Davide De Pretto (Ita) [EF2]
Alexy Faure Prost (Fra) [EF2]
Finlay Pickering (Gbr) [EF2]
Artem Shmidt (Usa) [EF2]
Loe van Belle (Ned) [EF2]
Nicolas Milesi (Ita) [IP2]
Pavel Novák (Cze) [IP2]
Henrik Pedersen (Den) [IP2]
Matteo Scalco (Ita) [IP2]
Jonathan Vervenne (Bel) [IP2]
Kasper Andersen (Den) [MO2]
Simon Dalby (Den) [MO2]
Samuel Fernández (Esp) [MO2]
Romet Pajur (Est) [MO2]
Iván Romeo (Esp) [MO2]
Vlad Van Mechelen (Bel) [MO2]
Francesco Busatto (Ita) [PT2]
Lorenzo Conforti (Ita) [PT2]
Isaac del Toro (Mex) [PT2]
Patrick Eddy (Aus) [PT2]
Hamish McKenzie (Aus) [PT2]
Alessandro Pinarello (Ita) [PT2]
Gianmarco Garofoli (Ita) [Q32]
Luis-Joe Lührs (Ger) [Q32]
Fran Miholjevic (Cro) [Q32]
Andrii Ponomar (Ukr) [Q32]
Frank Ragilo (Est) [Q32]
Samuele Bonetto (Ita) [SO2]
Joost Brinkman (Ned) [SO2]
Eddy Le Huitouze (Fra) [SO2]
Martin Svrcek (Svk) [SO2]
Darren van Bekkum (Ned) [SO2]
Dylan George (Aus) [TN2]
Lorenzo Germani (Ita) [TN2]
Lukas Nerurkar (Gbr) [TN2]
Joseph Pidcock (Gbr) [TN2]
Jared Scott (Usa) [TN2]
Zachary Walker (Gbr) [TN2]
Sam Oomen, Enric Mas, Jai Hindley, Brandon McNulty, Joao Almeida, Carlos Rodríguez, Thomas Gloag: Das ist die Siegerliste des Giro del Belvedere, seit das durchaus traditionsreiche Rennen 2016 erstmals die Aufnahme auch in unseren U23-Kalender fand. Nach zwei Eintagesrennen in Belgien, biegt die Rennkategorie .U nun also erstmals nach Italien ab und topografisch wird es auch direkt anspruchsvoller, wie nicht nur der Blick auf die prominent gewordenen Ex-Champions zeigt, sondern auch der aufs Profil: Insbesondere der im Finale zweimal zu befahrende Anstieg nach Montaner, jeweils anderthalb Kilometer mit einer Durchschnittssteigung im zweistelligen Prozentbereich, könnte sich wieder einmal als Scharfrichter erweisen.
Die Gruppe des Tages stand dabei heute recht schnell: Davide De Cassan (UA2), Mateusz Gajdulewicz (COR), Lorenzo Germani (TN2) und Luca Paletti (VB2) wurden von den auf Kontrolle schielenden Teams toleriert und konnten sich zu viert absetzen. Das waren sicherlich keine schlechten Fahrer dort vorne, wobei vom Palmarès her wohl Germani als u.a. ehemaliger Sieger der U23-Austragung von Paris - Tours etwas herausstach. Auch die Unterstützung der Fans am Streckenrand war der zu drei Vierteln aus Italienern bestehenden Gruppe sicherlich gewiss, aber sie standen auch einer breiten nachführenden Allianz v.a. aus den Teams Education First, Israel, Movistar, Polti und UnoX gegenüber: Der Übersicht halber verbleibe ich in der Berichterstattung wieder einmal bei den Hauptteam-Namen, auch wenn außer Corratec und UnoX die anderen neun Teams hier mit ihrem jeweiligen Development Team am Start standen.
So gibt es von unterwegs bei recht radsportfreundlichem Wetter wenig zu berichten: Trotz der ordentlichen Qualität und guten Harmonie der Ausreißergruppe, hatte diese gegen die quantitativ übermächtige Nachführarbeit zu keinem Zeitpunkt eine realistische Chance auf ein Durchkommen. Mit nur noch einer knappen Minute Vorsprung ging das Quartett in die erste Passage des besagten Montaner-Anstiegs, fast 30 Kilometer waren da aber ja noch insgesamt zurückzulegen. De Cassan und Germani setzten sich hier dann frühzeitig von ihren beiden Begleitern ab und kämpften tapfer, während Gajdulewicz und Paletti kurz nach der Kuppe aufgefahren wurden.
Zuerst wurden sie dabei von Johannes Kulset (UXM) und Nahom Zerai (VB2) passiert: Der Norweger hatte im Anstieg angegriffen und Begleitung vom Eritreer gefunden. Dadurch wurde das Rennen auf jeden Fall weiter beschleunigt und das Feld erstmals signifikant ausgedünnt, aber ein richtiger Dominoeffekt war noch nicht entstanden und angesichts der großen Restdistanz zog insbesondere Kulset nun auch nicht weiter durch - sodass man sich wieder einholen ließ. Nur noch De Cassan und Germani lagen eine gute halbe Minute voraus - und bekamen zwischen den beiden Montaner-Passagen plötzlich Begleitung von Fran Miholjevic (Q32). Der Kroate hatte im flacheren Teil das Feld attackiert und wurde da offenbar nicht als allzu große Gefahr erachtet.
