalent geben würde, aber man hatte sich zusätzlich von der Organisation her überlegt passend zu den Bergflöhen ein Bergzeitfahren aus der heutigen Veranstaltung zu machen. Mit im Durchschnitt 4% Steigung, sprechen wir hier zwar von keinem Monsterberg, doch da es zwischendurch auch mal bergab geht, geht es in der Spitze deutlich steiler zur Sache.
Die Frage war also: Wer war am schnellsten die 12,5 Kilometer zum Zeitfahrmeistertitel geklettert?
Favoriten waren dafür natürlich zuallererst die beiden Profis, wobei es bei Penuela auch noch keine Woche her ist, dass er einen Platz bei Illes Balears Arabay Cycling ergattern konnte. Doch auch ein Teil der Amateure konnte hier oben mitmischen. Während einige mehr oder wenige runter ferner liefen unterwegs waren, lieferten sich Quintero und Paredes einen engen Fight um zumindest einen der Podiumsplätze, den Quintero um 4 Sekunden für sich entscheiden konnte.
Als nächstes folgte der bereits angesprochene Youngster Penuela. Er war auf ähnlichem Niveau wie die bisher besten unterwegs und schob sich letztendlich genau zwischen die beiden, wodurch Quintero bereits der 2. Platz sicher war, aber auch Penuela konnte sich über einen Platz auf dem Podium freuen. Last but not least war Aular an der Reihe. Der wohl weitaus bekannteste Fahrer von der heutigen Startliste wollte es besser als 2023 machen, als er nur 2. bei den Zeitfahrmeisterschaften wurde, während 2024 die nationalen Meisterschaften abgesagt werden mussten. Und machen wir es nicht unnötig spannend, Aular war deutlich besser unterwegs als seine Vorstreite rund sicherte sich so den Titel im Zeitfahren.
Road Race:
Und auch in das Straßenrennen ging Aular als einer der großen Favoriten. Mit 220 hügeligen Kilometern war die Strecke natürlich deutlich länger und anspruchsvoller als das Zeitfahren, auch wenn es bei nur 10 Startern für alle genügend Zeit im Wind geben sollte.
Zu Beginn gab nichtsdestotrotz vereinzelte Attacken der Amateure, doch Aular, und mit ihm auch Penuela, waren hellwach und hielten die Truppe zusammen. Früh wollte sich hier natürlich niemand aufreiben, sodass sich das Rennen nach einigen Kilometern in einer Patt-Situation befand und erstmal nur vor sich hinplätscherte.
Spannung kam erst auf der drittletzten Runde des Rundkurses auf, da Aular dort begann das Tempo an den Anstiegen deutlich anzuziehen. Als Folge dessen mussten nach und nach einige der Amateure Federn lassen, sodass nur noch ein Quartett in den finalen Schlusshügel/-anstieg ging. Dieses bestand aus den beiden Profis sowie den beiden Amateuren Juan José Ruiz und Leonel Quintero. Aular trat dann direkt in den Anstieg an, und ließ damit die anderen vor dem Schlusssprint schon hinter sich und fuhr solo gen Ziel. Dahinter hatte Penuela sich noch ganz kurz an Aular festbeißen können, musste dann aber auch abreißen lassen, hatte aber zumindest einige Meter zwischen sich und die Amateure gebracht. Während Aular sich vorne das Double sicherte, kämpfte Penuela dahinter darum den Abstand nach hinten über die Ziellinie zu retten und war damit auch erfolgreich. Dahinter gewann Quintero den Sprint gegen Ruiz.
Startliste TT & RR:
Orluis Aular (Ven) [JAY]
Francisco Penuela (Ven) [IBA]
Leangel Rubén Linarez (Ven) [???]
Yonathan Monsalve (Ven) [???]
Luis Guillermo Mora (Ven) [???]
Anderson Timoteo Paredes (Ven) [???]
Luis Pinto (Ven) [???]
Leonel Quintero (Ven) [???]
Juan José Ruiz (Ven) [???]
Edwin Yair Torres (Ven) [???]
Möchte man dem Neuen Testament Glauben schenken, so werden die Ersten die Letzten sein. Daran wollen wir uns bei AvA-Sports natürlich nicht orientieren bei der Übertragung der nationalen Meisterschaften, und fahren mit der Zusammenfassung der nationalen Meisterschaften aus Venezuela fort.
Zeitfahren:
Und starten wie üblich mit dem Zeitfahren. Eine Sache für die Männer, die ordentlich Pace im Flachen auf die Straße bringen können. So aber nicht hier! Nicht dass es in Venezuela überhaupt großartiges Zeitfahrtalent geben würde, aber man hatte sich zusätzlich von der Organisation her überlegt passend zu den Bergflöhen ein Bergzeitfahren aus der heutigen Veranstaltung zu machen. Mit im Durchschnitt 4% Steigung, sprechen wir hier zwar von keinem Monsterberg, doch da es zwischendurch auch mal bergab geht, geht es in der Spitze deutlich steiler zur Sache.
Die Frage war also: Wer war am schnellsten die 12,5 Kilometer zum Zeitfahrmeistertitel geklettert?
Favoriten waren dafür natürlich zuallererst die beiden Profis, wobei es bei Penuela auch noch keine Woche her ist, dass er einen Platz bei Illes Balears Arabay Cycling ergattern konnte. Doch auch ein Teil der Amateure konnte hier oben mitmischen. Während einige mehr oder wenige runter ferner liefen unterwegs waren, lieferten sich Quintero und Paredes einen engen Fight um zumindest einen der Podiumsplätze, den Quintero um 4 Sekunden für sich entscheiden konnte.
Als nächstes folgte der bereits angesprochene Youngster Penuela. Er war auf ähnlichem Niveau wie die bisher besten unterwegs und schob sich letztendlich genau zwischen die beiden, wodurch Quintero bereits der 2. Platz sicher war, aber auch Penuela konnte sich über einen Platz auf dem Podium freuen. Last but not least war Aular an der Reihe. Der wohl weitaus bekannteste Fahrer von der heutigen Startliste wollte es besser als 2023 machen, als er nur 2. bei den Zeitfahrmeisterschaften wurde, während 2024 die nationalen Meisterschaften abgesagt werden mussten. Und machen wir es nicht unnötig spannend, Aular war deutlich besser unterwegs als seine Vorstreite rund sicherte sich so den Titel im Zeitfahren.
Road Race:
Und auch in das Straßenrennen ging Aular als einer der großen Favoriten. Mit 220 hügeligen Kilometern war die Strecke natürlich deutlich länger und anspruchsvoller als das Zeitfahren, auch wenn es bei nur 10 Startern für alle genügend Zeit im Wind geben sollte.
Zu Beginn gab nichtsdestotrotz vereinzelte Attacken der Amateure, doch Aular, und mit ihm auch Penuela, waren hellwach und hielten die Truppe zusammen. Früh wollte sich hier natürlich niemand aufreiben, sodass sich das Rennen nach einigen Kilometern in einer Patt-Situation befand und erstmal nur vor sich hinplätscherte.
Spannung kam erst auf der drittletzten Runde des Rundkurses auf, da Aular dort begann das Tempo an den Anstiegen deutlich anzuziehen. Als Folge dessen mussten nach und nach einige der Amateure Federn lassen, sodass nur noch ein Quartett in den finalen Schlusshügel/-anstieg ging. Dieses bestand aus den beiden Profis sowie den beiden Amateuren Juan José Ruiz und Leonel Quintero. Aular trat dann direkt in den Anstieg an, und ließ damit die anderen vor dem Schlusssprint schon hinter sich und fuhr solo gen Ziel. Dahinter hatte Penuela sich noch ganz kurz an Aular festbeißen können, musste dann aber auch abreißen lassen, hatte aber zumindest einige Meter zwischen sich und die Amateure gebracht. Während Aular sich vorne das Double sicherte, kämpfte Penuela dahinter darum den Abstand nach hinten über die Ziellinie zu retten und war damit auch erfolgreich. Dahinter gewann Quintero den Sprint gegen Ruiz.
CNs kleine Nationen
Herzlich Willkommen zu den Meisterschaften aus Südafrika. Diese haben gerade auf dem afrikanischen Kontinent eine gewisse Tradition und früher gab es doch immer einige Profis. Doch spätestens seit dem Rückzug vom Team Qhubeka hat es hier einen gewaltigen Einbruch gegeben. So ist Eritrea meilenweit als Nummer 1 in Afrika enteilt und selbst Äthiopien hat einen höheren Meisterschaftsstatus als Südafrika, die nur noch als CN5 Rennen ausgetragen werden. So verwundert es auch nicht, dass sich nur noch 3 Profis eingefunden haben, um die Titel untereinander auszufahren. Gerade der Nachwuchs ist sehr mau, so sind de Bod, Hatherly und Gibbons alle mindestens 28 Jahre alt und somit schon eher im gehobeneren Radsportalter und auch bei den Amateuren sticht aktuell niemand so heraus, dass man erwartet, dass er in 1-2 Jahren bei einem Profiteam fahren wird. Traurig zu sehen, wie eine Radsportnation, die tolle Fahrer wie Hunter, Impey oder Meintjes hervorgebracht hat, jetzt so vor sich hindümpelt.
Aber kommen wir zum Tagesgeschäft und starten mit dem Zeitfahren. Dies war lange eine Domäne von Daryl Impey, der bis 2021 9 Mal diesen Titel gewinnen konnte. Seitdem sticht vor allem das Duell zwischen Gibbons und de Bod heraus. Gibbons konnte 2022 gewinnen und wurde 2024 2. und de Bod war seit 2017 immer auf dem Podium, bevor er dann 2023 endlich zum ersten Mal den Titel erringen konnte und ihn auch 2024 souverän verteidigte. Bis 2023 waren sie immer Teamkollegen bei dem Team, was mittlerweile unter dem Sponsor Cofidis fährt. Im letzten Jahr wanderte schon Gibbons gen Australien ab und nun fährt auch de Bod nicht mehr dort, sondern für das Team Astana, gemeinsam mit seinem neuen Teamkollegen und Quereinsteiger Hatherly, wo wir gespannt sein dürfen, wie er seine ersten Rennen auf der Straße meistert. Nach dem Block der Amateure führt dann Byron Munton mit 40 Sekunden Vorsprung vor Brandon Downes. Aber auch hier zeigt sich wieder das Nachwuchsproblem. Der eine ist 26 und der andere 33. Nun kamen aber die 3 Profis. Zuerst Hartherly, dann Gibbons und zuletzt Titelverteidiger de Bod. Hatherly zeigte eine gute Leistung und holte sich auf dem 41 Kilometer langem Parcours deutlich mit 1:44 Vorsprung die Führung. Würde er hier die Sensation schaffen und sich direkt den Titel sichern? Das zeigte sich früh, dass dies sehr unrealitisch war. Gibbons war an allen Zwischenzeiten vor ihm und holte sich letztendlich mit über einer Minute Vorsprung die Führung. So lief es wieder auf das Duell zwischen de Bod und Gibbons hinaus. Beide waren an den Zwischenzeiten sehr eng beieinander und es deutete sich ein spannendes Duell an. de Bod mit Titel Nr. 3 oder Gibbons mit Titel Nr.2? Wer würde sich hier durchsetzen? Je länger das Rennen wurde, umso mehr baute dann aber de Bod seinen Vorsprung aus und ließ hier seine Zeitfahrklasse aufblitzen. So waren es dann am Ende doch 27 Sekunden, die er vorne lag und sich so dann doch halbwegs souverän Titel Nr.3 sichern konnte. Glückwunsch dazu! Gibbons blieb dann wieder nur Rang 2. Im Vorjahr konnte er sich im Straßenrennen dann revanchieren, wie sieht es dieses Jahr damit aus?
Dort sahen wir dann also das gleiche Bild wie im Zeitfahren. 2 Mal Astana gegen ein Mal Jayco. Hier war aber Gibbons der Favorit, der mit 4 Titeln der Rekordsieger ist. de Bod und Hatherly warten dagegen beide noch auf ihren ersten Straßentitel. Das Rennen führt über 184 Kilometer rund um Midvaal und ist durchaus hügelig. Die ersten 120 Kilometer sind nicht sonderlich schwer, aber dann zwischen Kilometer 120 und 160 sollte das Rennen vorentschieden werden. Dort warten gleich 5 kategorisierte Anstiege auf uns und vor allem der vorletzte hat es mit über 5 Kilometern Länge durchaus in sich. Wie werden hier die Profiteams agieren? Gibbons zeigte sich direkt offensiv und sprengte sofort das Feld. Die beiden Astana Profis waren aufmerksam und waren sofort an seinem Hinterrad. Mit dabei waren auch Tristan Nortje, Byron Munton, Marc Pritzen und Kent Main. Die 7 setzte sich dann vom restlichen Feld ab und bildeten die Favoritengruppe, die sich dann immer weiter vom Feld löste und so auch hier frühzeitig klar war, dass der Sieger aus dieser 7er-Gruppe kommen würde. Danach entwickelte sich erst einmal ein Nicht Angriffs Pakt und das Rennen schipperte so vor sich her. Bis zum Kilometer 120 ergab es auch wenig Sinn hier frühzeitig zu attackieren. Hier probierte es dann Munton einmal und kurz darauf Main, aber beide konnten sich nicht lösen. Am Anstieg bei KM 128 probierte es dann Hatherly zum ersten Mal, doch Gibbons war sofort an seinem Hinterrad und dann kooperierte der Astana Profi nicht mit ihm und so konnte der Rest der Gruppe wieder aufschließen. Am nächsten Anstieg probierte es dann de Bod, aber mit dem gleichen Resultat. Dies sorgte dann aber dafür, dass mit Munton und Pritzen die ersten beiden Amateure die Segel streichen mussten und nicht mehr folgen konnten. So ging es dann in den längsten Anstieg des Tages und hier war es de Bod der eine Attacke halbwegs früh setzte. Wieder war Gibbons an seinem Rad, wieder harmonierte dann de Bod nicht, aber dieses Mal war es Gibbons egal, er setzte sofort einen drüber und versuchte sich zu lösen, aber de Bod konnte ihm erst einmal folgen und klebte dann an seinem Hinterrad. Dahinter bildeten dann Nortje und Hatherly das nächste Duo im Kampf, dass sie wieder den Anschluss nach vorne schaffen konnten. Kann sich de Bod über den Gipfel retten, dann könnten die Karten nochmals neu gemischt werden, wenn es am Ende weitestgehend flach und abfallend wurde. Nein! Auf den letzten 1,5 Kilometer des Anstieges wurde es nochmals sehr steil und hier setzte dann Gibbons nochmals einen drauf und konnte sich von de Bod lösen! Dieser konnte aber auch nicht mehr auf die Hilfe seines Teamkollegens hoffen, denn der lag mittlerweile schon deutlich über 30 Sekunden zurück. So entwickelte sich dann auf den letzten Kilometern ein recht langweiliges Rennen. Die Abstände wurden immer größer. Gibbons war hier heute deutlich der stärkste und holte sich dann am Ende souverän seinen nächsten Titel. Dahinter fuhr dann de Bod auf 2 ein, während sich Hatherly noch von Nortje gelöst hatte und sich mit 2 dritten Plätzen im Profifeld vorstellte. Glückwunsch an die beiden Meister de Bod und Gibbons, die ihre Titel aus dem Vorjahr wiederholen konnten. Das war es dann auch schon wieder von mir von diesen Nationalen Meisterschaften. Ich hoffe ihr hattet Spaß mit meinen Rennen und wir hören uns bald wieder!
