Team Corratec - Selle Italia
Stanislaw Aniolkowski (Pol) [COR]
Josef Cerny (Cze) [COR]
Matteo Fabbro (Ita) [COR]
Michal Kwiatkowski (Pol) [COR]
Kamil Malecki (Pol) [COR]
Alessandro Monaco (Ita) [COR]
Antonio Tiberi (Ita) [COR] (U25)
Team Jayco AlUla
Michael Matthews (Aus) [JAY]
Laurens De Plus (Bel) [JAY]
Clément Russo (Fra) [JAY]
Callum Scotson (Aus) [JAY]
Miles Scotson (Aus) [JAY]
Kenneth Van Rooy (Bel) [JAY]
Maikel Zijlaard (Ned) [JAY] (U25)
Team Novo Nordisk
Egan Bernal (Col) [TNN]
Jon Aberasturi (Esp) [TNN]
Guillaume Boivin (Can) [TNN]
Dario Cataldo (Ita) [TNN]
Matthew Dinham (Aus) [TNN] (U25)
Eduardo Sepúlveda (Arg) [TNN]
Iván Sosa (Col) [TNN]
Team TotalEnergies
Koen Bouwman (Ned) [TEN]
Clément Davy (Fra) [TEN]
Pierre Gautherat (Fra) [TEN] (U25)
Romain Grégoire (Fra) [TEN] (U25)
Aurélien Paret-Peintre (Fra) [TEN]
Jaka Primozic (Slo) [TEN]
Casper van Uden (Ned) [TEN] (U25)
Team Visma | Lease a Bike
Joao Almeida (Por) [TVL]
Romain Combaud (Fra) [TVL]
Alessandro Covi (Ita) [TVL]
Milan Fretin (Bel) [TVL] (U25)
Robert Gesink (Ned) [TVL]
Bart Lemmen (Ned) [TVL]
Larry Warbasse (Usa) [TVL]
Tudor Pro Cycling Team
Adam Yates (Gbr) [TUD]
Sam Bennett (Irl) [TUD]
Paul Double (Gbr) [TUD]
Merhawi Kudus (Eri) [TUD]
Henok Mulubrhan (Eri) [TUD] (U25)
Ben Swift (Gbr) [TUD]
Rory Townsend (Irl) [TUD]
Zuletzt geändert von Hermi am 18. Mär 2024, 11:35, insgesamt 1-mal geändert.
seit 2021 - UAE Team Emirates - 47 Siege (Abu Dhabi Cyling Youth Acadamey - 7 Siege)
Willkommen aus Italien, willkommen zum Rennen zwischen den Meeren. Seit Jahrzehnten teilen sich die Fahrer Anfang März auf und während ein Teil sich in Frankreich bei Paris-Nizza beweisen möchte, wählen andere den Weg nach Italien zu Tirreno-Adriatico. Für manche ist es ein erstes Saisonhighlight, für andere die letzte Vorbereitung für das erste Monument der Saison, Mailand-San Remo. So oder so, zahlreiche Stars haben den Weg nach Lido di Camaiore gefunden und werden uns hoffentlich eine spannende Woche bescheren.
Beginnen wir mit den Sprintern: Rein vom Etappenprofil sind „nur“ die Etappen 2 und 7 auf die schnellen Männer zugeschnitten, aber auch an den Tagen 3 und 4 würde ich nicht völlig ausschließen, dass je nach Rennverlauf vielleicht auch noch der eine oder andere Sprinter am Ende dabei ist. Wir freuen uns daher über die Anwesenheit von Jasper Philipsen (LTK), Sam Bennett (TUD), Jonathan Milan (IPT), Arnaud Demare (GFC), Kaden Groves (PTK) und Olav Kooij (EFE). Auch Biniam Girmay (COF), Michael Matthews (JAY) und Arnaud de Lie (MOV) werden sicherlich ein Wörtchen mitreden wollen, gerade diese drei könnten aber auch auf den mutmaßlich schwereren Etappen 3 und 4 zuschlagen.
Kommen wir zu den Klassementfavoriten: In Abwesenheit von Pogacar (TEN), Evenepoel (LTK) und Vorjahressieger Roglic (AST) ist dessen Teamkollege Jonas Vingegaard (AST) wohl der Mann, den es zu schlagen gilt. Versuchen werden dies unter anderem Juan Ayuso (BBH), Geraint Thomas (COF), Romain Bardet (GFC), Tao Geogeghan Hart (IWA), Giulio Ciccone (IPT), Enric Mas (MOV), Ben O'Connor (PTK), Damiano Caruso (Q36), Joao Almeida (TVL) und Adam Yates (TUD). Gespannt sein darf man auch auf die aufstrebenden Matteo Jorgenson (EFE) und William Lecerf (SOQ). Und dann steht da natürlich noch das mittelgroße Fragezeichen bei Egan Bernal (TNN): Kommt der Kolumbianer noch einmal an seine Topform vergangener Jahre heran?
Zum Auftakt in diese Woche in Italien steht für die Fahrer ein 10 Kilometer langes Einzelzeitfahren auf dem Programm. Der Kurs ist dabei einfach zu beschreiben: topfeben, kaum Kurven, ein Vollgaskurs.
Bevor wir uns den Top20 des heutigen Tages widmen, werfen wir einen Blick auf die Fahrer, die diese verpasst haben. So war für zahlreiche Sprinter der Kurs heute vielleicht etwas zu lang, sodass sie gleich vor dem Rennen ihre Ambitionen begraben haben und sich lieber auf morgen konzentrieren wollten. Mit Giulio Ciccone (IPT/ +58“), William Lecerf (SOQ/ +56“) oder Enric Mas (MOV/ +41“) verlieren aber auch ein paar Fahrer, die sich im Gesamtklassement möglicherweise Hoffnungen machen, heute schon einige Sekunden. Ob diese entscheidend sein werden, wird sich aber natürlich erst im Laufe der Woche zeigen, gerade die Etappen 5 und 6 mit der Passage über den San Giacomo und der am Tag darauf folgenden Bergankunft am Monte Petrano werden aller Voraussicht nach die Gesamtwertung entscheiden.
Zurück zum heutigen Ergebnis: Auch Romain Bardet (GFC/ +38“), Egan Bernal (TNN/ +37“), Tao Geoghegan Hart (IWA/ +33“) oder Ben O'Connor (PTK/ +31“) verpassen als mutmaßliche Klassementfahrer die Top20, der Australier als 21. des Tages allerdings denkbar knapp. Schauen wir uns nun also einzeln die besten 20 Fahrer des Tages an.
Laurens De Plus (Bel) [JAY] +29“
Michael Matthews (JAY) dürfte die Speerspitze dieses Teams sein, in der Gesamtwertung aber keine Rolle spielen. Dort soll es vermutlich der Belgier Laurens de Plus (JAY) richten, der sich mit Platz 20 zum Auftakt eine solide Ausgangsposition herausfährt.
Damiano Caruso (Ita) [Q36] +27“
Der italienische Kapitän der Q36.5-Mannschaft war jahrelang als solider Helfer bekannt, bekam dann aber recht unverhofft im Herbst seiner Karriere doch noch die Möglichkeit, auch bei den größeren Rundfahrten auf eigene Kappe zu fahren. Mit Rang 19 hält auch er seinen Rückstand in Grenzen, Caruso (Q36) wird sich sicherlich auf den beiden Bergetappen in dieser Woche zeigen wollen.
Kasper Asgreen (Den) [AST] +25“
Der dänische Zeitfahrmeister Asgreen (AST) ist mit Rang 18 möglicherweise nicht ganz zufrieden, immerhin haben wir in den letzten Jahren auch schon stärkere Auftritte von ihm im Kampf gegen die Uhr gesehen. In seinem Team dürfte Jonas Vingegaard (AST) der klare Kapitän sein, eventuell verpasst Asgreen (AST) heute also die einzige Chance, ein eigenes Resultat einfahren zu können.
Romain Grégoire (Fra) [TEN] +22“
Die französische TotalEnergies ist hier ohne klaren Kapitän am Start und setzt stattdessen auf die jungen Talente: Mit Casper van Uden (TEN) steht ein interessanter Sprinter im Aufgebot, Romain Gregoire (TEN) ist hingegen auf den anspruchsvolleren Etappen zu beachten und kann vielleicht sogar im Gesamtklassement eine Rolle spielen. Mit Platz 17 zum Auftakt lässt der 21-Jährige jedenfalls gleich am ersten Tag aufhorchen, die Beine scheinen also gut zu sein.
Jan Tratnik (Slo) [COF] +19“
Die slowenische Lokomotive Tratnik (COF) ist seit Jahren ein solider Fahrer und entwickelt sich mit dem Alter auch mehr und mehr zu Jemandem, der selbst Ergebnisse einfahren kann. In einer Generation mit Pogacar, Roglic und Mohoric fährt er dabei vielleicht sogar ein wenig unter dem Radar, wir werden sehen, inwiefern Tratnik (COF) in dieser Woche für seinen mutmaßlichen Kapitän Geraint Thomas (COF) eingespannt wird.
Matteo Jorgenson (Usa) [EFE] +19“
Education First gibt seit einigen Jahren immer wieder zahlreichen jungen Fahrern die Chance, sich auf höchstem Niveau zu beweisen und zu entwickeln. Einer dieser Fahrer ist Matteo Jorgenson (EFE), der mit seinen 24 Jahren wohl der Mann fürs Klassement bei der amerikanischen Mannschaft sein dürfte. Rang 15 zum Auftakt ist auch für ihn eine gute Ausgangsposition.
Stefan Bissegger (Sui) [SOQ] +19“
Rang 14 für Stefan Bissegger (SOQ), ich neige zu einem „nur“ Rang 14. Auf einem solchen Kurs wie heute hätten wohl einige den Schweizer ein paar Plätze weiter vorne gesehen, vielleicht war es einfach nicht sein Tag heute. In seiner sehr jungen Soudal-Mannschaft ist Bissegger (SOQ) dabei einer von nur zwei Fahrern, die nicht mehr für die Nachwuchswertung gelistet sind, gerade seine Erfahrung wird also in den nächsten Tagen gefragt sein, um die jungen Teamkollegen auf dieser doch recht großen Bühne ein wenig anzuleiten.
Jasper Stuyven (Bel) [GFC] +19“
Auf Platz 13 findet sich mit Jasper Stuyven (GFC) ein Fahrer wieder, der sich gerade in diesen recht kurzen Zeitfahren in den letzten Jahren stetig entwickelt hat. Als tempofester Klassikerspezialist ist der Belgier schon seit einigen Jahren im Peloton bekannt, nun scheint er seine Qualitäten auch auf den Zeitfahrbereich auszuweiten. Mit Romain Bardet (GFC) und Arnaud Demare (GFC) hat er allerdings gleich zwei Kapitäne in der eigenen Mannschaft, sodass sich für ihn in den kommenden Tagen wenig eigene Möglichkeiten bieten dürften.
Neilson Powless (Usa) [LTK] +19“
Neilson Powless (LTK) ist auf Rang 12 der beste US-Amerikaner des Tages und damit zweitbester Fahrer seiner Mannschaft. Der Fokus des Teams liegt in dieser italienischen Woche vermutlich aber eher auf Jasper Philipsen (LTK), der für Tagessiege sorgen soll. Ein Neilson Powless (LTK) ist allerdings zäh, tempohart und durchaus auch bergfest, könnte also vielleicht für eine kleine Überraschung in der Gesamtwertung sorgen.
Søren Wærenskjold (Nor) [SOQ] +18“
Der Norweger Waerenskjold (SOQ) verpasst nur um eine Sekunde einen TopTen-Platz und muss sich am Ende des Tages mit Rang 11 begnügen. Doch auch er zeigt heute: Die Beine sind da und Waerenskjold (SOQ) ist nicht nur ein guter Zeitfahrer, sondern kann auch in den Sprints für gute Resultate sorgen und könnte somit bereits morgen seine nächste Chance bekommen.
