Postnord Danmark Rundt | DEN | 2.HC
Postnord Danmark Rundt | DEN | 2.HC
Movistar Team
Mads Pedersen (Den) [MOV]
Robbe Ghys (Bel) [MOV]
Julius Johansen (Den) [MOV]
Axel Laurance (Fra) [MOV]
Nelson Oliveira (Por) [MOV]
Edward Theuns (Bel) [MOV]
Mads Würtz Schmidt (Den) [MOV]
Astana Qazaqstan Team
Kasper Asgreen (Den) [AST]
Bruno Armirail (Fra) [AST]
Milan Donie (Bel) [AST]
Filippo Ganna (Ita) [AST]
Iúri Leitao (Por) [AST]
Juan David Sierra (Ita) [AST]
Frederik Wandahl (Den) [AST]
Bahrain - Victorious
Edoardo Affini (Ita) [TBV]
Nikias Arndt (Ger) [TBV]
Phil Bauhaus (Ger) [TBV]
Timo Roosen (Ned) [TBV]
Alexander Salby (Den) [TBV]
Dylan van Baarle (Ned) [TBV]
Warre Vangheluwe (Bel) [TBV]
Burgos - BH
Alberto Bettiol (Ita) [BBH]
Dries De Bondt (Bel) [BBH]
Thomas De Gendt (Bel) [BBH]
Alex Edmondson (Aus) [BBH]
Christophe Laporte (Fra) [BBH]
Luke Plapp (Aus) [BBH]
Fred Wright (Gbr) [BBH]
Cofidis
Geoffrey Bouchard (Fra) [COF]
Tobias Foss (Nor) [COF]
Jakob Fuglsang (Den) [COF]
Jhonatan Narváez (Ecu) [COF]
Tom Pidcock (Gbr) [COF]
Luke Rowe (Gbr) [COF]
Lennert Van Eetvelt (Bel) [COF]
EF Education - EasyPost
Lewis Askey (Gbr) [EFE]
Marc Hirschi (Sui) [EFE]
Olav Kooij (Ned) [EFE]
Rick Pluimers (Ned) [EFE]
Elmar Reinders (Ned) [EFE]
Florian Vermeersch (Bel) [EFE]
Gianni Vermeersch (Bel) [EFE]
Groupama - FDJ
Arnaud Démare (Fra) [GFC]
Thibault Guernalec (Fra) [GFC]
Paul Magnier (Fra) [GFC]
Enzo Paleni (Fra) [GFC]
Jakob Söderqvist (Swe) [GFC]
Jasper Stuyven (Bel) [GFC]
Intermarché - Wanty
Gregor Mühlberger (Aut) [IWA]
Tobias Bayer (Aut) [IWA]
Jhonatan Guatibonza (Col) [IWA]
Emils Liepins (Lat) [IWA]
Nolann Mahoudo (Fra) [IWA]
Giacomo Villa (Ita) [IWA]
Enrico Zanoncello (Ita) [IWA]
Israel - Premier Tech
Niccolo Bonifazio (Ita) [IPT]
Davide Cimolai (Ita) [IPT]
Lander Loockx (Bel) [IPT]
Valentin Madouas (Fra) [IPT]
Jonathan Milan (Ita) [IPT]
Simone Velasco (Ita) [IPT]
Axel Zingle (Fra) [IPT]
Jayco AlUla
Pascal Ackermann (Ger) [JAY]
Oded Kogut (Isr) [JAY]
Jambaljamts Sainbayar (Mgl) [JAY]
Callum Scotson (Aus) [JAY]
Miles Scotson (Aus) [JAY]
Kenneth Van Rooy (Bel) [JAY]
Cameron Wurf (Aus) [JAY]
Lidl - Trek
Wout Van Aert (Bel) [LTK]
Maurice Ballerstedt (Ger) [LTK]
Yves Lampaert (Bel) [LTK]
Tobias Müller (Ger) [LTK]
Neilson Powless (Usa) [LTK]
Sente Sentjens (Bel) [LTK]
Tim van Dijke (Ned) [LTK]
Q36.5 Pro Cycling Team
Toms Skujins (Lat) [Q36]
Fabio Felline (Ita) [Q36]
Gianni Moscon (Ita) [Q36]
Dusan Rajovic (Srb) [Q36]
Pim Ronhaar (Ned) [Q36]
Christian Scaroni (Ita) [Q36]
Connor Swift (Gbr) [Q36]
Soudal - Quick Step
Alexandre Balmer (Sui) [SOQ]
Siebe Deweirdt (Bel) [SOQ]
Mason Hollyman (Gbr) [SOQ]
Arthur Kluckers (Lux) [SOQ]
Fabian Lienhard (Sui) [SOQ]
Anton Palzer (Ger) [SOQ]
Axel van der Tuuk (Ned) [SOQ]
Team dsm-firmenich PostNL
Cees Bol (Ned) [DFP]
Nils Brun (Sui) [DFP]
Pascal Eenkhoorn (Ned) [DFP]
Sean Flynn (Gbr) [DFP]
Stefan Küng (Sui) [DFP]
Marius Mayrhofer (Ger) [DFP]
Roel van Sintmaartensdijk (Ned) [DFP]
Team Novo Nordisk
Mathieu van der Poel (Ned) [TNN]
William Barta (Usa) [TNN]
Dario Cataldo (Ita) [TNN]
Lawson Craddock (Usa) [TNN]
Luke Durbridge (Aus) [TNN]
Tobias Ludvigsson (Swe) [TNN]
Samuel Watson (Gbr) [TNN]
Team Total Energies
Mikkel Bjerg (Den) [TEN]
Niklas Larsen (Den) [TEN]
Jensen Plowright (Aus) [TEN]
Alec Segaert (Bel) [TEN]
Joshua Tarling (Gbr) [TEN]
Casper van Uden (Ned) [TEN]
Tim Wellens (Bel) [TEN]
Team Visma | Lease a Bike
Rémi Cavagna (Fra) [TVL]
Søren Kragh Andersen (Den) [TVL]
Enzo Leijnse (Ned) [TVL]
Robin Orins (Bel) [TVL]
Rasmus Søjberg Pedersen (Den) [TVL]
Gijs Van Hoecke (Bel) [TVL]
Sasha Weemaes (Bel) [TVL]
UAE Team Emirates
Anders Foldager (Den) [UAD]
Sjoerd Bax (Ned) [UAD]
Nicolò Buratti (Ita) [UAD]
Daan Hoole (Ned) [UAD]
Filippo Magli (Ita) [UAD]
Andrea Raccagni Noviero (Ita) [UAD]
Marijn van den Berg (Ned) [UAD]
Uno-X Mobility
Magnus Cort Nielsen (Den) [UXM]
Edvald Boasson Hagen (Nor) [UXM]
Mikkel Frølich Honoré (Den) [UXM]
Michael Mørkøv (Den) [UXM]
Mathias Norsgaard (Den) [UXM]
Johan Price-Pejtersen (Den) [UXM]
Rasmus Tiller (Nor) [UXM]
Postnord Danmark Rundt | DEN | 2.HC
Etappe 1 (TTT) - Holstebro › Holstebro (13,7km)
Herzlich Willkommen zur Postnord Danmark Rundt 2024! Mittlerweile fest im Radsportkalender etabliert, wurde die Dänemark-Rundfahrt erst 1985 zum ersten Mal ausgetragen. Die Erstaustragung ging damals an Moreno Argentin, weitere große Namen wie Bjarne Riis (1995), Tyler Hamilton (1999), David Millar (2001), Jakob Fuglsang (2008 & 2009) und Mads Pedersen (2019) folgten. 2021 trug sich auch Remco Evenepoel als damals 21-Jähriger in die Siegerliste ein. Im letzten Jahr gelang Mads Pedersen (MOV) dann ein weiterer Gesamtsieg, hinter ihm auf dem Podium landeten Mathieu van der Poel und Stefan Küng.
Von allen genannten Fahrern sind bei der diesjährigen Austragung gleich vier Fahrer mit von der Partie: Vorjahressieger Mads Pedersen (MOV) ist ebenso am Start wie Mathieu van der Poel (TNN), Stefan Küng (TEN) und Jakob Fuglsang (COF). Mit Kasper Asgreen (AST) zudem ein weiterer ehemaliger Gesamtsieger und mit Wout Van Aert (LTK) auch der ewige Rivale van der Poels dabei.
Los ging es heute mit einem knapp 14 Kilometer langen Mannschaftszeitfahren rund um Holstebro im Modus "jeder Fahrer kriegt die individuelle Zeit mit der er ins Ziel kommt".
Als erstes Team startete heute Uno-X ins Rennen. Mørkøv und Boasson Hagen brachten das Septett schnell auf Tempo, dann übernahmen die stärkeren Zeitfahrer Price-Pejtersen und Norsgaard. Gegen Ende wurde klar, dass hier alle für Kapitän Cort fuhren, der sich final dann solo dem Ziel entgegenfuhr und somit eine erste ordentliche Richtmarke setzte.
UAE Team Emirates war das nächste Team, das sich auf die Reise machte. Insbesondere Hoole und Bax sorgten hier gemeinsam mit Kapitän Foldager für Tempo und zogen mit ihm auch bis zur Ziellinie durch. Am Ende landete man 9 Sekunden hinter der Zeit von UXM/Cort, insbesondere in der Anfangsphase hatte man durch das etwas weniger komplette Team im Vergleich zu UnoX etwas liegen lassen.
Team Visma fuhr vor allem für die Dänen Kragh Andersen und Søjberg Pedersen. Mit Cavagna und Orins hatte man zwei ordentliche Zugpferde für den Hauptteil des Zeitfahrens, am Ende setzten die beiden Dänen dann noch einmal zu und erreichten die Ziellinie zu zweit - zwei Sekunden hinter UXM/Cort!
Als viertes Team startete Team Total Energies. Plowright und van Uden brachten das Team auf Tempo - und dann kreiselte man mit Bjerg, Larsen, Segaert, Tarling und Wellens. Mit diesen 5 Lokomotiven schien es heute hoch hinaus gehen zu können, am Ende verblieben noch Bjerg, Tarling und Wellens ... und im Ziel hatte man die klare Bestzeit vorzuweisen, mit immerhin bereits 15 Sekunden auf UnoX! Wellens hatte das Rad als Erster über die Linie gewuchtet - würde das am Ende des Tages womöglich auch die Gesamtführung bedeuten?
Novo Nordisk war das nächste Team, und hier war alles auf Mathieu van der Poel ausgerichtet. Im Mittelteil opferten sich vor allem Craddock und Barta, hinten raus auch Durbridge und Ludvigsson, die quasi den Sprint für van der Poel anfuhren ... der das Ziel eine Sekunde hinter der UnoX-Zeit auf dem vorläufigen 3. Platz erreichte.
Team dsm-firmenich PostNL war hier auf den Vorjahres-Gesamtdritten Stefan Küng ausgerichtet. Einigen im Team fehlte es noch etwas an Form, dennoch schlug man sich angeführt von Küng noch ganz ordentlich, lag am Ende 20 Sekunden hinter der Zeit von Total Energies.
Soudal-Quick Step legte los wie die Feuerwehr - und hatte es damit offensichtlich auf die nach 500 Metern erfolgende Bergwertung abgesehen. Die hatten die Organisatoren skurrilerweise nämlich bei der minimalen Erhebung 21 Meter über dem Meeresspiegel platziert, an der man 500 Meter nach dem Start landete. Lienhard fuhr hier direkt vom Start weg eine Art Leadout, gefolgt von Deweirdt, an dem sich Kluckers auf den letzten Metern noch vorbeischob. Damit hatte man die vorläufige Bestzeit an der Bergwertung geschafft, war anschließend aber direkt ziemlich aus dem Tritt und schien auch keine Ambitionen mehr zu zeigen. Am Ende stand über eine Minute Rückstand auf TEN zu Buche.
Q36 als nächstes Team tat sich ebenfalls etwas schwer, was allerdings eher an den mangelnden Top-Zeitfahrern im Aufgebot lag. Swift, Felline und Ronhaar machten zwar einen ganz ordentlichen Job im Mittelteil, hinten raus zogen dann Skujins und Scaroni durch, verloren aber noch mal etwas auf die anderen bereits gestarteten Teams. 30 Sekunden Rückstand auf die TEN-Zeit waren es am Ende.
Mit Lidl-Trek ging nun wieder ein Favoritenteam auf den Tagessieg an den Start. Im Anfangsteil tat man sich ein wenig schwer, die Stagiaires Müller und Sentjens einzubinden, kam dann aber hinten raus mit den Zugpferden Van Aert, Lampaert, Powless und van Dijke stark auf. Am Ende wurde es denkbar knapp, Van Aert sprintete alleine zur Ziellinie ... und lag nur 4 Sekunden hinter der TEN-Topzeit.
Jayco AlUla war als nächstes an der Reihe - und schien es wie schon Soudal auf die Bergwertung abgesehen zu haben. Mit mehreren Fahrern zog man für Scotson den Sprint an, wobei die Zuordnung zunächst nicht ganz klar schien, so dass es ziemlich knapp wurde an der Bergwertung, am Ende mit einem knappen Rückstand von Scotson auf die Zeit von Kluckers, allerdings innerhalb der gleichen Sekunde. Anschließend fuhr Jayco hier vor allem für Ackermann und kam mit 32 Sekunden Rückstand auf die Total Energies-Zeit ins Ziel.
Israel - Premier Tech schien sich heute nur einfahren zu wollen und landete so mit fast 1:30 Minuten Rückstand auf dem vorerst letzten Rang.
Intermarché-Wanty zog zwar durch, hatte aber in der Zusammenarbeit ein paar Probleme, da man keinen ausgewiesenen Zeitfahrer dabei hatte und anscheinend unbedingt gemeinsam zu viert im Ziel ankommen wollte. Am Ende war es der vorerst drittletzte Platz, 39 Sekunden hinter Total Energies.
Groupama-FDJ war hier nur zu sechst an den Start gegangen und tat sich im Zeitfahren etwas schwer, konnte mit einem sich aufopfernden Stagiaire Söderqvist sowie hinten raus Guernalec und Paleni aber noch etwas aufholen, ins Ziel brachte das verbleibende Trio dann Jasper Stuyven. 23 Sekunden Rückstand auf TEN im Ziel.
EF Education war zu siebt unterwegs, hatte mit Flo Vermeersch aber auch nur einen Zeitfahrspezialisten dabei. Durch ein ansonsten relativ homogen aufgestelltes Team schlug man sich dennoch ganz ordentlich und landete final mit der identischen Zeit wie GFC auf dem vorläufigen Platz 8.
Somit waren nur noch 5 Teams am Start: Cofidis, Burgos, Bahrain, Astana und Movistar.
Bei Cofidis war es vor allem Tobias Foss, der Dampf machte, in einem relativ homogenen Team solide unterstützt durch die Teamkollegen. Am Ende verblieben Foss, Pidcock und Fuglsang zusammen und landeten 20 Sekunden hinter TEN mit der gleichen Zeit wie DSM.
Burgos-BH machte sich als nächstes auf, zog zunächst mit Wright das Tempo an, kreiselte dann solide durch und schickte final noch Bettiol und Laporte, die sich wohl noch einige Körner aufbewahrt hatten, auf die Reise. So fuhr man eine gute Zeit ... auch wenn es nicht ganz an die Top-Zeiten von Total Energies und Lidl-Trek heranreichte. Immerhin der vorläufige dritte Platz und nur neun Sekunden Rückstand.
Bahrain-Victorious als drittletztes Team sah ebenfalls gut aus, hatte mit Affini und van Baarle zwei starke Zugpferde, ergänzt durch Fahrer wie Arndt. Am Ende war es ein guter vorläufiger vierter Rang, 13 Sekunden hinter Total Energies.
Der vorletzte Starter Astana hatte sich ebenfalls einiges vorgenommen. Mit Ganna, Armirail und Asgreen verfügte man hier über ein sehr starkes Trio, hatte aber ähnlich wie Lidl ein paar Probleme, anfangs die Stagiaires Donie und Sierra adäquat mit einzubinden. Hinten raus kam man aber immer stärker auf. Ganna war aus längerer Rennpause gekommen und ließ so auf den letzten Metern noch Armirail und Asgreen ziehen, für die es zu einem Herzschlagfinale wurde ... man kam schließlich zeitgleich mit Lidl rein, 4 Sekunden hinter Total Energies.
