STARTLISTE EF Education - EasyPost
Marc Hirschi (Sui) [EFE]
Sylvain Moniquet (Bel) [EFE]
Ivo Oliveira (Por) [EFE]
Oscar Onley (Gbr) [EFE]
Filippo Zana (Ita) [EFE]
Tudor Pro Cycling Team
Simon Yates (Gbr) [TUD]
Matteo Badilatti (Sui) [TUD]
Robin Froidevaux (Sui) [TUD]
Ben Healy (Irl) [TUD]
Johan Jacobs (Sui) [TUD]
Colin Stüssi (Sui) [TUD]
Ben Tulett (Gbr) [TUD]
Burgos - BH
Alberto Bettiol (Ita) [BBH]
Jefferson Alveiro Cepeda (Ecu) [BBH]
Ethan Hayter (Gbr) [TBV]
Ben Hermans (Bel) [BBH]
Jai Hindley (Aus) [BBH]
Gonzalo Serrano (Esp) [BBH]
Fred Wright (Gbr) [BBH]
Team Total Energies
Clément Berthet (Fra) [TEN]
Thomas Champion (Fra) [TEN]
Anthony Delaplace (Fra) [TEN]
David Gaudu (Fra) [TEN]
Baptiste Gillet (Fra) [TEN]
Lenny Martinez (Fra) [TEN]
Euskaltel - Euskadi
Roger Adriá (Esp) [EUS]
Marcel Camprubí (Esp) [EUS]
Ion Izagirre (Esp) [EUS]
Manuel Penalver (Esp) [EUS]
Antonio Soto (Esp) [EUS]
Goncalo Tavares (Por) [EUS]
Unai Zubeldia (Esp) [EUS]
Q36.5 Pro Cycling Team
Daniel Martínez (Col) [Q36]
Johannes Adamietz (Ger) [Q36]
Laurens Huys (Bel) [Q36]
Matis Louvel (Fra) [Q36]
Christian Scaroni (Ita) [Q36]
Harry Sweeny (Aus) [Q36]
Rein Taaramäe (Est) [Q36]
VF Group - Bardiani CSF - Faizanè
Jon Barrenetxea (Esp) [BWB]
David de la Cruz (Esp) [VBF]
Jonathan Lastra (Esp) [VBF]
Louka Matthys (Bel) [VBF]
Jhonatan Restrepo (Col) [VBF]
Yanis Voisard (Sui) [VBF]
Team Novo Nordisk
Santiago Buitrago (Col) [TNN]
William Barta (Usa) [TNN]
Sebastian Berwick (Aus) [TNN]
Matthew Dinham (Aus) [TNN]
Matevz Govekar (Slo) [TNN]
Damien Howson (Aus) [TNN]
Reuben Thompson (Nzl) [TNN]
Intermarché - Wanty
Maxim Van Gils (Bel) [IWA]
Hartthijs de Vries (Ned) [IWA]
Felix Gall (Aut) [IWA]
Tijmen Graat (Ned) [IWA]
Brent Van Moer (Bel) [IWA]
Giacomo Villa (Ita) [IWA]
seit 2021 - UAE Team Emirates - 47 Siege (Abu Dhabi Cyling Youth Acadamey - 7 Siege)
Willkommen aus der Schweiz! Die Gippinger Radsporttage begrüßen die Zuschauer aus aller Herren Länder und bieten den Aufgalopp für die am Wochenende startentede Tour de Suisse, die von vielen als viertwichtigste Landesrundfahrt hinter den großen Drei Tour, Giro und Vuelta gesehen wird. Die einwöchige Rundfahrt durch die Schweiz wird auch in diesem Jahr wieder vielen Tour-Startern ein wichtiger Gradmesser sein, doch heute steht erst einmal der Große Preis des Kantons Aargau auf dem Programm. Viele Fahrer, die heute dabei sind, werden wir aller Vorausicht nach auch bei der Tour de Suisse wiedersehen, dann aber möglicherweise in anderen Rollen. Denn während der Sieg bei der Schweizer Rundfahrt vorausichtlich an einen echten Spezialisten gehen wird, bietet das wellige Terrain heute verschiedenen Fahrertypen Chancen.