CNs kleine Nationen
RR Polen
Herzlich willkommen zum polnischen Straßenrennen! Nachdem das noch während der laufenden Meisterschaften umbenannte Toscana Factory Team bzw. jetzt eben Team Solution Tech im Zeitfahren klar dominierte, wird nichts anderes auch der Anspruch im Straßenrennen gewesen sein. Mit genau einem Dutzend Fahrern, darunter natürlich den stärksten des Landes, sollte man als einziges Profiteam den Einzelstartern aus dem Amateurlager schließlich klar überlegen sein, wenn nichts völlig Überraschendes passiert. Häufig war das Straßenrennen bei den Meisterschaften in Polen ja ein Kampf zwischen orgens Jungs und Michal Kwiatkowski, aber der mit sechs Titeln klare Rekordsieger gehört seit dem überfälligen Wechsel vor gut anderthalb Jahren ja selbst dazu. In den letzten beiden Jahren konnte jeweils Sprinter Stanislaw Aniolkowski das begehrte Trikot erringen.
Der diesjährige Kurs ging zwar im Grunde permanent auf und ab, aber nur mit ziemlich kurzen Steigungen und so war sowohl ein Sprintszenario als auch ein selektiverer Tag denkbar - und Aniolkowski sowie Kwiatkowski zählten sicherlich auch diesmal zum engsten Favoritenkreis. Zunächst wollten auf dem Rundkurs um Plock aber natürlich zahlreiche Amateurfahrer ihre Chance suchen, wobei Solution Tech schnell klar machte, dass man gewillt war, die Gruppengröße zu begrenzen. Da orgens nationale Bestenauslese offenbar solide funktioniert und dadurch auch die frühen Helfer im Vergleich zu den Amateuren schon über eine gewisse Klasse verfügten, gelang dies auch und es fuhren nie mehr als vier Fahrer dauerhaft vor dem Feld. Bei einer Gesamtrenndistanz von 251 Kilometern sah das also nicht so richtig aussichtsreich für eine frühe Flucht aus, in dieser Größenordnung dürften die wenigsten Nicht-Profis überhaupt schonmal unter Wettbewerbsbedingungen gefahren sein.
Über weite Strecken war das Rennen also ziemlich langweilig. Solution Tech schoss dann rechtzeitig frühes Personal nach, um sowohl den Abstand der frühen Ausreißer im Griff zu behalten, als auch neuerliche Attacken zu verhindern bzw. ihnen zumindest nicht zu viel Spielraum zu geben. Die erfahrenen Maciejuk und Malecki sorgten für eine gute Pace und holten zu Beginn der letzten Runde alle Ausreißer final zurück - gut 30 Kilometer waren da noch zu fahren. Gerade die stärkeren Amateure hatten aber noch nicht aufgegeben und so attackierte in der Steigung nach Siecien, 17 Kilometer vor dem Ziel, Marcin Budzinski. Ihm schloss sich zunächst Lukasz Owsian an und dann auch Michal Kwiatkowski! Der arbeitete, nachdem man sich vorne zusammengefunden hatte, zwar nicht wirklich mit, eine Lücke war aber erstmal da und hinten für einen Moment ein Vakuum entstanden, da Aniolkowski nach den Steigungen des Tages offenbar doch nicht mehr ganz so frisch war und seine Teamkollegen somit nicht weiter forcierten.
So konnte sich das Spitzentrio erstmal lösen, aus dem allerdings in der nächsten Steigung, der letzten des Tages, ein Duo wurde, denn Owsian konnte nicht mehr ganz folgen. Budzinski zog aber weiter durch, versuchte sogar, Kwiatkowski loszuwerden, was aber nicht gelang. Doch er schien nun zu abzuwägen, dass auch Silber natürlich viel besser wäre als nichts und zog somit weiter durch. Owsian wurde dann eingangs des letzten, nochmal leicht bergan führenden Kilometers wieder gestellt vom Sprinterfeld, aber Budzinski und Kwiatkowski hatten hier noch einen zweistelligen Sekundenvorsprung und es sah jetzt doch ganz vielversprechend für die beiden aus. Auch wenn Kwiatkowskis Anteil daran sehr gering war, schien er somit nach vier titellosen Jahren seine siebte Meisterschaft auf dem Silbertablett präsentiert zu bekommen.
In der Tat kam es zum Zweiersprint - hier ging Kwiatkowski früh los und ließ nicht den Hauch eines Zweifels aufkommen, mit seiner individuellen Qualität plus gesparten Körnern ließ er Budzinski gar keine Chance und konnte sich schon deutlich vor dem Zielstrich zum Jubel aufrichten! Sein Begleiter also Zweiter, dahinter kam es zum Sprint um Bronze. Aniolkowski bekam diesen von seinen Teamkameraden mustergültig vorbereitet und hatte auch keine Schwierigkeiten, zu vollenden vor Norbert Banaszek und Teamkollege Szymon Sajnok, die die Top5 komplettierten. Mit Patryk Stosz und Alan Banaszek waren sogar noch zwei weiteren Solution-Tech-Profis in den Top10 - wieder mal ein dominanter Auftritt, Gratulation dazu!
Herzlich willkommen zum polnischen Straßenrennen! Nachdem das noch während der laufenden Meisterschaften umbenannte Toscana Factory Team bzw. jetzt eben Team Solution Tech im Zeitfahren klar dominierte, wird nichts anderes auch der Anspruch im Straßenrennen gewesen sein. Mit genau einem Dutzend Fahrern, darunter natürlich den stärksten des Landes, sollte man als einziges Profiteam den Einzelstartern aus dem Amateurlager schließlich klar überlegen sein, wenn nichts völlig Überraschendes passiert. Häufig war das Straßenrennen bei den Meisterschaften in Polen ja ein Kampf zwischen orgens Jungs und Michal Kwiatkowski, aber der mit sechs Titeln klare Rekordsieger gehört seit dem überfälligen Wechsel vor gut anderthalb Jahren ja selbst dazu. In den letzten beiden Jahren konnte jeweils Sprinter Stanislaw Aniolkowski das begehrte Trikot erringen.
Der diesjährige Kurs ging zwar im Grunde permanent auf und ab, aber nur mit ziemlich kurzen Steigungen und so war sowohl ein Sprintszenario als auch ein selektiverer Tag denkbar - und Aniolkowski sowie Kwiatkowski zählten sicherlich auch diesmal zum engsten Favoritenkreis. Zunächst wollten auf dem Rundkurs um Plock aber natürlich zahlreiche Amateurfahrer ihre Chance suchen, wobei Solution Tech schnell klar machte, dass man gewillt war, die Gruppengröße zu begrenzen. Da orgens nationale Bestenauslese offenbar solide funktioniert und dadurch auch die frühen Helfer im Vergleich zu den Amateuren schon über eine gewisse Klasse verfügten, gelang dies auch und es fuhren nie mehr als vier Fahrer dauerhaft vor dem Feld. Bei einer Gesamtrenndistanz von 251 Kilometern sah das also nicht so richtig aussichtsreich für eine frühe Flucht aus, in dieser Größenordnung dürften die wenigsten Nicht-Profis überhaupt schonmal unter Wettbewerbsbedingungen gefahren sein.
Über weite Strecken war das Rennen also ziemlich langweilig. Solution Tech schoss dann rechtzeitig frühes Personal nach, um sowohl den Abstand der frühen Ausreißer im Griff zu behalten, als auch neuerliche Attacken zu verhindern bzw. ihnen zumindest nicht zu viel Spielraum zu geben. Die erfahrenen Maciejuk und Malecki sorgten für eine gute Pace und holten zu Beginn der letzten Runde alle Ausreißer final zurück - gut 30 Kilometer waren da noch zu fahren. Gerade die stärkeren Amateure hatten aber noch nicht aufgegeben und so attackierte in der Steigung nach Siecien, 17 Kilometer vor dem Ziel, Marcin Budzinski. Ihm schloss sich zunächst Lukasz Owsian an und dann auch Michal Kwiatkowski! Der arbeitete, nachdem man sich vorne zusammengefunden hatte, zwar nicht wirklich mit, eine Lücke war aber erstmal da und hinten für einen Moment ein Vakuum entstanden, da Aniolkowski nach den Steigungen des Tages offenbar doch nicht mehr ganz so frisch war und seine Teamkollegen somit nicht weiter forcierten.
So konnte sich das Spitzentrio erstmal lösen, aus dem allerdings in der nächsten Steigung, der letzten des Tages, ein Duo wurde, denn Owsian konnte nicht mehr ganz folgen. Budzinski zog aber weiter durch, versuchte sogar, Kwiatkowski loszuwerden, was aber nicht gelang. Doch er schien nun zu abzuwägen, dass auch Silber natürlich viel besser wäre als nichts und zog somit weiter durch. Owsian wurde dann eingangs des letzten, nochmal leicht bergan führenden Kilometers wieder gestellt vom Sprinterfeld, aber Budzinski und Kwiatkowski hatten hier noch einen zweistelligen Sekundenvorsprung und es sah jetzt doch ganz vielversprechend für die beiden aus. Auch wenn Kwiatkowskis Anteil daran sehr gering war, schien er somit nach vier titellosen Jahren seine siebte Meisterschaft auf dem Silbertablett präsentiert zu bekommen.
In der Tat kam es zum Zweiersprint - hier ging Kwiatkowski früh los und ließ nicht den Hauch eines Zweifels aufkommen, mit seiner individuellen Qualität plus gesparten Körnern ließ er Budzinski gar keine Chance und konnte sich schon deutlich vor dem Zielstrich zum Jubel aufrichten! Sein Begleiter also Zweiter, dahinter kam es zum Sprint um Bronze. Aniolkowski bekam diesen von seinen Teamkameraden mustergültig vorbereitet und hatte auch keine Schwierigkeiten, zu vollenden vor Norbert Banaszek und Teamkollege Szymon Sajnok, die die Top5 komplettierten. Mit Patryk Stosz und Alan Banaszek waren sogar noch zwei weiteren Solution-Tech-Profis in den Top10 - wieder mal ein dominanter Auftritt, Gratulation dazu!
Hier seit 20. Februar 2006.
2006 Discovery Channel | 2006-2008 Acqua e Sapone | 2008-2011 Lotto | 2012 Katusha | 2012-2015 Quick Step | 2015-2018 FDJ | seit 2019 Manzana Postobón / Burgos / INEOS
2006 Discovery Channel | 2006-2008 Acqua e Sapone | 2008-2011 Lotto | 2012 Katusha | 2012-2015 Quick Step | 2015-2018 FDJ | seit 2019 Manzana Postobón / Burgos / INEOS
CNs kleine Nationen
RR Ungarn
Herzlich willkommen aus Ungarn, wo das Meistertrikot in den vergangenen fünf Jahren immer auf den Schultern von Attila Valter oder Barnabás Peák lag: 2024, 2023 und 2021 siegte der Picinic-Neuzugang, 2022 und 2020 der heutige Jayco-Fahrer. Alle fünf Titel gab's aber im Burgos-Trikot, sodass heute auf jeden Fall erstmals seit Laszlo Bodrogi ein anderes Team würde jubeln dürfen - oder eben einer der motivierten Amateure, die sich hier natürlich auch zahlreich am Start in Pannonhalma eingefunden hatten. Mit 169 Kilometern war der Kurs relativ kurz, im Finale dann aber auch einigermaßen hüglig, sodass duchaus Gelegenheit für zumindest moderate Selektionen bestehen dürfte, in der Breite war das Feld natürlich auch nicht so stark.
Der international renommierteste Ungar ist inzwischen natürlich ganz klar Valter und so war es konsequent, dass Peák sich hier eher mit den Amateuren zu verbrüdern versuchte und vom Start weg erstmal probierte, Gruppen ohne seinen prominenten Kollegen herauszulösen. Dabei tat er sich allerdings schwer, denn Valter war sehr aufmerksam und alles, was ihm potenziell gefährlich schien, deckte er dann auch sofort ab. So ging es lange hin und her, weil immer wieder Fahrer wegfahren wollten, dann aber auch immer wieder aufgefüllt wurde und letztlich niemand die Verantwortung übernahm. Da die realitischeren Medaillenkandidaten aber in der Anfangsphase die Kraftreserven auch noch nicht zu extrem anzapfen wollten, war man dann irgendwann mit einem Amateurtrio zufrieden, indem sich auch keine der vermutlich stärkeren Nicht-Profis befanden, die hier in den letzten Jahren schon vorne dabei waren.
Dieses Trio hatte man dann unter Kontrolle, indem hinten zumindest so gekreiselt wurde, dass das Tempo nicht zusammenbrach, wenngleich sich auch hier noch niemand ein Bein ausreißen wollte, das ist klar. Aber es gelang, vor dem Finalkurs die Ausreißer wieder zu stellen, und auch weitere Attacken in der Zwischenzeit zu unterbinden. Nun zeigte sich auch Peák wieder offensiv, aber Valter blieb aufmerksam, fuhr aber auch noch nicht entschlossen vorbei; und sobald Amateurfahrer Vorstöße wagten, setzten die beiden dann auch gemeinsam nach. Die Favoritengruppe schrumpfte dadurch natürlich immer weiter zusammen, war längst einstellig geworden. In der vorletzten Steigung des Tages ging dann Valter selbst in die Offensive - er hatte das vorher schonmal angedeutet, nun zog er aber richtig durch und da entstand erstmal eine Lücke, die die anderen nicht schließen konnten. Peák bildete mit Ex-Profi Márton Dina die erste Verfolgergruppe, die anderen fielen jetzt wohl schon entscheidend zurück.
