Tudor Pro Cycling Team
Adam Yates (Gbr) [TUD]
Mark Donovan (Gbr) [TUD]
Paul Double (Gbr) [TUD]
Darren Rafferty (Irl) [TUD]
Archie Ryan (Irl) [TUD]
Movistar Team
Xabier Azparren (Esp) [MOV]
Arnaud De Lie (Bel) [MOV]
Robbe Ghys (Bel) [MOV]
Julius Johansen (Den) [MOV]
Edward Theuns (Bel) [MOV]
Damien Touzé (Fra) [MOV]
VF Group - Bardiani CSF - Faizanè
Fredrik Dversnes (Nor) [VBF]
Jonas Abrahamsen (Nor) [VBF]
Pier-André Côté (Can) [VBF]
Sander de Pestel (Bel) [VBF]
Jelle Johannink (Ned) [VBF]
Louka Matthys (Bel) [VBF]
Mark Stewart (Gbr) [VBF]
Israel - Premier Tech
Axel Zingle (Fra) [IPT]
Negasi Abreha (Eth) [IPT]
Oliver Knight (Gbr) [IPT]
Lorrenzo Manzin (Fra) [IPT]
Stefano Oldani (Ita) [IPT]
Simone Velasco (Ita) [IPT]
Q36.5 Pro Cycling Team
Christian Scaroni (Ita) [Q36]
Orluis Aular (Ven) [Q36]
Daniel Babor (Cze) [Q36]
Kevin Inkelaar (Ned) [Q36]
Dusan Rajovic (Srb) [Q36]
Jonas Rutsch (Ger) [Q36]
Connor Swift (Gbr) [Q36]
Groupama - FDJ
Mathieu Burgaudeau (Fra) [GFC]
Ramses Debruyne (Bel) [GFC]
Eddy Finé (Fra) [GFC]
Leo Hayter (Gbr) [GFC]
Paul Magnier (Fra) [GFC]
Enzo Paleni (Fra) [GFC]
Louis Vervaeke (Bel) [GFC]
Astana Qazaqstan Team
Alexey Lutsenko (Kaz) [AST]
Gleb Brussenskiy (Kaz) [AST]
Kenny Elissonde (Fra) [AST]
Rémy Rochas (Fra) [AST]
Lorenzo Rota (Ita) [AST]
Milan Vader (Ned) [AST]
Soudal - Quick Step
Siebe Deweirdt (Bel) [SOQ]
Arthur Kluckers (Lux) [SOQ]
Fabian Lienhard (Sui) [SOQ]
Lukas Pöstlberger (Aut) [SOQ]
Joel Suter (Sui) [SOQ]
Axel van der Tuuk (Ned) [SOQ]
Søren Wærenskjold (Nor) [SOQ]
Uno-X Mobility
Magnus Cort Nielsen (Den) [UXM]
Odd Christian Eiking (Nor) [UXM]
Jonas Iversby Hvideberg (Nor) [UXM]
Johan Price-Pejtersen (Den) [UXM]
Erik Resell (Nor) [UXM]
Rasmus Tiller (Nor) [UXM]
Martin Urianstad (Nor) [UXM]
Herzlich Willkommen zurück bei Luxor Television. Nachdem wir bereits die Übertragungsrecht für Eschborn - Frankfurt erhalten hatten, dürfen wir sie heute aus dem Département Morbihan und der Region Bretagne begrüßen. Das nach dem Département benannt Rennen, der Grand Pix de Morbihan, steht heute auf dem Sendeplan. Falls sie ihre Urlaubsplanungen für dieses Jahr noch nicht abgeschlossen haben, die Tourismusargentur von Morbihan wirbt mit den folgenden Worten: "Schlendern Sie durch die mittelalterlichen Gassen von Vannes, radeln Sie den Nantes-Brest-Kanal entlang, hüpfen Sie von Insel zu Insel im Golf von Morbihan, probieren Sie Karamell mit gesalzener Butter, verlieren Sie sich zwischen den Menhiren von Carnac, entdecken Sie die Welt der Segelregatten auf dem Meer vor Lorient, erkunden Sie den legendären Wald von Brocéliande, entdecken Sie die Indienroute in Port-Louis, lassen Sie sich von den Halbinseln Rhuys und Quiberon begeistern und genießen Sie vollkommenen Urlaub vom Alltag!"