Antonio Tiberi (Ita) [COR] +17“
Der junge Antonio Tiberi (COR) schiebt sich mit 17 Sekunden Rückstand gerade noch so in die TopTen, dürfte mit dieser Leistung aber sicherlich zufrieden sein. Mit seinen gerade einmal 22 Jahren gilt auch er als Mann für die Zukunft, der möglicherweise sogar die italienischen Hoffnungen bei einer Grand Tour erfüllen soll. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg, den Grundstein für eine gute Platzierung bei Tirreno-Adriatico hat aber auch er gelegt.
Geraint Thomas (Gbr) [COF] +16“
Platz 9 ist vielleicht sogar ein wenig für Geraint Thomas (COF), den ehemaligen Bahnspezialisten. Im Mai wird der Waliser 38 Jahre alt, aber er scheint wenig von seinen Fähigkeiten verloren zu haben und ist damit immer noch ein Anwärter für gute Platzierungen in den Rundfahrten, auch wenn er gerade am Berg vielleicht die nötige Antrittsstärke abhanden gekommen ist. Die macht er aber wohl mit Erfahrung weg, auch auf ihn wird in dieser Woche zu achten sein.
Jonathan Milan (Ita) [IPT] +14“
Der nächste Fahrer, der auch auf der Bahn schon sehr erfolgreich war: Jonathan Milan (IPT) schiebt sich mit 14“ Rückstand in die TopTen, gerade nach der starken letzten Saison dürfte auch er für morgen bei vielen Experten auf der Favoritenliste stehen. Je nach Verlauf der nächsten Tage winkt möglicherweise sogar das Führungstrikot.
Joao Almeida (Por) [TVL] +13“
Mit Joao Almeida (TVL) schiebt sich der nächste Klassementfahrer ganz vorne rein, allerdings verliert auch er 13“ auf den Tagessieger. Für den Portugiesen hätten es vermutlich noch ein paar Kilometer mehr sein dürfen, auf denen er seinen großen Motor hätte ausspielen können. Aber auch als Tages-7. hat der Vorjahreszweite einen Großteil der Kontrahenten hinter sich gelassen.
Edoardo Affini (Ita) [LTK] +12“
Ein Zeitfahren mit dem besten Lidl-Trek-Fahrer auf Rang 6, das kommt nicht oft vor. In Abwesenheit von Evenepoel (LTK) oder van Aert (LTK) sollte es heute dann Edoardo Affini (LTK) richten, der sich mit 12“ Rückstand auch ordentlich schlägt, aber nicht für einen Überraschungserfolg sorgen kann. In den nächsten Tagen werden seine Qualitäten in der Sprintanfahrt für Jasper Philipsen (LTK) gefragt sein.
Adam Yates (Gbr) [TUD] +11“
Der Brite Adam Yates (TUD) belegte im letzten Jahr Rang 8 bei dieser Rundfahrt und peilt auch in diesem Jahr sicherlich mindestens die TopTen an. Im Zeitfahren gelingt ihm diese Platzierung bereits, auf Rang 5 schlägt er sich mehr als achtbar. Sehr gute Ausgangsposition also auch für ihn, nun wird er sich in den nächsten Tagen vermutlich eher ein wenig verstecken und seinem Teamkollegen Sam Bennett (TUD) das Feld überlassen.
Jonas Vingegaard (Den) [AST] +9“
Der große Favorit dieser Rundfahrt kommt zum Auftakt nicht über Rang 4 hinaus. 9“ verliert Jonas Vingegaard (AST) auf den Tagessieger, angesichts der noch kommenden Tage ein sicherlich zu verschmerzendes Ergebnis. Mit der Rückennummer 1 auf dem Trikot kann es für ihn eigentlich kein anderes Ziel geben, als die Nachfolge seines Teamkollegen Roglic (AST) anzutreten und eine deutlich erfolgreichere Saison als 2023 einzuläuten.
Josef Cerny (Cze) [COR] +2“
Eine kleine Überraschung auf Rang 3: Josef Cerny (COR) liefert ein tolles Auftaktzeitfahren ab und schiebt sich ganz vorne rein. Nur 2“ fehlen ihm zum ganz großen Coup, aber mit diesem Ergebnis nimmt der Tscheche schon einmal den Druck vom Team. Mit Stanislaw Aniolkowski (COR) hat man einen auf der großen Bühne noch recht unbeschriebenen Sprinter dabei, der vielleicht für die nächste Überraschung sorgen kann.
Juan Ayuso (Esp) [BBH] +1“
Ebenfalls einen ganz starken Auftritt zeigt Juan Ayuso (BBH), der spanische Zeitfahrmeister! Er verpasst den Tagessieg nur um eine Sekunde, nimmt aber Vingegaard (AST) ganze acht Sekunden ab. Ein Fingerzeig für den Verlauf dieser Woche? Das wäre wohl etwas verfrüht, aber Ayuso (BBH), der Vuelta-Zweite des letzten Jahres, hat ein erstes Statement gesetzt.
Filippo Ganna (Ita) [AST]
Die Dominanz vergangener Jahre ist ein wenig verloren gegangen, aber dennoch schlägt er heute zum Auftakt von Tirreno-Adriatico mal wieder zu: Zeitfahrweltmeister Filippo Ganna (AST) sichert sich den Tagessieg und damit auch das erste Führungstrikot dieser Rundfahrt. Der knappe Vorsprung dürfte ihn nur am Rande interessieren, da es für ihn nicht um das Gesamtklassement geht. Die Frage ist höchstens: Muss der Mann in Blau bereits morgen für seine Teamkollegen arbeiten?
Damit verabschieden wir uns für heute und melden uns dann am Dienstag zur 2. Etappe wieder. Knapp 200 Kilometer sind auf dem Weg nach Follonica zu absolvieren. Dabei warten kaum topografische Schwierigkeiten auf die Fahrer, sodass von einem Massensprint auszugehen ist. Aber das haben wir in den vergangenen Jahren sehr oft gedacht, allerdings nicht immer Recht behalten...
seit 2021 - UAE Team Emirates - 47 Siege (Abu Dhabi Cyling Youth Acadamey - 7 Siege)
Willkommen zurück aus Italien, wir melden uns zum zweiten Teilstück der Fernfahrt Tirreno-Adriatico. Gestern konnte Filippo Ganna (AST) mit nur knappem Vorsprung das Auftaktzeitfahren vor Juan Ayuso (BBH) und Josef Cerny (COR) für sich entscheiden, so ist dann auch die aktuelle Rangfolge im Gesamtklassement.
Die heutige Etappe führt die Fahrer über knapp 200 Kilometer nahezu komplett nach Süden, nicht direkt an der Küste, aber man kann das Meer noch riechen. Das Tyrrhenische Meer sehen die Fahrer dann erst im Zielort Follonica, wo wir aufgrund des Profils und der Startliste wohl von einem Massensprint ausgehen dürfen.
Die 140 Fahrer, die gestern das Zeitfahren beendet haben, machen sich auch heute geschlossen auf den Weg zum Etappenziel und recht zügig kann sich eine Fünfergruppe absetzen, die bei den meisten Teams für Zufriedenheit sorgt. Einzelnen Teams ist die Gruppe vielleicht ein wenig zu groß, allerdings ist hier die Nachführallianz nicht groß genug, um dieses Quintett radikal wieder zurückzuholen.
Aufgrund der Situation hinten kann sich diese Gruppe recht schnell lösen, dann allerdings gibt es Theater: Callum Scotson (JAY) ist nicht wirklich daran interessiert, sich voll in der Gruppe einzubringen. Das bringt ihm nach und nach Sprüche und Gesten seiner Fluchtbegleiter ein und endet dann sogar in ausgedehnten Diskussionen. Der Australier lässt sich jedoch durch nichts überzeugen und muss so in den sauren Apfel beißen, als seine vier Kontrahenten beginnen, ihn zu attackieren. Zwei-, drei-, sogar viermal kann er mitgehen, dann aber verliert er entweder den nötigen Punch oder die Motivation oder beides. Die Tatsache, dass mit Unai Zubeldia (EUS) nun ein Fahrer an seinem Hinterrad klebt, der mit Pelayo Sanchez (EUS) einen Teamkollegen vorne hat und daher nun seinerseits nicht mehr mitarbeitet, gibt Scotson (JAY) wohl endgültig den Rest. Der Australier gibt sein Unterfangen aus, wenig später werden er und Zubeldia (EUS), von dem er auch nochmal einen vermutlich eher abfällig gemeinten Applaus geerntet hat, wieder vom Feld geschluckt. Damit verbleiben nur Sanchez (EUS), Malecki (COR) und Sosa (TNN) vor dem Feld, wo man sich wohl auch wundert, zwei der ehemals fünf Ausreißer schon nach so kurzer Zeit wiederzusehen.
Während im Feld vor allem Groupama-FDJ, Tudor und Lidl-Trek die Nachführarbeit organisieren, ohne dabei in großen Stress zu verfallen, nähern sich die drei Ausreißer der ersten und einzigen Bergwertungen des Tages. Bei aktuell sechs Minuten Vorsprung kann sich das Trio auch ein ausgiebiges Taktieren leisten, denn die Punkte wollen wohl alle haben. Niemand probiert es mit einem frühen Antritt und so kommt es zum Sprint, wo sich Sanchez (EUS) vor seinen beiden Fluchtgefährten durchsetzen kann. Aus dem Feld heraus duellieren sich dann noch Quinn Simmons (LTK) und Thijmen Graat (IWA) um den letzten verbliebenen Punkt, wobei der US-Amerikaner das bessere Ende für sich behält.
Die Chancen der Ausreißergruppe waren ohnehin schon nicht besonders groß, nun sinken sie noch weiter. Denn sowohl Sanchez (EUS), den wir morgen im Bergtrikot sehen werden, als auch Sosa (TNN) nehmen nach dem Sprint um die Bergpunkte die Beine hoch und lassen den Polen Malecki (COR) alleine an der Spitze des Rennens, aus einer Ausreißergruppe wird also ein einsamer Ausreißer. Tolle Aussichten natürlich für das verfolgende Hauptfeld, die bei noch gut 100 Kilometern bis zum Ziel nun nur noch einen Fahrer kontrollieren müssen.
Der Pole Malecki (COR) zieht dann vorne tapfer sein Ding durch und behauptet seinen Vorsprung noch eine Weile. Als Belohnung darf er zumindest am Zwischensprint kampflos die Punkte und Bonifikationen mitnehmen, vier Minuten hinter ihm geht es da schon härter zur Sache: Jacopo Guarnieri (IPT) zieht im Feld den Sprint für seinen Teamkollegen Milan (IPT) an, auch Philipsen (LTK) und Bennett (TUD) zeigen sich und auch ums Blaue Trikot wird es spannend, denn Filippo Ganna (AST) und Josef Cerny (COR) mischen ebenfalls kräftig mit. Gegen die Sprinter haben die beiden letztgenannten allerdings kaum Chancen und gehen leer aus, in der Gesamtwertung bleibt es so, zumindest ganz vorne, vorerst beim Alten.
Sprintwertung Canneto – Km 136.8
1. Kamil Malecki (Pol) [COR]
2. Jonathan Milan (Ita) [IPT]
3. Jasper Philipsen (Bel) [LTK]
4. Sam Bennett (Irl) [TUD]
Milan (IPT) schiebt sich also um zwei Sekunden näher an Ganna (AST) heran, hat allerdings nun immer noch 12“ Rückstand. Die Zeitbonifikation bei einem möglichen Etappensieg reicht also nicht aus, um den Zeitfahrweltmeister aus dem Blauen Trikot zu fahren, immer vorausgesetzt, es gibt keine Lücken im Ziel.