Blieb also nur noch das Team des Vorjahressiegers, Team Movistar. Auch hier hatte man nicht ganz die Zeitfahr-Kaliber der Top-Teams dabei, schlug sich aber dennoch ganz ordentlich, zog final mit Pedersen und Oliveira noch mal an ... und landete 16 Sekunden hinter der Siegerzeit von Total Energies, denen hiermit zum Tagessieg gratuliert werden kann.
Das war es von meiner Seite, morgen dann eine durchaus anspruchsvolle und mit 231 Kilometern für eine 5-tägige Rundfahrt ungewöhnlich lange Etappe.
Herzlich Willkommen zur Postnord Danmark Rundt 2024! Mittlerweile fest im Radsportkalender etabliert, wurde die Dänemark-Rundfahrt erst 1985 zum ersten Mal ausgetragen. Die Erstaustragung ging damals an Moreno Argentin, weitere große Namen wie Bjarne Riis (1995), Tyler Hamilton (1999), David Millar (2001), Jakob Fuglsang (2008 & 2009) und Mads Pedersen (2019) folgten. 2021 trug sich auch Remco Evenepoel als damals 21-Jähriger in die Siegerliste ein. Im letzten Jahr gelang Mads Pedersen (MOV) dann ein weiterer Gesamtsieg, hinter ihm auf dem Podium landeten Mathieu van der Poel und Stefan Küng.
Von allen genannten Fahrern sind bei der diesjährigen Austragung gleich vier Fahrer mit von der Partie: Vorjahressieger Mads Pedersen (MOV) ist ebenso am Start wie Mathieu van der Poel (TNN), Stefan Küng (TEN) und Jakob Fuglsang (COF). Mit Kasper Asgreen (AST) zudem ein weiterer ehemaliger Gesamtsieger und mit Wout Van Aert (LTK) auch der ewige Rivale van der Poels dabei.
Los ging es heute mit einem knapp 14 Kilometer langen Mannschaftszeitfahren rund um Holstebro im Modus "jeder Fahrer kriegt die individuelle Zeit mit der er ins Ziel kommt".
Als erstes Team startete heute Uno-X ins Rennen. Mørkøv und Boasson Hagen brachten das Septett schnell auf Tempo, dann übernahmen die stärkeren Zeitfahrer Price-Pejtersen und Norsgaard. Gegen Ende wurde klar, dass hier alle für Kapitän Cort fuhren, der sich final dann solo dem Ziel entgegenfuhr und somit eine erste ordentliche Richtmarke setzte.
UAE Team Emirates war das nächste Team, das sich auf die Reise machte. Insbesondere Hoole und Bax sorgten hier gemeinsam mit Kapitän Foldager für Tempo und zogen mit ihm auch bis zur Ziellinie durch. Am Ende landete man 9 Sekunden hinter der Zeit von UXM/Cort, insbesondere in der Anfangsphase hatte man durch das etwas weniger komplette Team im Vergleich zu UnoX etwas liegen lassen.
Team Visma fuhr vor allem für die Dänen Kragh Andersen und Søjberg Pedersen. Mit Cavagna und Orins hatte man zwei ordentliche Zugpferde für den Hauptteil des Zeitfahrens, am Ende setzten die beiden Dänen dann noch einmal zu und erreichten die Ziellinie zu zweit - zwei Sekunden hinter UXM/Cort!
Als viertes Team startete Team Total Energies. Plowright und van Uden brachten das Team auf Tempo - und dann kreiselte man mit Bjerg, Larsen, Segaert, Tarling und Wellens. Mit diesen 5 Lokomotiven schien es heute hoch hinaus gehen zu können, am Ende verblieben noch Bjerg, Tarling und Wellens ... und im Ziel hatte man die klare Bestzeit vorzuweisen, mit immerhin bereits 15 Sekunden auf UnoX! Wellens hatte das Rad als Erster über die Linie gewuchtet - würde das am Ende des Tages womöglich auch die Gesamtführung bedeuten?
Novo Nordisk war das nächste Team, und hier war alles auf Mathieu van der Poel ausgerichtet. Im Mittelteil opferten sich vor allem Craddock und Barta, hinten raus auch Durbridge und Ludvigsson, die quasi den Sprint für van der Poel anfuhren ... der das Ziel eine Sekunde hinter der UnoX-Zeit auf dem vorläufigen 3. Platz erreichte.
Team dsm-firmenich PostNL war hier auf den Vorjahres-Gesamtdritten Stefan Küng ausgerichtet. Einigen im Team fehlte es noch etwas an Form, dennoch schlug man sich angeführt von Küng noch ganz ordentlich, lag am Ende 20 Sekunden hinter der Zeit von Total Energies.
Soudal-Quick Step legte los wie die Feuerwehr - und hatte es damit offensichtlich auf die nach 500 Metern erfolgende Bergwertung abgesehen. Die hatten die Organisatoren skurrilerweise nämlich bei der minimalen Erhebung 21 Meter über dem Meeresspiegel platziert, an der man 500 Meter nach dem Start landete. Lienhard fuhr hier direkt vom Start weg eine Art Leadout, gefolgt von Deweirdt, an dem sich Kluckers auf den letzten Metern noch vorbeischob. Damit hatte man die vorläufige Bestzeit an der Bergwertung geschafft, war anschließend aber direkt ziemlich aus dem Tritt und schien auch keine Ambitionen mehr zu zeigen. Am Ende stand über eine Minute Rückstand auf TEN zu Buche.
Q36 als nächstes Team tat sich ebenfalls etwas schwer, was allerdings eher an den mangelnden Top-Zeitfahrern im Aufgebot lag. Swift, Felline und Ronhaar machten zwar einen ganz ordentlichen Job im Mittelteil, hinten raus zogen dann Skujins und Scaroni durch, verloren aber noch mal etwas auf die anderen bereits gestarteten Teams. 30 Sekunden Rückstand auf die TEN-Zeit waren es am Ende.
Mit Lidl-Trek ging nun wieder ein Favoritenteam auf den Tagessieg an den Start. Im Anfangsteil tat man sich ein wenig schwer, die Stagiaires Müller und Sentjens einzubinden, kam dann aber hinten raus mit den Zugpferden Van Aert, Lampaert, Powless und van Dijke stark auf. Am Ende wurde es denkbar knapp, Van Aert sprintete alleine zur Ziellinie ... und lag nur 4 Sekunden hinter der TEN-Topzeit.
Jayco AlUla war als nächstes an der Reihe - und schien es wie schon Soudal auf die Bergwertung abgesehen zu haben. Mit mehreren Fahrern zog man für Scotson den Sprint an, wobei die Zuordnung zunächst nicht ganz klar schien, so dass es ziemlich knapp wurde an der Bergwertung, am Ende mit einem knappen Rückstand von Scotson auf die Zeit von Kluckers, allerdings innerhalb der gleichen Sekunde. Anschließend fuhr Jayco hier vor allem für Ackermann und kam mit 32 Sekunden Rückstand auf die Total Energies-Zeit ins Ziel.
Israel - Premier Tech schien sich heute nur einfahren zu wollen und landete so mit fast 1:30 Minuten Rückstand auf dem vorerst letzten Rang.
Intermarché-Wanty zog zwar durch, hatte aber in der Zusammenarbeit ein paar Probleme, da man keinen ausgewiesenen Zeitfahrer dabei hatte und anscheinend unbedingt gemeinsam zu viert im Ziel ankommen wollte. Am Ende war es der vorerst drittletzte Platz, 39 Sekunden hinter Total Energies.
Groupama-FDJ war hier nur zu sechst an den Start gegangen und tat sich im Zeitfahren etwas schwer, konnte mit einem sich aufopfernden Stagiaire Söderqvist sowie hinten raus Guernalec und Paleni aber noch etwas aufholen, ins Ziel brachte das verbleibende Trio dann Jasper Stuyven. 23 Sekunden Rückstand auf TEN im Ziel.
EF Education war zu siebt unterwegs, hatte mit Flo Vermeersch aber auch nur einen Zeitfahrspezialisten dabei. Durch ein ansonsten relativ homogen aufgestelltes Team schlug man sich dennoch ganz ordentlich und landete final mit der identischen Zeit wie GFC auf dem vorläufigen Platz 8.
Somit waren nur noch 5 Teams am Start: Cofidis, Burgos, Bahrain, Astana und Movistar.
Bei Cofidis war es vor allem Tobias Foss, der Dampf machte, in einem relativ homogenen Team solide unterstützt durch die Teamkollegen. Am Ende verblieben Foss, Pidcock und Fuglsang zusammen und landeten 20 Sekunden hinter TEN mit der gleichen Zeit wie DSM.
Burgos-BH machte sich als nächstes auf, zog zunächst mit Wright das Tempo an, kreiselte dann solide durch und schickte final noch Bettiol und Laporte, die sich wohl noch einige Körner aufbewahrt hatten, auf die Reise. So fuhr man eine gute Zeit ... auch wenn es nicht ganz an die Top-Zeiten von Total Energies und Lidl-Trek heranreichte. Immerhin der vorläufige dritte Platz und nur neun Sekunden Rückstand.
Bahrain-Victorious als drittletztes Team sah ebenfalls gut aus, hatte mit Affini und van Baarle zwei starke Zugpferde, ergänzt durch Fahrer wie Arndt. Am Ende war es ein guter vorläufiger vierter Rang, 13 Sekunden hinter Total Energies.
Der vorletzte Starter Astana hatte sich ebenfalls einiges vorgenommen. Mit Ganna, Armirail und Asgreen verfügte man hier über ein sehr starkes Trio, hatte aber ähnlich wie Lidl ein paar Probleme, anfangs die Stagiaires Donie und Sierra adäquat mit einzubinden. Hinten raus kam man aber immer stärker auf. Ganna war aus längerer Rennpause gekommen und ließ so auf den letzten Metern noch Armirail und Asgreen ziehen, für die es zu einem Herzschlagfinale wurde ... man kam schließlich zeitgleich mit Lidl rein, 4 Sekunden hinter Total Energies.
Blieb also nur noch das Team des Vorjahressiegers, Team Movistar. Auch hier hatte man nicht ganz die Zeitfahr-Kaliber der Top-Teams dabei, schlug sich aber dennoch ganz ordentlich, zog final mit Pedersen und Oliveira noch mal an ... und landete 16 Sekunden hinter der Siegerzeit von Total Energies, denen hiermit zum Tagessieg gratuliert werden kann.
Das war es von meiner Seite, morgen dann eine durchaus anspruchsvolle und mit 231 Kilometern für eine 5-tägige Rundfahrt ungewöhnlich lange Etappe.
Postnord Danmark Rundt | DEN | 2.HC
Etappe 2 - Ringkøbing › Vejle (231km)
Herzlich Willkommen zur zweiten Etappe der Postnord Danmark Rundt 2024. Vor uns steht ein für eine einwöchige Rundfahrt ungewöhnlich langes Teilstück, stolze 231 Kilometer haben die Fahrer zu absolvieren, eine Länge die es mit so manchem Klassikerrennen aufnehmen kann. Dazu ein ziemlich hügeliger Parcours, zwar ohne längere Anstiege, aber gespickt mit vielen kurzen und durchaus giftigen Erhebungen.
Nach dem gestrigen 13 Kilometer kurzen Mannschaftszeitfahren also heute gewissermaßen das Gegenprogramm. Im Führungstrikot nach dem Auftakterfolg von Total Energies jedenfalls Tim Wellens, dort platziert vor den zeitgleichen Teamkollegen Joshua Tarling und Mikkel Bjerg.
Die Anfangsphase war heute durchaus umkämpft, bis zu 6 Teams wollten teils mehrere Fahrer dort vorne unterbringen, insbesondere Soudal-Quick Step, Bahrain-Victorious und Q36 zeigten sich hier äußerst engagiert. Das Q36-Duo Rajovic und Ronhaar ließ die ersten entstehenden Gruppen immer wieder auf mehr als 4 bzw. 5 Fahrer anwachsen und attackierte nach erstem Zusammenlaufen direkt wieder drüber und hielt so die kontrollierenden Teams auf Trab. Diese waren allerdings zahlreich vertreten, mit MOV, BBH, TEN, AST, TVL, EFE, LTK, TNN, UXM wollten gleich 9 Teams die Gruppe kleinhalten.
Durch das hohe Tempo auf den ersten Kilometern, die unmittelbaram Wasser entlangführten, sorgte der durchaus etwas vorhandene Wind für einige Teilungen im Feld. Manche Teams waren wohl auch wegen des Windes besonders weit vorne platziert, wollten so früh im Rennen und bei mehr als 200 zu fahrenden Kilometern aber wohl auch noch nicht aufs Ganze gehen. Dennoch waren hier Teams wie COF, IWA, TBV und IPT eher unaufmerksam und schon fast in voller Mannschaftsstärke abgehängt.
Nach knapp 30 Kilometern Kampf um die Gruppe, in denen auch JAY und GFC immer wieder Gruppen zurückholten, in denen sie nicht vertreten waren, schafften es letztlich nur folgede 4 Fahrer in die Gruppe, insbesondere auch weil Movistar mit bis zu 6 Fahrern jeden Vorstoß mit mehr als 4 Ausreißern unterband.
Phil Bauhaus (Ger) [TBV]
Siebe Deweirdt (Bel) [SOQ]
Enzo Paleni (Fra) [GFC]
Callum Scotson (Aus) [JAY]
In der Folge beruhigte sich die Lage im Feld etwas und die abgehängten Fahrer konnten wieder aufschließen.
Bald fanden sich dann aber fast alle der oben genannten Teams auch mit Fahrern in der Nachführarbeit ein, so dass die Gruppe von Anfang an an der kurzen Leine gehalten wurde, ihr Vorsprung überstieg trotz der extrem langen Renndistanz nie die 4 Minuten.
Bei Kilometer 72,5 kam es zur 1. Sprintwertung des Tages, hier sprintete Bauhaus vorne raus und hatte keinerlei Mühe, allerdings auch keinerlei Gegenwehr. Deweirdt staubte Platz 2 ab, Dritter hier Paleni.
SW 1
1 Bauhaus (TBV) 5 / 3"
2 Deweirdt (SOQ) 3 / 2"
3 Paleni (GFC) 1 / 1"
Unmittelbar nach der Sprintwertung nahm Bauhaus dann auch schon die Beine hoch und ließ sich ins Feld zurückfallen, vorne also nur noch ein Trio vertreten: Deweirdt, Paleni, Scotson.
Nach etwa 105 gefahrenen Kilometern, kurz vor dem Eintritt in den erstes Rundkurs, der hier für ca. 40 Kilometer zu fahren sein würde, formierte sich das Team Lidl-Trek an der Feldspitze und zog das Tempo ruckartig an. Für einige Kilometer schien man hier nun mal den Wind und die restlichen Teams testen zu wollen, zunächst mit Sentjens und Ballerstedt von mäßigem Erfolg gekrönt, dann durch den Einsatz van Dijke und auch Lampaert dann doch mit erstem sichtlichem Erfolg.
Viele Teams waren hier zwar aufmerksam und insgesamt bezüglich möglichr Windverschärfungen gebrieft gewesen, andere Teams verloren aber, wie schon in der Anfangsphase, mit fast allen Fahrern den Anschluss. Darunter SOQ, COF, IWA, TBV, IPT, DFP, JAY die Hauptleidtragenden. Aber dann auch das Team des Führenden TEN, sowie teilweise TVL und UAD! Das nahmen nun wiederum vorne bei LTK auch die gut platzierten TNN, GFC, BBH und Q36 zum Anlass, um mit raufzudrücken und die Lücke erstmal ordentlich aufzureißen. Nun schrillten bei TEN und Co. aber natürlich die Alarmglocken und man organisierte sich etwas spät, dann aber doch mit ziemlicher Manpower. Zum Glück für TEN waren auch andere Teams mit Ambitionen jetzt hier abgehängt worden und natürlich sehr interessiert daran, wieder nach vorne aufzufahren, dadurch teilte sich aber auch diese Verfolgergruppe noch mal entzwei.
In der Folge entwickelte sich ein gewisses Hin und Her, das vor allem hinten viele Helferkräfte verbrannte, bis man bei Total Energies auch Fahrer wie Bjerg und Tarling schon kurzzeitig einsetzen musste, um die Lücke im niedrigen Sekundenbereich zu halten. Da der Wind nicht allzu stark wehte und man vorne auch nicht mit der allerletzten Konsequenz durchzog, riss es aber erstmal nicht mehr weiter auf. Letztlich mussten hinten viele beschützte Fahrer und auch der ein oder andere Kapitän schon mal kurz in den Wind, um die Lücke dann doch noch schließen zu können. Die dritte Gruppe würde allerdings nicht noch mal nach vorne kommen.