An Urlaub ist für die Fahrer, die gerade an der Startlinie, heute nicht zu denken. Vor ihnen liegen 197 Kilometer rund um die französischen Städte Josselin und Plumelec, mit Start in der erstgenannten Stadt und Ziel in der zweitgenannten. Dazwischen muss ganze 14 Mal die Cote de Cadoudal mit ihren 1,7 Kilometern bei 6,3% Steigung überwunden werden.
Wir hören den Startschuss und das Feld rollt los. Sofort sehen wir die ersten Attacken, viele Teams zeigen sich gleich aktiv. Wir können die Farben von Q36.5 Pro Cycling Team, von Groupama-FDJ, von VF Group - Bardiani CSF - Faizanè, aber auch von Soudal - Quick Step und Uno-X Mobility vorne sehen. Auch dahinter bereits Fahrer der restlichen Teams. Ständig attackiert hier jemand, ein wirkliches Loch geht aber noch nicht auf. Astana Qazaqstan und auch Movistar versuchen die Situation zu kontrollieren. Jetzt aber eine weitere Attacke. Nun können sich die ersten Fahrer lösen, zumindest ein paar huntert Meter Abstand kann ich erblicken. Mehr als 20 Sekunden sind das aber sicher nicht. Wir wagen mal einen Blick auf die Gruppenmitglieder. Van der Tuuk, Kluckers (SOQ), Paleni (GFC), Tiller (UXM), Matthys (VBF) und von Astana von Lorenzo Rota. Letztgenannter hängt jedoch nur am Ende der Gruppe und hilft seinen Fluchthelfern nicht wirklich. Vermutlich soll er hier nur die Ambitionen seines Kapitänes Alexey Lutsenko schützen.
Im Feld sind jedoch weiterhin Movistar mit fünf Fahrern und Israel - Premier Tech mit zwei Helfern am arbeiten, ihnen scheint die aktuelle Rennsituation nicht sonderlich zu gefallen. Der Abstand kann nicht wirklich ansteigen, die Gruppe verschwindet nicht aus dem Sichtfeld des Feldes.
Nach knapp 25 gefahrenen Kilometern ist es dann auch schon wieder um die Gruppe geschehen, die Jungs haben sich zwar nach Kräften bemüht, doch die Übermacht des Feldes hat ihnen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Kehrt jetzt Ruhe ein und alle fahren gemeinsam in Richtung Ziel? Nein, natürlich nicht, wir haben sofort die nächste Attacke. Drei Fahrer lösen sich aus dem Peloton. Hier scheint nun jedoch kein Interesse sofort wieder einen Zusammenschluss herzustellen. Im Feld fahren zwar weiterhin Movistar, Bardiani und Astana im vorderen Feld, doch es merklich zu erkennen, dass ein paar Gänge rausgenommen worden sind.
Gruppe:
Jonas Rutsch (Ger) [Q36]
Ramses Debruyne (Bel) [GFC]
Magnus Cort Nielsen (Den) [UXM]
Da der Rennverlauf aktuell wenig Spannung verspricht, die drei Ausreißer liegen etwa drei Minuten vor dem Feld, wollen wir die Zeit nutzen, ihnen unsere Ausreißer des Tages ein wenig näher vorzustellen. Wir fangen mit dem ehrfahrensten Mann, also dem Dänen vom Team Uno-X.
Als Junior gewann Magnus Cort Nielsen im Jahr 2011 zwei Etappen und die Gesamtwertung des Course de la Paix Juniors und wurde dänischer Meister im Straßenrennen und Cyclocross.