Dina und Peák kooperierten dann gut und versuchten, Valter wieder zurückzuholen, doch der verteidigte tapfer einige Sekunden Vorsprung. Letztlich stellte es sich ein bisschen wie im Zeitfahren dar: Im Vorjahr hatte Valter noch über anderthalb Minuten Vorsprung, dieses Jahr würde es deutlich knapper zugehen. Die Frage war natürlich, ob es hier genau wie im Kampf gegen die Uhr immerhin doch ein Happy End gäbe, denn allein darum geht es ja schlussendlich, nach dem Vorsprung fragt, außer vielleicht im nächstjährigen Bericht, niemand mehr. Hinein in die leichte Schlusssteigung waren es nur drei, vier Sekunden für Valter, die anderen beiden wieder ganz nah dran am Zusammenschluss. Aber genau jetzt fand der Profi in niederländischen Diensten nochmal die zweite Luft und powerte los, die anderen beiden konnten nicht analog zulegen und damit zeichnete sich klar ab: Doppeltitel für Attila Valter! Im Sprint um Platz zwei zeigte sich Peák dann von Dinas Hinterrad aus clever und schob sich spät vorbei, errang so genau wie im Zeitfahren die ehrenwerte Silbermedaille.
Herzlich willkommen aus Ungarn, wo das Meistertrikot in den vergangenen fünf Jahren immer auf den Schultern von Attila Valter oder Barnabás Peák lag: 2024, 2023 und 2021 siegte der Picinic-Neuzugang, 2022 und 2020 der heutige Jayco-Fahrer. Alle fünf Titel gab's aber im Burgos-Trikot, sodass heute auf jeden Fall erstmals seit Laszlo Bodrogi ein anderes Team würde jubeln dürfen - oder eben einer der motivierten Amateure, die sich hier natürlich auch zahlreich am Start in Pannonhalma eingefunden hatten. Mit 169 Kilometern war der Kurs relativ kurz, im Finale dann aber auch einigermaßen hüglig, sodass duchaus Gelegenheit für zumindest moderate Selektionen bestehen dürfte, in der Breite war das Feld natürlich auch nicht so stark.
Der international renommierteste Ungar ist inzwischen natürlich ganz klar Valter und so war es konsequent, dass Peák sich hier eher mit den Amateuren zu verbrüdern versuchte und vom Start weg erstmal probierte, Gruppen ohne seinen prominenten Kollegen herauszulösen. Dabei tat er sich allerdings schwer, denn Valter war sehr aufmerksam und alles, was ihm potenziell gefährlich schien, deckte er dann auch sofort ab. So ging es lange hin und her, weil immer wieder Fahrer wegfahren wollten, dann aber auch immer wieder aufgefüllt wurde und letztlich niemand die Verantwortung übernahm. Da die realitischeren Medaillenkandidaten aber in der Anfangsphase die Kraftreserven auch noch nicht zu extrem anzapfen wollten, war man dann irgendwann mit einem Amateurtrio zufrieden, indem sich auch keine der vermutlich stärkeren Nicht-Profis befanden, die hier in den letzten Jahren schon vorne dabei waren.
Dieses Trio hatte man dann unter Kontrolle, indem hinten zumindest so gekreiselt wurde, dass das Tempo nicht zusammenbrach, wenngleich sich auch hier noch niemand ein Bein ausreißen wollte, das ist klar. Aber es gelang, vor dem Finalkurs die Ausreißer wieder zu stellen, und auch weitere Attacken in der Zwischenzeit zu unterbinden. Nun zeigte sich auch Peák wieder offensiv, aber Valter blieb aufmerksam, fuhr aber auch noch nicht entschlossen vorbei; und sobald Amateurfahrer Vorstöße wagten, setzten die beiden dann auch gemeinsam nach. Die Favoritengruppe schrumpfte dadurch natürlich immer weiter zusammen, war längst einstellig geworden. In der vorletzten Steigung des Tages ging dann Valter selbst in die Offensive - er hatte das vorher schonmal angedeutet, nun zog er aber richtig durch und da entstand erstmal eine Lücke, die die anderen nicht schließen konnten. Peák bildete mit Ex-Profi Márton Dina die erste Verfolgergruppe, die anderen fielen jetzt wohl schon entscheidend zurück.
Dina und Peák kooperierten dann gut und versuchten, Valter wieder zurückzuholen, doch der verteidigte tapfer einige Sekunden Vorsprung. Letztlich stellte es sich ein bisschen wie im Zeitfahren dar: Im Vorjahr hatte Valter noch über anderthalb Minuten Vorsprung, dieses Jahr würde es deutlich knapper zugehen. Die Frage war natürlich, ob es hier genau wie im Kampf gegen die Uhr immerhin doch ein Happy End gäbe, denn allein darum geht es ja schlussendlich, nach dem Vorsprung fragt, außer vielleicht im nächstjährigen Bericht, niemand mehr. Hinein in die leichte Schlusssteigung waren es nur drei, vier Sekunden für Valter, die anderen beiden wieder ganz nah dran am Zusammenschluss. Aber genau jetzt fand der Profi in niederländischen Diensten nochmal die zweite Luft und powerte los, die anderen beiden konnten nicht analog zulegen und damit zeichnete sich klar ab: Doppeltitel für Attila Valter! Im Sprint um Platz zwei zeigte sich Peák dann von Dinas Hinterrad aus clever und schob sich spät vorbei, errang so genau wie im Zeitfahren die ehrenwerte Silbermedaille.
Hier seit 20. Februar 2006.
2006 Discovery Channel | 2006-2008 Acqua e Sapone | 2008-2011 Lotto | 2012 Katusha | 2012-2015 Quick Step | 2015-2018 FDJ | seit 2019 Manzana Postobón / Burgos / INEOS
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CNs kleine Nationen
JAPAN
Startliste Japan:
Yuma Koishi (Jpn) [???]
Masaki Yamamoto (Jpn) [???]
Atsushi Oka (Jpn) [???]
Shotaro Iribe (Jpn) [???]
Marino Kobayashi (Jpn) [???]
Hayato Okamoto (Jpn) [???]
Keigo Kusaba (Jpn) [???]
Yuki Ishihara (Jpn) [???]
Shoma Kazama (Jpn) [???]
Manabu Ishibashi (Jpn) [???]
Junsei Tani (Jpn) [???]
Tetsuo Yamamoto (Jpn) [???]
Kazushige Kuboki (Jpn) [???]
Naoki Kojima (Jpn) [???]
Taishi Miyazaki (Jpn) [???]
Yuhi Todome (Jpn) [LO2]
Zeitfahren:
Konnichiwa aus Japan. Luxor-TV meldet sich heute mit einer Zusammenfassung aus Shioya für das Zeitfahren der japanischen Meisterschaft. 30,8 Kilometer mit 361 Höhenmeter, dass sind die Hartfacts des Rennens. Mit dem Anstieg im ersten Teil sind die Höhenmeter größtenteils schon erreicht, allerdings gibt es immer wieder ansteigende Abschnitte.
Shioya ist eine Stadt in der Präfektur Tochigi, Japan. Am 1. August 2020 hatte die Stadt eine geschätzte Bevölkerung von 10.906 in 4028 Haushalten und eine Bevölkerungsdichte von 62 Personen pro km². Die Gesamtfläche der Stadt beträgt 176,06 Quadratkilometer.
Wenn nicht gerade die Radfahrer durch diese kleine Kommune radeln, ist die größte Attraktion der lokale Wald mit angeschlossenem Flussbereich. Sollten Sie einmal in der Nähe sein, bittet sich ein Besuch an.
Das Rennen hingegen bot einen ähnlichen attraktiven Fluss. Früh setzte Masaki Yamamoto eine erste Duftmarke. Ein Fahrer der seine Rennen hauptsächlich auf dem asiatischen Kontinent fährt.
Der nächste Fahrer, der Yamamoto’s Zeit nah kam, war Marino Kobayashi. Im Ziel fehlten ihm nur 13 sec. auf den Führenden.
Diese beiden Topzeiten standen lange, erst der vorletzte Fahrer Taishi Miyazaki konnte wieder an sie heranreichen. Er verbesserte sie sogar um 20 Sekunden.
Doch seine Freude war nur kurz, denn der letzte Starter, unser einziger Profi Yuhi Todome vom Team Lotto, setzte abermals einen drauf und kürte sich zum Zeitfahrmeister.
Straßenrennen:
Für das Straßenrennen begeben wir uns nach Yaita zum Start, das Ziel wird sich in Utsunomiya befinden. Auf dem Weg von 103,3 Kilometern sind immerhin 830 Höhenmeter zu bewältigen. Mit Blick auf das Profil, kann man hier durchaus auf Zeitfahren verweisen. Ein längerer Anstieg zu Beginn, dann immer wieder kleine Wellen.
Utsunomiya sollte den meisten Radsportfans etwas sagen. Jährlich findet hier der Japan Cup statt. Im Jahr 2024 konnten hier die beiden Italiener Simone Velasco und Filippo Zana den Ecuadorianer Jefferson Alveiro Cepeda auf Platz drei verweisen. Der für dieses Rennen typische Anstieg nach Kogashiyama sucht man heute jedoch vergebens.
Das Rennen begann hektisch. Die am Start stehenden Amateure versuchten den einzigen Profi Yuhi Todome durch Attacken abzuhängen. Ohne große Probleme folgte der Profi ihnen aber sofort.
So bildete sich eine Gruppe aus folgenden Fahrern.
Atsushi Oka (Jpn) [???]
Hayato Okamoto (Jpn) [???]
Keigo Kusaba (Jpn) [???]
Taishi Miyazaki (Jpn) [???]
Yuhi Todome (Jpn) [LO2]
Lange kooperierte die Gruppe gut. 20 Kilometer vor dem Ziel nutzte Todome jedoch eine kleine Kuppe, um sich von seinen Kontrahenten zu lösen. Den Abstand baute er in der Folge stetig aus. So fuhr er solo zum Sieg. Hinter ihm gewann Okamoto den Sprint vor Kusaba.
Schweiz
Schweiz - Time Trial
Grüezi aus der Schweiz - genauer gesagt Salut aus dem französischen Teil der Schweiz, nämlich aus Aire-la-Ville. Dieses 1.000-Einwohner-Dorf im Kanton Genf, am linken Ufer der Rhône gelegen, bietet heute die Kulisse für die schweizerischen Zeitfahrmeisterschaften. Ein mit 31 Kilometern nicht allzu langer Parcours, der allerdings nicht nur flach daherkommt, sondern auch mit ein paar Hügeln gespickt ist - keiner davon allerdings länger als einen Kilometer.
Favorit war heute natürlich Seriensieger Stefan Küng, der seit 2018 insgesamt 6 von 7 sieben möglichen Titeln holte, nur 2021 mangels Teilnahme durch Marc Hirschi unterbrochen. In den letzten Jahren war ihm mit Stefan Bissegger aber ein Konkurrent gehörig auf die Pelle gerückt, der 2023 um nur 3 Sekunden und 2024 um 18 Sekunden an der Bestzeit von Küng scheiterte. Nachdem Stefan Küng im vergangenen Jahr nach vielen Jahren bei TotalEnergies das Team gewechselte und nun bei Picnic PostNL unter Vertrag steht, war eine der großen Fragen des heutigen Tages auch wie Küng mit dem neuen Material zurechtkommen würde.
Die erste etwas länger haltende Bestzeit des Tages setzte heute der junge Soudal-QuickStep-Neuzugang Fabian Weiss, der die zuvorige Bestzeit von Oldie Marcel Wyss (???) unterbot, welcher nach einem ersten Karriereende 2016 die letzten Jahre wohl wieder Lust am Radfahren bekommen hatte. Auch Noah Bögli (???) blieb eine gute halbe Minute hinter Weiss, ebenso wie Colin Stüssi (TUD) und Fabio Christen (UAD).
Die nächste richtig ernstzunehmende Zeit kam dann von Joel Suter (SOQ), der die Zeit seines jungen Teamkollegen um mehr als eine Minute unterbieten konnte. Das war auch deutlich zu schnell für Simon Vitzthum (???) und Silvan Dillier (COF), welcher aber auch nicht voll durchzuziehen schien - beide reihten sich hinter Weiss und vor F. Christen vorläufig auf 3 und 4 ein. Ein Großteil der Topfahrer der Vorjahre sollte aber noch kommen.
Tom Bohli (TUD) war es zunächst, der sich etwa 50 Sekunden hinter Suter auf Platz 2 einsortierte - und dann schon Stefan Bissegger (SOQ), der wohl heute bewusst vorlegen und die anderen damit unter Druck setzten sollte. Bissegger spulte seinen bärenstarken Tritt ab - und pulverisierte Suters Bestzeit um sage und schreibe 1:34 Minuten! Das war eine Hausnummer für die jetzt noch verbliebenen 5 Fahrer: Voisard (RTK), Schmid (LTK), Hirschi (EFE), J. Christen (SOQ) und Küng (DFP).
Zunächst Yanis Voisard (RTK), die letzten Jahre noch häufig abwesend im Kampf um den nationalen Zeitfahrtitel, aber heute richtig stark aufgelegt - es wurde ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen ihm und Suter um Platz 2 hinter Bissegger - mit dem besseren Ende für Voisard! Dann war auch schon Mauro Schmid auf der Strecke. Auch er war im Bereich von Voisard und Suter unterwegs, ihm fehlten am Ende aber ein paar Sekunden auf die beiden und so war es nur der vorläufige Platz Vier für ihn.
Blieben also noch Hirschi, J. Christen und Küng. Hirschi war als Erster dran, war zunächst auch im Bereich von Voisard und Schmid auf der Strecke, verlor hinten raus dann aber doch noch ordentlich und war so vorläufiger Fünfter mit etwa eineinhalb Minuten Rückstand auf Bissegger.