Das der Etappensieg im Sprint entschieden wird, daran verschwinden auf den folgenden Kilometern auch die letzten Zweifel: Kamil Malecki (COR) schlägt sich zwar wirklich wacker, zwölf Kilometer vor dem Ziel ist seine Flucht jedoch beendet und er wird vom Feld wieder geschluckt. Nach dem starken Auftaktzeitfahren von Cerny (COR) nun also der nächste starke Auftritt von der italienischen GS II-Mannschaft, mit Stanislaw Aniolkowski (COR) hat man zudem ja auch noch jemanden für den anstehenden Sprint dabei, der vielleicht für eine Überraschung sorgen kann.
Die Konkurrenz ist aber groß und formiert sich für den Kampf um den Etappensieg. Da ist zum einen der IPT-Zug, der natürlich Jonathan Milan (IPT) platzieren möchte. Auch Soudal für Waerenskjold (SOQ), Jayo für Matthews (JAY) und Polti-Kometa für Groves (PTK) versuchen es mit eigenen Zügen, haben dabei aber zwei Probleme: Der Israel-Zug an der Spitze des Feldes schlägt ein wirklich hohes Tempo an und das Gedränge am Hinterrad von Milan (IPT) ist wirklich enorm: Demare (GFC), Kooij (EFE), Philipsen (LTK), Bennett (TUD), de Lie (MOV), Ghirmay (COF), Ganna (AST), van Uden (TEN), Aberasturi (TNN) und Fretin (TVL) versuchen alle, das Hinterrad des großgewachsenen Italieners zu sichern. Da ist für die anderen Züge einfach auch wenig Platz, denn viele dieser Sprinter haben auch noch Teamkollegen dabei.
Auf dem letzten Kilometer kann sich Philipsen (LTK) dann im Kampf um das Hinterrad von Milan (IPT) durchsetzen, hinter ihm sitzt Olav Kooij (EFE), der aber damit auch ganz zufrieden wirkt und sich bereits seit geraumer Zeit am Hinterrad des Belgiers aufhält. Vorne können Guarnieri, Cimolai und Consonni (IPT) ihren Sprinter so recht ungestört auf die letzten Meter ziehen, 200 Meter vor dem Ziel eröffnet Milan (IPT) dann seinen Sprint und stürmt los in Richtung Ziellinie. Philipsen (LTK) und Kooij (EFE) zünden ebenfalls, dahinter kämpfen Demare (GFC), Ganna (AST), Bennett (TUD) und die weiteren Fahrer um die nächsten Plätze, können aber ganz vorne nicht mehr angreifen. Dort entscheidet sich der Etappensieg im Dreikampf mit dem besseren Ende für...
... Jasper Philipsen (LTK)! Der Belgier kann sich auf den letzten 50 Metern aus dem Windschatten von Milan (IPT) noch vorbeischieben und sichert sich hier vor dem Italiener den Etappensieg, Olav Kooij (EFE) bleibt Rang 3!
Jasper Philipsen (LTK) sichert sich den Etappensieg im Sprint
Damit sammelt Milan (LTK) zwar weitere sechs Sekunden an Zeitbonifikation und schiebt sich in der Gesamtwertung weiter nach vorne, zum Blauen Trikot von Filippo Ganna (AST) fehlen aber noch weitere sechs Sekunden. Der Italiener hat übrigens auch ganz vorne reingehalten und belegt am Ende hinter Demare (GFC), Bennett (TUD), de Lie (MOV) und Groves (PTK) den achten Rang. Hinter ihm komplettieren Sören Waerenskjold (SOQ) und Michael Matthews (JAY) die TopTen.
Damit verabschieden wir uns für heute und freuen uns schon auf die 3. Etappe. Satte 224 Kilometer stehen dann auf dem Programm, mit einem leicht bergaufführenden Finale nach Gualdo Tadino. Wer von den schnellen Männern kann da auch morgen vorne reinhalten?
Zuletzt geändert von Hermi am 14. Mär 2024, 22:15, insgesamt 1-mal geändert.
seit 2021 - UAE Team Emirates - 47 Siege (Abu Dhabi Cyling Youth Acadamey - 7 Siege)
Wir melden uns zurück aus Italien, wo uns heute das dritte Teilstück der Fernfahrt Tirreno-Adriatico erwartet. Nach dem Auftaktsieg von Filippo Ganna (AST) sicherte sich gestern Jasper Philipsen (LTK) die 2. Etappe im Massensprint und auch heute könnten die Sprinter im Finale wieder eine gewichtige Rolle spielen. Über 224 Kilometer geht es von Volterra nach Gualdo Tadino und während unterwegs ein paar Wellen zu absolvieren sind, wird es im Finale anspruchsvoller: Die einzige Bergwertung des Tages wird 16 Kilometer vor dem Ziel abgenommen, nach einer kurzen Abfahrt geht es die letzten 10 Kilometer bis zum Tagesziel stetig bergauf, wenn auch nur leicht. Vielleicht zu viel für den einen oder anderen schnellen Mann, aber das hängt natürlich auch davon ab, wie die Etappe gefahren wird.
Auch heute ist das Fahrerfeld noch komplett, 140 Starter hhaben sich in Volterra für die heutige Etappe eingefunden. Und während es gestern eine doch recht kuriose Anfangsphase gab, läuft es heute recht linear ab: Zwei Fahrer greifen nach wenigen Kilometern an, zwei weitere springen mit und damit steht das Ausreißerquartett, denn im Feld signalisieren nahezu alle Teams sehr schnell ihr Einverständnis.
Spitzengruppe
Kevin Colleoni (Ita) [Q36]
Marco Frigo (Ita) [Q36]
Alessandro Monaco (Ita) [COR]
Dario Cataldo (Ita) [TNN]
Man spricht italienisch, das kann man von dieser Ausreißergruppe definitiv behaupten. Mit Dario Cataldo (TNN) haben wir dabei einen sehr routinierten Mann vorne drin, während das Q36-Duo Colleoni (Q36) und Frigo (Q36) eher am anderen Ende der Alterstabelle zu finden ist. Und auch der 26-Jährige Monaco (COR) ist noch nicht mit der ganz großen Erfahrung ausgestattet.
Im Feld verteilt sich die Nachführarbeit, wie schon gestern, wieder auf verschiedenen Schultern, sodass man weit weg von einer Panik ist. Insgesamt sieben Teams stellen einen oder mehrere Fahrer für die Nachführarbeit ab, sodass den Ausreißern recht schnell bis zu sechs Minuten an Vorsprung zugestanden werden. Erst in der zweiten Hälfte der Etappe beginnt das Feld, den Abstand langsam zu reduzieren, hat angesichts der Kräfteverhältnisse damit zunächst aber keine Schwierigkeiten.
Der Zwischensprint des heutigen Tages interessiert in der Spitzengruppe übrigens niemanden, die Punkte und die Bonifikationen werden aller Voraussicht nach keine Rolle spielen. Wobei: Sollte die Gruppe durchkommen, hätte Marco Frigo (Q36) als 31. der Gesamtwertung mit 40“ Rückstand die größten Chancen auf das Leadertrikot. Und angesichts des Punkteschlüssels bei diesem Rennen könnte sich das Quartett mit einer erfolgreichen Flucht heute auch schon ein dickes Konto in der Punktewertung verschaffen. Aber entweder glauben sie vorne selber nicht an ein Durchkommen oder sie konzentrieren sich lieber darauf, den Vorsprung so lange wie möglich zu verteidigen.
Sprintwertung Sant'Arcangelo – Km 141
1. Kevin Colleoni (Ita) [Q36]
2. Marco Frigo (Ita) [Q36]
3. Dario Cataldo (Ita) [TNN]
4. Alessandro Monaco (Ita) [COR]
Nach und nach nähern sich die Fahrer dem Finale dieser Etappe, die Ausreißergruppe darf nach 200 gefahrenen Kilometern auch den Anstieg zur einzigen Bergwertung des Tages noch mit knapp anderthalb Minuten Vorsprung in Angriff nehmen. Bei 5,9 Kilometern und einer Durchschnittssteigung von 3,6% sicherlich kein Anstieg, vor dem man sich fürchten muss, vielleicht aber für den einen oder anderen Sprinter schon ein wenig viel. Die Ausreißergruppe fällt auf jeden Fall hier schon auseinander, Frigo (Q36) und Cataldo (TNN) können sich von ihren beiden Begleitern lösen und kommen mit noch 30 Sekunden Vorsprung auf das Feld über die Kuppe. Auch die beiden ehemaligen Begleiter retten sich noch kurz vor dem Peloton, wo es folglich keine Punkte mehr zu holen gibt.
Bergwertung Casacastalda – Km 208.3
1. Marco Frigo (Ita) [Q36]
2. Dario Cataldo (Ita) [TNN]
3. Alessandro Monaco (Ita) [COR]
4. Kevin Colleoni (Ita) [Q36]
Damit liegen Marco Frigo (Q36) und Pelayo Sanchez (EUS), der aktuelle Träger des Bergtrikots, nun punktgleich an der Spitze dieses Klassements. Über die Vergabe für morgen wird daher das Gesamtklassement entscheiden, ein kleiner Nebenschauplatz des heutigen Etappenfinals ist also schon einmal eröffnet.
Im Peloton haben übrigens Astana mit Rota (AST) und Teuns (AST) sowie Jayco mit Russo (JAY) und van Rooy (JAY) den Anstieg genutzt, um das Tempo zu erhöhen. Mehr als ein paar Helfer haben sie damit hinten aber nicht aus dem Feld rausfahren können, viele Sprinter haben hier auch frühzeitig Gefahr gewittert und sich von ihren Teamkollegen vorne reinfahren lassen. Es sieht also so aus, als würden wir auch heute einen Tagessieger im Massensprint finden, denn fünf Kilometer vor dem Ziel werden mit Cataldo (TNN) und Frigo (Q36) auch die letzten beiden Ausreißer gestellt.
Somit bleibt das Finale auch heute wieder den Männern mit den schnellen Beinen überlassen. Zwar gibt es einige Fahrer, die sich vielleicht für eine Attacke bereit halten und liebend gerne jemandem hinterherstiefeln würden, aber selber trauen tut sich dann doch niemand. So ist es wie schon gestern die Mannschaft Israel-Premiertech, die den Sprint für Jonathan Milan (IPT) lancieren möchte, was erneut ein großes Gedränge an dessen Hinterrad hervorruft. Dort kann sich schließlich Demare (GFC) vor Kooij (EFE) und Matthews (JAY) durchsetzen, während es der gestrige Tagessieger Philipsen (LTK) heute mit einem eigenen kleinen Zug versucht. Auch Soudal für Waerenskjold (SOQ), Movistar für de Lie (MOV) und Astana für Ganna (AST) probieren es, haben im engen Finale aber Schwierigkeiten, die entscheidenden Positionen gutzumachen. So kommt Consonni (IPT) ganz vorne recht ungestört als Erstes durch die letzte Kurve und kann seinen Kapitän von der Pole Position aus auf die Zielgerade schicken. Milan (IPT) stürmt dann auch sogleich los, Demare (GFC), Kooij (EFE) und Matthews (JAY) dahinter, alle anderen sind heute geschlagen und der Tagessieg geht an...
... Jonathan Milan (IPT)! Souverän vollendet der Italiener die Vorarbeit seiner Teamkollegen und holt sich hier nicht nur den Tagessieg, sondern übernimmt dank der Zeitbonifikationen auch das Leadertrikot dieser Rundfahrt.
Jonathan Milan (IPT) sichert sich die 2. Etappe und das blaue Führungstrikot
Dahinter kann sich Olav Kooij (EFE) noch an Demare (GFC) vorbei auf Rang 2 schieben, Michael Matthews (JAY) bleibt nur Rang 4. Auch Jasper Philipsen (LTK) dürfte mit Rang 5 heute nicht zufrieden sein, dahinter vollenden Girmay (COF), de Lie (MOV), Bettiol (BBH), Garcia (EUS) und Groves (PTK) die TopTen.