Nach diesem Schreck und der nach dem Anfangsteil der Etappe bereits zweiten umkämpften 30-Kilometer-Phase - und das 100 Kilometer vor dem Ziel - kehrte erst einmal wieder Ruhe ein, viele Fahrer hatten aber bereits Körner gelassen. Die Ausreißer hatten mittlerweile nur noch unter 2 Minuten an Vorsprung, konnten nun aber noch mal etwas ausbauen.
Die nächste Action kam dann an den drei Bergwertungen der Etappe, jeweils nur etwa einen Kilometer lang, im Bereich 70 bis 50 Kilometer vor dem Ziel. Alle drei Fahrer vorne zeigten Interesse an der Wertung, die erste wurde im Sprint ausgefahren, der an Deweirdt ging. An der zweiten probierte es Paleni mit einem früheren Überraschungsantritt, bei dem sich Deweirdt und Scotson gegenseitig die Verantwortung zuschoben und somit Paleni gewähren lassen mussten. An der dritten Bergwertung setzte sich dann wiederum die Erfahrung und Ausdauer von Scotson durch, so dass jeder der drei je eine Bergwertung gewonnen hatte.
BW 1
1 Deweirdt (SOQ) 12
2 C. Scotson (JAY) 8
3 Paleni (GFC) 4
BW 2
1 Paleni (GFC) 12
2 Deweirdt (SOQ) 8
3 C. Scotson (JAY) 4
BW 3
1 C. Scotson (JAY) 12
2 Paleni (GFC) 8
3 Deweirdt (SOQ) 4
Im Feld nutzte die Bergwertungen wiederum niemand für eine Attacke oder nennenswerte Verschärfung, dafür waren sie wohl auch zu weit vor dem Ziel gelegen.
Einige Teams schoben nach den Wertungen aber noch mal nach vorne, das Tempo erhöhte sich wieder etwas, je näher wir der 200km-Marke kamen, von der aus es ja aber immer noch 30 Kilometer bis ins Ziel waren. Novo Nordisk und Lidl-Trek waren es jetzt, die das Tempo anzogen, die beiden Teams der ewigen Konkurrenten Mathieu van der Poel und Wout Van Aert.
In der ersten Runde schien sich dann lange Zeit noch niemand aus der Deckung zu wagen - erst ganz zum Ende der Runde, bei KM 210, ca. 20 Kilometer vor dem Ziel, als es über die Kuppe des ersten zur Ziellini führenden Anstiegs ging, griff Filippo Ganna (AST) an! Nicht alle schienen auf Ganna zu lauern, aber Stuyven und Guernalec (beide GFC) sowie Mühlberger und Liepins (beide IWA) wollten hier sofort mitspringen und auch TEN zeigte Interesse, die Lücke sofort wieder zu schließen. Alle Genannten investierten hier einiges, doch kurz darauf setzte sich Lampaert (LTK) an die dezimierte Feldspitze und führte das Feld hoch zur Ziellinie, ließ es vorne wieder zusammenlaufen ... und lancierte dann einen Lidl-Doppelvorstoß von Powless und Van Aert!
Damit war das Rennen nun endgültig eröffnet, denn hier wollte fast alles mitspringen, was Rang und Namen hat. Manchen gelang dies besser, manchen schlechter, aber als kurz darauf van der Poel (TNN) in unnachahmlicher Manier noch einen draufsetzte, konnten vorne erstmal nur noch ein paar Fahrer mitgehen: Pedersen (MOV), Hirschi (EFE), Wellens (TEN), Cort Nielsen (UXM), Kragh Andersen (TVL), Bettiol und Laporte (BBH), kurz darauf auch Skujins (Q36), Foldager (UAD) und Stuyven (GFC). Einige weitere, die hier anscheinend ihre eigenen Qualitäten maßlos überschätzt und sich beim Versuch bei van der Poel und Van Aert mitzugehe verbrannt hatten, fielen deutlich zurück. Andere, die es sukzessiver und mit eigenem Tempo versuchten wieder aufzuschließen, gelang dies augenscheinlich besser.
Die erste Selektion war gefallen, aber die meisten derjenigen, die gerade aufgefahren waren, zeigten erstmal kene Anstalten, mit van der Poel und Van Aert mitzuführen. So war die Luft erstmal wieder raus und es lief dann doch vorne erstmal zu einer etwa 20-25-köpfigen Spitzengruppe zusammen.
Den Moment des Zusammenlaufens nutze an der nächsten Erhebung Lennert Van Eetvelt (COF) ca. 16 Kilometer vor dem Ziel für einen Vorstoß, dem sich der etwas unter dem Radar schwimmende Frederik Wandahl (AST) anschloss. Das Duo konnte sich ganz gut absetzen - bis hinten zunächst Bettiol (BBH) nachzusetzen versuchte und dann auch van der Poel (TNN) an der nächsten Erhebung wieder angriff. So blieben die Abstände knapp, aber auch wenn van der Poel und Van Aert zunächst wieder eine Lücke rissen, konnten wieder einige Fahrer auffahren, woraufhin van der Poel und Van Aert erneut kaum Unterstützung der anderen bekamen. Insbesondere Pedersen und Wellens fielen hier pokernd auf, obwohl sie von den anderen beiden mehrfach zur Mitarbeit aufgefordert wurden, auch Hirschi schien sich lieber ein paar Kräfte aufzubewahren.
Der heutige Zielort Vejle
In der Folge entwickelte sich entsprechend ein ziemlich taktisches Rennen, zumal Wellens bei TEN auch nur noch Tarling und Bjerg an seiner Seite hatte, die zudem nach der anstrengenden Etappe schon ziemlich angeschlagen aussahen und wenig kontrollierend wirken konnten. Van Eetvelt und Wandahl hielten sich mit wenigen Sekunden vor der Verfolgergruppe. Dort kam es zu weiteren Vorstößen, offensiv wieder insbesondere Bettiol, auf den es aber auch sehr viele andere Fahrer abgesehen hatten und so immer wieder seine Versuche zunichte machten, vielleicht fehlte es ihm aber auch noch etwas an Form.
Nach einem dieser Vorstöße war es dann Skujins (Q36), der sich zwischen den Anstiegen abzusetzen versuchte und von weniger Fahrern auf dem Schirm war. Stuyven versuchte zunächst mitzugehen, hatte aber bereits bei den vorigen Vorstößen einiges investiert und als auch Cort (UXM) hinterherzuspringen versuchte, fuhren viele andere Fahrer per Kettenreaktion wieder heran - Skujins hatte aber einige Meter vorne rausgefahren und schien von den ganz großen Namen weniger stark beachtet zu werden.
So war Skujins bald vorne dran bei Van Eetvelt und Wandahl und das Trio hatte bald etwa 20 Sekunden auf das Verfolgerfeld. In der Schlussrunde, auf den letzten 9 Kilometern kam es dann aber wie zu erwarten zu weiterer Action. Der nächste Vorstoß von van der Poel war dann der eine zu viel für die meisten und nur noch Van Aert (LTK), der sofort folgte, sowie Pedersen (MOV), Wellens (TEN), Hirschi (EFE), Laporte (BBH), Kragh Andersen (TVL), Foldager (UAD) und kurz darauf Powless (LTK) und Stuyven (GFC) konnten mitgehen. Eine erste Verfolgergruppe mit Bettiol (BBH), Pidcock (COF), Asgreen (AST) und kurz dahinter Küng (DFP), van Baarle (TBV) und Scaroni (Q36) blieb noch auf den Fersen. Weitere Fahrer wie van den Berg (UAD), Mühlberger (IWA), Narváez (COF) einen Tick weiter zurück, letzteren beiden hatte auch an einer guten Positionierung gefehlt. Bei ihnen nun auch die abgehängten Tarling und Bjerg (TEN) sowie Armirail (AST) und Laurance (MOV). Andere Fahrer würden hier, wohl auch aufgrund der Mammutdistanz der Etappe, nicht mehr vorne mitfahren können, hatten im Verlauf der Etappe vielleicht auch schon zu viel investiert.
Das Spitzen-Trio hielt sich weiter überraschend gut, alle drei hier aber auch mit guter Form angereist und mit jeweils unter 40 Renntagen wohl auch kleinem Frischevorteil gegenüber der Konkurrenz. Dahinter ein Mix aus klassikerstarken Fahrern, denen vor allem die Renndistanz entgegenkommt, und solchen, denen die Hügel in die Karten spielen.
Wandahl und Van Eetvelt, die früher als Skujins weggefahren waren, gingen nun aber wohl doch ziemlich auf dem Zahnfleisch. Skujins verschärfte in die letzten zwei Steigungen auf den letzten 2 Kilometern noch mal das Tempo, unterstrich seine Stärke bei langen Rennen - und hängte damit erst Wandahl ab, sowie dann kurz darauf auch Van Eetvelt. Die beiden orientierten sich jetzt eher nach hinten, wo weiter nicht die letzte Einigkeit herrschte, man aber durch kurze Verschärfungen auch immer wieder näher nach vorne kam - noch war hier also alles drin. Van der Poel hatte sich die letzten Kilometer nun etwas zurückgehalten, schien schon auf den Schlusshügel zu schielen. Aber würde man so noch mal an Skujins herangekommen?
In den ansteigenden Schlusskilometer hinein trat Kragh Andersen dann mit einem ordentlichen tempoverschärfenden Antritt an, so dass Powless und Stuyven hier nicht mehr folgen konnten. Auch Foldager mit leichten Problemen, zudem sah Laporte und auch Van Aert, der nach längerer Rennpause vielleicht noch nicht ganz im Saft war, nicht mehr allzu spritzig aus. Van Eetvelt und Wandahl unterdessen dadurch gestellt, Skujins noch etwa 10 Sekunden voraus. Als es dann in den abschließenden Uphill-Sprint ging, musste auch Kragh nun etwas federn lassen. Etwa gleichauf noch Wellens, Cort, Hirschi sowie Pedersen und van der Poel; Laporte und Van Aert am Ende der Gruppe.
Hirschi eröffnete schließlich den Sprint, Wellens am Hinterrad, Cort, Pedersen und van der Poel warteten noch ... zogen dann aber an, konnten spät noch mal zusetzen, Dreiersprint zwischen Cort, Pedersen und van der Poel bis zur Linie ... aber reicht es noch für Skujins?
Herzlich Willkommen zur zweiten Etappe der Postnord Danmark Rundt 2024. Vor uns steht ein für eine einwöchige Rundfahrt ungewöhnlich langes Teilstück, stolze 231 Kilometer haben die Fahrer zu absolvieren, eine Länge die es mit so manchem Klassikerrennen aufnehmen kann. Dazu ein ziemlich hügeliger Parcours, zwar ohne längere Anstiege, aber gespickt mit vielen kurzen und durchaus giftigen Erhebungen.
Nach dem gestrigen 13 Kilometer kurzen Mannschaftszeitfahren also heute gewissermaßen das Gegenprogramm. Im Führungstrikot nach dem Auftakterfolg von Total Energies jedenfalls Tim Wellens, dort platziert vor den zeitgleichen Teamkollegen Joshua Tarling und Mikkel Bjerg.
Die Anfangsphase war heute durchaus umkämpft, bis zu 6 Teams wollten teils mehrere Fahrer dort vorne unterbringen, insbesondere Soudal-Quick Step, Bahrain-Victorious und Q36 zeigten sich hier äußerst engagiert. Das Q36-Duo Rajovic und Ronhaar ließ die ersten entstehenden Gruppen immer wieder auf mehr als 4 bzw. 5 Fahrer anwachsen und attackierte nach erstem Zusammenlaufen direkt wieder drüber und hielt so die kontrollierenden Teams auf Trab. Diese waren allerdings zahlreich vertreten, mit MOV, BBH, TEN, AST, TVL, EFE, LTK, TNN, UXM wollten gleich 9 Teams die Gruppe kleinhalten.
Durch das hohe Tempo auf den ersten Kilometern, die unmittelbaram Wasser entlangführten, sorgte der durchaus etwas vorhandene Wind für einige Teilungen im Feld. Manche Teams waren wohl auch wegen des Windes besonders weit vorne platziert, wollten so früh im Rennen und bei mehr als 200 zu fahrenden Kilometern aber wohl auch noch nicht aufs Ganze gehen. Dennoch waren hier Teams wie COF, IWA, TBV und IPT eher unaufmerksam und schon fast in voller Mannschaftsstärke abgehängt.
Nach knapp 30 Kilometern Kampf um die Gruppe, in denen auch JAY und GFC immer wieder Gruppen zurückholten, in denen sie nicht vertreten waren, schafften es letztlich nur folgede 4 Fahrer in die Gruppe, insbesondere auch weil Movistar mit bis zu 6 Fahrern jeden Vorstoß mit mehr als 4 Ausreißern unterband.
Phil Bauhaus (Ger) [TBV]
Siebe Deweirdt (Bel) [SOQ]
Enzo Paleni (Fra) [GFC]
Callum Scotson (Aus) [JAY]
In der Folge beruhigte sich die Lage im Feld etwas und die abgehängten Fahrer konnten wieder aufschließen.
Bald fanden sich dann aber fast alle der oben genannten Teams auch mit Fahrern in der Nachführarbeit ein, so dass die Gruppe von Anfang an an der kurzen Leine gehalten wurde, ihr Vorsprung überstieg trotz der extrem langen Renndistanz nie die 4 Minuten.
Bei Kilometer 72,5 kam es zur 1. Sprintwertung des Tages, hier sprintete Bauhaus vorne raus und hatte keinerlei Mühe, allerdings auch keinerlei Gegenwehr. Deweirdt staubte Platz 2 ab, Dritter hier Paleni.
SW 1
1 Bauhaus (TBV) 5 / 3"
2 Deweirdt (SOQ) 3 / 2"
3 Paleni (GFC) 1 / 1"
Unmittelbar nach der Sprintwertung nahm Bauhaus dann auch schon die Beine hoch und ließ sich ins Feld zurückfallen, vorne also nur noch ein Trio vertreten: Deweirdt, Paleni, Scotson.
Nach etwa 105 gefahrenen Kilometern, kurz vor dem Eintritt in den erstes Rundkurs, der hier für ca. 40 Kilometer zu fahren sein würde, formierte sich das Team Lidl-Trek an der Feldspitze und zog das Tempo ruckartig an. Für einige Kilometer schien man hier nun mal den Wind und die restlichen Teams testen zu wollen, zunächst mit Sentjens und Ballerstedt von mäßigem Erfolg gekrönt, dann durch den Einsatz van Dijke und auch Lampaert dann doch mit erstem sichtlichem Erfolg.
Viele Teams waren hier zwar aufmerksam und insgesamt bezüglich möglichr Windverschärfungen gebrieft gewesen, andere Teams verloren aber, wie schon in der Anfangsphase, mit fast allen Fahrern den Anschluss. Darunter SOQ, COF, IWA, TBV, IPT, DFP, JAY die Hauptleidtragenden. Aber dann auch das Team des Führenden TEN, sowie teilweise TVL und UAD! Das nahmen nun wiederum vorne bei LTK auch die gut platzierten TNN, GFC, BBH und Q36 zum Anlass, um mit raufzudrücken und die Lücke erstmal ordentlich aufzureißen. Nun schrillten bei TEN und Co. aber natürlich die Alarmglocken und man organisierte sich etwas spät, dann aber doch mit ziemlicher Manpower. Zum Glück für TEN waren auch andere Teams mit Ambitionen jetzt hier abgehängt worden und natürlich sehr interessiert daran, wieder nach vorne aufzufahren, dadurch teilte sich aber auch diese Verfolgergruppe noch mal entzwei.
In der Folge entwickelte sich ein gewisses Hin und Her, das vor allem hinten viele Helferkräfte verbrannte, bis man bei Total Energies auch Fahrer wie Bjerg und Tarling schon kurzzeitig einsetzen musste, um die Lücke im niedrigen Sekundenbereich zu halten. Da der Wind nicht allzu stark wehte und man vorne auch nicht mit der allerletzten Konsequenz durchzog, riss es aber erstmal nicht mehr weiter auf. Letztlich mussten hinten viele beschützte Fahrer und auch der ein oder andere Kapitän schon mal kurz in den Wind, um die Lücke dann doch noch schließen zu können. Die dritte Gruppe würde allerdings nicht noch mal nach vorne kommen.