176 Kilometer um Leuggern, mit einem sieben Mal zu bewältigenden Rundkurs über den Rotberg. Wer dieses Rennen in den letzten Jahren verfolgt hat, dem wird wenig Neues begegnen, die Schweizer bleiben bei ihrem bewährten Erfolgsrezept. Im vergangenen Jahr sicherte sich Marc Hirschi (EFE) an gleicher Stelle den Sieg vor Juan Ayuso (BBH). Während der Spanier in diesem Jahr auf einen Start verzichtet, peilt der Schweizer die Titelverteidigung an. Mit Felix Gall (IWA) und Simone Velasco (IPT) stehen zwei weitere Fahrer am Start, die im vergangenen Jahr die TopTen erreichen konnten; weitere ehemalige Sieger sucht man im Starterfeld hingegen vergeblich.
Und damit ab ins Rennen: Freundliches und angenehmes Wetter hier in der Schweiz, einer schöner Tag für eine Ausfahrt. Das denken sich auch Lokalmatador Yannis Voisard (VBF) und Will Barta (TNN), die sich kurz nach dem Start aus dem Staub machen. Und siehe da: Niemand folgt. Die beiden wirken auch etwas überrascht, gerade solch kleine Eintagesrennen sind in der Vergangenheit ja ab und an auch schon über eine frühe Gruppe entschieden worden. Heute jedoch findet sich erst einmal nur das angesprochene Duo in Front, das wird natürlich ein hartes Unterfangen im Kampf gegen das Hauptfeld.
Denn dort gibt es eine breite Allianz: Burgos-BH, TotalEnergies, Euskaltel, EF Education, Intermarché, sie alle stellen gleich zu Beginn Fahrer ab, um den Abstand zur Spitzengruppe zu kontrollieren. Mehr als fünf Minuten werden dem Duo daher nicht zugestanden und ich könnte mir vorstellen, dass den beiden auch relativ schnell bewusst war, dass sie heute wohl eher nicht den ganz großen Blumenstrauß für den Sieg mit nach Hause nehmen dürfen. Aber man muss es auch positiv sehen: Ein schöner Ausflug bei angenehmem Wetter, die Eidgenossen feiern ihren Landsmann Voisard (VBF) und auch Will Barta (TNN) wirkt an der Spitze des Rennens nicht allzu unglücklich.
Während das Rennen so erst einmal sehr friedlich verläuft, kommen nach und nach auch frische Helfer in die Tempoarbeit. Auf dem sieben Mal zu bewältigenden Rundkurs ist der Rotberg das größte Hindernis und jedes Mal, wenn es hier hinauf geht, zieht vor allem Q36.5 ein wenig am Horn. Das Team aus der Schweiz möchte beim Heimspiel offenbar schon zeitig die Beine der Kontrahenten testen, vielleicht auch die eigenen. Um das Rennen zum Explodieren zu bringen, reicht es natürlich noch nicht, aber es zeigt schon die Tendenz, dass hier wohl nicht alle einfach so bis zu einem Sprint im Finale abwarten wollen.
Derweil plätschern die Runden dahin. Das Duo Voisard/Barta schlägt sich wacker, der Vorsprung schmilzt aber nach und nach. Eingangs der drittletzten Runde sind es noch knapp zwei Minuten und das bei gut 60 zu absolvierenden Kilometern, das sind wahrlich keine allzu guten Erfolgsaussichten. Dazu schickt nun hinten auch EF Education, also das Team des Titelverteidigers Hirschi (EFE), mit Moniquet (EFE) einen neuen Mann in die Tempoarbeit, auch Burgos-BH und TotalEnergies schicken noch einmal neue Leute nach vorne. Dem Vorsprung des Ausreißerduos tut das gar nicht gut, eingangs der vorletzten Runde sind nur noch knapp 30“ als Polster geblieben.