Etwas weiter hinten sehen wir dann auch schon die ersten Klassementfahrer, die aus Angst vor Lücken vorne reingehalten haben. Da Fahrer wie Sam Bennett (TUD) heute aufgrund der ansteigenden letzten Kilometer nicht mehr ganz vorne reinhalten konnten, gibt es da sogar Top20-Platzierungen, auf den ersten Blick habe ich aber keine Lücken im vorderen Teil des Feldes erkennen können.
So oder so geht das Führungstrikot dieser Fernfahrt aber auf Jonathan Milan (IPT) über, der nun vor Filippo Ganna (AST) in Front liegen sollte. Morgen wartet dann gleich die nächste Etappe mit einem nicht ganz einfachen Finale auf uns, dazu steht in der ersten Hälfte der Etappe mit dem Valico di Casteluccio ein fast 17 Kilometer langer Ansteig auf die Fahrer, der sicherlich auch nicht nach dem Geschmack aller Sprinter sein dürfte. Bis dahin!
seit 2021 - UAE Team Emirates - 47 Siege (Abu Dhabi Cyling Youth Acadamey - 7 Siege)
Neuer Tag, neues Glück: Etappe 4 bei Tirreno-Adriatico steht auf dem Programm, es geht über 208 Kilometer von Arrone nach Giulianova. Und nach zuletzt zwei Sprintetappen könnten heute eher die Puncheure gefragt sein: Zunächst steht mit dem Valico di Castelluccio ein gut 17 Kilometer langer Anstieg auf dem Programm, von dessen Gipfel es allerdings noch 140 Kilometer bis zum Ziel sind. Aber auch im Finale wird es topografisch anspruchsvoll, denn nach der ersten Zielpassage geht es noch einmal Mosciano Sant'Angelo, wo der Zwischensprint des Tages ausgefahren wird, und auch die letzten knapp zwei Kilometer bis zum Zielstrich führen bergauf. Nicht steil, aber auch heute wird sich die Frage zu stellen sein, ob die schnellen Leute die Höhenmeter in den Beinen verkraften können.
Nach seinem gestrigen Etappensieg erleben wir heute Jonathan Milan (IPT) im Blauen Trikot des Gesamtführenden, das er Filippo Ganna (AST), Auftaktsieger im Zeitfahren, abgenommen hat. Das Trikot des Punktbesten darf heute stellvertretend Jasper Philipsen (LTK) tragen, womit wir die drei bisherigen Etappensieger beisammen hätten. Der Vollständigkeit halber: Weiß ist, ebenso nur stellvertretend für Milan (IPT), bei Juan Ayuso (BBH), das Bergtrikot wurde gestern von Marco Frigo (Q36) erobert.
Auf geht’s ins Rennen: Nur noch 139 Teilnehmer, nachdem gestern Warre Vangheluwe (TBV) das Ziel nicht erreicht hat. Und wie schon in den letzten Tagen machen sich direkt nach dem Start einige Fahrer aus dem Staub und wie schon in den letzten Tagen gibt es auch heute wieder ein paar Teams, die mit dieser Gruppenkonstellation, speziell der Größe, nicht einverstanden sind. Das Problem: Es sind nicht genug heute, die hinten diese Gruppe mit letztem Nachdruck gleich zu Etappenbeginn wieder zurückholen wollen. So haben wir nach 20 gefahrenen Kilometern eine große und auch namhaft besetzte Ausreißergruppe vor dem Feld, die richtig gut läuft.
Neun Fahrer also vorne und hinten sind es nur Israel, Soudal und Visma, die mit ihren Helfern hinterher fahren. Da die aber teilweise in den letzten Tagen auch schon viel Arbeit geleistet haben und vorne die gemeinsamen Interessen einen guten Zug in die Gruppe bringen, kann sich die Gruppe langsam lösen. Eine Minute, zwei Minuten, drei Minuten, langsam aber stetig zieht die Gruppe davon.
Im langen Anstieg zu Valico die Castelluccio steigt hinten dann auch Jayo-AlUla mit zwei Fahrern ins Tempo ein, doch auch diese beiden haben das Rennen gestern im Finale bereits schwer gemacht und können den Abstand nur bedingt reduzieren. Vorne geht es derweil um die Bergpunkte, die sich Sanchez (EUS) vor Dinham (TNN) ersprinten kann. Dahinter schiebt sich Simmons (LTK) noch als Dritter über den Strich, der letzte Punkt geht an Herrada (MOV).
Bergwertung Valico di Castelluccio – Km 70.3
1. Pelayo Sánchez (Esp) [EUS]
2. Matthew Dinham (Aus) [TNN]
3. Quinn Simmons (Usa) [LTK]
4. Jesús Herrada (Esp) [MOV]
Mit drei Minuten Rückstand kommt das Feld über die Kuppe, aber nach einer kurzen Gegensteigung geht es nun fast doppelt so lange bergab, wie die Strecke vorher bergauf geführt hat. Und die neun Spitzenreiter harmonieren weiter prächtig, anders als am zweiten Tag hat sich auch niemand nach der Bergwertung ins Feld zurückfallen lassen. Hier wittern scheinbar alle, dass die Chance auf den Tagessieg da ist.
Im Feld sind es weiterhin die gleichen Teams, die das Tempo machen: Israel mit dem Gesamtführenden Milan (IPT), Soudal, Polti-Kometa, Cofidis und auch Groupama-FDJ, obwohl die mit Jasper Stuyven (GFC) ja nicht nur einfach jemanden vorne dabei haben, sondern auch noch den bestplatzierten Fahrer der Ausreißergruppe stellen. Offenbar rechnen sie Arnaud Demare (GFC) größere Chancen zu, denn Stuyven (GFC) hat vorne noch nicht freie Fahrt bekommen und lässt immer wieder mal eine Führung aus. Dazu haben auch Teams wie Astana und Burgos hinten ein Auge auf den Abstand, obwohl auch sie mit einem Fahrer vorne dabei sind; offenbar möchte man hier die Hoffnungen auf den Gesamtsieg nicht völlig einer doch recht unberechenbaren Ausreißergruppe überlassen. Denn natürlich haben wir starke Fahrer vorne, einen wirklichen Kletterspezialisten, der seinen Fluchtgefährten auf diesem Terrain deutlich überlegen ist, sehe ich vorne nicht wirklich.
Vorne harmoniert die Gruppe weiterhin und der Etappensieg gerät mehr und mehr in Reichweite, allerdings will auch noch niemand All-Out fahren. Der Abstand zum Feld schmilzt daher ein wenig, bis zur ersten Zielpassage gut 20 Kilometer vor dem Ziel ist der Rückstand auf zwei Minuten gesunken. Aber diese neun Fahrer da vorne, die machen schon einen guten Eindruck und sie wittern ihre Chance, ich lege mich fest: Die lassen sich das heute nicht mehr nehmen!
Auf der Schlussrunde muss nun erst einmal wieder ein wenig geklettert werden, wobei es das eigentlich zu hart beschreibt. Die Straße führt bergauf bis zum Zwischensprint 14 Kilometer vor dem Ziel, doch nur die letzten zwei, drei Kilometer hier sind ein wenig steiler. Diese Passage nutzt Quinn Simmons (LTK), um in die Offensive zu gehen, Jasper Stuyven (GFC), der sich bisher ja eher zurückgehalten hat, ist sofort dabei. Auch Alberto Bettiol (BBH) ist aufmerksam mitgegangen, die anderen haben eine Lücke und müssen nun erst einmal arbeiten. Während der Italiener auch als Erstes den Zwischensprint passiert, läuft diese neue Konstellation nicht so gut wie die der Verfolger, sodass kurz nach der Wertung vorne wieder alles zusammenrollt.
Im Feld wird weiter gearbeitet, doch da vorne nun der Kampf um den Etappensieg begonnen hat, sind es für die Ausreißer immer noch anderthalb Minuten auf das Feld. Nun geht es bis zwei Kilometer vor dem Ziel quasi immer leicht bergab, der Etappensieg wird definitiv vorne entschieden heute!
Vorerst folgen auch keine weiteren Attacken, so geht es geschlossen auf die letzten bergan führenden Kilometer. Dort beginnt ein wenig das Belauern und sofort kommt der Antritt von Jesus Herrada (MOV)! Guter Moment für den Spanier, hinten schaut man sich an und die Lücke ist sofort da. Ein kurzer Blick über die Schulter genügt, Herrada (MOV) zieht durch und ergreift diese Gelegenheit mit beiden Händen bzw. Beinen. Dahinter übernimmt Kwiatkowski (COR) zunächst die Verantwortung, auch Bettiol (BBH), Asgreen (AST) und Simmons (LTK) ziehen an, aber niemand scheint dem Anderen noch so ganz zu trauen. Herrada (MOV) profitiert natürlich von dieser Situation, die er selbst ausgelöst hat und nimmt die letzten engen Kurven mit ein paar Sekunden Vorsprung. Dahinter haben sie den Spanier in Sichtweite, Bettiol (BBH) eröffnet als Erstes und probiert es mit einem langen Sprint...
... doch er kann den Spanier nicht mehr erreichen! Herrada (MOV) blickt sich ein letztes Mal um und kann sich aufrichten, er holt sich hier die 4. Etappe von Tirreno-Adriatico!
Mit ein paar Sekunden Rückstand führt dann Jasper Stuyven (GFC) die Verfolger über den Zielstrich und ärgert sich, dass sie Herrada (MOV) auf den letzten Kilometern haben entwischen lassen. Dahinter dann Bettiol (BBH) auf Rang 3, Sanchez (EUS) und Kwiatkowski (COR) habe ich dann gesehen und dann gingen schon die Lücken zu den weiteren Mitgliedern der Ausreißergruppe auf.
Jesús Herrada (MOV) bringt den Vorsprung nach Hause und sichert sich den Tagessieg
Nun warten wir natürlich auf das Feld. Dort halten sich die Klassementfavoriten zurück, keine Attacken mehr, stattdessen dürfen sich erneut die Sprinter zeigen. Biniam Girmay (COF) wird heute gut lanciert von seinen Teamkollegen, der Eritreer wird auf den letzten Metern allerdings noch von Michael Matthews (JAY) abgesprintet, der direkt an seinem Hinterrad saß. Damit sollte der Australier den 10. Platz belegen, mit einem Rückstand von 1'17“ führt er das Feld über die Linie. Wenn ich nichts übersehen habe, sollte damit Jasper Stuyven (GFC) das Blaue Trikot übernehmen. Ob der Vorsprung allerdings ausreicht, um das Trikot gleich morgen über den Anstieg nach San Giacomo zu verteidigen, werden wir sehen.
Wir verabschieden uns auf jeden Fall von Ihnen. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und wir sehen uns morgen zur 5. Etappe wieder.
seit 2021 - UAE Team Emirates - 47 Siege (Abu Dhabi Cyling Youth Acadamey - 7 Siege)
5. Etappe Torricella Sicura > Valle Castellana 144.89 Km
Es wird ernst: Die erste von zwei vermutlich entscheidenden Bergetappen der diesjährigen Austragung von Tirreno-Adriatico steht an und auch wenn die morgige mit der Bergankunft am Monte Petrano von den Experten als schwieriger eingestuft wird, müssen die Klassementfahrer heute wachsam sein. Denn mit dem aus den Mitte der 2000er-Jahren mehrfach gefahrenen San Giacomo-Anstiegs (2006 etwa gewann ein gewisser Gilberto Simoni die dortige Bergankunft) wartet ein schwerer Brocken auf die Fahrer, von dessen Gipfel es nur noch 24 Kilometer bis zum Ziel sind, zwei Drittel davon bergab.