Nach diesem Schreck und der nach dem Anfangsteil der Etappe bereits zweiten umkämpften 30-Kilometer-Phase - und das 100 Kilometer vor dem Ziel - kehrte erst einmal wieder Ruhe ein, viele Fahrer hatten aber bereits Körner gelassen. Die Ausreißer hatten mittlerweile nur noch unter 2 Minuten an Vorsprung, konnten nun aber noch mal etwas ausbauen.
Die nächste Action kam dann an den drei Bergwertungen der Etappe, jeweils nur etwa einen Kilometer lang, im Bereich 70 bis 50 Kilometer vor dem Ziel. Alle drei Fahrer vorne zeigten Interesse an der Wertung, die erste wurde im Sprint ausgefahren, der an Deweirdt ging. An der zweiten probierte es Paleni mit einem früheren Überraschungsantritt, bei dem sich Deweirdt und Scotson gegenseitig die Verantwortung zuschoben und somit Paleni gewähren lassen mussten. An der dritten Bergwertung setzte sich dann wiederum die Erfahrung und Ausdauer von Scotson durch, so dass jeder der drei je eine Bergwertung gewonnen hatte.
BW 1
1 Deweirdt (SOQ) 12
2 C. Scotson (JAY) 8
3 Paleni (GFC) 4
BW 2
1 Paleni (GFC) 12
2 Deweirdt (SOQ) 8
3 C. Scotson (JAY) 4
BW 3
1 C. Scotson (JAY) 12
2 Paleni (GFC) 8
3 Deweirdt (SOQ) 4
Im Feld nutzte die Bergwertungen wiederum niemand für eine Attacke oder nennenswerte Verschärfung, dafür waren sie wohl auch zu weit vor dem Ziel gelegen.
Einige Teams schoben nach den Wertungen aber noch mal nach vorne, das Tempo erhöhte sich wieder etwas, je näher wir der 200km-Marke kamen, von der aus es ja aber immer noch 30 Kilometer bis ins Ziel waren. Novo Nordisk und Lidl-Trek waren es jetzt, die das Tempo anzogen, die beiden Teams der ewigen Konkurrenten Mathieu van der Poel und Wout Van Aert.
In der ersten Runde schien sich dann lange Zeit noch niemand aus der Deckung zu wagen - erst ganz zum Ende der Runde, bei KM 210, ca. 20 Kilometer vor dem Ziel, als es über die Kuppe des ersten zur Ziellini führenden Anstiegs ging, griff Filippo Ganna (AST) an! Nicht alle schienen auf Ganna zu lauern, aber Stuyven und Guernalec (beide GFC) sowie Mühlberger und Liepins (beide IWA) wollten hier sofort mitspringen und auch TEN zeigte Interesse, die Lücke sofort wieder zu schließen. Alle Genannten investierten hier einiges, doch kurz darauf setzte sich Lampaert (LTK) an die dezimierte Feldspitze und führte das Feld hoch zur Ziellinie, ließ es vorne wieder zusammenlaufen ... und lancierte dann einen Lidl-Doppelvorstoß von Powless und Van Aert!
Damit war das Rennen nun endgültig eröffnet, denn hier wollte fast alles mitspringen, was Rang und Namen hat. Manchen gelang dies besser, manchen schlechter, aber als kurz darauf van der Poel (TNN) in unnachahmlicher Manier noch einen draufsetzte, konnten vorne erstmal nur noch ein paar Fahrer mitgehen: Pedersen (MOV), Hirschi (EFE), Wellens (TEN), Cort Nielsen (UXM), Kragh Andersen (TVL), Bettiol und Laporte (BBH), kurz darauf auch Skujins (Q36), Foldager (UAD) und Stuyven (GFC). Einige weitere, die hier anscheinend ihre eigenen Qualitäten maßlos überschätzt und sich beim Versuch bei van der Poel und Van Aert mitzugehe verbrannt hatten, fielen deutlich zurück. Andere, die es sukzessiver und mit eigenem Tempo versuchten wieder aufzuschließen, gelang dies augenscheinlich besser.
Die erste Selektion war gefallen, aber die meisten derjenigen, die gerade aufgefahren waren, zeigten erstmal kene Anstalten, mit van der Poel und Van Aert mitzuführen. So war die Luft erstmal wieder raus und es lief dann doch vorne erstmal zu einer etwa 20-25-köpfigen Spitzengruppe zusammen.
Den Moment des Zusammenlaufens nutze an der nächsten Erhebung Lennert Van Eetvelt (COF) ca. 16 Kilometer vor dem Ziel für einen Vorstoß, dem sich der etwas unter dem Radar schwimmende Frederik Wandahl (AST) anschloss. Das Duo konnte sich ganz gut absetzen - bis hinten zunächst Bettiol (BBH) nachzusetzen versuchte und dann auch van der Poel (TNN) an der nächsten Erhebung wieder angriff. So blieben die Abstände knapp, aber auch wenn van der Poel und Van Aert zunächst wieder eine Lücke rissen, konnten wieder einige Fahrer auffahren, woraufhin van der Poel und Van Aert erneut kaum Unterstützung der anderen bekamen. Insbesondere Pedersen und Wellens fielen hier pokernd auf, obwohl sie von den anderen beiden mehrfach zur Mitarbeit aufgefordert wurden, auch Hirschi schien sich lieber ein paar Kräfte aufzubewahren.
Der heutige Zielort Vejle
In der Folge entwickelte sich entsprechend ein ziemlich taktisches Rennen, zumal Wellens bei TEN auch nur noch Tarling und Bjerg an seiner Seite hatte, die zudem nach der anstrengenden Etappe schon ziemlich angeschlagen aussahen und wenig kontrollierend wirken konnten. Van Eetvelt und Wandahl hielten sich mit wenigen Sekunden vor der Verfolgergruppe. Dort kam es zu weiteren Vorstößen, offensiv wieder insbesondere Bettiol, auf den es aber auch sehr viele andere Fahrer abgesehen hatten und so immer wieder seine Versuche zunichte machten, vielleicht fehlte es ihm aber auch noch etwas an Form.
Nach einem dieser Vorstöße war es dann Skujins (Q36), der sich zwischen den Anstiegen abzusetzen versuchte und von weniger Fahrern auf dem Schirm war. Stuyven versuchte zunächst mitzugehen, hatte aber bereits bei den vorigen Vorstößen einiges investiert und als auch Cort (UXM) hinterherzuspringen versuchte, fuhren viele andere Fahrer per Kettenreaktion wieder heran - Skujins hatte aber einige Meter vorne rausgefahren und schien von den ganz großen Namen weniger stark beachtet zu werden.
So war Skujins bald vorne dran bei Van Eetvelt und Wandahl und das Trio hatte bald etwa 20 Sekunden auf das Verfolgerfeld. In der Schlussrunde, auf den letzten 9 Kilometern kam es dann aber wie zu erwarten zu weiterer Action. Der nächste Vorstoß von van der Poel war dann der eine zu viel für die meisten und nur noch Van Aert (LTK), der sofort folgte, sowie Pedersen (MOV), Wellens (TEN), Hirschi (EFE), Laporte (BBH), Kragh Andersen (TVL), Foldager (UAD) und kurz darauf Powless (LTK) und Stuyven (GFC) konnten mitgehen. Eine erste Verfolgergruppe mit Bettiol (BBH), Pidcock (COF), Asgreen (AST) und kurz dahinter Küng (DFP), van Baarle (TBV) und Scaroni (Q36) blieb noch auf den Fersen. Weitere Fahrer wie van den Berg (UAD), Mühlberger (IWA), Narváez (COF) einen Tick weiter zurück, letzteren beiden hatte auch an einer guten Positionierung gefehlt. Bei ihnen nun auch die abgehängten Tarling und Bjerg (TEN) sowie Armirail (AST) und Laurance (MOV). Andere Fahrer würden hier, wohl auch aufgrund der Mammutdistanz der Etappe, nicht mehr vorne mitfahren können, hatten im Verlauf der Etappe vielleicht auch schon zu viel investiert.
Das Spitzen-Trio hielt sich weiter überraschend gut, alle drei hier aber auch mit guter Form angereist und mit jeweils unter 40 Renntagen wohl auch kleinem Frischevorteil gegenüber der Konkurrenz. Dahinter ein Mix aus klassikerstarken Fahrern, denen vor allem die Renndistanz entgegenkommt, und solchen, denen die Hügel in die Karten spielen.
Wandahl und Van Eetvelt, die früher als Skujins weggefahren waren, gingen nun aber wohl doch ziemlich auf dem Zahnfleisch. Skujins verschärfte in die letzten zwei Steigungen auf den letzten 2 Kilometern noch mal das Tempo, unterstrich seine Stärke bei langen Rennen - und hängte damit erst Wandahl ab, sowie dann kurz darauf auch Van Eetvelt. Die beiden orientierten sich jetzt eher nach hinten, wo weiter nicht die letzte Einigkeit herrschte, man aber durch kurze Verschärfungen auch immer wieder näher nach vorne kam - noch war hier also alles drin. Van der Poel hatte sich die letzten Kilometer nun etwas zurückgehalten, schien schon auf den Schlusshügel zu schielen. Aber würde man so noch mal an Skujins herangekommen?
In den ansteigenden Schlusskilometer hinein trat Kragh Andersen dann mit einem ordentlichen tempoverschärfenden Antritt an, so dass Powless und Stuyven hier nicht mehr folgen konnten. Auch Foldager mit leichten Problemen, zudem sah Laporte und auch Van Aert, der nach längerer Rennpause vielleicht noch nicht ganz im Saft war, nicht mehr allzu spritzig aus. Van Eetvelt und Wandahl unterdessen dadurch gestellt, Skujins noch etwa 10 Sekunden voraus. Als es dann in den abschließenden Uphill-Sprint ging, musste auch Kragh nun etwas federn lassen. Etwa gleichauf noch Wellens, Cort, Hirschi sowie Pedersen und van der Poel; Laporte und Van Aert am Ende der Gruppe.
Hirschi eröffnete schließlich den Sprint, Wellens am Hinterrad, Cort, Pedersen und van der Poel warteten noch ... zogen dann aber an, konnten spät noch mal zusetzen, Dreiersprint zwischen Cort, Pedersen und van der Poel bis zur Linie ... aber reicht es noch für Skujins?
Postnord Danmark Rundt | DEN | 2.HC
Etappe 3 - Kolding › Haderslev (156km)
Herzlich Willkommen zur 3. Etappe der Postnord Danmark Rundt, die sich heute auf 156 Kilometern von Kolding nach Haderslev abspielte. Nach dem brutal langen Teilstück gestern heute also knapp 80 Kilometer weniger auf dem Programm, dafür aber gespickt mit einem durchaus hügeligen finalen Rundkurs und 800 Metern à 5% auf dem letzten Kilometer. Würde Tim Wellens (TEN) auch heute seine Gesamtführung verteidigen können?
Zwei Aufgaben gab es heute zu vermelden - Jonathan Milan (IPT), der hier wohl nur zum Formaufbau angetreten war, und Samuel Watson (TNN).
Die erste Attacke des Tages setzte nach wenigen gefahrenen Kilometern Giacomo Villa (IWA), dem Rasmus Tiller (UXM) folgte. Daraufhin schloss sich auch der Bergwertungsdritte Enzo Paleni (GFC) an und die drei wurden erstmal ziehen gelassen. Allerdings nur wenige Kilometer, bevor Soudal-Quick Step in fast voller Mannschaftsstärke nachsetzte und das Trio an einer sehr kurzen Leine im Bereich der 10-15 Sekunden hielt. Kurz darauf wurde klar, was sich hier abspielte. SOQ, das Team des Bergwertungsführenden Deweirdt, wollte die Gruppe offensichtlich noch vor der bei Kilometer 17,5 erfolgenden Bergwertung wieder stellen. Das wurde eine knappe Nummer, letztlich schafften es die 5 SOQ-Helfer aber das Feld kurz vor der Wertungsabnahme noch nahe heranzuführen. Deweirdt sprintete dann mit Kluckers aus dem Feld los und fing das Trio gerade noch so ab, wobei Paleni noch den zweiten Platz vor Kluckers rettete.
BW 1
1 Deweirdt (SOQ) 6
2 Paleni (GFC) 4
3 Kluckers (SOQ) 2
So war das Feld erstmal wieder zusammen. Würde das etwa bis zur Sprintwertung bei KM 38,5 so bleiben? Nein, denn Villa und Tiller versuchten es erneut, diesmal ohne Paleni - aber dafür mit dem Soudal-Fahrer Alexandre Balmer. Dahinter riegelte eine ganze Reihe an Teams ab und so war die Ausreißergruppe des Tages gefunden:
Alexandre Balmer (Sui) [SOQ]
Rasmus Tiller (Nor) [UXM]
Giacomo Villa (Ita) [IWA]
Die Gruppe sollte in der Folge alle weiteren Wertungen, die fast alle in der 1. Rennhälfte erfolgten, unter sich ausmachen. Diese waren allerdings wenig umstritten. Die Sprintwertung sicherte sich Villa kampflos, die beiden weiteren Bergwertungen des Tages gingen ohne nennenswerten Aufwand an Balmer vor Villa. Tiller rollte jeweils nur mit.
SW 1
1 Villa (IWA) 5 / 3"
2 Balmer (SOQ) 3 / 2"
3 Tiller (UXM) 1 / 1"
BW 2
1 Balmer (SOQ) 6
2 Villa (IWA) 4
3 Tiller (UXM) 2
BW 3
1 Balmer (SOQ) 6
2 Villa (IWA) 4
3 Tiller (UXM) 2
Im Feld beteiligte sich eine breite Allianz an Teams an der Nachführarbeit, darunter TEN, BBH, TNN, AST, LTK, JAY, EFE und TVL. So wurden dem Trio nie mehr als 3:30 Minuten gewährt. In der Anfangsphase hatte sich angesichts der Küstennähe im Feld noch etwas Nervosität bezüglich einer möglichen weiteren Windselektion wie gestern breit gemacht. Mit zunehmender Dauer und mangels Initiative und nennenswertem Wind beruhigte sich das Geschehen diesbezüglich allerdings.
Dennoch war es um die Gruppe am heutigen Tage bereits ziemlich früh geschehen, um genau zu sein 19,5 Kilometer vor dem Ziel. 21,5 Kilometer vor dem Ziel hatte das Feld erstmals die Ziellinie überquert und befand sich nun auf dem finalen Rundkurs bestehend aus 3 Runden und dem final ansteigenden letzten Kilometer.
Das Team Cofidis ergriff hier die Initiative und setzte sich in fast gesamter Mannschaftsstärke an die Spitze des Feldes um das Tempo hochzuhalten. Einige sprintschnelle Fahrer gerieten in Bedrängnis und das Feld wurde zunehmend ausgedünnt, beinhaltete aber noch über 50 Fahrer. Fahrer wie Arnaud Démare (GFC) schienen sich eher bewusst zurückfallen zu lassen, andere wie Jensen Plowright (TEN) kämpften bald am Ende des Feldes um den Anschluss.
So entwickelte sich eine temporeiche Schlussphase, ohne dass sich lange Zeit jemand per Attacke wirklich nach vorne wagte. Als Cofidis sich nach langer Tempoarbeit etwas zurückzog, war es dann der bereits gestern ziemlich aktive Alberto Bettiol (BBH), der noch vor der 10-Kilometer-Marke die Flucht nach vorne wagte. Gianni Moscon (Q36) versuchte sich anzuschließen, aber einige weitere Fahrer hatten Bettiol wohl sehr genau auf dem Zettel gehabt und gingen unmittelbar hinterher: zu sehen waren hier Hirschi (EFE), das Intermarché-Duo Liepins und Mühlberger (beide IWA) sowie niemand Geringeres als Mathieu van der Poel (TNN). Da mit Hirschi und van der Poel nun zwei brandgefährliche Fahrer in der Offensive waren, zogen fast die gesamten Gesamtklassement-Top10 hinterher und das Favoritenfeld war wieder geschlossen.
Ein kurzer Moment der Ruhe kehrte ein, so dass auch viele eher als Sprinter titulierte Fahrer wie Magnier (GFC), Kooij (EFE), Mayrhofer (DSM) und Søjberg Pedersen (TVL) schnell wieder aufschließen konnten.
Der nächste Vorstoß erfolgte dann durch Jasper Stuyven (GFC) ca. 8,5 Kilometer vor dem Ziel. Ihn hatten wiederum weniger Fahrer auf dem Zettel, obwohl nur 2 Plätze hinter Bettiol im Gesamtklassement platziert. Mit ihm setzte sich hier Pim Ronhaar (Q36) ab und die zwei fuhren schnell über 10 Sekunden heraus.