Nach einer sieglosen Saison 2012 beim Continental Team Team Concordia Forsikring-Himmerland wechselte er nach nur einem Jahr zum Team LAN, wo er eine Etappe der Dänemark-Rundfahrt gewann und den 3. Platz in der Bergwertung belegte. In seinem zweiten Jahr konnte er keinen weiteren Sieg verbuchen, doch mit Platz 2 bei Rund um den Finanplatz Eschborn-Frankfurt auf U-Niveau ein weiteres Ausrufezeichen setzen. Aufgrund seiner zahlreichen Erfolge wurde das Team IAM auf ihn aufmerksam, für das er ab 2016 fuhr.
Im Jahr 2016 ging er neuerlich bei der Dänemark-Rundfahrt an den Start und landete auf der ersten Etappe auf einem starken dritten Platz bei seinem Heimrennen. Bei der Tour de Pologne zeigte er mit zwei Podiumsplätzen erstmals seine Eignung auf Worldtour-Niveau.
Im Jahr darauf startete Cort Nielsen mit zwei 2.Plätzen bei der Valencia-Rundfahrt in die Saison. Im Anschluss zeigte er mit guten Leistungen bei den Frühjahres-Klassikern auf und wurde elfter von Mailand–Sanremo, einem Monument des Radsports.
Ab der Saison 2018 ging Cort Nielsen für sein neues Team ANS an den Start. Erneut zeigte er im Frühjahr starke Leistungen, wie bspw. Platz 3 auf einer Etappe bei Paris-Nizza. Nach den Frühjahres-Klassikern bereitete er sich für seine erste Tour de France vor. Hier konnte er auf der 7.Etappe seinen ersten Etappensieg bei einer Grand Tour feiern. Nach der Tour de France feierte Cort Nielsen einen Etappensieg bei der Norwegen-Rundfahrt und er wurde dänischer Straßenmeister. Im Jahr 2019 konnte er nicht ganz an seine Erfolge des Vorjahres anschließen, gewann jedoch zwei Etappen beim Giro d'Italia. Auch in den Folgejahren kam seine Karriere erfolgstechnisch etwas in's Stocken. Mit dem Wechsel in ein skandinavisches Team erhofft er sich sicher neuen Schwung.
Der zweite Fahrer ist Jonas Rutsch vom schweizer Q36.5 Pro Cycling Team. Jonas Rutsch begann mit dem Radsport im Alter von zehn Jahren auf dem Mountainbike, auch fuhr er Querfeldeinrennen. 2010 entschied er die Gesamtwertung der International Kids Tour in Berlin für sich. 2012 wurde er deutscher U15-Meister im Straßenrennen.
Für 2017 erhielt Rutsch einen Vertrag beim Team Lotto–Kern Haus; das Team mit Rutsch, Joshua Huppertz, Julian Braun, Raphael Freienstein, Christopher Hatz und Joshua Stritzinger wurde deutscher Meister im Mannschaftszeitfahren. Bei den Boucles de la Mayenne belegte er 2018 Platz zehn, bei Eschborn–Frankfurt belegte er im U23-Rennen Platz zwei. Im selben Jahr wurde er deutscher Vize-Meister im Straßenrennen der U23 sowie deutscher U23-Bergmeister.
Im Jahre 2019 ging er erstmals für das U23-Team von Bora Hansgrohe an den Start. Im ersten Jahr konnte er neben Platz 2 auf einer Etappe der Tour de l'Avenir, auch mit fünften Plätzen bei den Juniorenausgaben der Ronde und von Paris-Roubaix überzeugen. 2020 verbesserte der junge Erbacher sein Palmares, indem er neben einer Etappe der Tour de l'Avenir, auch eine Etappe bei Le Triptyque des Monts et Châteaux gewann. Als Highlight ist aber sicher sein Sieg bei U-Rennen der Ronde van Vlaanderen zu nennen. Anschließend schaffte er es sich bei den Profis zu etablieren.