Gestern haben ein paar Teams entweder geschlafen oder vielleicht einfach nicht mehr die nötigen Beine gehabt, denn eine neun Fahrer starke Spitzengruppe hat sich früh im Rennen abgesetzt und ihren Vorsprung bis zum Ziel verteidigen können. Dort sicherte sich Jesus Herrada (MOV) den Tagessieg, Jasper Stuyven (GFC) konnte das Blaue Trikot des Gesamtführenden übernehmen. Der Belgier hat in den letzten Jahren sein vielfältiges Talent mehrfach unter Beweis gestellt, Klettern gehört aber nicht gerade zu seinen Kernkompetenzen. Dementsprechend dürfte es für ihn heute ein sehr hartes Stück Arbeit werden, wenn er dieses Trikot auch morgen noch auf seinen Schultern tragen möchte, denn der Abstand zu Fahrern wie Ayuso (BBH) oder Vingegaard (AST) beträgt nur etwas mehr als eine Minute.
Und damit ab ins Rennen und in eine vergleichsweise kurze Etappe, denn an den letzten beiden Tagen befanden wir uns jeweils jenseits der 200-Kilometer-Marke und auf der 2. Etappe mit 199,5 Kilometern nur knapp darunter. Heute „nur“ 145 Kilometer auf dem Programm, dafür deutlich mehr Höhenmeter. Was da jetzt einfacher ist, sollte jeder Fahrer und Fan für sich selbst entscheiden.
Auch heute versuchen einige Fahrer wieder, sich früh vom Feld abzusetzen. Aber entweder haben die Teams aus der Situation gestern gelernt, andererseits sind es heute natürlich nicht die Sprinterteams, die die Verantwortung des Rennens tragen. Eine große Gruppe möchte man jedenfalls heute nicht wieder ziehen lassen, so sind es schlussendlich fünf Fahrer, die sich absetzen können. Weitere Versuche nachzusetzen, wie etwa von Kenneth van Rooy (JAY), Gorka Izagirre (EUS) oder Samuele Zoccarato (IPT) werden vom Hauptfeld dann jedoch unterbunden.
Farbenprächtig geht es vorne zu: Mit Jonathan Milan (IPT) ist der Führende der Punktewertung heute sehr offensiv unterwegs und möchte mutmaßlich am Zwischensprint sein Punktekonto weiter aufstocken. Auch der Mann in Grün, Pelayo Sanchez (EUS), seines Zeichens Führender in der Bergwertung ist mit dabei, mit Ivan Sosa (TNN) zudem ein alter Bekannter von der 2. Etappe, wo sich beide bereits im Duell um Punkte duelliert haben. Der Spanier hat seitdem fleißig punkten können, jedoch sicherlich noch die gestrige Flucht in den Beinen. Vorteil also für den Kolumbianer?
Jonathan Milan (IPT) ist als Achter der Gesamtwertung übrigens der mit Abstand bestplatzierte Fahrer in der Ausreißergruppe, dürfte aber den Teams der Klassementfahrer hinten keine Schweißperlen auf die Stirn treiben. Für den großgewachsenen Sprinter dürfte der San Giacomo-Anstieg zu schwer sein, das wird vermutlich auch dem Italiener selbst klar sein. Andererseits: Kennt jemand den Namen Eros Poli? Der 1,94 Meter große Landsmann von Milan (IPT) wagte sich 1994 als Einziger auf der 15. Etappe der Tour de France in die Offensive. Bei großer Hitze war die Etappe nach Carpentras quasi eine Flachetappe, kurz vor dem Ziel stand jedoch der berüchtige Mont Ventoux auf dem Programm. Und Poli hatte seine Mathe-Aufgaben gemacht: Vor einem zunächst völlig desinteressierten Feld zog der Italiener Minute um Minute davon und kam mit 20 Minuten Vorsprung zum Fuß des Anstiegs. Dort verlor er zwar fast eine Minute pro Kilometer auf die Kletterer wie Indurain, Pantani, Virenque und Ugrumov, rettete sich aber noch mit mehr als drei Minuten Vorsprung als Solist ins Ziel. Sollte Jonathan Milan (IPT) heute Ähnliches gelingen, würde ich auf jeden Fall meinen Hut ziehen. Allerdings hat er ja jetzt bereits Fluchtgefährten an seiner Seite und dürfte gegen eine Bergziege wie Ivan Sosa (TNN) keine Chance haben.
Ich kann Ihnen so viel von der Vergangenheit erzählen, da im Rennen recht wenig passiert. Bis zur ersten Bergwertung des Tages nach etwas mehr als einem Drittel der Renndistanz kann sich die Ausreißergruppe auf vier Minuten absetzen, dort gibt es dann den erwarteten Sprint um die Punkte. Sanchez (EUS) möchte sein Konto natürlich aufstocken, doch dem Spanier fehlt heute der nötige Punch, Sosa (TNN) und auch Callum Scotson (JAY) lassen den Spanier auf den letzten Metern stehen. Der Australier hat sogar die schnelleren Beine als Sosa (TNN) und sichert sich hier die fünf Zähler.
Kurzer Live-Blick auf die Bergwertung: Sanchez (EUS) baut seine Führung in dieser Sonderwertung aus und hat nun 12 Zähler auf seinem Konto, allerdings gibt es sowohl am San Giacomo heute wie auch am Monte Petrano morgen jeweils 15 Zähler für den ersten Fahrer. Und der Spanier sah gerade nicht so aus, als würden da heute noch viele Punkte dazukommen.
Nächster Punkt auf der Tagesordnung der Ausreißergruppe ist dann der Zwischensprint in Campli. Nach dem kurzen Ausflug zur Tour 1994 gehen wir nun nicht so weit zurück, denn 2006 war Campli zuletzt Etappenstart beim Tirreno, Erik Zabel gewann den Sprint der Abschlussetappe in San Benedetto del Tronto. Ich könnte mir vorstellen, das mancher Fahrer auch jetzt gerne schon in diese Richtung abbiegen würde, dort geht es allerdings erst auf der abschließenden 7. Etappe hin.
Im Campli des Jahres 2024 kann sich Jonathan Milan (IPT) problemlos den Zwischensprint sichern, genau wie Sanchez (EUS) vorhin baut er die Führung im Kampf um das Trikot auf seinen Schultern vorerst aus. Auch in der Gesamtwertung schiebt er sich um drei Sekunden näher an Jasper Stuyven (GFC) heran, das dürfte aber kaum von Belang werden, denn direkt nach der Sprintwertung erhält jeder seiner vier Begleiter noch einen freundlichen Klaps auf den Rücken, dann nimmt der Italiener die Beine hoch und dürfte sich fortan auf das Zeitlimit des Tages konzentrieren.
Sprintwertung Campli – Km 89.1
1. Jonathan Milan (Ita) [IPT]
2. Iván Sosa (Col) [TNN]
3. Matteo Fabbro (Ita) [COR]
4. Callum Scotson (Aus) [JAY]
Auch für die verbliebenen vier Ausreißer an der Spitze sieht es nicht sonderlich gut aus, denn im Feld haben verschiedene Teams bereits frühzeitig ernsthaft Verfolgung aufgenommen. Astana, Tudor, EF Education, Burgos-BH, Groupama-FDJ und Soudal haben schon den ganzen Tag über mehrere Fahrer für die Nachführarbeit abgestellt und können so den Abstand zur Ausreißergruppe am Fuße des Anstiegs auf eine Minute reduzieren. In den Anstieg hinein beweist Sanchez (EUS) einmal mehr, dass er heute nicht mehr der Frischeste ist und verliert gemeinsam mit Fabbro (COR) früh den Anschluss. Sosa (TNN) und Callum Scotson (JAY) damit alleine vorne, nach knapp zwei Kilometern lässt der Kolumbianer aber auch den Australier stehen und liegt fortan alleine an der Spitze des Rennens.
12 Kilometer bergauf also nun für das Feld, wobei die letzten drei Kilometer des Anstiegs aufgrund ihrer Steigungsprozente vielleicht nicht mehr unbedingt dafür geeignet sind, große Abstände zu generieren. Aber warum solange warten? Unten rein hat sich Paul Double (TUD) kurz an die Spitze gesetzt, wird aber recht schnell von Lorenzo Rota (AST) verdrängt, der das Tempo hochschraubt. Etwa neun Kilometer vor dem Gipfel übergibt er dann an seinen Teamkollegen Kruijswijk (AST), der auf den wacker kämpfenden Sosa (TNN) noch 40“ gutzumachen hat. Nach zwei Kilometern ist auch Kruijswijk (AST) fertig, mit Attila Valter (BBH) übernimmt ein Fahrer aus dem Team von Juan Ayuso (BBH) das Tempo. Auch der Ungar schraubt ordentlich an der Pace und siebt das Feld aus, zudem bringt er Ivan Sosa (TNN) bis auf Sichtweite an die Gruppe heran. Und auch für Jasper Stuyven (GFC) wird das Tempo im Feld nun zu hoch, der Belgier muss am Ende der Gruppe reißen lassen. Mit Geraint Thomas (COF) hat er aber einen großen Namen an seiner Seite und muss sich für seine Leistung sicherlich nicht schämen. Von Fahrern wie Bettiol (BBH), Asgreen (AST), Kwiatkowski (COR), Herrada (MOV), Simmons (LTK) und Dinham (TNN), die sich durch die gestrige Flucht im Klassement nach vorne gefahren haben, ist ebenfalls nichts zu sehen, das Blaue Trikot dürfte also an einen der großen Favoriten übergehen, wenn nicht noch etwas ganz Außergewöhnliches passiert.
Sechs Kilometer vor dem Gipfel übernimmt Dylan Teuns (AST) die Pace und zieht aus dem Sattel gehend noch einmal richtig am Horn. Der Belgier holt Ivan Sosa (TNN) endgültig zurück und reduziert die Favoritengruppe auf etwa 20 Fahrer, wobei Fahrer wie Almeida (TVL), Pidcock (COF) und Caruso (Q36) schon ziemlich angeschlagen am Ende der Gruppe hängen. Teuns (AST) fährt sich vorne für seinen Kapitän die Lunge aus dem Leib, dann kommt das, worauf fast alle gewartet haben: Antritt von Jonas Vingegaard (AST)! Der Däne sprintet los und zieht die Favoritengruppe sofort in die Länge, Lücken gehen direkt auf. Ayuso (BBH) klemmt sich am längsten fest, muss nach einigen Metern am Hinterrad aber auch zurückstecken und damit ist Vingegaard (AST) alleine unterwegs. Kurzer Blick über die Schulter, dann fasst der Däne den Lenker noch fester und zieht durch.
Hinter Vingegaard (AST) hat es die Favoritengruppe ziemlich zerlegt, Ayuso (BBH) hat Begleitung bekommen von Ben O'Connor (PTK) und Adam Yates (TUD). Das Trio spannt nun zusammen, etwas weiter zurück findet sich die nächste Gruppe mit Ciccone (IPT), Mas (MOV), Bardet (GFC), Paret-Peintre (TEN), Jorgenson (EFE) und Bernal (TNN). Auch dahinter sind weitere Fahrer unterwegs, die Abstände werden aber tendenziell eher größer als kleiner auf den nächsten Kilometern.
Vorne zieht der Däne das recht unbekümmert durch und zieht es überhaupt nicht in Erwägung, eventuell auf seine Verfolger zu warten, um auf den noch folgenden Kilometern bis zum Ziel nicht allein unterwegs zu sein. Denn vom Gipfel, den Vingegaard (AST) schon mit 45“ Vorsprung auf die Verfolger passiert, sind es ja noch 24 Kilometer bis zum Tagesziel. Die nächste Gruppe, die von Bardet (GFC) über den Gipfel geführt wird, hat bereits 1'15“ Rückstand auf Vingegaard (AST), liegt also noch einmal 30“ hinter dem Verfolgertrio.