Doch bei der vorletzten Zieldurchfahrt 6,5 Kilometer vor dem Ziel kam noch mal Bewegung rein. Kurz nach der Kuppe griff Filippo Ganna (AST) an. Felline (Q36) versuchte mitzugehen, hatte dabei aber Probleme. Auch das IWA-Duo Mühlberger/Liepins versuchte umgehend wieder mitzugehen, wobei dies nur Mühlberger gelang. Doch auch Bettiol war weiter angriffslustig und sprang hinterher um die Lücke zu schließen. Letzteres führte aber wie schon zuvor wieder zu einigen Gegenreaktionen.
Insgesamt ging es so 2-3 Kilometer hin und her - Ganna schloss mit Mühlberger die Lücke zu Stuyven und Ronhaar, während Bettiol wieder mit anderen Fahrern im Schlepptau die Lücke zu Ganna schloss. Im mittlerweile dezimierten Feld setzte LTK jetzt mit Ballerstedt und Powless zwei Fahrer ein, um die Lücken wieder zu schließen und auch EFE und COF beteiligten sich dabei.
So lief es auch hier wieder zusammen, allerdings waren jetzt auch nur noch 3 Kilometer zu absolvieren. Einige Fahrer, die zu diesem Zeitpunkt nicht ideal platziert waren, mussten sich etwas strecken um mit Teamsupport wieder nach ganz vorne zu kommen, darunter auch der Gesamtvierte Mads Pedersen.
Zielort Haderslev (22.000 Einwohner)
Nun gab es noch mal eine kurze Verschnaufspause, bevor sich Richtung Ziellinie erste Züge herausbildeten. Das Feld war nun extrem in die Länge gezogen und viele Helfer angesichts des doch recht attackenreichen Finals schon abgehängt. Insbesondere Lidl-Trek, UnoX, Movistar und Cofidis versuchten sich hier nun mit mehreren Fahrern zu formieren, auch DSM mit einigen Fahrern zu sehen. Zielfahrer bei den genannten Teams wohl Van Aert, Cort Nielsen, Pedersen und Mayrhofer - bei Cofidis schien es noch etwas unklar, da sich die Fahrer alle paar Meter fragend umblickten und wohl einen Fahrer an ihrem Hinterrad erwarteten, der partout nicht aufzutauchen schien.
Unter der Flamme Rouge gab es dann aber noch mal eine Attacke. Der zuvor bereits aktive Mühlberger (IWA) probierte es noch mal und brachte sogar ein paar Meter zwischen sich und das Feld. Die in den Zügen aktiven Fahrer schienen nun schon ziemlich am Limit und jetzt ging es ja noch mal durchaus steil hoch. Bei Lidl übergab dann bald Lampaert an den letzten Anfahrer van Dijke, der das ziemlich gut machte, während daneben auch UnoX es schaffte mit Boasson Hagen und Mørkøv ihren Zielfahrer Cort Nielsen, gestriger Vierter, ganz vorne im Rennen zu haben. Bei Movistar übergab jetzt Ghys and Theuns, der wohl letzter Anfahrer für Pedersen war, Laurance wiederum nicht zu sehen. Bei Cofidis schien man nach der vorigen Verwirrung nun umzustellen und mit Narváez Pidcock zu lancieren. Für NovoNordisk war es Barta gelungen, van der Poel nun vorne reinzuspülen.
Jayco versuchte mit mehreren Fahrern Ackermann nach vorn zu bringen, bei Groupama brachte Stuyven nun Magnier noch nach vorne. Mayrhofer lauerte unterdessen schon an van Aerts Hinterrad, wurde aber dort in die Steigung hinein vom UAD-Duo Foldager/van den Berg verdrängt, ein Stück hinter ihnen noch Hirschi und Skujins. Laporte war bei Pedersen dran, gefolgt von Søjberg. Kooij wurde von G. Vermeersch jetzt bei Cort abgeliefert. Armirail versuchte Asgreen noch mal vor zu bringen, auch Wellens und Lienhard mischten noch irgendwo mit.
Letztlich also ein chaotisches Finish, gerade im nun ansteigenden Finale, wo sich auch bereits erste Lücken abzeichneten. Durch eine vordere Lücke schlüpfte wiederum Christian Scaroni (Q36) und eröffnete so den Sprint mit einem sehr frühen Antritt. Auf einen solchen Move schien Mathieu van der Poel (TNN) gewartet zu haben und saugte sich jetzt heran, während kurz darauf auch die anderen in den Sprint gingen, zuvorderst Van Aert und Cort, kurz dahinter auch Pedersen mit Laporte am Rad und Foldager/van den Berg, auch Pidcock noch ganz ordentlich platziert. Die klassischeren Sprinter Kooij, Magnier und Ackermann schienen zunächst ganz gut aufzukommen...konnten im sich lange ziehenden Sprint aber dann wohl doch nicht mehr genug zulegen für die ganz vorderen Plätze.
Scaroni hielt sich noch ein wenig an der Spitze, wurde dann aber von van der Poel überholt, heute stark aufkommend auch Van Aert mit augenscheinlich etwas mehr Kraft hinten raus nach guter Lancierung, Cort Nielsen ebenfalls stark, im Zweikampf mit Pedersen. Laporte und van den Berg im Kampf um Platz 5, während Scaroni wohl gerade noch den siebten Platz vor Foldager, Kooij und Magnier würde behaupten können.
Aber für wen würde es sich an der Spitze ausgehen?
Herzlich Willkommen zur 3. Etappe der Postnord Danmark Rundt, die sich heute auf 156 Kilometern von Kolding nach Haderslev abspielte. Nach dem brutal langen Teilstück gestern heute also knapp 80 Kilometer weniger auf dem Programm, dafür aber gespickt mit einem durchaus hügeligen finalen Rundkurs und 800 Metern à 5% auf dem letzten Kilometer. Würde Tim Wellens (TEN) auch heute seine Gesamtführung verteidigen können?
Zwei Aufgaben gab es heute zu vermelden - Jonathan Milan (IPT), der hier wohl nur zum Formaufbau angetreten war, und Samuel Watson (TNN).
Die erste Attacke des Tages setzte nach wenigen gefahrenen Kilometern Giacomo Villa (IWA), dem Rasmus Tiller (UXM) folgte. Daraufhin schloss sich auch der Bergwertungsdritte Enzo Paleni (GFC) an und die drei wurden erstmal ziehen gelassen. Allerdings nur wenige Kilometer, bevor Soudal-Quick Step in fast voller Mannschaftsstärke nachsetzte und das Trio an einer sehr kurzen Leine im Bereich der 10-15 Sekunden hielt. Kurz darauf wurde klar, was sich hier abspielte. SOQ, das Team des Bergwertungsführenden Deweirdt, wollte die Gruppe offensichtlich noch vor der bei Kilometer 17,5 erfolgenden Bergwertung wieder stellen. Das wurde eine knappe Nummer, letztlich schafften es die 5 SOQ-Helfer aber das Feld kurz vor der Wertungsabnahme noch nahe heranzuführen. Deweirdt sprintete dann mit Kluckers aus dem Feld los und fing das Trio gerade noch so ab, wobei Paleni noch den zweiten Platz vor Kluckers rettete.
BW 1
1 Deweirdt (SOQ) 6
2 Paleni (GFC) 4
3 Kluckers (SOQ) 2
So war das Feld erstmal wieder zusammen. Würde das etwa bis zur Sprintwertung bei KM 38,5 so bleiben? Nein, denn Villa und Tiller versuchten es erneut, diesmal ohne Paleni - aber dafür mit dem Soudal-Fahrer Alexandre Balmer. Dahinter riegelte eine ganze Reihe an Teams ab und so war die Ausreißergruppe des Tages gefunden:
Alexandre Balmer (Sui) [SOQ]
Rasmus Tiller (Nor) [UXM]
Giacomo Villa (Ita) [IWA]
Die Gruppe sollte in der Folge alle weiteren Wertungen, die fast alle in der 1. Rennhälfte erfolgten, unter sich ausmachen. Diese waren allerdings wenig umstritten. Die Sprintwertung sicherte sich Villa kampflos, die beiden weiteren Bergwertungen des Tages gingen ohne nennenswerten Aufwand an Balmer vor Villa. Tiller rollte jeweils nur mit.
SW 1
1 Villa (IWA) 5 / 3"
2 Balmer (SOQ) 3 / 2"
3 Tiller (UXM) 1 / 1"
BW 2
1 Balmer (SOQ) 6
2 Villa (IWA) 4
3 Tiller (UXM) 2
BW 3
1 Balmer (SOQ) 6
2 Villa (IWA) 4
3 Tiller (UXM) 2
Im Feld beteiligte sich eine breite Allianz an Teams an der Nachführarbeit, darunter TEN, BBH, TNN, AST, LTK, JAY, EFE und TVL. So wurden dem Trio nie mehr als 3:30 Minuten gewährt. In der Anfangsphase hatte sich angesichts der Küstennähe im Feld noch etwas Nervosität bezüglich einer möglichen weiteren Windselektion wie gestern breit gemacht. Mit zunehmender Dauer und mangels Initiative und nennenswertem Wind beruhigte sich das Geschehen diesbezüglich allerdings.
Dennoch war es um die Gruppe am heutigen Tage bereits ziemlich früh geschehen, um genau zu sein 19,5 Kilometer vor dem Ziel. 21,5 Kilometer vor dem Ziel hatte das Feld erstmals die Ziellinie überquert und befand sich nun auf dem finalen Rundkurs bestehend aus 3 Runden und dem final ansteigenden letzten Kilometer.
Das Team Cofidis ergriff hier die Initiative und setzte sich in fast gesamter Mannschaftsstärke an die Spitze des Feldes um das Tempo hochzuhalten. Einige sprintschnelle Fahrer gerieten in Bedrängnis und das Feld wurde zunehmend ausgedünnt, beinhaltete aber noch über 50 Fahrer. Fahrer wie Arnaud Démare (GFC) schienen sich eher bewusst zurückfallen zu lassen, andere wie Jensen Plowright (TEN) kämpften bald am Ende des Feldes um den Anschluss.
So entwickelte sich eine temporeiche Schlussphase, ohne dass sich lange Zeit jemand per Attacke wirklich nach vorne wagte. Als Cofidis sich nach langer Tempoarbeit etwas zurückzog, war es dann der bereits gestern ziemlich aktive Alberto Bettiol (BBH), der noch vor der 10-Kilometer-Marke die Flucht nach vorne wagte. Gianni Moscon (Q36) versuchte sich anzuschließen, aber einige weitere Fahrer hatten Bettiol wohl sehr genau auf dem Zettel gehabt und gingen unmittelbar hinterher: zu sehen waren hier Hirschi (EFE), das Intermarché-Duo Liepins und Mühlberger (beide IWA) sowie niemand Geringeres als Mathieu van der Poel (TNN). Da mit Hirschi und van der Poel nun zwei brandgefährliche Fahrer in der Offensive waren, zogen fast die gesamten Gesamtklassement-Top10 hinterher und das Favoritenfeld war wieder geschlossen.
Ein kurzer Moment der Ruhe kehrte ein, so dass auch viele eher als Sprinter titulierte Fahrer wie Magnier (GFC), Kooij (EFE), Mayrhofer (DSM) und Søjberg Pedersen (TVL) schnell wieder aufschließen konnten.
Der nächste Vorstoß erfolgte dann durch Jasper Stuyven (GFC) ca. 8,5 Kilometer vor dem Ziel. Ihn hatten wiederum weniger Fahrer auf dem Zettel, obwohl nur 2 Plätze hinter Bettiol im Gesamtklassement platziert. Mit ihm setzte sich hier Pim Ronhaar (Q36) ab und die zwei fuhren schnell über 10 Sekunden heraus.
Doch bei der vorletzten Zieldurchfahrt 6,5 Kilometer vor dem Ziel kam noch mal Bewegung rein. Kurz nach der Kuppe griff Filippo Ganna (AST) an. Felline (Q36) versuchte mitzugehen, hatte dabei aber Probleme. Auch das IWA-Duo Mühlberger/Liepins versuchte umgehend wieder mitzugehen, wobei dies nur Mühlberger gelang. Doch auch Bettiol war weiter angriffslustig und sprang hinterher um die Lücke zu schließen. Letzteres führte aber wie schon zuvor wieder zu einigen Gegenreaktionen.
Insgesamt ging es so 2-3 Kilometer hin und her - Ganna schloss mit Mühlberger die Lücke zu Stuyven und Ronhaar, während Bettiol wieder mit anderen Fahrern im Schlepptau die Lücke zu Ganna schloss. Im mittlerweile dezimierten Feld setzte LTK jetzt mit Ballerstedt und Powless zwei Fahrer ein, um die Lücken wieder zu schließen und auch EFE und COF beteiligten sich dabei.
So lief es auch hier wieder zusammen, allerdings waren jetzt auch nur noch 3 Kilometer zu absolvieren. Einige Fahrer, die zu diesem Zeitpunkt nicht ideal platziert waren, mussten sich etwas strecken um mit Teamsupport wieder nach ganz vorne zu kommen, darunter auch der Gesamtvierte Mads Pedersen.
Zielort Haderslev (22.000 Einwohner)
Nun gab es noch mal eine kurze Verschnaufspause, bevor sich Richtung Ziellinie erste Züge herausbildeten. Das Feld war nun extrem in die Länge gezogen und viele Helfer angesichts des doch recht attackenreichen Finals schon abgehängt. Insbesondere Lidl-Trek, UnoX, Movistar und Cofidis versuchten sich hier nun mit mehreren Fahrern zu formieren, auch DSM mit einigen Fahrern zu sehen. Zielfahrer bei den genannten Teams wohl Van Aert, Cort Nielsen, Pedersen und Mayrhofer - bei Cofidis schien es noch etwas unklar, da sich die Fahrer alle paar Meter fragend umblickten und wohl einen Fahrer an ihrem Hinterrad erwarteten, der partout nicht aufzutauchen schien.
Unter der Flamme Rouge gab es dann aber noch mal eine Attacke. Der zuvor bereits aktive Mühlberger (IWA) probierte es noch mal und brachte sogar ein paar Meter zwischen sich und das Feld. Die in den Zügen aktiven Fahrer schienen nun schon ziemlich am Limit und jetzt ging es ja noch mal durchaus steil hoch. Bei Lidl übergab dann bald Lampaert an den letzten Anfahrer van Dijke, der das ziemlich gut machte, während daneben auch UnoX es schaffte mit Boasson Hagen und Mørkøv ihren Zielfahrer Cort Nielsen, gestriger Vierter, ganz vorne im Rennen zu haben. Bei Movistar übergab jetzt Ghys and Theuns, der wohl letzter Anfahrer für Pedersen war, Laurance wiederum nicht zu sehen. Bei Cofidis schien man nach der vorigen Verwirrung nun umzustellen und mit Narváez Pidcock zu lancieren. Für NovoNordisk war es Barta gelungen, van der Poel nun vorne reinzuspülen.
Jayco versuchte mit mehreren Fahrern Ackermann nach vorn zu bringen, bei Groupama brachte Stuyven nun Magnier noch nach vorne. Mayrhofer lauerte unterdessen schon an van Aerts Hinterrad, wurde aber dort in die Steigung hinein vom UAD-Duo Foldager/van den Berg verdrängt, ein Stück hinter ihnen noch Hirschi und Skujins. Laporte war bei Pedersen dran, gefolgt von Søjberg. Kooij wurde von G. Vermeersch jetzt bei Cort abgeliefert. Armirail versuchte Asgreen noch mal vor zu bringen, auch Wellens und Lienhard mischten noch irgendwo mit.
Letztlich also ein chaotisches Finish, gerade im nun ansteigenden Finale, wo sich auch bereits erste Lücken abzeichneten. Durch eine vordere Lücke schlüpfte wiederum Christian Scaroni (Q36) und eröffnete so den Sprint mit einem sehr frühen Antritt. Auf einen solchen Move schien Mathieu van der Poel (TNN) gewartet zu haben und saugte sich jetzt heran, während kurz darauf auch die anderen in den Sprint gingen, zuvorderst Van Aert und Cort, kurz dahinter auch Pedersen mit Laporte am Rad und Foldager/van den Berg, auch Pidcock noch ganz ordentlich platziert. Die klassischeren Sprinter Kooij, Magnier und Ackermann schienen zunächst ganz gut aufzukommen...konnten im sich lange ziehenden Sprint aber dann wohl doch nicht mehr genug zulegen für die ganz vorderen Plätze.