Jan Christen, das Schweizer Toptalent schlechthin, war im Vorjahr bei seinem ersten Auftritt bei den Profis bereits Sechster geworden. Und heute? Legte das 20-jährige Ausnahmetalent noch mal einen drauf, unterbot Voisard, Suter und Schmid um ca. 15 Sekunden und konnte sich damit schon eines Podiumsplatzes sicher sein - Chapeau!
Doch einer sollte noch kommen, niemand Geringeres als King - Kong - Küng, und der zauberte einmal mehr seine Watt auf die Straße, legte direkt los wie die Feuerwehr und unterbot Bissegger an den ersten beiden Zwischenzeiten deutlich. Doch hinten raus wurde der Tritt bei Küng dann doch noch mal etwas schwerer, hatte sich Bissegger das Rennen womöglich besser eingeteilt? Der Vorsprung wurde auf den letzten Kilometern zusehends geringer ... am Ende standen 29 Sekunden ... aber immer noch an Vorsprung für Küng, Herzlichen Glückwunsch zu einem weiteren Zeitfahrtitel, dem insgesamt bereits siebten!
CNs kleine Nationen
Ecuador | ECU | CN3
Startliste TT & RR
Jhonatan Narváez (Ecu) [COF]
Jonathan Caicedo (Ecu) [TBV]
Richard Carapaz (Ecu) [TBV]
Alexander Cepeda (Ecu) [TBV]
Harold Martín López (Ecu) [TBV]
Jefferson Alveiro Cepeda (Ecu) [RKT]
Wilson Haro (Ecu) [???]
Santiago Montenegro (Ecu) [???]
Bryan Raul Obando (Ecu) [???]
Cristian David Pita (Ecu) [???]
Herzlich Willkommen zurück bei AvA-Sports. Wir befinden uns weiter in Südamerika, und auch wenn in der geographischen Reihenfolge zunächst Kolumbien dran gewesen wäre, überspringen wir diese Meisterschaft vorerst und fahren mit Ecuador fort. Begründung? Zu Kolumbien werden wir live reingehen, während uns für Ecuador nur Ausschnitte des bereits stattgefundenen Rennens vorliegen.
Zeitfahren
Womöglich hätten sich auch viele der Ecuadorianer über en Bergzeitfahren gefreut, doch daraus wurde nichts, sondern ganz im Gegenteil. Hatten es einige Nationen mit einem vergleichsweise kurzen Zeitfahren noch gut gemeint, wurden die Fahrer auf ein über 40 Kilometer langes Zeitfahren geschickt, das zu allem Überfluss nichtmal an der Küste stattfand.
Entsprechend wenig motiviert waren die Amateure, den eher aussichtslosen Kampf gegen die Profis anzunehmen, nur 4 von ihnen trauten sich im Endeffekt an den Start. Und im Zeitfahren konnte man auch direkt sehen warum. Nachdem die 4 Amateure den Auftakt bildeten unterbot mit Jefferson Cepeda der erste Profi die bisher führende Zeit von Montenegro direkt um über 2 1/2 Minuten. Am Ende des Tages sollten die 4 auch die Schlusslichter bilden. Nach dem Einzelkämpfer von Unibet, stand das Quartett von Bahrain am Start. Das Team hatte sich mit Sicherheit ausgerechnet beide Titel abzuräumen, doch zumindest die ersten beiden Starter des Teams bissen sich an der Zeit von Cepeda die Zähne aus. Während Lopez mit über einer Minute Rückstand noch deutlich scheiterte, wurde es bei Caicedo mit nur 14 Sekunden schon deutlich besser. Sollten Carapaz und Caicedo den Trend fortsetzen, würden sich beide ihren Platz auf dem Podium sichern. Carapaz hatte bereits an den Zwischenzeiten einen guten Puffer auf Cepeda, und konnte diesen peu a peu weiter ausbauen und sich damit die Führung sichern. Caicedo allerdings sollte den Trend nicht weiter fortsetzen. War er unterwegs noch nahezu gleichauf mit Cepeda, ließ er hintenraus nach und landete im Ziel mit 14 Sekunden Rückstand nur auf dem provisorischen Platz 3. Und daran hätte auch nur noch ein Fahrer etwas ändern können. Doch der Teammanager von Narvaez aus dem Hause Cofidis hatte bereits im Vornherein die Chancen seines Fahrers heruntergespielt und am Ende des Tages damit auch vorab realistisch eingeordnet. Es war schnell ersichtlich dass das Zeitfahren nicht zu seinen Stärken gehört und so kämpfte Narvaez nur darum, nicht die rote Laterne der Profis zu bekommen. Im Ziel war er dann aber um 12 Sekunden schneller als Alexander Cepeda unterwegs und landete so auf Platz 5.
Road Race
Im Vorjahr konnte das Team Burgos seine Dominanz durch einen Doppelsieg in Persona Alexander Cepeda (1.) und Richard Carapaz (2.) ausspielen, die daraus resultierende Frage war, besitzte auch der noch unerfahrenere Manager von Bahrain die taktische Finesse, die quantitative Überzahl seines Teams derart erfolgreich auszuspielen?
Die erste Frage war natürlich die Kapitänsfrage. Setzte man alles auf zum Beispiel Carapaz oder wollte man eher die zahlenmäßige Überlegenheit durch abwechselnde Attacken ausspielen?
Die Antwort hierauf war: halb/halb. Alex Cepeda und Lopez ware quasi vom Start an daran interessiert sich früh zu lösen, Anfangs begleitet von Amateuren, die aber etwas frühzeitiger rausnahmen, da die beiden Einzelkämpfer Narvaez und Jeffferson Cepeda immer direkt mitgingen, und dort dann auch Caicedo und Carapaz folgten.
Die Szenerie wiederholte sich immer wieder, Luxus an der Stelle für Caicedo und Carapaz sich im Windschatten immer schön mitziehen lassen zu können.
Spannend wurde es dann auf Runde 7 von 11, als Narvaez (COF) dann auf einmal selbst antrat, und damit die Führungsgruppe direkt auf 4 Fahrer verkleinerte. Neben seines Leidensgenossen Jefferson Cepeda (RKT), waren natürlich auch Caicedo und Carapaz (beide TBV) mit dabei, die natürlich keinerlei Interesse daran hatten, die Teamkollegen auf Distanz zu halten, dafür sorgte aber allenvoran Narvaez (COF), der scheinbar auf das vorherige Katz und Maus Spiel keine Lust mehr hatte.
Attacken von Cepeda (RKT) und auf der vorletzten Runde dann auch erneut von Narvaez (COF) konnte Caicedo für seinen Teamkollegen zufahren, die Taktik von Bahrain die beiden mürbe zu fahren, schien aufzugehen.
So reichte es für Carapaz (TBV) tatsächlich seine gesparte Kraft erst auf der letzten Runde umzusetzen und mit einer Attacke sich relativ leicht vom Rest der Gruppe zu lösen. Natürlich gaben sich Cepeda (RKT) und Narvaez (COF) nicht direkt kampflos geschlagen, merkten aber für das die restlichen Kräfte nicht mehr ausreichten und sammelten sich lieber nochmal für den Kampf um Platz 2. Double-Sieger war damit Carapaz (TBV)! Dahinter kam es zum kleinen Bergaufsprint, den Narvaez (COF) for Cepeda (RKT) und Caicedo (TBV) für sich entscheiden konnte.
Startliste TT & RR
Jhonatan Narváez (Ecu) [COF]
Jonathan Caicedo (Ecu) [TBV]
Richard Carapaz (Ecu) [TBV]
Alexander Cepeda (Ecu) [TBV]
Harold Martín López (Ecu) [TBV]
Jefferson Alveiro Cepeda (Ecu) [RKT]
Wilson Haro (Ecu) [???]
Santiago Montenegro (Ecu) [???]
Bryan Raul Obando (Ecu) [???]
Cristian David Pita (Ecu) [???]
Herzlich Willkommen zurück bei AvA-Sports. Wir befinden uns weiter in Südamerika, und auch wenn in der geographischen Reihenfolge zunächst Kolumbien dran gewesen wäre, überspringen wir diese Meisterschaft vorerst und fahren mit Ecuador fort. Begründung? Zu Kolumbien werden wir live reingehen, während uns für Ecuador nur Ausschnitte des bereits stattgefundenen Rennens vorliegen.
Zeitfahren
Womöglich hätten sich auch viele der Ecuadorianer über en Bergzeitfahren gefreut, doch daraus wurde nichts, sondern ganz im Gegenteil. Hatten es einige Nationen mit einem vergleichsweise kurzen Zeitfahren noch gut gemeint, wurden die Fahrer auf ein über 40 Kilometer langes Zeitfahren geschickt, das zu allem Überfluss nichtmal an der Küste stattfand.
Entsprechend wenig motiviert waren die Amateure, den eher aussichtslosen Kampf gegen die Profis anzunehmen, nur 4 von ihnen trauten sich im Endeffekt an den Start. Und im Zeitfahren konnte man auch direkt sehen warum. Nachdem die 4 Amateure den Auftakt bildeten unterbot mit Jefferson Cepeda der erste Profi die bisher führende Zeit von Montenegro direkt um über 2 1/2 Minuten. Am Ende des Tages sollten die 4 auch die Schlusslichter bilden. Nach dem Einzelkämpfer von Unibet, stand das Quartett von Bahrain am Start. Das Team hatte sich mit Sicherheit ausgerechnet beide Titel abzuräumen, doch zumindest die ersten beiden Starter des Teams bissen sich an der Zeit von Cepeda die Zähne aus. Während Lopez mit über einer Minute Rückstand noch deutlich scheiterte, wurde es bei Caicedo mit nur 14 Sekunden schon deutlich besser. Sollten Carapaz und Caicedo den Trend fortsetzen, würden sich beide ihren Platz auf dem Podium sichern. Carapaz hatte bereits an den Zwischenzeiten einen guten Puffer auf Cepeda, und konnte diesen peu a peu weiter ausbauen und sich damit die Führung sichern. Caicedo allerdings sollte den Trend nicht weiter fortsetzen. War er unterwegs noch nahezu gleichauf mit Cepeda, ließ er hintenraus nach und landete im Ziel mit 14 Sekunden Rückstand nur auf dem provisorischen Platz 3. Und daran hätte auch nur noch ein Fahrer etwas ändern können. Doch der Teammanager von Narvaez aus dem Hause Cofidis hatte bereits im Vornherein die Chancen seines Fahrers heruntergespielt und am Ende des Tages damit auch vorab realistisch eingeordnet. Es war schnell ersichtlich dass das Zeitfahren nicht zu seinen Stärken gehört und so kämpfte Narvaez nur darum, nicht die rote Laterne der Profis zu bekommen. Im Ziel war er dann aber um 12 Sekunden schneller als Alexander Cepeda unterwegs und landete so auf Platz 5.
Road Race
Im Vorjahr konnte das Team Burgos seine Dominanz durch einen Doppelsieg in Persona Alexander Cepeda (1.) und Richard Carapaz (2.) ausspielen, die daraus resultierende Frage war, besitzte auch der noch unerfahrenere Manager von Bahrain die taktische Finesse, die quantitative Überzahl seines Teams derart erfolgreich auszuspielen?
Die erste Frage war natürlich die Kapitänsfrage. Setzte man alles auf zum Beispiel Carapaz oder wollte man eher die zahlenmäßige Überlegenheit durch abwechselnde Attacken ausspielen?
Die Antwort hierauf war: halb/halb. Alex Cepeda und Lopez ware quasi vom Start an daran interessiert sich früh zu lösen, Anfangs begleitet von Amateuren, die aber etwas frühzeitiger rausnahmen, da die beiden Einzelkämpfer Narvaez und Jeffferson Cepeda immer direkt mitgingen, und dort dann auch Caicedo und Carapaz folgten.
Die Szenerie wiederholte sich immer wieder, Luxus an der Stelle für Caicedo und Carapaz sich im Windschatten immer schön mitziehen lassen zu können.
Spannend wurde es dann auf Runde 7 von 11, als Narvaez (COF) dann auf einmal selbst antrat, und damit die Führungsgruppe direkt auf 4 Fahrer verkleinerte. Neben seines Leidensgenossen Jefferson Cepeda (RKT), waren natürlich auch Caicedo und Carapaz (beide TBV) mit dabei, die natürlich keinerlei Interesse daran hatten, die Teamkollegen auf Distanz zu halten, dafür sorgte aber allenvoran Narvaez (COF), der scheinbar auf das vorherige Katz und Maus Spiel keine Lust mehr hatte.
Attacken von Cepeda (RKT) und auf der vorletzten Runde dann auch erneut von Narvaez (COF) konnte Caicedo für seinen Teamkollegen zufahren, die Taktik von Bahrain die beiden mürbe zu fahren, schien aufzugehen.
So reichte es für Carapaz (TBV) tatsächlich seine gesparte Kraft erst auf der letzten Runde umzusetzen und mit einer Attacke sich relativ leicht vom Rest der Gruppe zu lösen. Natürlich gaben sich Cepeda (RKT) und Narvaez (COF) nicht direkt kampflos geschlagen, merkten aber für das die restlichen Kräfte nicht mehr ausreichten und sammelten sich lieber nochmal für den Kampf um Platz 2. Double-Sieger war damit Carapaz (TBV)! Dahinter kam es zum kleinen Bergaufsprint, den Narvaez (COF) for Cepeda (RKT) und Caicedo (TBV) für sich entscheiden konnte.
CNs kleine Nationen
RR Eritrea
Ein paar Tage nachdem Amanuel Gebreigzabhier seinen Meistertitel im Zeitfahren verteidigte, musste auch in Eritrea natürlich noch ein Straßenmeister ermittelt werden. In den letzten Jahren konnte Cofidis jeweils das Rennen dominieren und seine damalige quantitative Überlegenheit ausspielen - diesmal sind sie mit ihrem einzigen verbliebenen Eritreer Tesfatsion leider gar nicht am Start, eventuell wurde da kurz vor Nominierungsfrist versehentlich der falsche Fahrer gestrichen. Profiteur des Ganzen war jedenfalls dreimal in Serie Merhawi Kudus, der heute im Tudor-Trikot versuchen würde, seinen vierten Titel nacheinander herauszufahren. Mit Arefayne und Mulubrhan hatte er auch zwei Teamkameraden dabei, während Biniyam Ghirmay - seines Zeichens Meister 2020 und 2021 - sowie Gebreigzabhier - Meister 2019 - genau wie die Amateure einzeln an den Start gingen.