Bergwertung San Giacomo – Km 121.3
1. Jonas Vingegaard (Den) [AST]
2. Ben O'Connor (Aus) [PTK]
3. Adam Yates (Gbr) [TUD]
4. Juan Ayuso (Esp) [BBH]
5. Romain Bardet (Fra) [GFC]
6. Giulio Ciccone (Ita) [IPT]
7. Matteo Jorgenson (Usa) [EFE]
Nun also die Abfahrt, die gerade in dieser Jahreszeit nicht einfach zu fahren ist. Abgesehen von ein paar kritischen Momenten, wo die Fahrlinie in den Kurven vielleicht nicht ganz optimal aussieht, gibt es aber keine Unfälle, aber es kann ja auch nicht jeder ein Paolo Savoldelli oder Samuel Sanchez sein. Und schon befinden sich die Fahrer auf den letzten 10 Kilometern nach Valle Castellana, die zwar stetig leicht bergauf führen, aber nicht mit den anspruchsvollen Kilometern am San Giacomo zu vergleichen sind.
Und obwohl das Verfolgertrio mit Ayuso (BBH), O'Connor (PTK) und Yates (TUD) weiterhin gut zusammenarbeitet, kann sich Jonas Vingegaard (AST) vorne nicht nur behaupten, sondern sogar Sekunde um Sekunde weiter absetzen. Auch zur Gruppe wächst der Abstand Stück für Stück an, so zementieren sich die Gruppenkonstellationen.
Angesichts seines Vorsprung könnte sich Jonas Vingegaard (AST) sicherlich schon einige Meter vor dem Ziel aufrichten und seinen Sieg bejubeln, doch der Däne zieht bis kurz vor der Linie durch. Erst dann streckt er die Arme aus...
... und freut sich über den Sieg auf der 5. Etappe. Klare Sache für Vingegaard (AST), der nach der verkorksten Vorsaison in diesem Jahr wieder ganz vorne angreifen will und hier ein Statement setzt.
Etappensieg und Leadertrikot: Jonas Vingegaard (AST) mit dem Doppelschlag auf Etappe 5
Mit fast einer Minute Rückstand kommt das Verfolgertrio zum Ziel. Dort verzichtet man auf großes Taktieren und konzentriert sich eher darauf, den Vorsprung auf die nächsten Fahrer mitzunehmen. Dennoch geht es hier noch um Bonussekunden, dementsprechend gibt es einen Sprint bis zur Linie, den Ayuso (BBH) vor Yates (TUD) und O'Connor (PTK) für sich entscheiden kann. Mit etwas mehr als anderthalb Minuten bringt Matteo Jorgenson (EFE) dann die nächste Gruppe mit Bardet (GFC), Paret-Peintre (TEN), Ciccone (IPT), Mas (MOV) und Bernal (TNN) ins Ziel.
Während nach und nach weitere Gruppen ins Ziel kommen, dauert es bis zur Ankunft von Jasper Stuyven (GFC) über fünf Minuten. Die Zuschauer im Zielbereich applaudieren ihm noch einmal zu und der Belgier bedankt sich für die Unterstützung der Fans, dennoch muss er sein Blaues Trikot nach nur einem Tag wieder abgeben und an Vingegaard (AST) weiterreichen.
Morgen dürfte dann die Entscheidung im Kampf um den Gesamtsieg fallen. Jonas Vinegaard (AST) hat heute eindrucksvoll bewiesen, warum er der Favorit auf den Dreizack ist, aber die anderen Fahrer werden sich sicherlich nicht einfach so geschlagen geben. Und das man sich auch mal verzocken kann, dürfte ja nicht zuletzt gestern auch jeder gemerkt haben. Von daher erwarten wir auch morgen noch einmal eine spannende Etappe, die mit der Bergankunft am Monte Petrano endet. Bis dahin!
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6. Etappe Sassoferrato > Cagli (Monte Petrano) 180.60 Km
Willkommen zur Entscheidung bei der diesjährigen Austragung von Tirreno-Adriatico! Angesichts der morgen noch anstehenden Flachetappe dürfte sich das Gesamtklassement bei der heutigen Bergankunft am Monte Petrano entscheiden, zumal Jonas Vingegaard (AST) mit seinem gestrigen Etappensieg wenig Zweifel gelassen hat, dass der Sieg bei diesem Rennen nur über ihn gehen wird. Mit 52“ Vorsprung auf Juan Ayuso (BBH) geht er auf diese Etappe, alle anderen Fahrer liegen bereits über eine Minute zurück. Neben der Führung im Gesamtklassement hat sich Vingegaard (AST) gestern übrigens auch das Bergtrikot geholt und bei einem nicht ausgeschlossenen weiteren Etappensieg heute würde auch das Punktetrikot in Reichweite rücken, wobei die Sprinter da mutmaßlich zum morgigen Abschluss ja noch einmal zurückschlagen können.
180 Kilometer heute also, am Ende geht es die letzten zehn Kilometer hinauf zum Monte Petrano. Und auch diese Ankunft ist natürlich aus der Vergangenheit bekannt, 2009 gewann hier Ezequiel Mosquera die 16. Etappe des Giro im Duell mit Franco Pellizotti. Beide spielen hier heute keine Rolle mehr, dafür aber noch ein anderer: Robert Gesink (TVL) war damals schon mit dabei und belegte in der Endabrechnung des Giro den sechsten Platz, gut fünf Minuten hinter dem Sieger Denis Menchov. Aller Voraussicht nach wird Gesink (TVL) an diese Leistung nun, immerhin 15 Jahre später, nicht mehr herankommen, aber vielleicht kommen bei ihm zumindest noch ein paar Erinnerungen hoch.
Ab ins Rennen, wo sich nach dem gestrigen Ausscheiden von Battistella (TBV), Bonnet (TBV) und Gudmestad (SOQ) nur noch 136 Fahrer auf den Weg zum heutigen Tagesziel machen. Bei Bahrain-Victorious scheint es aber diese Woche nicht sehr gut zu laufen, die Mannschaft fährt auffällig unauffällig und verliert heute nach wenigen Kilometern mit Corbin Strong (TBV) und Quinten Hermans (TBV) gleich die nächsten Fahrer. Vielleicht eine Lebensmittelvergiftung? Vielleicht können wir darüber im weiteren Verlauf noch Klarheit schaffen.
Die Anfangsphase der heutigen sechsten Etappe war dann sehr hektisch. Verschiedene Fahrer wollten sich früh vom Feld lösen, andere Teams wollten die Gruppe eher klein halten und wiederum weitere Mannschaften hatten nur ein Auge aufs Gesamtklassement geworfen. So wurden etwa frühe Fluchtversuche von Cristian Rodriguez (MOV) oder Damiano Caruso (Q36) rigoros unterbunden und auch Callum Scotson (JAY) musste nach einem erfolglosen Versuch einsehen, dass die Gruppe des Tages heute ohne ihn davonziehen würde; beim Australier waren nach der gestrigen Flucht die Beine wohl einfach nicht mehr frisch genug, um in dieser schnellen Anfangsphase die nötigen PS in die Pedale zu bringen. Dennoch war es, wie schon am vierten Tag dieser Rundfahrt, eine große Gruppe, die sich zum Leidwesen einiger verfolgenden Teams absetzen konnte.
Nach neun Fahrern an Tag 4 heute also sogar zwölf Fahrer in der Flucht und mit Jesus Herrada (MOV) ein alter Bekannter, denn der Spanier hatte eben jene Etappe vor zwei Tagen aus der großen Fluchtgruppe heraus für sich entscheiden können. Auch Quinn Simmons (LTK) war dort mit dabei und belegte am Ende den 6. Rang, heute hat er mit Neilson Powless (LTK) sogar noch einen Teamkollegen an seiner Seite. Und dieser Powless (LTK) ist auf Rang 28 mit einem Rückstand von 5'32“ auch der bestplatzierte Fahrer in der Gruppe, wobei Lemmen (TVL/ +5'54“), Formolo (Q36/ +6'09“) und Valter (BBH/ +6'10“) in der Gesamtwertung direkt auf den folgenden Plätzen rangieren.
Im Hauptfeld übernehmen hauptsächlich bekannte Teams die Verfolgung: Astana hat als Team des Gesamtführenden Vingegaard (AST) natürlich die Haupt-Verantwortung für das Rennen, aber auch EF Education und Novo Nordisk schalten sich im Hauptfeld mit ein. Aufgrund des eben genannten Quartetts haben auch Polti, Tudor und Burgos ein Auge auf den Abstand und wollen ihre Kapitäne nicht zu sehr in Bedrängnis bringen und auch Stefan Bissegger (SOQ) schaltet sich im Verlauf der Etappe in die Nachführarbeit ein. Alle diese Interessen sorgen dafür, dass der Abstand zwischen Hauptfeld und Ausreißergruppe nie mehr als vier Minuten beträgt.
An der ersten Bergwertung nach 67 Kilometern kann sich dann Quinn Simmons (LTK) die Punkte recht problemlos sichern, einzig Zoccarato (IPT) hat noch ein wages Interesse an den Punkten, zieht aber gar keinen richtigen Sprint an.
Bergwertung La Forchetta – Km 67.4
1. Quinn Simmons (Usa) [LTK]
2. Samuele Zoccarato (Ita) [IPT]
3. Kevin Colleoni (Ita) [Q36]
4. Alessandro Covi (Ita) [TVL]
In der Bergwertung schiebt sich Simmons (LTK) damit auf Rang 4 und liegt noch sieben Zähler hinter dem Leader Vingegaard (AST). Ausschlaggebend für den Ausgang in dieser Sonderwertung wird aber sicherlich auch der Ausgang dieser Etappe ein: Sollte Vingegaard (AST) am Monte Petrano tatsächlich seinen zweiten Etappensieg in Folge holen, ist ihm auch das Bergtrikot nicht mehr zu nehmen. Doch dafür müsste im Finale diese zwölfköpfige Ausreißergruppe wieder gestellt werden, die sich aber sicherlich tatkräftig wehren wird.
Im Mittelteil der Etappe passiert dann wenig Erwähnenswertes. So erreicht uns nur die Meldung, dass mit Owain Doull (COF) und Jason Osborne (TBV) zwei weitere Fahrer das Rennen frühzeitig beendet haben, für Bahrain ist damit nur noch Fred Wright (TBV) dabei und der Brite hängt auch schon seit geraumer Zeit am Ende des Feldes. Gut möglich, dass am Ende des Tages kein Fahrer dieser Mannschaft das Ziel erreicht.
Die Sprintwertung des Tages wird heute knapp 40 Kilometer vor dem Ziel abgenommen und zwar, eher ungewöhnlich, am Ende einer sieben Kilometer langen Steigung. Das dürfte so manchem Sprinter sicherlich auch die Motivation genommen haben, die Ausreißergruppe hat zu diesem Zeitpunkt aber auch noch 3'30“ Vorsprung, interessiert sich allerdings überhaupt nicht für die Punkte und Bonussekunden. Nach einer Abfahrt geht es dann in den kurzen, aber knackigen Anstieg nach Moria, das eher für seine gleichnamigen Minen bekannt ist. Das Ergebnis ist das gleiche wie bei der ersten Bergwertung des Tages, Simmons (LTK) sichert sich ohne größere Gegenwehr vor Zoccarato (IPT) die Punkte und schiebt sich in der Bergwertung damit auf den zweiten Rang.