Scaroni hielt sich noch ein wenig an der Spitze, wurde dann aber von van der Poel überholt, heute stark aufkommend auch Van Aert mit augenscheinlich etwas mehr Kraft hinten raus nach guter Lancierung, Cort Nielsen ebenfalls stark, im Zweikampf mit Pedersen. Laporte und van den Berg im Kampf um Platz 5, während Scaroni wohl gerade noch den siebten Platz vor Foldager, Kooij und Magnier würde behaupten können.
Aber für wen würde es sich an der Spitze ausgehen?
Postnord Danmark Rundt | DEN | 2.HC
Etappe 4 - Stevns › Holbæk (177,5km)
Herzlich Willkommen zur 4. Etappe, die sich über knapp 178 Kilometer von Stevns nach Holbæk erstreckt. Nach dem gestrigen Etappensieg von Wout Van Aert, mit dem er gleichzeitig auch die Gesamtführung übernahm, war die Frage, ob das heutige Profil noch mal Veränderungen in der Gesamtwertung zulassen würde oder eher nicht. Gespickt mit einigen durchaus nennenswerten Anstiegen in der Rennmitte, war der Anfangs- und Endteil der Etappe eher flach. Vor Beginn der Etappe gab es wieder einige Aufgaben zu vermelden, so trat ein Großteil des Israel-PremierTech-Teams nicht mehr an, ob aus Vorbereitungs- oder Krankheits-Gründen war dabei zunächst nicht ganz klar.
Klar war hingegen, dass es auch heute wieder Attacken geben würde. Und die nicht zu knapp. Fast 20 Fahrer konnte man zählen, die sich in der heute extrem lange ziehenden Anfangsphase darum bemühten, in einer Ausreißergruppe dem Feld zu entfliehen. Besonders aktiv dabei die Teams Q36, Burgos, aber auch Soudal-Quick Step, Visma und NovoNordisk. Fast das gesamte Team in Anschlag brachte auch Jayco, allerdings wohl nur mit dem Ziel, Callum Scotson vorn unterzubringen - ähnlich sah es bei Soudal für den Bergwertungsführenden Deweirdt aus, und auch Groupama-FDJ wohlte mit mehreren Fahrern keine Gruppe ohne Paleni ziehen lassen.
Neben diesem sich andeutendem Kampf um die Bergwertung gab es allerdings auch zahlreiche weitere Interessen zu berücksichtigen. So wollte beispielsweise NovoNordisk vorne keine Klassement-Fahrer mit unter 3 Minuten Rückstand drin haben, und stellte so in jeder Gruppe, in der man vorne selbst mit Ludvigsson oder Durbridge vertreten war, die Arbeit ein und setzte hinten mit mehreren Fahrern nach. Das machte es sowohl Søjberg Pedersen (TVL/GK-25.) als auch Laurance (MOV/GK-27.) quasi unmöglich in die Gruppe zu kommen, obwohl sie es 3x bzw. 4x versuchten.
TotalEnergies wiederum schien gewillt, alle Gruppen bis zur ersten Sprintwertung bei Kilometer 43,5 zurückzuholen. Andere Teams wie Cofidis, UnoX, Lidl-Trek und EF Education wollten keine Gruppen mit mehr als 4 bzw. 5 Fahrern weglassen und mussten aufgrund zahlreicher Fluchtversuche mit 7, 8 oder 9 Fahrern bereits fast ihre gesamte für diese Aufgabe vorgesehene Helferschar in der Anfangsphase ans Limit bringen. Cofidis sah zwischenzeitlich ein, dass es ihnen wohl kaum gelingen würde, nur 4 Fahrer wegzulassen und ging daraufhin selbst mit Tobias Foss (COF/GK-26.) in die Offensive. Das unterband allerdings erneut NovoNordisk. Bei Gruppenkonstellationen ab 8 Fahrern sprang wiederum der Gesamt-3. van der Poel (TNN) höchstpersönlich mit, was einige Kettenreaktionen und großes Zusammenlaufen zur Folge hatte.
Letztlich gelang es so tatsächlich keiner Gruppe, bis zur Sprintwertung entscheidend wegzufahren, obwohl es gerade Teams wie Q36 alle paar Kilometer mit neuen Versuchen neuer Fahrer probierten. In einer unübersichtlichen Situation kurz vor der Sprintwertung, sprang auf einmal der Gesamtzweite Tim Wellens (TEN) in eine der Ausreißergruppen. Ihm als unmittelbarer Schatten folgte dabei Wout Van Aert (LTK), als die Gruppe auf 8 anwuchs auch wieder van der Poel (TNN), dahinter riss das Feld in 5 bis 6 Kleingruppen auf. Während in der Anfahrt zur Sprintwertung fast alles wieder zusammenlief, zumal bei den Klassementfahrern jetzt die große Panik und das große Hinterherspringen ausgebrochen war, rettete sich Wellens mit einem Vorstoß kurz vor der Wertung - wurde allerdings noch von den sich in seiner Gruppe befindlichen Van Aert und van der Poel übersprintet. Dahinter waren in der zweiten Gruppe Pedersen, Laporte, Kragh Andersen und Asgreen losgesprintet in der Hoffnung, auch noch Sekunden abzugreifen, kamen aber nicht mehr ganz an die Top3 der Gesamtwertung heran.
SW 1
1 Van Aert (LTK) 5 / 3"
2 van der Poel (TNN) 3 / 2"
3 Wellens (TEN) 1 / 1"
Van Aert damit also in der Gesamtwertung den Vorsprung etwas aufgebaut, aber auch Wellens und van der Poel ihre Podiumsplätze gefestigt. Hiernach war nun endlich die Zeit für eine Gruppe gekommen sich zu formen. Zunächst probierte es Laurance zum mittlerweile fünften Mal, wurde aber noch einmal von NovoNordisk zurückgeholt. Die nächsten 2 Versuche holte dann Movistar wiederum zurück, schien dann aber auch einzusehen, dass es für Laurance heute eher keine Chance mehr geben würde. Kurz vor der ersten Bergwertung des Tages in Terslev schaffte es aber doch noch eine Gruppe sich abzusetzen. Kluckers (SOQ), der zuvor 1-2x gemeinsam mit Teamkollege Deweirdt versuchte hatte wegzukommen, opferte sich hier nun für Deweirdt, damit dieser es noch nach vorne schaffte, ähnliches sah man bei GFC für Paleni. In der sich lösenden Gruppe war jedes Team nur noch 1x vertreten, zuvor hatten alle es mit mehreren Fahrern versuchenden Teams diese in den zahlreichen Versuchen aufgerieben.
So stand nun also folgende 7-köpfige Gruppe:
Dries De Bondt (Bel) [BBH]
Siebe Deweirdt (Bel) [SOQ]
Luke Durbridge (Aus) [TNN]
Enzo Paleni (Fra) [GFC]
Callum Scotson (Aus) [JAY]
Connor Swift (Gbr) [Q36]
Gijs Van Hoecke (Bel) [TVL]
Diese war zwar einigen Teams weiterhin zu groß, aber da nun zumindest klassementgefährliche Fahrer nicht mehr dabei waren und die meisten Teams derjenigen, die fast das gesamte Team eingesetzt hatten um ihre Fahrer zu unterbringen, vertreten waren, brachte die Gruppe nun bald mehr als 30 Sekunden zwischen sich und das Feld. Movistar gab dann auch das Hinterhersetzen auf, bei anderen mangelte es jetzt schlicht an Helferqualität um die 7er-Gruppe direkt noch mal einzuholen. Connor Swift war vorne der in der Gesamtwertung bestplatzierte Fahrer als 35. mit 3:38 Rückstand auf Van Aert, alle anderen außerhalb der Top50 liegend bereits viele Minuten zurück.
Also schüttelte man sich kurz im Feld, nahm für einige Kilometer raus und versuchte sich dann an einer geordneten Nachführarbeit. Angeführt wurde das Feld dabei von UXM und TEN mit je 2 Helfern, unterstützt vom Team des Gesamtführenden LTK, die allerdings nicht mit dem letzten Nachdruck nachzuführen schienen, und EFE mit 1 Helfer. Keine allzu schlechten Aussichten für ein mögliches Durchkommen der Gruppe also zu diesem Zeitpunkt, die schnell mehr als 4 Minuten herausfuhr.
Die erste Bergwertung bei Kilometer 57 sicherte sich im kaum nennenswerten Terslev-Anstieg (600 Meter à 2,8%) dann der Bergtrikotträger Siebe Deweirdt im Sprint relativ problemlos vor Paleni und Scotson.
BW 1
1 Deweirdt (SOQ) 6
2 Paleni (GFC) 4
3 C. Scotson (JAY) 2
Bis zur nächsten Bergwertung bei Kilometer 107,5 dauerte es eine ganze Weile, dort ging es dann aber auf den Maglesø Bakker-Rundkurs, bei dem der eben genannte Anstieg insgesamt vier mal zu überfahren war und mit 7,3% Durchschnittssteigung auch einen anderen Schwierigkeitsgrad als die erste Bergwertung des Tages aufwies. An der ersten dieser vier Überfahrten konnte Paleni mit einem diesmal etwas früheren Antritt die beiden Kontrahenten überrumpeln und sich vor Deweirdt und Scotson die vollen 12 Punkte sichern.
BW 2
1 Paleni (GFC) 6
2 Deweirdt (SOQ) 4
3 C. Scotson (JAY) 2
Im Feld war mittlerweile eine neue Formation an der Spitze zu sehen: UAE Team Emirates. Zunächst noch eher zaghaft unterwegs, donnerten sie dann in fast voller Mannschaftsstärke über den Maglesø Bakker und die nachfolgenden Wellen und versuchten so das Feld zu teilen, bald mit Unterstützung von Cofidis. Dies gelang den beiden Formationen im zweiten Anlauf auch, allerdings waren die meisten Teams der Top15-Klassementfahrer hier sehr aufmerksam und gut platziert gewesen und hielten sich entsprechend vorne. Leidtragende waren zu diesem Zeitpunkt kurzzeitig die Teams Astana um Kapitän Asgreen und UnoX um Kapitän Cort, dazu auch Jayco mit Ackermann, doch hatte man in den drei Teams genug Manpower um in der Folge wieder aufzufahren. Vollständig abgehängt wurden dadurch also erstmal nur das gesamte Team Bahrain, viele der zu Beginn der Etappe im Wind gewesenen Helfer, sowie mit Armirail (AST), Van Baarle (TBV) und Wandahl (AST) immerhin drei Fahrer aus den Gesamt-Top20.
Vorne ging es unterdessen an die dritte Bergwertung des Tages und hier machten sich jetzt langsam aber sicher stärker die Bergqualitäten der Fahrer vorne bemerkbar, so dass Callum Scotson über seine Erfahrung und Kraft diesmal die vollen 12 Punkte einstrich, während Deweirdt gerade noch so an Paleni vorbeisprintete für Platz 2.
BW 3
1 C. Scotson (JAY) 6
2 Deweirdt (SOQ) 4
3 Paleni (GFC) 2
Im Feld probierte es UAE dann ein weiteres Mal - und ging nun direkt mit Sjoerd Bax und dem GK-11. Anders Foldager in die Offensive! Ihm folgten unmittelbar Christophe Laporte (BBH/GK-6.) und Christian Scaroni (Q36/GK-21.). Laportes Beteiligung führte aber wiederum dazu, dass auch Wellens (TEN), Kragh Andersen (TVL), Hirschi (EFE), van der Poel (TNN) und in der Folge fast alle Klassement-Top15-Fahrer mitgingen. Etwas zurück hielten sich hier Gesamtleader Van Aert (LTK) sowie Cort Nielsen (UXM), Pedersen (MOV), Asgreen (AST), wurden aber dann durch die Power von LTK und MOV wieder herangefahren. Bis auf Cofidis mangelte es auch an entschlossener Unterstützung für weitere Tempoarbeit. Dennoch hatte man das Rennen weiter hart gemacht und dafür gesorgt, dass die Gruppe auf einmal wieder in Reichweite für eine mögliche Einholung schien.
Die vierte Bergwertung und dritte Überfahrt des Maglesø Bakker ging dann vorne erneut an Scotson mit einem gut getimten Antritt, während Paleni diesmal mit mehr Kraft auf Platz 2 fuhr und Deweirdt nur der dritte Rang blieb.
BW 4
1 C. Scotson (JAY) 6
2 Paleni (GFC) 4
3 Deweirdt (SOQ) 2
Im Feld waren jetzt Movistar und Cofidis fürs Tempo verantwortlich und hielten das Feld in Reichweite nach vorne. Eine Bergwertungs-Überfahrt gab es noch für die sieben Ausreißer - mit einem ähnlichen Bild wie an der letzten Wertung. Callum Scotson steigte die stärksten Hügel-/Bergqualitäten und die größte Erfahrung in der Anfahrt und dem Timing seiner Attacke, während die Abstände zu Platz 2 und 3 noch mal größer wurden, wo wieder Paleni vor Deweirdt landete. Letztere beiden wirkten nun aber auch sichtlich am Ende.
BW 5
1 C. Scotson (JAY) 6
2 Paleni (GFC) 4
3 Deweirdt (SOQ) 2
Wenn die ersten Berechnungen stimmen, müsste Scotson damit durch die letzte Bergwertung Deweirdt und Paleni vorbeigezogen sein, allerdings nur um wenige Punkte.
EDIT: da alle Wertungen hier im Profil anders als irl als Kat2 ausgewiesen wurden, ergibt sich eine korrigierte Gesamt-Bergwertung mit Deweirdt 4 Punkte vor Scotson und Paleni.
Im folgenden verbleibenden 38 Kilometer bis ins Ziel war man wieder auf größtenteils flachen Straßen unterwegs, die letzten 18 Kilometer davon auf einem eher städtischen Rundkurs in und um Holbæk. In dieser Phase spielten vorne die tempoharten Fahrer wie De Bondt, Durbridge und Van Hoecke wieder ihre Qualitäten aus und ließen den Vorsprung aufs Feld zunächst wieder etwas ansteigen, dann zumindest nur langsam sinken. Vorne gab es aber auch eine veränderte Herangehensweise mancher: Callum Scotson zog sich nach den Bergwertungen etwas zurück und führte nicht mehr mit - war er auch nun kräftemaßig am Ende oder pokerte er nur? Interessanterweise stieg hinten jedenfall sein Team Jayco auf einmal in die Nachführarbeit ein - wollte man jetzt doch eher einen Sprint für Ackermann herbeiführen, anstatt vorne auf Scotson zu setzen?
Der Einstieg Jaycos hinten war allerdings auch bitter nötig, denn die vorher nachführenden Teams hatten bereits fast alle den ganzen Tag über eingesetzten Helfer aufgebraucht. So blieb weiterhin offen wie das Ganze hier ausgehen würde.
In Holbæk geht die Etappe zu Ende
Auf den letzten Kilometern schien ein Durchkommen lange Zeit weiter im Bereich des Möglichen, ja sogar eher Wahrscheinlichen. Die nicht mehr ideale Kooperation durch das Hintendraufsitzen der entkräfteten oder pokernden Deweirdt, Paleni und Scotson, ließ es aber noch mal spannend werden. Relativ lange kam es aber noch zu keiner Attacke vorne - bis dann Swift die Beine seiner Begleiter testete und den ersten Vorstoß wagte. Van Hoecke setzte direkt hinterher, schloss die Lücke mit nur noch Durbridge, De Bondt und Scotson im Schlepptau - und ging dann noch einmal drüber und versuchte sich selbst solo abzusetzen! Jetzt fuhr auch Scotson mit, um zumindest die Lücke zu Van Hoecke noch zu schließen. Deweirdt und Paleni kämpften einige Meter hinter ihren ehemaligen Begleitern, um noch mal den Anschluss wiederherzustellen. Als Van Hoecke von Scotson gestellt wurde und De Bondt nun wiederum ohne Atempause drüber attackierte, waren Deweirdt und Paleni aber wohl endgültig weg. Swift reagierte jetzt, schaffte es aber den gut getimten Vorstoß von De Bondt nicht mehr ganz zuzufahren - was wiederum Durbridge zum Kontervorstoß veranlasste, mit dem er nun Swift und Van Hoecke, die sich kurz ansahen, stehen ließ.