Dauersieger Kudus versuchte heute, taktisch zu überraschen und ging bereits früh in die Offensive. Gebreigzabhier, Ghirmay und die stärkeren Amateure wollten aber einen der besten Fahrer des Landes nicht den ganzen Tag lang verfolgen müssen und reagierten auf Kudus' Vorstöße jeweils direkt, auch dessen Teamkollegen waren im Schlepptau dann immer aufmerksam wieder dabei. So konnte sich heute gar keine richtige Gruppe des Tages lösen, denn auf dem hügligen Kurs hatte das initiale Katz-und-Maus-Spiel bereits dafür gesorgt, dass nur noch recht wenige Fahrer überhaupt vorausfuhren und für den Sieg in Frage kamen. Das waren dann eben auch die Prominenteren, sodass man sich untereinander konsequent beäugte und nicht zu viel Spielraum ließ.
So pendelte sich das Ganze über weite Strecken des Tages ein - erst auf den letzten 40 Kilometern kam wieder mehr Action rein, denn insbesondere Gebreigzabhier versuchte nun immer weiter, das Rennen schwer zu machen und sich in den Anstiegen zu lösen. Derjenige, den hier alle loswerden wollten, war sicherlich Weltklassesprinter Ghirmay, doch das gelang erstmal nicht. Der wurde zwar nicht selbst initiativ, konnte aber den Verschärfungen der Konkurrenz ohne sichtbare Schwierigkeiten folgen. Gebreigzabhier verkleinerte die Favoritengruppe dann aber rasch auf die fünf Profis plus die beiden besten Amateure Metkel Eyob und Dawit Yemane. Auch diese beiden mussten aber gute 15 Kilometer vor dem Ziel schließlich reißen lassen, ebenso wie Arefayne aus dem Dev-Team von Tudor.
Somit waren nur noch vier Fahrer übrig im Kampf um den Sieg, nämlich Titelverteidiger Kudus und dessen Teamkollege Mulubrhan, sowie Zeitfahrchampion Gebreigzabhier und Topstar Ghirmay. Die nächste stärkere Attacke kam dann vom bis dahin recht passiven Mulubrhan in der vorletzten Steigung, denn ihm konnte nur Gebreigzabhier direkt folgen - Ghirmay und Kudus gingen mit ein paar Sekunden Rückstand über die Kuppe. In der Abfahrt ließ Ghirmay es dann aber mit dem nötigen Risiko laufen, womit er sich von Kudus etwas absetzte und schließlich am Fuße der Schlusssteigung auch wieder zu Mulubrhan und Gebreigzabhier aufzuschließen vermochte. Letzterer versuchte direkt nochmal, sich zu lösen, das gelang jedoch jetzt nicht mehr.
Es würde also absehbar ein Dreiersprint den Kampf um den Meistertitel entscheiden und hier machten die anderen beiden nun keine Anstalten mehr, am großen Favoriten Ghirmay vorbeizufahren. Der musste also von vorne eröffnen - und tat sich damit gar nicht so leicht, wie man in einem Sprint erwarten würde, der hart gefahrene Tag im Hügligen hatte ihn wohl gut gefordert und auch jetzt war es ja nicht flach. Gebreigzabhier entwickelte aber letztlich nicht den nötigen Punch, sondern es war Mulubrhan, der Ghirmay hier einen engen Fight lieferte und ihn ans Limit gehen ließ. Genau das genügte aber letztlich doch Biniyam Ghirmay doch, hinten raus noch die Extraprozente zu finden und sich nach vierjähriger Unterbrechung seinen dritten Meistertitel zu sichern! Mulubrhan muss sich mit Silber zufrieden geben und Gebreigzabhier, der das Rennen hier sehr belebt hat, nach Gold im Zeitfahren nun mit Bronze. Titelverteidiger Kudus wurde diesmal als Solist Vierter, ehe sein Mannschaftskollege Arefayne den Sprint um Platz fünf gewann und so für ein starkes Teamergebnis sorgte.
Ein paar Tage nachdem Amanuel Gebreigzabhier seinen Meistertitel im Zeitfahren verteidigte, musste auch in Eritrea natürlich noch ein Straßenmeister ermittelt werden. In den letzten Jahren konnte Cofidis jeweils das Rennen dominieren und seine damalige quantitative Überlegenheit ausspielen - diesmal sind sie mit ihrem einzigen verbliebenen Eritreer Tesfatsion leider gar nicht am Start, eventuell wurde da kurz vor Nominierungsfrist versehentlich der falsche Fahrer gestrichen. Profiteur des Ganzen war jedenfalls dreimal in Serie Merhawi Kudus, der heute im Tudor-Trikot versuchen würde, seinen vierten Titel nacheinander herauszufahren. Mit Arefayne und Mulubrhan hatte er auch zwei Teamkameraden dabei, während Biniyam Ghirmay - seines Zeichens Meister 2020 und 2021 - sowie Gebreigzabhier - Meister 2019 - genau wie die Amateure einzeln an den Start gingen.
Dauersieger Kudus versuchte heute, taktisch zu überraschen und ging bereits früh in die Offensive. Gebreigzabhier, Ghirmay und die stärkeren Amateure wollten aber einen der besten Fahrer des Landes nicht den ganzen Tag lang verfolgen müssen und reagierten auf Kudus' Vorstöße jeweils direkt, auch dessen Teamkollegen waren im Schlepptau dann immer aufmerksam wieder dabei. So konnte sich heute gar keine richtige Gruppe des Tages lösen, denn auf dem hügligen Kurs hatte das initiale Katz-und-Maus-Spiel bereits dafür gesorgt, dass nur noch recht wenige Fahrer überhaupt vorausfuhren und für den Sieg in Frage kamen. Das waren dann eben auch die Prominenteren, sodass man sich untereinander konsequent beäugte und nicht zu viel Spielraum ließ.
So pendelte sich das Ganze über weite Strecken des Tages ein - erst auf den letzten 40 Kilometern kam wieder mehr Action rein, denn insbesondere Gebreigzabhier versuchte nun immer weiter, das Rennen schwer zu machen und sich in den Anstiegen zu lösen. Derjenige, den hier alle loswerden wollten, war sicherlich Weltklassesprinter Ghirmay, doch das gelang erstmal nicht. Der wurde zwar nicht selbst initiativ, konnte aber den Verschärfungen der Konkurrenz ohne sichtbare Schwierigkeiten folgen. Gebreigzabhier verkleinerte die Favoritengruppe dann aber rasch auf die fünf Profis plus die beiden besten Amateure Metkel Eyob und Dawit Yemane. Auch diese beiden mussten aber gute 15 Kilometer vor dem Ziel schließlich reißen lassen, ebenso wie Arefayne aus dem Dev-Team von Tudor.
Somit waren nur noch vier Fahrer übrig im Kampf um den Sieg, nämlich Titelverteidiger Kudus und dessen Teamkollege Mulubrhan, sowie Zeitfahrchampion Gebreigzabhier und Topstar Ghirmay. Die nächste stärkere Attacke kam dann vom bis dahin recht passiven Mulubrhan in der vorletzten Steigung, denn ihm konnte nur Gebreigzabhier direkt folgen - Ghirmay und Kudus gingen mit ein paar Sekunden Rückstand über die Kuppe. In der Abfahrt ließ Ghirmay es dann aber mit dem nötigen Risiko laufen, womit er sich von Kudus etwas absetzte und schließlich am Fuße der Schlusssteigung auch wieder zu Mulubrhan und Gebreigzabhier aufzuschließen vermochte. Letzterer versuchte direkt nochmal, sich zu lösen, das gelang jedoch jetzt nicht mehr.
Es würde also absehbar ein Dreiersprint den Kampf um den Meistertitel entscheiden und hier machten die anderen beiden nun keine Anstalten mehr, am großen Favoriten Ghirmay vorbeizufahren. Der musste also von vorne eröffnen - und tat sich damit gar nicht so leicht, wie man in einem Sprint erwarten würde, der hart gefahrene Tag im Hügligen hatte ihn wohl gut gefordert und auch jetzt war es ja nicht flach. Gebreigzabhier entwickelte aber letztlich nicht den nötigen Punch, sondern es war Mulubrhan, der Ghirmay hier einen engen Fight lieferte und ihn ans Limit gehen ließ. Genau das genügte aber letztlich doch Biniyam Ghirmay doch, hinten raus noch die Extraprozente zu finden und sich nach vierjähriger Unterbrechung seinen dritten Meistertitel zu sichern! Mulubrhan muss sich mit Silber zufrieden geben und Gebreigzabhier, der das Rennen hier sehr belebt hat, nach Gold im Zeitfahren nun mit Bronze. Titelverteidiger Kudus wurde diesmal als Solist Vierter, ehe sein Mannschaftskollege Arefayne den Sprint um Platz fünf gewann und so für ein starkes Teamergebnis sorgte.
Hier seit 20. Februar 2006.
2006 Discovery Channel | 2006-2008 Acqua e Sapone | 2008-2011 Lotto | 2012 Katusha | 2012-2015 Quick Step | 2015-2018 FDJ | seit 2019 Manzana Postobón / Burgos / INEOS
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CNs kleine Nationen
Nationale Meisterschaften – Mongolei
Herzlich Willkommen zum Rückblick auf die Straßenmeisterschaften aus der Mongolei. Im fernen Osten zwischen China und Russland befindet sich dieses kleine Land, welches in der Historie des Radfahrens bislang für äußerst wenige Highlights gesorgt hat. Große Errungenschaften in der Vergangenheit? Fehlanzeige. Interessante allgemeine Randnotiz: Das mongolische Territorium ist viermal so groß wie Deutschland, trotzdem hat das Land nur knapp drei Millionen Einwohner. Damit ist die Mongolei der am dünnsten besiedelte Staat der Erde. Populäre Sportarten sind, ganz anders als Radfahren: Ringen, Bogenschießen und Pferderennen.
Dennoch konnte auch im Jahr 2025 wieder ein Nationale Meisterschaft ausgetragen werden. Grund dafür ist der einsame Mongole Jambaljamts Sainbayar, der bei Jayco-AlUla unter Vertrag steht.
Startliste Time Trial & Road Race
Jambaljamts Sainbayar (Mgl) [JAY]
Myagmarsuren Baasankhuu (Mgl) [???]
Tegshbayar Batsaikhan (Mgl) [???]
Bilguun Injyenyer (Mgl) [???]
Enkhpurev Tsoodol (Mgl) [???]
Davaajargal Altangerel (Mgl) [???]
Bilguunjargal Erdenebat (Mgl) [???]
Narankhuu Baterdene (Mgl) [???]
Maralerdene Batmunkh (Mgl) [???]
Bolorerdene Enkhtaivan (Mgl) [???]
Im Vorjahr gewann Sainbayar das Zeitfahren halbwegs souverän mit 37 Sekunden Vorsprung auf Batmunkh und 73 Sekunden auf Batsaikhan. Alle drei standen wieder am Start und waren heute wohl im zehn Fahrer starken Feld erneut die Favoriten. Auch wenn ich lügen müsste, um irgendwelche großartig seriösen Einschätzungen abgeben zu können. Vom zunächst gestarteten Best of the Rest Baasankhuu eine erste gute Zeit und lag zunächst in Führung. Noch besser machte es wenig später Erdenebat. Der 27-Jährige gilt als einer der besten Amateure des Landes und bewies diese Qualitäten mit einer Bestzeit, die gleich mal 45 Sekunden unter der erzielten Zeit von Baasankhuu lag.
Danach wartet alles nur noch auf die Top 3 aus 2024. Batsaikhan gewann die Bronzemedaille im letzten Jahr mit hauchzarten acht Sekunden Vorsprung. Würde er die Bestzeit nochmal toppen können, um die Medaille frühzeitig zu sichern? Jawohl, das schaffte er sogar spielerisch. 34 Sekunden schneller als Erdenebat bedeutete eine deutliche Bestzeit und ein Statement an die noch zwei erwarteten Fahrer! Als nächster näherte sich Maral-Erdene Batmunkh dem Zielstrich. Mit 30 Jahren war er hier schon einer der ältesten Akteure und wollte seine Erfahrung auch wieder in eine Medaille ummünzen. Doch es zeichnete sich ab, dass er an diesem Tag nicht die besten Beine hatte. Am Ende musste er seine Hoffnungen auf eine Medaille quasi begraben, denn ein dritter Platz vor Zielankunft des Titelverteidigers würde vermutlich nicht genügen, um Edelmetall in der Endabrechnung mit nach Hause zu nehmen. Und Sainbayar machte frühzeitig deutlich, dass der Titel nur über ihn gehen würde. Zwar konnte er sein zwischenzeitlich angeschlagenes Tempo nicht ganz halten, aber es reichte am Ende wieder relativ entspannt zum Titel. Glückwunsch an Jayco zur erneuten Meisterschaft.
Das Straßenrennen war mit einer Länge von 180,5 Kilometern und fast 3.500 Höhenmetern nichts für absolute Flachlandtiroler, aber auch keine Angelegenheit für reine Bergziegen. Favorit war selbstredend auch hier Sainbayar. Bei kleineren Landesmeisterschaften ist es aber immer die Frage, inwiefern Amateure das Rennen prägen oder sogar entscheiden können. Und bei der breiten Masse an Amateurfahrern bestand in der Mongolei definitiv eine Chance für die Außenseiter. Wie würde der Favorit seine Trümpfe spielen?
Zu Beginn des Rennens musste Sainbayar direkt sehr wachsam sein, denn es zeichnete sich frühzeitig ein harter Kampf um die Gruppe des Tages ab. Bei kleinem Feld wollte man niemanden fahren lassen, Injyenyer [???] versuchte es dennoch mit einer Attacke und konnte sich etwas absetzen. Mehr als anderthalb Minuten Vorsprung ließ man dem 20-Jährigen jedoch nicht. Sainbayar und die übrigen Amateure spannten gut zusammen, so dass es nichts mit einer frühen Sensationsflucht werden würde. Aufatmen beim Management von Jayco, die genau davor nämlich gewarnt hatten.