Sprintwertung Pian di Trebbio – Km 141.2
1. Christian Scaroni (Ita) [Q36]
2. Alessandro Covi (Ita) [TVL]
3. Kevin Colleoni (Ita) [Q36]
4. Jesús Herrada (Esp) [MOV]
Bergwertung Moria – Km 154.2
1. Quinn Simmons (Usa) [LTK]
2. Samuele Zoccarato (Ita) [IPT]
3. Alessandro Covi (Ita) [TVL]
4. Attila Valter (Hun) [BBH]
Im Hauptfeld gab es in der letzten Steigung einen Antritt von Antonio Tiberi (COR). Der junge Italiener, immerhin Elfter der Gesamtwertung, hatte aber offenbar auf Begleiter spekuliert und sein Unterfangen dann sehr schnell wieder beendet, als er keine gefunden hat.
Im Hauptfeld sind derweil auf den letzten 30 Kilometern frische Kräfte in die Nachführarbeit eingestiegen: Gerade Novo Nordisk möchte es heute wissen und schickt mit Dinham, Sepulveda und Sosa (TNN) gleich drei neue Fahrer in die Tempoarbeit, aber auch Polti schickt noch einmal frische Fahrer nach vorne und möchte den Abstand reduzieren. Da sich vorne vor allem Colleoni (Q36), Covi (TVL) und seit der Überquerung der letzten Bergwertung auch Simmons (LTK) eifrig als Lokomotiven betätigen, sinkt der Abstand aber nur langsam. Drei Minuten waren es an der letzten Bergwertung und mit nahezu identischem Abstand können die zwölf Fahrer an der Rennspitze auch die zehn Kilometer lange Schlusssteigung in Angriff nehmen.
Das Dutzend vorne bleibt aber nicht lange beisammen: Colleoni (Q36) schert quasi direkt aus, auch Covi (TVL) kann nur noch einen kurzen Part fahren und muss dann die Segel streichen. Nun ist es an Simmons (LTK), der für seinen Teamkollegen Powless (LTK) noch einmal alles raushaut und die Gruppe schnell auf das Lidl-Duo sowie Herrada (MOV), Valter (BBH), Formolo, Scaroni (Q36) und Lemmen (TVL) reduzieren kann.
Auch im Feld wird es nun nicht langsamer: Astana schickt mit Beginn des Schlussanstieges wie schon gestern Lorenzo Rota (AST) in die Tempoarbeit, der Italiener übergibt dann wenig später an Steven Kruijswijk (AST). Der Kletterspezialist ist jedoch nur kurz an der Spitze des Feldes zu sehen, denn acht Kilometer vor dem Ziel gibt es die erste Attacke: Tao Geoghegan Hart (IWA) probiert es und der Brite wird sogar kurz fahren gelassen, offenbar hat ihn mit seinen fast dreieinhalb Minuten Rückstand nicht jeder als Gefahr eingestuft. Dann aber geht Romain Bardet (GFC) hinterher, der Siebte im Klassement. Da sind wiederum nahezu alle Favoriten aufmerksam, sodass Hart (IWA), Bardet (GFC) und der Rest wieder zusammenrollen und das Tempo kurz abfällt, da niemand durchziehen möchte. Gut für die Ausreißer natürlich erst einmal, aber was passiert vorne?
Dort schafft es Simmons (LTK) als Lokomotive bis zur Sechs-Kilometer-Marke, bevor er zur Seite ausschert und aus dem Augenwinkel noch den Antritt seines Teamkollegen Powless (LTK) beobachten kann. Herrada (MOV) und Scaroni (Q36) haben Schwierigkeiten, aber Valter (BBH), Lemmen (TVL) und Formolo (Q36) bleiben dran. Kurzes Beäugen dann und Formolo (Q36) geht noch einmal drüber! Der Italiener kann die Lücke reißen, dahinter müssen sich Valter (BBH), Lemmen (TVL) und Powless (LTK) jetzt organisieren, sonst ist Formolo (Q36) weg.
Im Hauptfeld hat derweil Astana wieder die Kontrolle übernommen, wie schon am Vortag ist nun Dylan Teuns (AST) der letzte Helfer von Vingegaard (AST). Der Belgier schraubt das Tempo hoch, fünf Kilometer vor dem Ziel kommt dann der Antritt des Gesamtführenden! Gestern war es Ayuso (BBH), der für einige Meter das Hinterrad des Dänen halten konnte, heute kann oder will der Spanier aber nicht. Stattdessen ist es Adam Yates (TUD), der mitgeht und sich festklemmt. Zu zweit können sich die beiden von den anderen lösen, doch auch Yates (TUD) kann die Pace des Dänen nur ein paar hundert Meter mitgehen, dann ist Vingegaard (AST) auch ihn losgeworden und alleine unterwegs. Fünf Kilometer vor dem Tagesziel waren es für Formolo (Q36) noch 2'30“, das Verfolgertrio kurz dahinter. Kann das noch reichen für Vingegaard (AST)?
Während hinter den Solisten Vingegaard (AST) und Yates (TUD) eine kleinere Gruppe um Ayuso (BBH) um Schadensbegrenzung bemüht ist, hat sich Formolo (Q36) vorne einen Vorsprung von 10“ auf seine Verfolger erarbeitet, Tendenz eher steigend. Vier Kilometer vor dem Ziel sind es, auch in Folge der knackigen Attacke von Vingegaard (AST) nur noch 1'50“ an Vorsprung, der Däne hat den Kampf um den Tagessieg noch nicht abgeschrieben.
An der Drei-Kilometer-Marke hat Vingegaard (AST) seinerseits bereits wieder 20“ auf Adam Yates (TUD) herausgefahren, der allerdings nicht mehr alleine unterwegs ist. Juan Ayuso (BBH) hat sich wieder herangearbeitet und dabei wie gestern noch Ben O'Connor (PTK) im Schlepptau, diese drei scheinen sich als nahezu gleichstark zu entpuppen. Etwas weiter zurück ist eine weitere Gruppe mit Bernal (TNN), Bardet (GFC), Mas, Rodriguez (MOV) und dem heute offenbar besser aufgelegten Almeida (TVL) unterwegs, kurz dahinter wiederum Jorgenson (EFE) gemeinsam mit Ciccone (IPT) und Hart (IWA). Dem Franzosen Romain Bardet (GFC) geht es aber offenbar nicht schnell genug, denn er versucht es noch einmal mit einem Antritt und möchte zur Ayuso-Gruppe hinspringen, das gelingt ihm jedoch nicht. Bei seinen ehemaligen Begleitern übernimmt nun der starke Cristian Rodriguez (MOV) das Tempo für Enric Mas (MOV).
Zwei Kilometer sind jetzt noch zu fahren und vorne setzt sich Formolo (Q36) mehr und mehr von seinen Verfolgern ab, 20“ beträgt der Abstand nun bereits. Die größere Gefahr könnte da schon noch von Vingegaard (AST) drohen, der Däne hat seinen Rückstand bereits auf 1'30“ reduzieren können. Und der nächste Kilometer ist noch einmal richtig steil, über 9% sind es hier, da können die Sekunden noch purzeln. Formolo (Q36) gibt alles und auch bei den Verfolgern bleibt das Tempo hoch, Bart Lemmen (TVL) macht dort die Pace und nun muss der ungarische Meister Attila Valter (BBH) reißen lassen.
Bei den Klassementfavoriten passiert nun nicht mehr viel, die Konstellationen festigen sich. Vingegaard (AST) alleine vorne, dahinter Ayuso (BBH), Yates (TUD) und O'Connor (PTK), wobei sich der Australier aufs Dranbleiben konzentriert und entweder schauspielert oder schon ordentlich am Limit ist. Dahinter ist Bardet (GFC) weiterhin als Solist unterwegs, auch die Verfolgergruppe um Mas (MOV) fällt nun in diesem steileren Stück noch einmal auseinander. Vingegaard (AST) ist aber noch auf der Jagd nach dem Etappensieg, bis zur Flame Rouge hat er seinen Rückstand auf Formolo (Q36) auf 45“ reduziert, doch das sollte eigentlich reichen für den Italiener.
Der Mann aus Negrar ist aber nervös und schaut sich nun immer öfter über die Schulter um. In einem solchen Anstieg kann man die Verfolger natürlich immer sehen und natürlich wird auch er informiert sein, dass sich Vingegaard (AST) von hinten in großen Schritten nähert. Die Meter-Angaben bis zum Ziel werden jedoch immer geringer und nach einem letzten, beruhigenden Blick über die Schulter kann er sich schließlich aufrichten...
... und gewinnt die 6. Etappe der Fernfahrt Tirreno-Adriatico! Starke Leistung des Italieners im Schlussanstieg, der natürlich aber auch von seinen zwei Teamkollegen in der Gruppe profitierte. Gerade Kevin Colleoni (Q36) hat hier fantastische Arbeit geleistet und Formolo (Q36) kann die Vorarbeit vollenden.
Etappensieg am Monte Petrano: Davide Formolo (Q36) vollendet die Arbeit seiner Teamkollegen
Dann ticken zwar die Sekunden, für die Gesamtwertung spielt Formolo (Q36) aber eine eher untergeordnete Rolle. Der Blick geht eher auf den Kampf um Platz 2, wo sich tatsächlich auch Lemmen (TVL) und Powless (LTK) noch knapp vor Vingegaard (AST) ins Ziel retten können, der Niederländer sichert sich dabei gegen einen sichtlich erschöpften Powless (LTK) den zweiten Rang. Vingegaard (AST) bleibt als Etappenvierter damit ohne Bonussekunden, wird das aber sicherlich verschmerzen können, hat er doch auch heute alle Klassementfavoriten von seinem Hinterrad weggefahren.
Kurz nach Vingegaard (AST) kommt dann Attila Valter (BBH) als Etappen-Fünfter ins Ziel, dann sogar noch Cristian Scaroni (Q36), der kurz die Faust reckt und sich über den Sieg seines Teamkollegen Formolo (Q36) freut. Kurz hinter dem Italiener folgen dann Yates (TUD), Ayuso (BBH) und O'Connor (PTK), die zwar eine weitere halbe Minute auf Vingegaard verlieren, aber ihre Plätze in der Gesamtwertung untermauern.
Als nächster Ausreißer folgt Jesus Herrada (MOV) auf Rang 10, dann kommt Romain Bardet (GFC) als Solist ins Ziel. Viele der Fahrer tröpfeln nun einzeln oder zu zweit ins Ziel, die Abstände sind dabei relativ gering. Hinter Bardet (GFC) erreichen Bernal (TNN) und Enric Mas (MOV) gemeinsam das Ziel, dann jeweils kleine Lücken zu den Solisten Almeida (TVL) und Cristian Rodriguez (MOV), der hier als Helfer wirklich eine starke Leistung abgeliefert hat und dennoch Rang 15 belegt, knapp vor Samuele Zoccarato (IPT), einem weiteren Verbliebenen aus der Ausreißergruppe. Jorgenson (EFE) und Tao Geoghegan Hart (IWA) kommen dann mit knapp zwei Minuten Rückstand zum Ziel, kurz danach dann Ciccone (IPT) vor Caruso (Q36) und einem Trio mit Lecerf (SOQ), Paret-Peintre (TEN) und Madouas (IPT).
Und so kommen die Fahrer nun nach und nach zum Ziel, wir werden das genaue Ergebnis abwarten müssen, um zu sehen, wie sich das genau auf die Gesamtwertung auswirken lässt. Hier steht aber fest: Jonas Vingegaard (AST) baut seinen Vorsprung aus und dürfte angesichts von fast anderthalb Minuten Vorsprung und noch einer ausstehenden Flachetappe nur noch durch widrigste Umstände von der Spitzenposition im Gesamtklassement verdrängt werden. Dahinter geht es zwar ein wenig enger zu, aber auch die Plätze von Juan Ayuso (BBH), Adam Yates (TUD) und Ben O'Connor (PTK) dürften feststehen. Die weiteren Plätze entnehmen Sie bitte dem entsprechenden Ergebnisthread.