Im Feld war es unterdessen - wir befanden uns bereits auf den letzten 5 Kilometern - an der 4-Kilometer-Marke zu einem weiteren Vorstoß von Anders Foldager (UAD) gekommen, quasi zeitgleich mit Gregor Mühlberger (IWA). Foldagers Vorstoß war aber erneut Anlass für Laporte (BBH) zu folgen, was wiederum den Großteil der restlichen GK-Top10 wieder heranbrachte und einen kurzen Moment des Anschauens zur Folge hatte.
So oder so waren die Spitzenreiter jetzt auf dem Weg zum Durchkommen, hielten immer noch etwa 30 Sekunden auf das Feld. Durbridge schaffte es mit seinem Antritt etwa an der Flamme Rouge zu De Bondt aufzuschließen, dahinter kämpften Swift und Van Hoecke, kamen den beiden Spitzenreitern aber nicht wirklich näher, während Scotson wieder eher hinten drauf saß. Deweirdt und Paleni versuchten verzweifelt sich noch vor dem Feld zu halten.
Nach kurzem Durchpusten übernahm Durbridge vorne die Führungsposition. Die beiden erfahrenen Durbridge und De Bondt hatten sich hier mit gutem Timing und ordentlichen Beinen in die Lage gebracht, den Etappensieg unter sich auszumachen ... aber würden sie jetzt auch zugreifen oder die Verfolger doch noch mal heranlassen?
Im Feld war man jedenfalls auch schon in der Sprintvorbereitung, vor allem zwei Züge mit noch mehreren Fahrern kristallisierten sich hier heraus: UnoX für Cort Nielsen und Groupama-FDJ für Démare. Der Rest kämpfte eher um die Hinterräder, wobei Kooij (EFE) sich bei Démare durchsetzte und Mayrhofer (DFP) bei Cort Nielsen. Bei Cofidis schien in der Sprintanfahrt wieder etwas Verwirrung zu entstehen. Mehrfach war über das TV-Motorrad der Ruf von Cofidis-Fahrern nach "Tesson" zu vernehmen - unklar dabei ob sie den Namen ihres Teamkollegen als Codewort gebrauchten oder an Tag 4 noch nicht mitbekommen hatten, dass er ja gar nicht am Start steht. Movistar versuchte jedenfalls spät auch noch mit Theuns für Pedersen vorzukommen. Cort Nielsen und Démare würden durch das gute Anziehen ihrer Teamkollegen aber hier einen klaren Vorteil gegenüber den Konkurrenten haben.
Ganz vorne Durbridge trat nun an, De Bondt hatte aber auch einen guten Antritt, wirkte im direkten Vergleich vielleicht noch einen Tick frischer ... Durbridge aber noch mit Vorteil ... hinten Van Hoecke führend, doch nun Swift und Scotson sprintend vorbeiziehend ... wer holt den Sieg?
Herzlich Willkommen zur 4. Etappe, die sich über knapp 178 Kilometer von Stevns nach Holbæk erstreckt. Nach dem gestrigen Etappensieg von Wout Van Aert, mit dem er gleichzeitig auch die Gesamtführung übernahm, war die Frage, ob das heutige Profil noch mal Veränderungen in der Gesamtwertung zulassen würde oder eher nicht. Gespickt mit einigen durchaus nennenswerten Anstiegen in der Rennmitte, war der Anfangs- und Endteil der Etappe eher flach. Vor Beginn der Etappe gab es wieder einige Aufgaben zu vermelden, so trat ein Großteil des Israel-PremierTech-Teams nicht mehr an, ob aus Vorbereitungs- oder Krankheits-Gründen war dabei zunächst nicht ganz klar.
Klar war hingegen, dass es auch heute wieder Attacken geben würde. Und die nicht zu knapp. Fast 20 Fahrer konnte man zählen, die sich in der heute extrem lange ziehenden Anfangsphase darum bemühten, in einer Ausreißergruppe dem Feld zu entfliehen. Besonders aktiv dabei die Teams Q36, Burgos, aber auch Soudal-Quick Step, Visma und NovoNordisk. Fast das gesamte Team in Anschlag brachte auch Jayco, allerdings wohl nur mit dem Ziel, Callum Scotson vorn unterzubringen - ähnlich sah es bei Soudal für den Bergwertungsführenden Deweirdt aus, und auch Groupama-FDJ wohlte mit mehreren Fahrern keine Gruppe ohne Paleni ziehen lassen.
Neben diesem sich andeutendem Kampf um die Bergwertung gab es allerdings auch zahlreiche weitere Interessen zu berücksichtigen. So wollte beispielsweise NovoNordisk vorne keine Klassement-Fahrer mit unter 3 Minuten Rückstand drin haben, und stellte so in jeder Gruppe, in der man vorne selbst mit Ludvigsson oder Durbridge vertreten war, die Arbeit ein und setzte hinten mit mehreren Fahrern nach. Das machte es sowohl Søjberg Pedersen (TVL/GK-25.) als auch Laurance (MOV/GK-27.) quasi unmöglich in die Gruppe zu kommen, obwohl sie es 3x bzw. 4x versuchten.
TotalEnergies wiederum schien gewillt, alle Gruppen bis zur ersten Sprintwertung bei Kilometer 43,5 zurückzuholen. Andere Teams wie Cofidis, UnoX, Lidl-Trek und EF Education wollten keine Gruppen mit mehr als 4 bzw. 5 Fahrern weglassen und mussten aufgrund zahlreicher Fluchtversuche mit 7, 8 oder 9 Fahrern bereits fast ihre gesamte für diese Aufgabe vorgesehene Helferschar in der Anfangsphase ans Limit bringen. Cofidis sah zwischenzeitlich ein, dass es ihnen wohl kaum gelingen würde, nur 4 Fahrer wegzulassen und ging daraufhin selbst mit Tobias Foss (COF/GK-26.) in die Offensive. Das unterband allerdings erneut NovoNordisk. Bei Gruppenkonstellationen ab 8 Fahrern sprang wiederum der Gesamt-3. van der Poel (TNN) höchstpersönlich mit, was einige Kettenreaktionen und großes Zusammenlaufen zur Folge hatte.
Letztlich gelang es so tatsächlich keiner Gruppe, bis zur Sprintwertung entscheidend wegzufahren, obwohl es gerade Teams wie Q36 alle paar Kilometer mit neuen Versuchen neuer Fahrer probierten. In einer unübersichtlichen Situation kurz vor der Sprintwertung, sprang auf einmal der Gesamtzweite Tim Wellens (TEN) in eine der Ausreißergruppen. Ihm als unmittelbarer Schatten folgte dabei Wout Van Aert (LTK), als die Gruppe auf 8 anwuchs auch wieder van der Poel (TNN), dahinter riss das Feld in 5 bis 6 Kleingruppen auf. Während in der Anfahrt zur Sprintwertung fast alles wieder zusammenlief, zumal bei den Klassementfahrern jetzt die große Panik und das große Hinterherspringen ausgebrochen war, rettete sich Wellens mit einem Vorstoß kurz vor der Wertung - wurde allerdings noch von den sich in seiner Gruppe befindlichen Van Aert und van der Poel übersprintet. Dahinter waren in der zweiten Gruppe Pedersen, Laporte, Kragh Andersen und Asgreen losgesprintet in der Hoffnung, auch noch Sekunden abzugreifen, kamen aber nicht mehr ganz an die Top3 der Gesamtwertung heran.
SW 1
1 Van Aert (LTK) 5 / 3"
2 van der Poel (TNN) 3 / 2"
3 Wellens (TEN) 1 / 1"
Van Aert damit also in der Gesamtwertung den Vorsprung etwas aufgebaut, aber auch Wellens und van der Poel ihre Podiumsplätze gefestigt. Hiernach war nun endlich die Zeit für eine Gruppe gekommen sich zu formen. Zunächst probierte es Laurance zum mittlerweile fünften Mal, wurde aber noch einmal von NovoNordisk zurückgeholt. Die nächsten 2 Versuche holte dann Movistar wiederum zurück, schien dann aber auch einzusehen, dass es für Laurance heute eher keine Chance mehr geben würde. Kurz vor der ersten Bergwertung des Tages in Terslev schaffte es aber doch noch eine Gruppe sich abzusetzen. Kluckers (SOQ), der zuvor 1-2x gemeinsam mit Teamkollege Deweirdt versuchte hatte wegzukommen, opferte sich hier nun für Deweirdt, damit dieser es noch nach vorne schaffte, ähnliches sah man bei GFC für Paleni. In der sich lösenden Gruppe war jedes Team nur noch 1x vertreten, zuvor hatten alle es mit mehreren Fahrern versuchenden Teams diese in den zahlreichen Versuchen aufgerieben.
So stand nun also folgende 7-köpfige Gruppe:
Dries De Bondt (Bel) [BBH]
Siebe Deweirdt (Bel) [SOQ]
Luke Durbridge (Aus) [TNN]
Enzo Paleni (Fra) [GFC]
Callum Scotson (Aus) [JAY]
Connor Swift (Gbr) [Q36]
Gijs Van Hoecke (Bel) [TVL]
Diese war zwar einigen Teams weiterhin zu groß, aber da nun zumindest klassementgefährliche Fahrer nicht mehr dabei waren und die meisten Teams derjenigen, die fast das gesamte Team eingesetzt hatten um ihre Fahrer zu unterbringen, vertreten waren, brachte die Gruppe nun bald mehr als 30 Sekunden zwischen sich und das Feld. Movistar gab dann auch das Hinterhersetzen auf, bei anderen mangelte es jetzt schlicht an Helferqualität um die 7er-Gruppe direkt noch mal einzuholen. Connor Swift war vorne der in der Gesamtwertung bestplatzierte Fahrer als 35. mit 3:38 Rückstand auf Van Aert, alle anderen außerhalb der Top50 liegend bereits viele Minuten zurück.
Also schüttelte man sich kurz im Feld, nahm für einige Kilometer raus und versuchte sich dann an einer geordneten Nachführarbeit. Angeführt wurde das Feld dabei von UXM und TEN mit je 2 Helfern, unterstützt vom Team des Gesamtführenden LTK, die allerdings nicht mit dem letzten Nachdruck nachzuführen schienen, und EFE mit 1 Helfer. Keine allzu schlechten Aussichten für ein mögliches Durchkommen der Gruppe also zu diesem Zeitpunkt, die schnell mehr als 4 Minuten herausfuhr.
Die erste Bergwertung bei Kilometer 57 sicherte sich im kaum nennenswerten Terslev-Anstieg (600 Meter à 2,8%) dann der Bergtrikotträger Siebe Deweirdt im Sprint relativ problemlos vor Paleni und Scotson.
BW 1
1 Deweirdt (SOQ) 6
2 Paleni (GFC) 4
3 C. Scotson (JAY) 2
Bis zur nächsten Bergwertung bei Kilometer 107,5 dauerte es eine ganze Weile, dort ging es dann aber auf den Maglesø Bakker-Rundkurs, bei dem der eben genannte Anstieg insgesamt vier mal zu überfahren war und mit 7,3% Durchschnittssteigung auch einen anderen Schwierigkeitsgrad als die erste Bergwertung des Tages aufwies. An der ersten dieser vier Überfahrten konnte Paleni mit einem diesmal etwas früheren Antritt die beiden Kontrahenten überrumpeln und sich vor Deweirdt und Scotson die vollen 12 Punkte sichern.
BW 2
1 Paleni (GFC) 6
2 Deweirdt (SOQ) 4
3 C. Scotson (JAY) 2
Im Feld war mittlerweile eine neue Formation an der Spitze zu sehen: UAE Team Emirates. Zunächst noch eher zaghaft unterwegs, donnerten sie dann in fast voller Mannschaftsstärke über den Maglesø Bakker und die nachfolgenden Wellen und versuchten so das Feld zu teilen, bald mit Unterstützung von Cofidis. Dies gelang den beiden Formationen im zweiten Anlauf auch, allerdings waren die meisten Teams der Top15-Klassementfahrer hier sehr aufmerksam und gut platziert gewesen und hielten sich entsprechend vorne. Leidtragende waren zu diesem Zeitpunkt kurzzeitig die Teams Astana um Kapitän Asgreen und UnoX um Kapitän Cort, dazu auch Jayco mit Ackermann, doch hatte man in den drei Teams genug Manpower um in der Folge wieder aufzufahren. Vollständig abgehängt wurden dadurch also erstmal nur das gesamte Team Bahrain, viele der zu Beginn der Etappe im Wind gewesenen Helfer, sowie mit Armirail (AST), Van Baarle (TBV) und Wandahl (AST) immerhin drei Fahrer aus den Gesamt-Top20.
Vorne ging es unterdessen an die dritte Bergwertung des Tages und hier machten sich jetzt langsam aber sicher stärker die Bergqualitäten der Fahrer vorne bemerkbar, so dass Callum Scotson über seine Erfahrung und Kraft diesmal die vollen 12 Punkte einstrich, während Deweirdt gerade noch so an Paleni vorbeisprintete für Platz 2.
BW 3
1 C. Scotson (JAY) 6
2 Deweirdt (SOQ) 4
3 Paleni (GFC) 2
Im Feld probierte es UAE dann ein weiteres Mal - und ging nun direkt mit Sjoerd Bax und dem GK-11. Anders Foldager in die Offensive! Ihm folgten unmittelbar Christophe Laporte (BBH/GK-6.) und Christian Scaroni (Q36/GK-21.). Laportes Beteiligung führte aber wiederum dazu, dass auch Wellens (TEN), Kragh Andersen (TVL), Hirschi (EFE), van der Poel (TNN) und in der Folge fast alle Klassement-Top15-Fahrer mitgingen. Etwas zurück hielten sich hier Gesamtleader Van Aert (LTK) sowie Cort Nielsen (UXM), Pedersen (MOV), Asgreen (AST), wurden aber dann durch die Power von LTK und MOV wieder herangefahren. Bis auf Cofidis mangelte es auch an entschlossener Unterstützung für weitere Tempoarbeit. Dennoch hatte man das Rennen weiter hart gemacht und dafür gesorgt, dass die Gruppe auf einmal wieder in Reichweite für eine mögliche Einholung schien.
Die vierte Bergwertung und dritte Überfahrt des Maglesø Bakker ging dann vorne erneut an Scotson mit einem gut getimten Antritt, während Paleni diesmal mit mehr Kraft auf Platz 2 fuhr und Deweirdt nur der dritte Rang blieb.
BW 4
1 C. Scotson (JAY) 6
2 Paleni (GFC) 4
3 Deweirdt (SOQ) 2
Im Feld waren jetzt Movistar und Cofidis fürs Tempo verantwortlich und hielten das Feld in Reichweite nach vorne. Eine Bergwertungs-Überfahrt gab es noch für die sieben Ausreißer - mit einem ähnlichen Bild wie an der letzten Wertung. Callum Scotson steigte die stärksten Hügel-/Bergqualitäten und die größte Erfahrung in der Anfahrt und dem Timing seiner Attacke, während die Abstände zu Platz 2 und 3 noch mal größer wurden, wo wieder Paleni vor Deweirdt landete. Letztere beiden wirkten nun aber auch sichtlich am Ende.
BW 5
1 C. Scotson (JAY) 6
2 Paleni (GFC) 4
3 Deweirdt (SOQ) 2
Wenn die ersten Berechnungen stimmen, müsste Scotson damit durch die letzte Bergwertung Deweirdt und Paleni vorbeigezogen sein, allerdings nur um wenige Punkte.
EDIT: da alle Wertungen hier im Profil anders als irl als Kat2 ausgewiesen wurden, ergibt sich eine korrigierte Gesamt-Bergwertung mit Deweirdt 4 Punkte vor Scotson und Paleni.
Im folgenden verbleibenden 38 Kilometer bis ins Ziel war man wieder auf größtenteils flachen Straßen unterwegs, die letzten 18 Kilometer davon auf einem eher städtischen Rundkurs in und um Holbæk. In dieser Phase spielten vorne die tempoharten Fahrer wie De Bondt, Durbridge und Van Hoecke wieder ihre Qualitäten aus und ließen den Vorsprung aufs Feld zunächst wieder etwas ansteigen, dann zumindest nur langsam sinken. Vorne gab es aber auch eine veränderte Herangehensweise mancher: Callum Scotson zog sich nach den Bergwertungen etwas zurück und führte nicht mehr mit - war er auch nun kräftemaßig am Ende oder pokerte er nur? Interessanterweise stieg hinten jedenfall sein Team Jayco auf einmal in die Nachführarbeit ein - wollte man jetzt doch eher einen Sprint für Ackermann herbeiführen, anstatt vorne auf Scotson zu setzen?