Im Rennverlauf ab der Mitte des Tages wurde immer mal wieder das Tempo forciert und erste Fahrer bekamen Probleme und mussten richtig beißen. An einem Hügel zu Beginn des letzten Renndrittels versuchte es Erdenebat [???] mit einem Antritt und setzt sich gemeinsam mit Batsaikhan [???] ab. Sainbayar war ganz wachsam und sprang hinterher. Seinem Punch konnte niemand folgen und er schloss zeitnah zu dem Duo auf. An dieser Stelle hatten sich wohl die stärksten drei Fahrer des Tages gefunden. Man harmonierte gut und hinten war der Zug etwas raus. So stieg der Vorsprung Sekunde für Sekunde, bis das Trio die Minutenmarke geknackt hatte.
Bei 25 Kilometern to go lagen bereits anderthalb Minuten zwischen Spitzenreitern und Verfolgern. Hinten resignierte man nun und nahm die Beine hoch. Es sollte ja nicht mal mehr um eine Medaille gehen, deswegen war die Luft völlig raus. Vorne versuchten es in Folge die Amateure mit wechselnden Attacken, aber mehr aus eigenem Interesse als aus strategischer Kooperation, um Sainbayar zu schwächen. Somit erhielt dieser beim Einfangen immer wieder gute Unterstützung. Auffällig war aber, dass er selbst nicht offensiv fuhr. Sein Management schien sich auf seinen Sprint verlassen zu wollen.
Zu eben diesem kam es dann auch, denn weder Batsaikhan noch Erdenebat hatte genug PS, um die anderen wirklich zu distanzieren. Erdenebat wurde in die ungünstige erste Position gedrängt, dahinter dann in dieser Reihenfolge Sainbayar und Batsaikhan. Es war ein enges Finish zwischen den drei Jungs, aber am Ende behielt der Profi die Oberhand. Glückwunsch an Jayco zur Doppelmeisterschaft! Batsaikhan holte derweil Silber, Erdenebat Bronze.
Herzlich Willkommen zum Rückblick auf die Straßenmeisterschaften aus der Mongolei. Im fernen Osten zwischen China und Russland befindet sich dieses kleine Land, welches in der Historie des Radfahrens bislang für äußerst wenige Highlights gesorgt hat. Große Errungenschaften in der Vergangenheit? Fehlanzeige. Interessante allgemeine Randnotiz: Das mongolische Territorium ist viermal so groß wie Deutschland, trotzdem hat das Land nur knapp drei Millionen Einwohner. Damit ist die Mongolei der am dünnsten besiedelte Staat der Erde. Populäre Sportarten sind, ganz anders als Radfahren: Ringen, Bogenschießen und Pferderennen.
Dennoch konnte auch im Jahr 2025 wieder ein Nationale Meisterschaft ausgetragen werden. Grund dafür ist der einsame Mongole Jambaljamts Sainbayar, der bei Jayco-AlUla unter Vertrag steht.
Startliste Time Trial & Road Race
Jambaljamts Sainbayar (Mgl) [JAY]
Myagmarsuren Baasankhuu (Mgl) [???]
Tegshbayar Batsaikhan (Mgl) [???]
Bilguun Injyenyer (Mgl) [???]
Enkhpurev Tsoodol (Mgl) [???]
Davaajargal Altangerel (Mgl) [???]
Bilguunjargal Erdenebat (Mgl) [???]
Narankhuu Baterdene (Mgl) [???]
Maralerdene Batmunkh (Mgl) [???]
Bolorerdene Enkhtaivan (Mgl) [???]
Im Vorjahr gewann Sainbayar das Zeitfahren halbwegs souverän mit 37 Sekunden Vorsprung auf Batmunkh und 73 Sekunden auf Batsaikhan. Alle drei standen wieder am Start und waren heute wohl im zehn Fahrer starken Feld erneut die Favoriten. Auch wenn ich lügen müsste, um irgendwelche großartig seriösen Einschätzungen abgeben zu können. Vom zunächst gestarteten Best of the Rest Baasankhuu eine erste gute Zeit und lag zunächst in Führung. Noch besser machte es wenig später Erdenebat. Der 27-Jährige gilt als einer der besten Amateure des Landes und bewies diese Qualitäten mit einer Bestzeit, die gleich mal 45 Sekunden unter der erzielten Zeit von Baasankhuu lag.
Danach wartet alles nur noch auf die Top 3 aus 2024. Batsaikhan gewann die Bronzemedaille im letzten Jahr mit hauchzarten acht Sekunden Vorsprung. Würde er die Bestzeit nochmal toppen können, um die Medaille frühzeitig zu sichern? Jawohl, das schaffte er sogar spielerisch. 34 Sekunden schneller als Erdenebat bedeutete eine deutliche Bestzeit und ein Statement an die noch zwei erwarteten Fahrer! Als nächster näherte sich Maral-Erdene Batmunkh dem Zielstrich. Mit 30 Jahren war er hier schon einer der ältesten Akteure und wollte seine Erfahrung auch wieder in eine Medaille ummünzen. Doch es zeichnete sich ab, dass er an diesem Tag nicht die besten Beine hatte. Am Ende musste er seine Hoffnungen auf eine Medaille quasi begraben, denn ein dritter Platz vor Zielankunft des Titelverteidigers würde vermutlich nicht genügen, um Edelmetall in der Endabrechnung mit nach Hause zu nehmen. Und Sainbayar machte frühzeitig deutlich, dass der Titel nur über ihn gehen würde. Zwar konnte er sein zwischenzeitlich angeschlagenes Tempo nicht ganz halten, aber es reichte am Ende wieder relativ entspannt zum Titel. Glückwunsch an Jayco zur erneuten Meisterschaft.
Das Straßenrennen war mit einer Länge von 180,5 Kilometern und fast 3.500 Höhenmetern nichts für absolute Flachlandtiroler, aber auch keine Angelegenheit für reine Bergziegen. Favorit war selbstredend auch hier Sainbayar. Bei kleineren Landesmeisterschaften ist es aber immer die Frage, inwiefern Amateure das Rennen prägen oder sogar entscheiden können. Und bei der breiten Masse an Amateurfahrern bestand in der Mongolei definitiv eine Chance für die Außenseiter. Wie würde der Favorit seine Trümpfe spielen?
Zu Beginn des Rennens musste Sainbayar direkt sehr wachsam sein, denn es zeichnete sich frühzeitig ein harter Kampf um die Gruppe des Tages ab. Bei kleinem Feld wollte man niemanden fahren lassen, Injyenyer [???] versuchte es dennoch mit einer Attacke und konnte sich etwas absetzen. Mehr als anderthalb Minuten Vorsprung ließ man dem 20-Jährigen jedoch nicht. Sainbayar und die übrigen Amateure spannten gut zusammen, so dass es nichts mit einer frühen Sensationsflucht werden würde. Aufatmen beim Management von Jayco, die genau davor nämlich gewarnt hatten.
Im Rennverlauf ab der Mitte des Tages wurde immer mal wieder das Tempo forciert und erste Fahrer bekamen Probleme und mussten richtig beißen. An einem Hügel zu Beginn des letzten Renndrittels versuchte es Erdenebat [???] mit einem Antritt und setzt sich gemeinsam mit Batsaikhan [???] ab. Sainbayar war ganz wachsam und sprang hinterher. Seinem Punch konnte niemand folgen und er schloss zeitnah zu dem Duo auf. An dieser Stelle hatten sich wohl die stärksten drei Fahrer des Tages gefunden. Man harmonierte gut und hinten war der Zug etwas raus. So stieg der Vorsprung Sekunde für Sekunde, bis das Trio die Minutenmarke geknackt hatte.
Bei 25 Kilometern to go lagen bereits anderthalb Minuten zwischen Spitzenreitern und Verfolgern. Hinten resignierte man nun und nahm die Beine hoch. Es sollte ja nicht mal mehr um eine Medaille gehen, deswegen war die Luft völlig raus. Vorne versuchten es in Folge die Amateure mit wechselnden Attacken, aber mehr aus eigenem Interesse als aus strategischer Kooperation, um Sainbayar zu schwächen. Somit erhielt dieser beim Einfangen immer wieder gute Unterstützung. Auffällig war aber, dass er selbst nicht offensiv fuhr. Sein Management schien sich auf seinen Sprint verlassen zu wollen.
Zu eben diesem kam es dann auch, denn weder Batsaikhan noch Erdenebat hatte genug PS, um die anderen wirklich zu distanzieren. Erdenebat wurde in die ungünstige erste Position gedrängt, dahinter dann in dieser Reihenfolge Sainbayar und Batsaikhan. Es war ein enges Finish zwischen den drei Jungs, aber am Ende behielt der Profi die Oberhand. Glückwunsch an Jayco zur Doppelmeisterschaft! Batsaikhan holte derweil Silber, Erdenebat Bronze.
CNs kleine Nationen
TT Qazaqstan
Herzlich Willkommen zur Zeitfahrmeisterschaft aus Kasachstan. Ich melde mich aus dem südlichen Landesteil in der Grenzregion zu Uzbekistan und Kirgisistan. Die Meisterschaften werden in Aksukent ausgetragen, einer Kleinstadt nahe Shymkent. Letztere ist die mittlerweile dritte Millionenstadt Kasachstans. Die massive Landflucht im Land lässt die Städte weiterhin rapide wachsen. So leben heute knapp die Hälfte aller Einwohner Kasachstans in den 15 größten Städten des Landes, vor 15 Jahren war es hingegen noch erst jeder Dritte Kasache. Nach aktuellen Prognosen werden es bis 2050 ca. 70% der Bevölkerung sein und über 40% in den drei größten Städten des Landes - Shymkent, Almaty und Astana. Letztere heutzutage wieder gleichnamig mit der eigenen langjährigen Radsportmannschaft. Doch der Steppenadler zeigt im Glanze der goldenen Sonne starke Ermüdungszeichen: Mit XDS ist ein chinesischer Investor eingestiegen und hat sofort die erste Stelle im neuen Teamnamen übernommen - eine komplette Übernahme ist in den folgenden Jahren sicherlich nicht ausgeschlossen. Und am meisten zeigt es sich in der Anzahl Kasachischer Profis im Radsport - Nur noch der (mittlerweile) Altmeister Alexey Lutsenko und Yevgeni Fedorov sind übrig geblieben aus einer ehemals Vielzahl an Profis aus dem asiatischen Steppenland. Und auch der Nachwuchs riecht nach Vetternwirtschaft: Nicolas Vinokourov hat es dann auch nicht mal für nötig gehalten sich aus dem monegassischen Steuerparadies in die Heimat zu begeben.
Naja, ab ins Rennen um den Zeitfahrtitel - in den vergangenen 8 Jahren hatte Lutsenko diese abonniert, nachdem er zu Beginn seiner Karriere einmal Pause gemacht hat. So stehen alle Zeichen auf Titelgewinn Nummer 10. Wer kann ihn aufhalten? Aus dem Amateurbereich, der nach wie vor ein recht hohes Niveau aufzeigen kann sind Anton Kuzmin, Igor Chzhan und Dimitriy Gruzdev das Podium bevor die beiden Profis ins Ziel kommen werden. Gruzdev, der mittlerweile 38-jährige, hat den Schuch noch nicht an den Nagel gehängt und liegt aktuell auf Kurs seinen zweiten Titel nach 2013 zu gewinnen. Wirklich glauben tut er es vermutlich selber nicht - zu stark ist die Dominanz von Alexey Lutsenko im vergangenen Jahrzehnt. So reicht es letztlich nur für den dritten Platz, denn Fedorov legt sich knapp vor Gruzdev ehe Lutsenko hier deutlich den insgesamt zehnten Zeitfahrtitel in trockene Tücher bringt. Herzlichen Glückwunsch.
RR Qazaqstan
Das Straßenrennen in Kasachstan ist im Vergleich zum Zeitfahren eine sehr offene Geschichte was den Siegfahrer angeht - Die letzte erfolgreiche Titelverteidigung war Alexandr Dyachenko in 2015. Was jedoch nicht offen war, war die Mannschaft - denn seit 2014 (Dyachenko) hat Team Astana die heimische Meisterschaft immer gewonnen. Häufig deutlich und klar dominant aufgrund der Breite die man hier aufstellen konnte. Heute wird Alexey Lutsenko den Braten selber und alleine aus dem Ofen holen müssen - Immerhin sind die Konkurrenz auch durchgehend Einzelstarter. In den Amateurreihen befindet sich der Titelverteidiger wieder der vom XDS-Astana Manager im Winter in hohen Bogen auf die Straße befördert worden ist. Vadim Pronskiy wird heute besonders motiviert sein.
Aber schnell ins Rennen, der Rennverlauf wird schnell erzählt sein - sind es auch nur 112 Kilometer Gesamtlänge. Nach anfänglichen Plänkeleien setzt sich eine kleine Gruppe aus eher unbekannten Fahrern ab - das Peloton hält diese immer nahbar. Je öfter die Runden mit einer kleinen, aber nicht ganz einfachen, Steigung absolviert werden, desto kleiner wird das Hauptfeld und als dann mit Gruzdev und Pronskiy zwei namhafte Amateure den Sprung nach vorne suchen sind die Profis sofort mit dabei. Dieses Quartett stellt drei Runden vor dem Ziel den letzten Ausreißer und werden das Rennen unter sich ausmachen. Weitere Sticheleien der Amateure kontert Lutsenko jeweils selbst, während Fedorov heute komplett das Pokerface aufgesetzt hat nur am Hinterrad bleibt. Das Pokerface scheint aber keine zusätzliche Kraft zu geben, denn 10 Kilometer vor dem Ziel attackiert Lutsenko selbst und lässt die anderen drei hinter sich. Fedorov kann überhaupt nicht reagieren und muss auch Pronskiy und Gruzdev ziehen lassen. Lutsenko also alleine vorne raus und fährt das souverän nach Hause. Damit gelingt der Doppelschlag und XDS-Astana kann die Serie um ein weiteres Jahr verlängern. Herzlichen Glückwunsch dazu, dahinter dann Pronskiy und Gruzdev - ehe Fedorov sich mit Platz vier zufrieden geben muss. Auf dem heutigen Terrain trotzdem beachtlich. Und damit verabschiede ich mich aus Kasachstan - bis bald!