Und damit verabschieden wir uns von Ihnen. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit, morgen sehen wir uns dann zur Abschlussetappe rund um San Benedetto del Tronto wieder.
seit 2021 - UAE Team Emirates - 47 Siege (Abu Dhabi Cyling Youth Acadamey - 7 Siege)
7. Etappe San Benedetto Del Tronto > San Benedetto Del Tronto 154.26 Km
Auf ein Letztes: Willkommen zurück aus Italien, wir melden uns zum Abschluss der siebentägigen Fernfahrt Tirreno-Adriatico! Filippo Ganna (AST), Jasper Philipsen (LTK), Jonathan Milan (IPT), Jesús Herrada (MOV), Jonas Vingegaard (AST) und Davide Formolo (Q36), so heißen die bisherigen Etappensieger dieser Woche und heute suchen wir noch einen weiteren, aller Voraussicht nach erneut im Massensprint. Die fast schon klassische Abschlussetappe um San Benedetto del Tronto steht an, die zwar in den letzten Jahren öfter auch mal durch ein Abschlusszeitfahren ersetzt wurde, nun aber offenbar wieder mehr in Mode kommt.
Wenn nichts völlig Verrücktes mehr passiert, geht Jonas Vingegaard (AST) mit einem Dreizack im Gepäck auf die Heimreise. Der Däne führt mit einem Vorsprung von 1'21“ auf Juan Ayuso (BBH), das ist ihm unter normalen Umständen nicht mehr zu nehmen. Ebensowenig dürfte das Nachwuchstrikot von Ayuso (BBH) heute noch einmal in Gefahr geraten, denn auch hier hat der Zweitplatzierte Jorgenson (EFE) bereits über zwei Minuten Rückstand. Auch die Punktewertung sitzt recht komfortabel bei Jonathan Milan (IPT), dessen ärgste Verfolger Vingegaard (AST) und Ayuso (BBH) heute eher ohne Punkte ausgehen werden. Spannender wird es da noch im Kampf um die Bergwertung, denn dort hat sich nach der gestrigen Etappe die Konstellation ergeben, dass Davide Formolo (Q36) mit einem Sieg an der heutigen Bergwertung punktemäßig noch mit Vingegaard (AST) gleichziehen könnte, dann aber aufgrund des Sieges heute das Trikot mit nach Hause nehmen dürfte.
Auf ins Rennen also und erneut fehlt jemand: Alberto Bettiol (BBH) ist nicht mehr zum Start erschienen, auch hier fehlen uns genauere Infos. Letzte Vorbereitungen für Mailand-Sanremo? Aus Versehen bei Bahrain-Victorious am Tisch gesessen und deren Lebensmittelvergiftung aufgegriffen? Die unerwartete Geburt eines Kindes, von dem er Niemandem erzählt hat? Wir werden die Social Media-Kanäle im Auge behalten, ob hier in den kommenden Stunden und Tagen noch Erhellendes aufzugreifen ist.
Damit nur noch 130 Fahrer im Rennen, die die gut 150 Kilometer lange Schlussetappe in Angriff nehmen. Und trotz zweier erfolgreicher Ausreißversuche bei den nur fünf Etappen mit Massenstart ist der Andrang heute nicht ganz so groß. Vermutlich ist die Resignation schon beim Blick auf das Streckenprofil und die im Feld verbliebenen Sprinter schon ausgebrochen und einige der entsprechenden Teams haben am Anfang auch ein wachsames Auge auf die Gruppe. Zwar nicht so viele wie vielleicht allgemein befürchtet, aber immer noch genug, um dem eher überschaubaren Andrang in die Gruppe Herr zu werden und manchen den Plan zu verderben.
Und tatsächlich, Davide Formolo (Q36) wagt noch einmal einen Angriff auf das Bergtrikot! Von Jonas Vingegaard (AST) oder seiner Mannschaft macht niemand Anstalten, ihm da Steine in den Weg zu legen, nun muss er es nur noch umsetzen. Mit Quinn Simmons (LTK) und Pelayo Sanchez (EUS) sind auch die Fahrer auf den Plätzen 3 und 4 in diesem Sonderklassement vorne vertreten, die zwar rechnerisch nicht mehr gewinnen, aber noch auf den 2. Platz springen können. Wir erwarten einen heißen Kampf um die Punkte.
So kommt es dann auch: Formolo (Q36) hat mit Scaroni (Q36) noch einen Teamkollegen dabei, der den Sprint vorbereitet, sodass Formolo (Q36), heute ja auch schon stellvertretend für den Gesamtleader in Grün unterwegs, den Sprint von vorne eröffnen kann. Nach dem harten Kampf um den Tagessieg gestern fehlt ihm aber der Punch, Simmons (LTK) fliegt vorbei, doch auch ihm gehen hinten raus die Beine ein und Sanchez (EUS) setzt sich doch recht deutlich vor seinen beiden Kontrahenten durch.
Damit stockt Pelayo Sanchez (EUS) seine Punktekonto auf 17 hoch und beendet die Rundfahrt punktgleich mit Formolo (Q36), der aufgrund der gestern gewonnen Superior-Bergwertung aber den zweiten Rang behält. Simmons (LTK) hingegen nur auf Rang 4 und Vingegaard (AST) nimmt tatsächlich auch noch dieses Trikot mit nach Hause, ohne es besonders in den Fokus genommen zu haben.
Davide Formolo (Q36) verabschiedet sich nach dieser Bergwertung wieder ins Feld und gönnt damit auch seinen ehemaligen Fluchtbegleitern ein wenig mehr Ruhe, denn im Hauptfeld hatte man den Italiener als Gesamt-17. schon argwöhnisch beäugt. Nun gestehen die nachführenden Teams dem verbliebenen Quartett großzügige drei statt wie bisher nur zwei Minuten an Vorsprung zu, doch offenbar will hier heute niemand böse Überraschungen erleben. Und besonders groß ist die Allianz im Feld auch nicht: Alvaro Hodeg (AST) macht tapfer seinen Job als Repräsentant des Teams des Gesamtführenden, doch ich kann mir nicht vorstellen, dass Astana hier zwingend einen Massensprint herbeiführen möchte. Ansonsten sind es zwei Jungs von Groupama, einer von Soudal und einer von Israel, die sich hauptsächlich um die Nachführarbeit kümmern. Eine etwas größere Gruppe hätte wohl deutlich bessere Chancen auf ein Durchkommen gehabt.
Auf jeden Fall kann man sich vorne noch den zweiten Zwischensprint des Tages sichern. Das klingt allerdings schon nach sehr viel Aktivität, die Wahrheit ist, das Josef Cerny (COR) kurz vor der Wertung zweimal kräftiger in die Pedale tritt und so als Erstes über die Linie rollt. Der Rest hebt nur kurz den Kopf und radelt ansonsten ungerührt weiter.
Sprintwertung S. Benedetto del Tronto – Km 100.5
1. Josef Cerny (Cze) [COR]
2. Cristian Scaroni (Ita) [Q36]
3. Quinn Simmons (Usa) [LTK]
4. Pelayo Sánchez (Esp) [EUS]
Mittlerweile ist der Abstand zum Feld auch schon wieder auf zwei Minuten gesunken, im Hauptfeld haben sich doch ein paar frischere Kräfte gefunden, mit Visma – Lease a Bike ist auch tatsächlich noch eine dritte Mannschaft in die Tempoarbeit eingestiegen. So geht der Vorsprung sukzessive zurück und zehn Kilometer vor dem Ziel wagt Josef Cerny (COR) bei nur noch 30“ Vorsprung auf das Feld noch einmal einen Solo-Vorstoß, die anderen drei klopfen sich ab und lassen sich hingegen einholen.
Cerny (COR), der ja schon im Auftaktzeitfahren mit einem sehr starken 3. Rang geglänzt hatte, bringt auch heute noch einmal seine Qualitäten als Tempobolzer auf die Straße und wehrt sich tapfer, doch spätestens, als sich auf den letzten fünf Kilometern die Sprinterzüge formieren und nach vorne schieben, sind seine Chancen dahin. Drei Kilometer vor dem Ziel wird er schließlich gestellt.
Nun wird es deutlich bunter an der Spitze des Feldes: Israel natürlich in Formation für Jonathan Milan (IPT), auch Lidl-Trek sehen wir da für Jasper Philipsen (LTK). Kaden Groves (PTK) möchte es auch noch einmal probieren und hat seine Mannschaft eingespannt, bei Jayo-AlUla sehen wir noch fast die komplette Mannschaft für Michael Matthews (JAY) formiert. Auch Soudal möchte den Sprint für Sören Waerenskjold (SOQ) vorbereiten, verliert an der Flame Rouge allerdings an Boden, da sich Vacek (SOQ), nach dem Ausfall von Gudmestad (SOQ) der letzte Mann vor seinem Sprinter, schon zu früh verausgabt hat. Stattdessen ist es erneut das Duell zwischen Israel und Lidl-Trek, an den Hinterrädern der Sprinter haben es sich dann auch andere bequem gemacht. Und die bringen Unordnung rein! Theuns (MOV) zieht mit Arnaud de Lie (MOV) am Hinterrad 500 Meter vor dem Ziel an Milan (IPT) vorbei und baut den Israel-Zug an der Bande ein, auf der anderen Straßenseite passiert Lidl-Trek genau das gleiche, denn Marco Haller (EFE) bringt Olav Kooij (EFE) mit einem ähnlichen Manöver nach vorne. Kaden Groves (PTK) schlüpft noch mit durch die Lücke, dann drängt vor allem Philipsen (LTK) recht rabiat ans Hinterrad von Kooij (EFE) und Demare (GFC), der sich im Windschatten von de Lie (MOV) aufgehalten hat. Der Belgier stürmt von der Spitze weg los, ist aber ein wenig früh im Wind und muss so mit ansehen, wie die anderen an ihm vorbeigehen. Philipsen (LTK) ist geschlagen und findet keine Lücke mehr nach ganz vorne, wo es sich zwischen Demare (GFC), Kooij (EFE) und Groves (PTK) entscheidet. Knappes Ding, Tigersprung am Ende und der Sieg geht an...
... Olav Kooij (EFE)! Der junge Niederländer hat das beste Finish und setzt sich hier knapp durch, dahinter dann Demare (GFC) vor Groves (PTK) auf den Plätzen 2 und 3.
Olav Kooij (EFE) mit dem Sieg auf der Abschlussetappe, im Hintergrund jubelt Anfahrer Marco Haller (EFE)
Philipsen (LTK) muss sich dahinter dann heute mir Platz 4 begnügen, dann erst de Lie (MOV) und Michael Matthews (JAY). Die TopTen werden vervollständigt von Casper van Uden (TEN), Sam Bennett (TUD), Jonathan Milan (IPT) und Stanislaw Aniolkowski (COR).
Ungestört im Hauptfeld mit reingerollt ist auch Jonas Vingegaard (AST), der heute souverän seinen Gesamtsieg ins Ziel bringt. Starker Auftritt des Dänen, der einzig im Zeitfahren nicht ganz vorne war, während gestern nur die verbliebenen Ausreißer seinen zweiten Tageserfolg verhinderten. Aber Etappensieg, Gesamtwertung und Bergtrikot ist dennoch eine gute Ausbeute für eine Woche in Italien.
Gesamtsieger Jonas Vingegaard (AST) darf auch den berühmten Dreizack mit nach Hause nehmen
Die Nachwuchswertung geht wie vor dem Rennen schon angesprochen an Juan Ayuso (BBH), in der Teamwertung ist die Führung von TotalEnergies nicht mehr in Gefahr geraten. Und auch in der Punktewertung hat sich heute nichts mehr getan, dort wird Jonathan Milan (IPT) mit dem Maglia Ciclamino geehrt.
Das war es von uns, wir bedanken uns für diese abwechslungsreiche Woche. Wir hoffen, auch Sie fühlten sich gut unterhalten und freuen uns schon auf die kommende Woche, wenn sich UAE-TV aus Katalonien wiedermeldet. Bis dahin!
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