Last but not least, der letzte Mann in der Gruppe. Mit dem Namen eines ägyptichen Pharaos gesegnet, ist der junge Belgier ganze neun Jahre jünger als sein Fluchtkollege aus dem hohen Norden. Trotz seiner jungen Jahre konnte er im letzten Jahr seinem Team Gruopama-FDJ bereits den ersten Sieg einbringen. Er schaffte es die Bergwertung der Boucles de la Mayenne für sich zu entscheiden. Von ihm werden wir in den kommenden Jahrer sicher noch einiges zu sehen bekommen.
Zurück zum Rennen. Wir kommen zur vorletzten Überfahrt der Cote de Cadoudal. Die Gruppe, die wir gerade so genau kennengelernt haben, ist gerade eingeholt worden. Movistar, Bardiani und Astana haben ihre Nachführarbeit sehr konsequent durchgeführt und den Ausreißern nie eine wirkliche Chance gelassen. Vor allem Astana hatte ab Rennmitte das Tempo deutlich angezogen. Einige Fahrer, darunter auch der junge Franzose Paul Magnier (FDJ) haben den Anschluss dadurch bereits verloren.
Doch dieses Rennen ohne Ausreißer, nein das geht nicht. Diesen Gedanke hat just in dieser Sekunde Lutsenko von Astana. Er attackiert mit voller Energie. Mit der Attacke war wohl zu rechnen, hat sein Team doch den ganzen Tag für ihn gearbeitet. Einige versuchen zu folgen, aber die Attacke hatte gehörig Dampf. Er kann sich zunächst alleine lösen. Dahinter hängen zwei Fahrer, die gerade den Anschluss schaffen. Im Feld versuchen weiter Movistar und Bardiani das Feld zusammen zu halten. Odd Christian Eiking (UXM) versucht gerade nochmal sich ebenfalls aus dem Feld nach vorne zu verabschieden, seine Attacke verpufft allerdings.
Vorne also jetzt eine Dreiergruppe aus Lutsenko (AST), Zingle (IPT) und Scaroni (Q36). Das Feld aber nur weniger Sekunden zurück. In der Talsohle sind die drei wieder gestellt. Somit wird es hinauf zum Ziel entschieden. Israel-Premier Tech musste nun schnell umstellen und kann Zingle einen kleinen Zug hinstellen. Movistar hat De Lie am Hinterrad von Zingle platziert. Auch Dversnes (VBF), Aular (Q36) und Rota (AST) sehe ich auf den ersten Blick. Ein Trikot von Groupama-FDJ ist auch noch präsent, Finé sollte das sein.
IPT zieht das Tempo jetzt an, Oldani gerade an der Spitze. De Lie hat leichte Probleme und muss das Hinterrad von Zingle fahrenlassen. Nutznießer scheinen gerade Aular (Q36) und Rota (AST) zu sein, auch Dversnes (VBF) zieht erstmal am jungen Belgier vorbei. De Lie hat allerdings nur zwei bis drei Fahrradlängen auf Zingle verloren. Hinter ihm lauern auch noch Finé (FDJ) und Waerenskjöld (SOQ), der sich gerade vorgekämpf hat.
Als letzter Helfer zieht nun Velasco (IPT) an, doch diesmal entstehen keine weiteren Lücken. De Lie scheint seinen Tritt gefunden zu haben und er hält sich gut platziert. Als Velasco ausschehrt geht Zingle los, er eröffnet für die restlichen Fahrer. Aular direkt hinter ihm, De Lie geht jetzt aus dem Sattel und beschleunigt. Die drei werden es unter sich ausmachen. Und vorne ist...
... Arnaud De Lie. Auf den letzten flacheren Metern drückt er sich noch an Zingle vorbei, der letztlich auch noch Aular an sich vorbeiziehen lassen muss.
Die Top kompletieren Dversnes auf Platz 4 und Finé als fünfter.