Und der Rundkurs beginnt ja quasi mit der Steigung zum Rotberg. 7 Kilometer lang, im Schnitt nur 3,7% steil, aber etwa in der Mitte des Anstiegs gibt es ein längeres Flachstück, bis dann die letzten beiden Kilometer bis zur Kuppe wieder steiler bergauf führen. Die Durchschnittssteigung täuscht also vielleicht ein wenig über den wahren Schwierigkeitsgrad hinweg und während ich so vor mich hin erzähle, kommt 40 Kilometeter vor dem Ziel tatsächlich ein erster Angriff aus dem Feld heraus: Clement Berthet (TEN) ist das, der Franzose kann recht schnell das Loch zu den beiden Ausreißern Voisard (VBF) und Barta (TNN) schließen und stiefelt auch gleich selbstbewusst vorbei. Die beiden können das Hinterrad nicht halten und werden kurz danach auch vom Hauptfeld eingeholt, wo man sich vom Angriff Berthets (TEN) erst einmal unbeeindruckt zeigt. Die Helfer machen weiter die Tempoarbeit, die von TotalEnergies nun aber natürlich nicht mehr. Bis zur Kuppe hat sich der bergfeste Franzose einen Vorsprung von 40“ herausgefahren, weitere Attacken gibt es im Feld nicht.
Gute Aktion also von Berthet (TEN), aber nun folgt sein Problem: Bis zur Ziellinie und damit bis zum Eingang in die letzte Rennrunde geht es nun kurz, aber steil bergab und dann fast zehn Kilometer flach, da ist es alleine gegen eine jagende Verfolgergruppe natürlich äußerst undankbar. Und da sich hinten einige Helfer nun vor der letzten Steigung noch einmal voll einspannen, sinkt der Vorsprung des Franzosen bis zum Glockenzeichen auf 25“. Etwas weniger als eine halbe Minute, das dürfte zu wenig sein, denn eigentlich warten wir nun in der letzten Auffahrt zum Rotberg nun auch noch etwas Bewegung im Feld.
Bewegung ist auch drin, wenn auch erst einmal nur Positionskämpfe. Die Favoriten suchen sich mit ihren letzten Helfern den Weg nach vorne, nun möchte jeder aufmerksam und in der besten Position sein. Alle belauern sich ein wenig, während Berthet (TEN) vorne nun schon sichtbar auf die Zähne beißt und angesichts des knappen Abstands seine Verfolger bereits sehen kann. Dort gibt es nun einen Angriff von Ion Izagirre (EUS)! Der Baske zieht an, Lenny Martinez (TEN) geht mit und auch Daniel Martinez (Q36) springt ans Hinterrad. Doch auch die anderen Favoriten sind aufmerksam und bleiben dran. Izagirre (EUS) führt die Gruppe recht schnell zu Berthet (TEN) und guckt sich dann um, dessen Teamkollege Lenny Martinez (TEN) setzt gleich die nächste Attacke, hat aber auch sofort vier, fünf Fahrer an seinem Hinterrad und nimmt wieder raus. Nun wird sich wieder ein bisschen beäugt, dann probiert es Felix Gall (IWA). Wir sind schon kurz vor der Kuppe und der Österreicher scheint nicht bei sehr vielen die Alarmglocken schrillen zu lassen. Nur Damien Howson (TNN) zieht mit, das Duo kann sich jetzt ein wenig absetzen und kommt mit 10“ Vorsprung über die Kuppe.
Dahinter wird nun geguckt: Wer ist noch dabei? Wer fehlt? Tudor mit Simon Yates (TUD) oder Ben Healy (TUD) ist überhaupt nicht zu sehen, auch Fahrer wie Alaphilippe (GFC), Bardet (GFC) oder Piccolo (BWB) hätte man hier wohl vorne erwarten dürfen.