Zu dritt verteidigte man sich also gegen das noch gut 25, maximal 30 Fahrer umfassende Feld und hielt besagte halbe Minute auch bis zum Beginn des letzten Anstiegs des Tages aufrecht: Erneut ging es hinauf nach Montaner, und anders als vorhin noch war das Gedränge bei der Positionierung nun schon richtig groß gewesen, jetzt rechneten offenbar einige mit Action. Wer würde sie forcieren?
De Cassan, Germani und Miholjevic zogen weiterhin gemeinsam und offenbar ungefähr auf einem Level durch, während hinter ihnen Matteo Scalco (IP2) die erste Attacke gleich unten rein in die Steigung setzte und damit die Konkurrenz zur Reaktion zwang. Eine kleine Lücke machte der Italiener auf, dahinter fand sich aber eine größere Verfolgergruppe zusammen, aus der heraus dann weitere Angriffe kamen: So schlossen nach und nach wieder einige Fahrer auf, ohne dass jemand mit seinem Antritt hier alles auseinander genommen hätte - weder van Bekkum (SO2), noch Glivar (COR) oder Svestad-Bardseng (UA2). Eine weitere Verschärfung von Kulset (UXM) sah dann etwas stärker aus, hier schlossen sich del Toro (PT2) und Novák (IP2) aufmerksam an und zu dritt kam man erstmal etwas weg.
Dieses Trio flog dann auch zuerst an Germani, dann an De Cassan und schließlich an Miholjevic vorbei, die nach den vorherigen Anstrengungen dem entscheidenden Abgang jetzt nicht mehr folgen konnten. Hinten heraus erwies sich del Toro dabei aber nochmal als stärker im Vergleich zu seinen Begleitern und zog alleine davon. Der Mexikaner auf dem Weg zum Sieg? Kulset und Novák schienen jedenfalls nicht mehr in der Lage, nochmal zurückzukommen, mussten eher nach hinten schauen, wo in einer größeren Verfolgergruppe einige Teams noch mehrfach vertreten waren und nun entsprechend am Zusammenschluss arbeiteten: Insbesondere Education First zeigte sich dort sehr aktiv, offenbar für De Pretto (EF2) als Zielfahrer, denn die Teamkollegen zogen jetzt am Horn.
Kulset und Novák kassierten sie so rasch wieder ein, gegen del Toro würde es eine enge Kiste: Der Mexikaner verteidigte hier gute 15 Sekunden. Kurz vor der flamme rouge versuchte Romeo (MO2) sogar nochmal, das Verfolgerfeld zu attackieren, Polti hatte aber mit Pinarello (PT2) einen weiteren Fahrer in der Hinterhand, der sich an Romeo hängte, ohne vorbeizugehen - dadurch betätigte sich der Spanier hier im Endeffekt eher als Anfahrer denn als erfolgreicher Finisseur. Auf dem letzten Kilometer, nachdem die Helfer nun langsam zur Neige gegangen waren, spannten sich nun auch die anderen Fahrer mit Ergebnisambitionen ein, um del Toro noch zu stellen. Aber wer war jetzt eigentlich in der Verfolgergruppe? Mit Glivar (COR), De Pretto, Faure Prost (beide EF2), Novák, Scalco (beide IPT), Dalby, Romeo (beide MO2), Busatto, Pinarello (beide PT2), Garofoli (Q32), van Bekkum (beide SO2), Nerurkar (TN2), Christen, Svestad-Bardseng (beide UA2), Kulset (UXM) und Oioli (VB2) handelte es sich da doch um eine größere Formation.
Und die schaffte es mit vereinten Kräften auch, 400 Meter vor dem Ziel Isaac del Toro noch zur Strecke zu bringen, der es heute nicht ganz durchziehen konnte. Eine geordnete Sprintanfahrt gab es in dem Sinne nicht mehr, zumal auch einige Fahrer schon ziemlich angeschlagen wirkten und nicht mehr in der Lage schienen, zuzusetzen. Del Toros Teamkollege Busatto schien hier gut im Rennen, ebenso De Pretto, Glivar, Dalby, Garofoli, Nerurkar und Christen. Zwischen diesen Fahrern dürfte die Entscheidung fallen heute, wobei es sich schließlich auf ein Duell der beiden erstgenannten Italiener zuspitzte. Busatto oder De Pretto? Sieg für das Development Team von Education First, Davide De Pretto ringt Francesco Busatto hier knapp nieder!
Hinter den beiden Lokalmatadoren kann Fabio Christen sich den letzten Podiumsplatz knapp vor Lukas Nerurkar sichern. Glivar dann Fünfter vor Dalby und Garofoli, ehe in dieser Reihenfolge Scalco, van Bekkum und Oioli die Top10 des Tages komplettieren. Die Aktivposten Kulset, Novák und und Del Toro dann letztlich nur auf den ersten Plätzen außerhalb der Top10, werden vielleicht morgen auf eine neue Chance lauern bei noch anspruchsvollerem Profil beim G.P. Palio del Recioto. Ihnen folgen Svestad-Barseng, Pinarello, Romeo und Faure Prost, ehe Fredheim (VB2) eine nächste Gruppe sprintend ins Ziel führt vor Pedersen (IP2) und Kopecky (COR). Das war's von heute, ich darf mich ja bereits morgen wieder melden vom eben bereits angesprochenen Rennen - arrivederci!