CNs kleine Nationen
RR Slowakei & Tschechien
Herzlich willkommen zum nächsten Straßenrennen, oder genauer gesagt zu den nächsten beiden Straßenrennen: Wie üblich und wie bereits im Zeitfahren gesehen, tragen Tschechien und die Slowakei ihre Titelkämpfe gemeinsam aus, was beim Massenstart natürlich nochmal weit mehr Implikationen haben kann als im Kampf gegen die Uhr. Dabei werden wir in der Slowakei Historisches erleben: Nach 14 Titeln in Folge für Peter Sagan - eigentlich ein Unding, dass er nicht mal einen seinem Bruder geschenkt hat, naja - wird nun der erste Nicht-Peter-Sagan-Meister seit Jan Valach 2010 gesucht. Dabei messen sich Vorjahres-Vize Martin Svrcek und Zeitfahrmeister Lukas Kubis mit den Amateuren. In Tschechien ist die Ausgangslage deutlich breiter, Titelverteidiger und Zeitfahrchampion Mathias Vacek ist vermutlich erneut der Topfavorit, aber hier könnte sich natürlich auch die Breite des Teams Solutions Tech mit fünf Startern inklusive des Meisters von 2022 Josef Cerny auszahlen.
Ein hügliger Rundkurs mit Start und Ziel in Jevíčko stand auf dem Programm. Insgesamt achtmal zu befahren war dabei der Anstieg nach Křenov mit 1,3 Kilometern à 5,6 Prozent - kein unüberwindbares Hindernis, aber in Anbetracht erwarteter Qualitätsunterschiede sicherlich schon für Selektionen geeignet. Zunächst gab es das in den recht kleinen Feldern mit überwiegend Einzelstartern übliche Gespringe, an dem sich auch die Profis rege beteiligten, dabei aber gegenseitig neutralisierten. In Anbetracht der nicht ganz einfachen Topografie führte das dazu, dass sich schon nach etwa einem Viertel des Rennens eine vorentscheidende Kopfgruppe mit ca. 15 Fahrern gelöst hatte, in der neben allen Profis nur noch die stärksten Amateurfahrer mit von der Partie waren. Da man sich dann erstmal konsolidierte und das Tempo etwas herausnahm, schlossen noch ein paar Fahrer wieder von hinten auf - die dann aber im weiteren Verlauf auch die ersten waren, die wieder abfielen, sobald mal jemand das Tempo ein bisschen verschärfte.
Eine klassische Ausreißergruppe gab es so nie und wir können direkt ins Finale springen, das im Anstieg der vorletzten Runde so richtig eröffnet wurde. Hier attackierten nämlich Mathias Vacek und Adam Toupalik und stellten sich als die stärksten Fahrer heraus, denn sie brachten rasch eine große Lücke zwischen sich und die Verfolger. Dort war dann auch die Luft erstmal raus, denn es waren ja tschechischerseits noch Teamkollegen der beiden Spitzenreiter vertreten und was die Slowakei betrifft, ohnehin nur noch Kubis und Svrcek übrig, die also wie im Zeitfahren wohl Gold und Silber untereinander ausmachen würden. Wenngleich Toupalik an der Spitze nicht wirklich mitarbeitete, genügte Vaceks Motor um in der beschriebenen Konstellation den Vorsprung bis zum Anstieg der letzten Runde deutlich auszubauen. Hier versuchte Toupalik nun, seinen Begleiter abzuschütteln - und fing sich dabei einen bösen Konter ein, denn Vacek parierte nicht nur, sondern ging sofort drüber und stellte Toupalik so für den Moment ziemlich ab. Dahinter versuchte in der Titelentscheidung der Slowakei Kubis, seinen Kontrahenten Svrcek abzuschütteln, doch der biss sich fest und so bildeten die beiden gemeinsam mit den übrigen tschechischen Profis die erste Verfolgergruppe, in der aber weiterhin nicht richtig Zug auf der Kette war; lediglich ein Antritt von Novák wurde von den anderen neutralisiert.
Somit wurde die Titelentscheidung in Tschechien auch keine spannende mehr: Mathias Vacek zog das scheinbar locker durch, vergrößerte seinen Vorsprung Stück für Stück und hatte am Ende Zeit, schon weit vor der Ziellinie ausgiebig seine Titelverteidigung zu feiern. Über eine Minute nach ihm kam Adam Toupalik ins Ziel und durfte sich über die Silbermedaille freuen. Nochmal rund eine Minute mussten wir dann warten, ehe zunächst Jakub Otruba im Bild auftauchte: Der hatte an der 2.000-Meter-Marke nochmal attackiert und lag nun ganz knapp vor den anderen, aber es war noch offen, ob er das durchziehen könnte. Dahinter lancierte Solution Tech den Sprint für Kopecký, ehe parallel Bittner rausschoss, mit Svrcek am Hinterrad - offenbar wollte der höher dekorierte Tscheche hier seinem slowakischen Teamkollegen zum Sieg verhelfen. Dessen Widersacher Kubis war aber wiederum an seinem Hinterrad und so war das Leadout kein großer Vorteil an sich, sondern Svrcek musste es selbst regeln, während auch Bittner weiter durchzog.
So flogen sie noch an Otruba vorbei. Die Goldentscheidung in der Slowakei fiel zwischen Svrcek und Kubis, die Bronzeentscheidung in Tschechien zwischen Bittner und Kopecký. Handeln wir diese mal zuerst ab, Bittner hatte hier offenbar starke Beine und konnte durchziehen, obwohl er schon früh für Svreck im Wind war - neben Vaceks Sieg auch Platz drei für Soudal, Bittner vor Kopecký und dem unauffälligen Novák. Und im slowakischen Sprint? Der war eine knappe Angelegenheit, Kubis hinten raus noch mit etwas mehr Punch als Svrcek, reichte das, um sich vorbeizuschieben? Jawohl, Neoprofi Lukas Kubis macht den Doppeltitel klar und sichert sich nach dem Zeitfahr- auch das Straßenmeistertrikot vor Svrcek und den beiden 19-Jährigen Schwarzbacher und Dunár.
Herzlich willkommen zum nächsten Straßenrennen, oder genauer gesagt zu den nächsten beiden Straßenrennen: Wie üblich und wie bereits im Zeitfahren gesehen, tragen Tschechien und die Slowakei ihre Titelkämpfe gemeinsam aus, was beim Massenstart natürlich nochmal weit mehr Implikationen haben kann als im Kampf gegen die Uhr. Dabei werden wir in der Slowakei Historisches erleben: Nach 14 Titeln in Folge für Peter Sagan - eigentlich ein Unding, dass er nicht mal einen seinem Bruder geschenkt hat, naja - wird nun der erste Nicht-Peter-Sagan-Meister seit Jan Valach 2010 gesucht. Dabei messen sich Vorjahres-Vize Martin Svrcek und Zeitfahrmeister Lukas Kubis mit den Amateuren. In Tschechien ist die Ausgangslage deutlich breiter, Titelverteidiger und Zeitfahrchampion Mathias Vacek ist vermutlich erneut der Topfavorit, aber hier könnte sich natürlich auch die Breite des Teams Solutions Tech mit fünf Startern inklusive des Meisters von 2022 Josef Cerny auszahlen.
Ein hügliger Rundkurs mit Start und Ziel in Jevíčko stand auf dem Programm. Insgesamt achtmal zu befahren war dabei der Anstieg nach Křenov mit 1,3 Kilometern à 5,6 Prozent - kein unüberwindbares Hindernis, aber in Anbetracht erwarteter Qualitätsunterschiede sicherlich schon für Selektionen geeignet. Zunächst gab es das in den recht kleinen Feldern mit überwiegend Einzelstartern übliche Gespringe, an dem sich auch die Profis rege beteiligten, dabei aber gegenseitig neutralisierten. In Anbetracht der nicht ganz einfachen Topografie führte das dazu, dass sich schon nach etwa einem Viertel des Rennens eine vorentscheidende Kopfgruppe mit ca. 15 Fahrern gelöst hatte, in der neben allen Profis nur noch die stärksten Amateurfahrer mit von der Partie waren. Da man sich dann erstmal konsolidierte und das Tempo etwas herausnahm, schlossen noch ein paar Fahrer wieder von hinten auf - die dann aber im weiteren Verlauf auch die ersten waren, die wieder abfielen, sobald mal jemand das Tempo ein bisschen verschärfte.
Eine klassische Ausreißergruppe gab es so nie und wir können direkt ins Finale springen, das im Anstieg der vorletzten Runde so richtig eröffnet wurde. Hier attackierten nämlich Mathias Vacek und Adam Toupalik und stellten sich als die stärksten Fahrer heraus, denn sie brachten rasch eine große Lücke zwischen sich und die Verfolger. Dort war dann auch die Luft erstmal raus, denn es waren ja tschechischerseits noch Teamkollegen der beiden Spitzenreiter vertreten und was die Slowakei betrifft, ohnehin nur noch Kubis und Svrcek übrig, die also wie im Zeitfahren wohl Gold und Silber untereinander ausmachen würden. Wenngleich Toupalik an der Spitze nicht wirklich mitarbeitete, genügte Vaceks Motor um in der beschriebenen Konstellation den Vorsprung bis zum Anstieg der letzten Runde deutlich auszubauen. Hier versuchte Toupalik nun, seinen Begleiter abzuschütteln - und fing sich dabei einen bösen Konter ein, denn Vacek parierte nicht nur, sondern ging sofort drüber und stellte Toupalik so für den Moment ziemlich ab. Dahinter versuchte in der Titelentscheidung der Slowakei Kubis, seinen Kontrahenten Svrcek abzuschütteln, doch der biss sich fest und so bildeten die beiden gemeinsam mit den übrigen tschechischen Profis die erste Verfolgergruppe, in der aber weiterhin nicht richtig Zug auf der Kette war; lediglich ein Antritt von Novák wurde von den anderen neutralisiert.
Somit wurde die Titelentscheidung in Tschechien auch keine spannende mehr: Mathias Vacek zog das scheinbar locker durch, vergrößerte seinen Vorsprung Stück für Stück und hatte am Ende Zeit, schon weit vor der Ziellinie ausgiebig seine Titelverteidigung zu feiern. Über eine Minute nach ihm kam Adam Toupalik ins Ziel und durfte sich über die Silbermedaille freuen. Nochmal rund eine Minute mussten wir dann warten, ehe zunächst Jakub Otruba im Bild auftauchte: Der hatte an der 2.000-Meter-Marke nochmal attackiert und lag nun ganz knapp vor den anderen, aber es war noch offen, ob er das durchziehen könnte. Dahinter lancierte Solution Tech den Sprint für Kopecký, ehe parallel Bittner rausschoss, mit Svrcek am Hinterrad - offenbar wollte der höher dekorierte Tscheche hier seinem slowakischen Teamkollegen zum Sieg verhelfen. Dessen Widersacher Kubis war aber wiederum an seinem Hinterrad und so war das Leadout kein großer Vorteil an sich, sondern Svrcek musste es selbst regeln, während auch Bittner weiter durchzog.
So flogen sie noch an Otruba vorbei. Die Goldentscheidung in der Slowakei fiel zwischen Svrcek und Kubis, die Bronzeentscheidung in Tschechien zwischen Bittner und Kopecký. Handeln wir diese mal zuerst ab, Bittner hatte hier offenbar starke Beine und konnte durchziehen, obwohl er schon früh für Svreck im Wind war - neben Vaceks Sieg auch Platz drei für Soudal, Bittner vor Kopecký und dem unauffälligen Novák. Und im slowakischen Sprint? Der war eine knappe Angelegenheit, Kubis hinten raus noch mit etwas mehr Punch als Svrcek, reichte das, um sich vorbeizuschieben? Jawohl, Neoprofi Lukas Kubis macht den Doppeltitel klar und sichert sich nach dem Zeitfahr- auch das Straßenmeistertrikot vor Svrcek und den beiden 19-Jährigen Schwarzbacher und Dunár.
Hier seit 20. Februar 2006.
2006 Discovery Channel | 2006-2008 Acqua e Sapone | 2008-2011 Lotto | 2012 Katusha | 2012-2015 Quick Step | 2015-2018 FDJ | seit 2019 Manzana Postobón / Burgos / INEOS
2006 Discovery Channel | 2006-2008 Acqua e Sapone | 2008-2011 Lotto | 2012 Katusha | 2012-2015 Quick Step | 2015-2018 FDJ | seit 2019 Manzana Postobón / Burgos / INEOS
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TT Österreich
Google, "Herzlich willkommen auf österreichisch" - Griaß eich! Ich melde mich aus Königswiesen von den Radsportmeisterschaften Südbayerns. Über 3000 Einwohner hat diese bald 1000-jährige Ortschaft - benannt nach einem Stück Land das dem König gehörte und dieser verpachtete. Sind wir mal froh, dass es nur eine Wiese war. Bei den Zeitfahrmeisterschaften in Österreich sind Serien in Mode - der letzte "einfache" Sieger der seinen Titel nicht mindestens einmal direkt verteidigen konnte war Hans Peter Obwaller in 2008. Sollte es also einen neuen Meister geben sollte man davon ausgehen das er 2026 quasi auch schon in der Tasche hat. Jetzt aber noch kurz ein Auge auf den Kurs werfen ehe ich das Ergebnis verrate - Die Strecke ist nur 6 Kilometer lang. Für mehr Straßensperren ist der Verband zu arm und so müssen die Fahrer dann die gleiche Strecke zurückfahren. Das ganze dann zweimal und dann kommt man auf die 24 Kilometer Gesamtdistanz. Jedenfalls genug Zorn auf mich gezogen, ich hoffe ich habe eure Aufmerksamkeit und kann euch versichern - das war alles nur ein Späßle. Nicht wahr?
Auf der Straße ist es dann alles andere als lustig - die Fahrer müssen die Strecke im Regen absolvieren. Die Landesstraße 124 ist zum Glück im guten Zustand und so ist es eigentlich nur im Start und Zielort gefährlich in dem es um enge Kurven geht. Mit der nötigen Vorsicht sollte es aber keine Probleme geben - so wie die ersten Starter die den Kurs ohne Probleme absolviert haben. Das war zuerst Benjamin Eckerstorfer dessen Bestzeit nur einen Fahrer überlebte. Alexander Hajek war nicht schneller aber Tobias Bayer konnte mit seiner Zeit dann schon etwas länger im Hotseat Platz nehmen. Wirklich gemütlich sollte er aber auch nicht werden, denn der dritte Amateur des Tages, Johannes Hirschbichler setzte sich an die Spitze. Dieser nutze seine Chance sich in Szene zu setzen gegen die besten Athleten des Landes und hat sichtlich Freude daran zu sehen wie mit Mühlberger, Pöstlberger und Haller gestandene Profis nicht an seine Zeit herankommen konnten. Letztlich sollte es aber nicht für eine Medaille reichen - Rainer Kepplinger war der erste Profi der sich vor den 31-jährigen Zeitfahrspezialisten setzen konnte. Patrick Konrad folgte dann ebenfalls mit einer schnellen Zeit, auch wenn es nicht für eine Zeit vor Kepplinger reichen sollte. Zum Abschluss fehlte dann nur noch der Titelverteidiger: das er aufs Podium fährt habe ich schon verraten. Er steigt dieses Jahr mal wieder auf das höchste Treppchen und gewinnt seinen dritten Titel in Serie! Damit verabschiede ich mich für heute aus Königswiesen und melde mich übermorgen vom Straßenrennen. Bis dahin!