Jai Hindley (BBH) und Oscar Onley (EFE) übernehmen und die Verfolgungsarbeit und sorgen dafür, dass sich das Duo Gall (IWA) und Howson (TNN) erst einmal nicht weiter absetzen kann. Auch diese beiden haben nun natürlich noch diese 12 Kilometer bis zum Ziel zu absolvieren, die Gruppe hinten ist aber nicht mehr ganz so groß wie noch eine Runde zuvor, entsprechend können weniger Helfer zum Nachführen eingesetzt werden. Doch die beiden scheinen gute Beine zu haben und können die Lücke nach und nach schließen, sechs Kilometer vor dem Ziel ist das Duo wieder gestellt.
Da von hinten keine Gefahr zu drohen scheint, wird nun ein eher kontrollierendes Tempo angeschlagen. Immerhin gilt es, gleich nach Möglichkeit den eigenen Kapitän noch bestmöglich für den Sprint zu lancieren. 4,5 Kilometer vor dem Ziel kommt es aber zu einem weiteren Angriff: Maxim van Gils (IWA) ist das! Etwas überraschend vielleicht, der junge Belgier hätte in einem Sprint durchaus ganz gute Karten, aber vielleicht fühlt er sich einfach super und möchte nicht das Risiko eingehen. Knackiger Antritt auf jeden Fall und die Lücke ist da, die Helfer hinten schalten nun aber auch wieder ein paar Gänge dicker und ziehen am Horn.
Auch Ion Izagirre (EUS) fährt nun mit hinterher, bei Euskaltel scheint man nun auf die Karte Roger Adria (EUS) zu setzen. Mit vereinten Kräften wird der Angriff von van Gils (IWA) am Zwei-Kilometer-Banner neutralisiert, hat der Belgier sein Pulver nun verschossen?
Das Tempo bleibt nun hoch, die Ziellinie kommt immer näher. 17 Fahrer kämpfen hier noch um den Sieg, wobei einige von ihnen natürlich viele ihrer Körner bereits als Helfer verschossen haben. Jai Hindley (BBH) führt die Gruppe auf die letzten 500 Meter, Alberto Bettiol (BBH) sitzt an seinem Hinterrad. An der 400-Meter-Marke kommt ein Gelb-Blaues Trikot von hinten vorbeigeschossen, das ist erneut Maxim van Gils (IWA)! Der Belgier probiert es mit einem frühen Antritt, aber Marc Hirschi (EFE) ist aufmerksam und direkt am Hinterrad. Van Gils (IWA) nun quasi als Anfahrer für Hirschi (EFE), dahinter dann Bettiol (BBH), dann der Rest und nun geht Hirschi (EFE) vorne in den Sprint! Der Schweizer auf dem Weg zur Titelverteidigung? Hirschi (EFE) von vorne, Bettiol (BBH) aus dem Windschatten und das reicht für...
... den Italiener! Alberto Bettiol (BBH) gewinnt den Großen Preis des Kantons Aargau und bezwingt Lokalmatador Marc Hirschi (EFE) auf den letzten Metern!
Alberto Bettiol gewinnt in Leuggern und lässt sich feiern
Dahinter sichert sich Roger Adria (EUS) den letzten freien Platz auf dem Podium und wird Dritter vor Christian Scaroni (Q36), Alessandro Verre (IPT) und David Gaudu (TEN). Auch Jonathan Lastra (VBF) und Santiago Buitrago (TNN) sind noch an van Gils (IWA) vorbeigezogen, dem dann hinten raus völlig die Körner ausgingen. Die TopTen werden dann komplettiert von Felix Gall (IWA).
Das war es dann auch schon von uns heute. Nun noch einmal zwei Tage Pause, bevor dann am Sonntag die Tour de Suisse mit einem kurzen Prologzeitfahren in Vaduz beginnt. Bis dahin!
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