RR Österreich
Vorgestern hat Felix Großschartner seinen Zeitfahrtitel verteidigen können, heute möchte Intermarche zum Doppelschlag ausholen. Mit vier Startern stellt das belgische Team die größte Fraktion im Straßüenrennen. Neben dem Intermarche-Quartett stehen noch XDS-Astana und Lotto mit mehreren Startern an der Linie - ansonsten haben wir hier ein großes Feld von Einzelstartern die auf sieben 21,5 Kilometer langen Runden um den Titel fahren werden. Zum Rennbeginn lagen dann auch viele Augen bei Intermarche und diese wollten das Rennen kontrollieren. Gegen die ersten kleineren Vorstöße diverser Amateurfahrer hatten die Helfer um Titelverteidiger Gall keine Maßnahmen ergriffen, doch als Pöstlberger mehrmals versuchte den Sprung zu schaffen wurde dieser vehement gekontert. Wie die anderen Teams reihte sich dieser dann zeitnah im Peloton ein und sparte sich die Körner statt weiterer Attacken. So entstand ein relativ langweiliges Rennen in dem Eckerstorfer, Mühlberger und Großschartner den Großteil der Kontrolle übernehmen mussten. Die Tagesgruppe um drei Amateure war dabei aber kein echtes Hindernis - so reduzierte sich das Feld auch so schon genügend in der vier Kilometer langen 5,4% steilen Steigung unter dem Tempo der Helfer.
So gehen knapp 20 Fahrer noch geschlossen in die letzte Runde. Die Tagesgruppe wurde in der Runde zuvor gestellt - ansonsten ein sehr überschaubares Rennen bis jetzt gewesen. Und auch in der letzten Besteigung nach Haid hinauf scheint sich erstmal nichts zu bewegen ehe Rainer Kepplinger in den Angriff übergeht. Intermarche Wanty reagiert jetzt sofort. Gall ist sofort dran, aber auch Mühlberger und Großschartner folgen in unmittelbarer Nähe. Somit ist die Gruppe gesprengt worden - abgehängt jetzt zum Beispiel Marco Haller oder auch Eckerstorfer der viel gearbeitet hat und jetzt seinen Job erledigt hat. Kepplinger zieht seinen Angriff aber nicht durch und so hat es nur für eine weitere Selektion gesorgt. Intermarche Wanty hat hier nach wie vor alles unter Kontrolle und möchte Felix Gall hier den Sieg servieren - je länger diese warten wird es aber spannend ob dieser die Konkurrenz überhaupt noch anhängen kann. Die letzte Welle ist nicht wirklich lang, noch steil. DOch genau auf diese hat es Intermarche Wanty wohl angelegt und so führen Großschartner und Mühlberger mit Vollgas in diese Steigung. Großschartner gehen sofort die Beine zu als er abgibt und Mühlberger geht nur kurz aus dem Sattel ehe Gall zum Angriff übergeht. Direkt an dessen Hinterrad befinden sich Hajek und Konrad! Zu dritt geht es dann über die Kuppe und Gall scheint sich nun etwas unsicher zu sein. Damit hatte man wohl nicht gerechnet und so hapert die Zusammenarbeit. Von hinten kommt nun aber nochmals Mühlberger als Solist zurückgefahren und begibt sich sofort in die Tempoarbeit. Als Quartett geht es dann in die Abfahrt nach Königswiesen - das wird ein Highspeed Abschluss der Meisterschaften. Mühlberger führt in die Ortschaft und versucht das Tempo in der Zielsteigung nochmal zu erhöhen ehe Gall attackiert. Konrad und Hajek müssen nun am Hinterrad bleiben - Gall klebt an der linken Innenseite durch die letzte Kurve und beißt sich auf die Zähne. Konrad kommt nun aus dem Windschatten auf, während Hajek keine Linie zum Ziel findet. Konrad oder Gall? Alter vor Schönheit! Lotto gewinnt die Straßenmeisterschaft in Österreich gegen Intermarche die sich hier im Rennverlauf womöglich selber in das Gefühl der Sicherheit gebracht haben. Am Ende bleiben Rang 2, 4 und 5. Vermutlich kein Trost für den verpassten Titel. Die Top 10 werden komplettiert von Zoidl (dem besten AMateur des Tages), Pöstlberger, Bayer, Kepplinger und Haller.
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So, das wichtigste gleich zu Beginn, um eventuell einsetzende Schnappatmung bei kradria direkt im Keim zu ersticken: Keine Witze heute, nur bitterer Ernst und 100%iger Fokus auf den Radsport. Immerhin haben wir hier den Höhepunkt unserer diesjährigen Übertragungen auf dem Programm. Nach Chile und Serbien kann nur noch Luxemburg folgen, was denn auch sonst!?
Topographisch gesehen eines der kleineren Länder des Planeten, aber trotzdem ein Land, dass immer mal wieder Fahrer hervorbringt, die es in die Weltklasse des Sports schaffen. Der eine oder andere hat das sicherlich auch für den prominentesten Starter dieses Feldes, Bob Jungels, vorhergesagt, komplett konnte er die Erwartungen aber nicht erfüllen, abseits eines magischen April-Tages im Jahre 2018 mit einem Solosieg in Lüttich, welches ihn zum Monument-Sieger gemacht hat. Zweifellos hat er aber natürlich insgesamt eine starke Karriere hingelegt, in den letzten beiden Jahren allerdings mehr als Helfer für jüngere Kapitäne. Der Name Jungels ist also immer noch klangvoll, ist er aber realistisch betrachtet noch immer der beste Profi seines Landes? Wir werden sehen.
Beginnen wir mit dem Zeitfahren: Von den Amateuren war es Michel Ries der die Bestzeit aufstellen konnte, die in der Folge nur noch von den sechs am Start befindlichen Profis angegriffen wurde. Den Anfang davon machte mit Mathieu Kockelmann der einzige Vertreter aus einem Development Team, der U23-Vertretung von Lotto. An der Zwischenzeit knapp hinter Ries, fuhr er eine stärkere zweite Hälfte und konnte sich mit 5 Sekunden Vorsprung an die Spitze des Tableaus setzen.
Es folgte Mats Wenzel, der 5. vom Vorjahr und der war im Vergleich zum Führenden stark unterwegs. Klare Führung bei Halbzeit, kein weiterer Zweifel im Zielbereich und eine klare neue Bestzeit, 32 Sekunden vor Kockelmann. Könnte eine Verbesserung zum Vorjahr bedeuten, aber das war noch nicht sicher.
Es folgte Arthur Kluckers von Soudal und auch das war nicht knapp im Vergleich zu Wenzel vor ihm. Das ganze Rennen über besser unterwegs und am Schluss war es genau eine halbe Minute weniger und damit eine neue klare Bestzeit.
Bisher mit jedem Profi eine neue Bestzeit, mal schauen wie lange sich der Trend noch fortsetzen kann. Alex Kirsch war der nächste and the trend was his friend. Klare Bestzeit am ersten Messpunkt und dann ein kontrollierter zweiter Abschnitt und eine weitere neue Bestzeit. Nochmal 21 Sekunden schneller als Kluckers, der damit weiter um eine Medaille zittern musste.
Als vorletzter Fahrer dann der erwähnte große Name: Bob Jungels. Rekordmeister sowohl im Zeitfahren als auch im Straßenrennen. Wie viele Titel können da in diesem Jahr dazu kommen? Möglicherweise gar keiner? Sein Anfang war heute jedenfalls nicht gut. 18 Sekunden hinter Kirsch an der Zwischenzeit, exakt die gleiche Zeit wie Kluckers. Bahnt sich da etwas an? Jungels mit aller Erfahrung auf dem Weg ins Ziel und da wurde es dann tatsächlich spannend. Mit Einfahrt auf die Zielgerade noch alles möglich, starke Renneinteilung von Jungels, aber die Sekunden tickten unerbittlich runter und die Uhr drehte sich tatsächlich von Minus auf Plus. 3 Sekunden fehlten am Schluss auf Kirsch und Titel Nummer 1 war zumindest für Jungels weg.
Es fehlte noch der Vorjahresssieger Kevin Geniets. Letztes Jahr allerdings ein Wettbewerb ohne die drei aktuell Führenden, mal sehen wie viel das hier ausmacht. Kurze Antwort: Eine ganze Menge. Geniets nie ein Kandidat für die ersten beiden Plätze und auch Bronze war am Ende keine Option. 43 Sekunden Rückstand auf den neuen luxemburgischen Zeitfahrmeister Alex Kirsch und damit hinter Bob Jungels und Arthur Kluckers auf den weiteren Podiumsplätzen nur Platz 4 für Kevin Geniets. Dessen ganzer Fokus jetzt natürlich auf dem Straßenrennen. Mit einem jubelnden Alex Kirsch geben wir aber zunächst ab in eine Pause.
Die hiermit auch direkt wieder beendet ist. Das gleiche Feld am Start wie beim Zeitfahren: 6 Profis, 5 1/2 Teams, da die beiden Teams von Lotto hier vermutlich gemeinsame Sache machen werden und mit Kockelmann sowie Jungels die einzige Doppelbesetzung des Rennens stellen. Mal sehen, was für einen Unterschied das in der Endabrechnung macht.
Zu Beginn gar nicht so viel. Die Profis beäugten sich gegenseitig, gleichzeitig gab es aber einen offensichtlichen Nicht-Angriffspakt. Wollten sich mal mehr als 4 Amateure absetzen, zog mal der eine oder andere Profi kurz mit, der einzige Effekt war aber ausnahmslos, dass alles wieder zusammenlief. Tendenziell Kockelmann mit etwas mehr Arbeit, Jungels mit etwas weniger. Da aber auch andere ambitionierte Amateure mit durch die Führung gingen, waren die Unterschiede im Kraftaufwand unerheblich.
Letztlich durfte sich mit Arno Wallenborn und Mil Morang zwei Fahrer absetzen, die aber nie mehr als 3 Minuten Vorsprung bekamen und mit dem Ausgang des Rennens am Ende nichts zu tun hatten.
Bei KM 80 wurde das Rennen dann unter den Profis eröffnet. Mats Wenzel mit der ersten Attacke und die saß gleich zumindest so weit, dass nur noch knapp über 10 Fahrer vorne blieben. Die anderen Profis konnte er allerdings noch nicht abschütteln.
In der kleineren Gruppe erhöhte sich damit aber der Führungsanteil von Mathieu Kockelmann, der sich hier offensichtlich für Jungels einspannte. Auch die übrigen Profis konnten so aber ein paar kürzere Führungen einstreuen und sich weiter gegenseitig angucken.
Wenzel war dann auf den folgenden Runden weiter der größte Aktivposten, konnte aber keinen relevanten Schaden mehr anrichten.
18 KM vor dem Ziel kam dann aber, was nach dem bisherigen Verlauf erwartet werden konnte; der Antritt von Bob Jungels. Kockelmann sofort raus aus der Verlosung und auch Arthur Kluckers in Schwierigkeiten. Jungels zog den Anstieg von der Spitze über durch und konnte so Kluckers endgültig abschütteln. Die anderen drei Profis aber immer noch dabei, vier Leute also in der Entscheidung: Bob Jungels, Mats Wenzel, Alex Kirsch und Kevin Geniets.
Was folgte war das übliche Pokerspiel: Der eine tritt an, der zweite lässt eine kleine Lücke, der dritte schließt sie schnellstmöglich und der vierte lutscht sich wieder ran. Jungels und Wenzel mit weiteren Versuchen, aber auch Kirsch und Geniets wollten nicht alles auf einen Bergaufsprint setzen.
Am Ende ließ dieser sich aber nicht vermeiden und alle vier gingen gemeinsam auf den letzten Kilometer. Wenzel verlor dann als erster die Nerven und probierte es mit einem langen Sprint. Kirsch sofort am Rad. Geniets kurz eingeklemmt, ebenso Jungels.
Wenzel von vorne, aber das wird sich nicht ausgehen, Kirsch schon auf dem Weg an ihm vorbei. Geniets jetzt auch mit Luft nach vorne und auf dem Weg nach vorne. Der Jüngste wird es nicht werden, Wenzel gehen die Beine aus. Der Älteste wird es auch nicht werden, Jungels fehlt die Spritzigkeit. Geniets aber jetzt auf Betriebstemperatur, greift Kirsch an. Das wird ganz eng, so viel ist klar. Geniets mit der höheren Geschwindigkeit, aber der Platz geht aus. Seite an Seite gehen sie über die Ziellinie. Ich bin mir von vorne nicht sicher, aber Kevin Geniets reißt die Arme nach oben und man sagt ja immer, die Fahrer wissen es am besten. Und noch bevor wir in die Zeitlupen gehen müssen, bestätigt sich das Bild, denn Alex Kirsch klopft seinem Kontrahenten auf die Schulter und gratuliert zum Straßentitel. Geniets also neuer luxemburgischer Straßenmeister, hauchdünn vor Alex Kirsch. Dahinter Wenzel für seinen frühen Antritt immerhin noch mit Bronze belohnt, Jungels nur auf 4.
Kein Doppelmeister dieses Jahr, kein Jungels-Sieg trotz Anwesenheit und, wie versprochen, kein Schwachsinn aus der Kommentatorenkabine. Von dieser Ernsthaftigkeit des Seins muss ich mich jetzt erstmal ein Jahr erholen, wir lesen uns nächstes Jahr bei den nationalen Meisterschaften wieder, vielleicht dann sogar wieder mit Eseln oder Frauen aus dem Horizontalgewerbe.
"Irren ist menschlich", sprach der Hahn und stieg von der Ente.