Der Einstieg Jaycos hinten war allerdings auch bitter nötig, denn die vorher nachführenden Teams hatten bereits fast alle den ganzen Tag über eingesetzten Helfer aufgebraucht. So blieb weiterhin offen wie das Ganze hier ausgehen würde.
In Holbæk geht die Etappe zu Ende
Auf den letzten Kilometern schien ein Durchkommen lange Zeit weiter im Bereich des Möglichen, ja sogar eher Wahrscheinlichen. Die nicht mehr ideale Kooperation durch das Hintendraufsitzen der entkräfteten oder pokernden Deweirdt, Paleni und Scotson, ließ es aber noch mal spannend werden. Relativ lange kam es aber noch zu keiner Attacke vorne - bis dann Swift die Beine seiner Begleiter testete und den ersten Vorstoß wagte. Van Hoecke setzte direkt hinterher, schloss die Lücke mit nur noch Durbridge, De Bondt und Scotson im Schlepptau - und ging dann noch einmal drüber und versuchte sich selbst solo abzusetzen! Jetzt fuhr auch Scotson mit, um zumindest die Lücke zu Van Hoecke noch zu schließen. Deweirdt und Paleni kämpften einige Meter hinter ihren ehemaligen Begleitern, um noch mal den Anschluss wiederherzustellen. Als Van Hoecke von Scotson gestellt wurde und De Bondt nun wiederum ohne Atempause drüber attackierte, waren Deweirdt und Paleni aber wohl endgültig weg. Swift reagierte jetzt, schaffte es aber den gut getimten Vorstoß von De Bondt nicht mehr ganz zuzufahren - was wiederum Durbridge zum Kontervorstoß veranlasste, mit dem er nun Swift und Van Hoecke, die sich kurz ansahen, stehen ließ.
Im Feld war es unterdessen - wir befanden uns bereits auf den letzten 5 Kilometern - an der 4-Kilometer-Marke zu einem weiteren Vorstoß von Anders Foldager (UAD) gekommen, quasi zeitgleich mit Gregor Mühlberger (IWA). Foldagers Vorstoß war aber erneut Anlass für Laporte (BBH) zu folgen, was wiederum den Großteil der restlichen GK-Top10 wieder heranbrachte und einen kurzen Moment des Anschauens zur Folge hatte.
So oder so waren die Spitzenreiter jetzt auf dem Weg zum Durchkommen, hielten immer noch etwa 30 Sekunden auf das Feld. Durbridge schaffte es mit seinem Antritt etwa an der Flamme Rouge zu De Bondt aufzuschließen, dahinter kämpften Swift und Van Hoecke, kamen den beiden Spitzenreitern aber nicht wirklich näher, während Scotson wieder eher hinten drauf saß. Deweirdt und Paleni versuchten verzweifelt sich noch vor dem Feld zu halten.
Nach kurzem Durchpusten übernahm Durbridge vorne die Führungsposition. Die beiden erfahrenen Durbridge und De Bondt hatten sich hier mit gutem Timing und ordentlichen Beinen in die Lage gebracht, den Etappensieg unter sich auszumachen ... aber würden sie jetzt auch zugreifen oder die Verfolger doch noch mal heranlassen?
Im Feld war man jedenfalls auch schon in der Sprintvorbereitung, vor allem zwei Züge mit noch mehreren Fahrern kristallisierten sich hier heraus: UnoX für Cort Nielsen und Groupama-FDJ für Démare. Der Rest kämpfte eher um die Hinterräder, wobei Kooij (EFE) sich bei Démare durchsetzte und Mayrhofer (DFP) bei Cort Nielsen. Bei Cofidis schien in der Sprintanfahrt wieder etwas Verwirrung zu entstehen. Mehrfach war über das TV-Motorrad der Ruf von Cofidis-Fahrern nach "Tesson" zu vernehmen - unklar dabei ob sie den Namen ihres Teamkollegen als Codewort gebrauchten oder an Tag 4 noch nicht mitbekommen hatten, dass er ja gar nicht am Start steht. Movistar versuchte jedenfalls spät auch noch mit Theuns für Pedersen vorzukommen. Cort Nielsen und Démare würden durch das gute Anziehen ihrer Teamkollegen aber hier einen klaren Vorteil gegenüber den Konkurrenten haben.
Ganz vorne Durbridge trat nun an, De Bondt hatte aber auch einen guten Antritt, wirkte im direkten Vergleich vielleicht noch einen Tick frischer ... Durbridge aber noch mit Vorteil ... hinten Van Hoecke führend, doch nun Swift und Scotson sprintend vorbeiziehend ... wer holt den Sieg?
Postnord Danmark Rundt | DEN | 2.HC
Etappe 5 - Roskilde › Gladsaxe (164,6km)
Herzlich Willkommen zur 5. und letzten Etappe, die sich über knapp 165 Kilometer von Rosklide nach Gladsaxe erstreckt. Das auf dem Papier wohl leichteste Teilstück dieser Rundfahrt, welches wenn alles normal läuft wohl am ehesten in einem Sprint eines größeren Feldes zu Ende gehen dürfte. Bei dieser Dänemark-Rundfahrt haben wir auf den vergangenen Etappen aber schon viel Action erlebt und so sollte sich am heutigen letzten Tag der Rundfahrt niemand zu sicher sein.
Die erste Attacke des Tages setzte heute niemand Geringeres als Filippo Ganna (AST), gemeinsam mit ihm setzten sich zunächst Pim Ronhaar (Q36), Giacomo Villa (IWA) und Nicolo Buratti (UAD) ab. Dann folgte aber auch Jasper Stuyven (GFC), der 14. der Gesamtwertung, nur 41 Sekunden hinter Gesamtleader Van Aert gelegen. Novo Nordisk und TotalEnergies setzten sofort entschieden hinterher und eine fünf-köpfige Konstellation an der Spitze wollten auch Movistar, Burgos und Cofidis verhindern.
Die schiere Übermacht an Fahrern hinten machte den Vorstoß also zunichte, obwohl man sich gegen Ganna und Stuyven schon mal ziemlich hatte strecken müssen. Die nächsten Vorstöße waren dann etwas anderer Natur: der Dritte der Bergwertung, Enzo Paleni (GFC) griff an und auch Callum Scotson (JAY), Zweiter der Bergwertung, ging in die Offensive. Mit ihnen setzten sich Gianni Moscon (Q36), Rasmus Søjberg Pedersen (TVL), Gianni Vermeersch (EFE) und Sjoerd Bax (UAD) ab. In fast gesamter Mannschaftsstärke hinterher ging jetzt Soudal-Quick Step, aber auch die eben bereits genannten Teams wollten eine solche Gruppe mit sechs Fahrern vorne verhindern. Nach etwa 20 Kilometern war also auch dieser Versuch wieder beendet.
In der Folge erlebten wir ein munteres Hin und Her. GFC und JAY versuchten Vorstöße ohne ihre Fahrer Paleni bzw. Scotson zurückzuholen, SOQ hingegen unterband zu fünft jeden Vorstoß mit Paleni und Scotson und erhielt dabei auch immer wieder tatkräftige Unterstützung von MOV, BBH, COF sowie je nach Konstellation auch von LTK, TEN und TNN.
Weitere Vorstöße beinhalteten neben den bereits genannten Fahrern auch Fabio Felline (Q36), den gestrigen Tagesdritten Connor Swift (Q36), Lewis Askey (EFE), Iuri Leitao (AST), Daan Hoole (UAD), Andrea Raccagni (UAD), an mancher Stelle auch zwei Teamkollegen des Bergtrikotsführenden Deweirdt - Alexandre Balmer (SOQ) und Arthur Kluckers (SOQ) - und Tobias Foss (COF), als Cofidis etwas Panik zu bekommen schien, ob man das Ziel von maximal 4 Fahrern vorne würde erreichen können.
Resultat des Ganzen war: selbst bei Kilometer 60 hatte sich noch keine Tagesgruppe gebildet! Nach 3 weiteren Versuchen des Hin- und Her-Springens, die wieder maßgeblich von Soudal in ganzer Mannschaftsstärke und einigen weiteren Teams wie Movistar und Burgos gestoppt wurden, fasste sich schlussendlich eine Konstellation mit Ganna (AST), Askey (EFE), Hoole (UAD) und Moscon (Q36) ein Herz. Allesamt tempoharte und mit Ganna und Moscon auch zwei erfahrene Fahrer, die hier den richtigen Moment nutzten und sich gegen die an dieser Stelle einzig noch hinterhersetzenden Teams GFC und JAY behaupten konnten. Movistar und Visma schienen hier noch mal kurz hinterhergehen zu wollen, ließen dann nach der harten ersten Rennstunde aber doch ab, so dass GFC und JAY hier keine Chance mehr hatten, die Lücke noch zu schließen.
Die Gruppe des Tages hatte sich bei Kilometer 70 - endlich - gefunden:
Lewis Askey (Gbr) [EFE]
Filippo Ganna (Ita) [AST]
Daan Hoole (Ned) [UAD]
Gianni Moscon (Ita) [Q36]
Durchschnittsgröße in der Spitzengruppe 1,90 Meter, ein ordentliches Faustpfand in dem zumindest auf dem Papier durchaus windexponierten Mittelteil der Etappe, der zudem mit zahlreichen Richtungswechseln gespickt war.
Zunächst wurde aber die erste und einzige Sprintwertung des Tages in Jyllinge bei Kilometer 81,5 überfahren. Keiner der vier zeigte hier sonderliches Interesse und so überfuhr Ganna die Wertung vor Hoole und Askey.
SW 1
1 Ganna (AST) 5 / 3"
2 Hoole (UAD) 3 / 2"
3 Askey (EFE) 1 / 1"
Im Feld fanden sich nun langsam aber sicher Lidl-Trek, Burgos, Movistar und nun auch Visma an der Spitze ein, um die Nachführarbeit zu organisieren und den Vorsprung der Ausreißer bei maximal 4 Minuten zu deckeln.
Im Mittelteil besonders aufmerksam nach vorne fuhr das Team Lidl-Trek in fast gesamter Mannschaftsstärke hinter den nachführenden Fahrern, hier zeigte man sich neben einigen weiteren Teams wie EFE gut platziert, was eine mögliche Windteilung am letzten Tag angehen würde. Einige andere Teams hatten ein solches Szenario heute nicht wirklich auf dem Schirm - und zumindest die eher mau aussehende Windstärke und auch mangelnde Initiative von Teams schien ihnen heute mal Recht zu geben. So war zwar eine zunehmende Nervosität zu sehen, aber letztlich kein dramatisches Manöver, dass das Feld noch mal zur Teilung bringen würde.
Die Augen waren also eher auf den beiden einzigen Bergwertungen des Tages gerichtet. Da hinten Jayco und Groupama-FDJ nun wohl eingesehen hatten, dass man Scotson und Paleni heute nicht noch mal in der Ausreißergruppe würde platzieren können, war die Luft allerdings etwas raus. Beide Bergwertungen und alle dort zu vergebenden Punkte gingen an die Vierer-Ausreißergruppe - von denen keiner eine Gefahr für Bergtrikotträger Deweirdt darstellen würde, der somit nur noch das Ziel in Gladsaxe zu erreichen hatte, um das Bergtrikot unter Dach und Fach zu bringen. Ein vorläufiger Glückwunsch an dieser Stelle also schon mal ins Hause Soudal-Quick Step zum gelungenen Coup mit dem Neoprofi Siebe Deweirdt, der an den zahlreichen eher kürzeren und auch nicht allzu steilen Bergwertungen dieser Dänemark-Rundfahrt seinen Sprintspeed hatte ausspielen können.
Vorne war dann auch weiter niemand an den Wertungen interessiert, man hatte einzig und allein einen möglichen Tagessieg im Blick.
BW 1
1 Hoole (UAD) 6
2 Ganna (AST) 4
3 Moscon (UAD) 2
BW 2
1 Askey (EFE) 6
2 Ganna (AST) 4
3 Hoole (UAD) 2
Nach der zweiten Bergwertung waren dann noch 47 größtenteils flache und nur mit minimalen Erhebungen gespickte Kilometer zu absolvieren. Cofidis setzte sich zwischenzeitlich noch mal an die Feldspitze, schien aber vergeblich auf den Maglesø Bakker von gestern zu warten, und brach den Vorstoß dann wieder ab. In der Tempoarbeit also nach wie vor vor allem BBH, MOV, TVL sowie auch LTK engagiert, die Gruppe 40 Kilometer vor dem Ziel noch mit 2:54 Minuten Vorsprung.
Auf den letzten 40 Kilometern beteiligte sich auch Jayco mit frischen Fahrern an der Nachführarbeit - je näher man dem Ziel und damit einem möglichen Massensprint kam, desto eher konnte man sich hier auch Chancen für seinen Sprinter Ackermann ausrechnen. Zwei der neben Ackermann auf dem Papier wohl endschnellsten Männer für einen Sprint - Olav Kooij und Arnaud Démare - hatten hier für einige vielleicht überraschend Fahrer in die Gruppe zu schicken versucht, statt sich auf die Nachführarbeit konzentrieren und im Falle von EF war das mit Askey ja auch gelungen.
Trotzdem war die Anzahl der nachführenden Teams vermutlich ausreichend, um hier am letzten Tag noch einen Sprint um den Etappensieg erleben zu können - eine Gruppe mit Ganna, Askey, Hoole und Moscon würde sich aber sicherlich nicht im Alleingang zurückholen lassen.
Und so wurde es doch eine ziemlich zähe Angelegenheit, den Vorsprung der Gruppe Sekunde um Sekunde zu verringern. 30 Kilometer vor dem Ziel waren es noch 2:19 Minuten, 20 Kilometer vor dem Ziel immer noch 1:38.
Die letzten Kilometer der Dänemark-Rundfahrt 2025...finally
Etwa 13 Kilometer vor dem Ziel fiel der Vorsprung erstmals unter die Minutenmarke, 10 Kilometer vor dem Ziel waren es noch 48 Sekunden für die 4 Spitzenreiter. Am Ende der Gruppe sah man jetzt häufiger Daan Hoole eine Führung auslassen - Kräfteverschleiß oder Bluff?
Sekunde um Sekunde ging es herunter, bis 5,5 Kilometer vor dem Ziel noch mal eine neue Form der Bewegung in das Feld kam. Das Team Soudal-Quick Step, bereits zu Beginn der Etappe sehr aktiv, um dort die Bergwertungs-Konkurrenten Scotson und Paleni zu verhindern. Jetzt aber hatte man sich was ganz Besonderes ausgedacht: eine Team-Attacke mit allen im Feld verbliebenen Fahrern! Deweirdt war mittlerweile schon abgehängt oder hatte sich zurückfallen lassen, sein Teamkollege Balmer nach einer sehr aktiven Anfangsphase ebenfalls dem Tempo im Feld zum Opfer gefallen. Aber Mason Hollyman, Arthur Kluckers, Fabian Lienhard, Anton Palzer und Axel van der Tuuk versuchten es als Quintett vorne rauszufahren. Mit ihnen direkt mit fuhr Jayco-Fahrer Miles Scotson.
Bei einem ohnehin bereits sehr schnellen Feld war der Effekt aber nur folgender: Der sich zu diesem Zeitpunkt in der Nachführarbeit befindende Rémi Cavagna schaute kurz auf, wertete den Vorstoß von Soudal und Scotson wohl eher als dringlichen Versuch, den Vorsprung der Gruppe zu minimieren und saugte sich relativ mühelos im Windschatten der 5 Fahrer heran, wobei sich zwischen den 5 im Moment des Antritts auch schon erste Lücken gebildet hatten. Die fuhren die Soudal-Fahrer aber erstmal selbst noch zu, bevor die Nachführarbeit wieder ihren geregelten Gang aufnahm.
Immerhin war der Ausreißer-Vorsprung so unter die 30-Sekunden-Marke gefallen und bei nur noch 23 Sekunden Vorsprung ein Sprintausgang zunehmend wahrscheinlich. 5 Kilometer vor dem Ziel probierte es an der Spitze aber Hoole (UAD) aber mit einer plötzlichen Attacke, er hatte sich auf den letzten Kilometern also wohl eher in Hinblick auf einen solchen Vorstoß etwas zurückgenommen. Zunächst sah das auch gar nicht schlecht aus, aber schließlich führte Ganna das Verfolger-Trio mit einem langen Relais doch wieder heran.
Aber auch im Feld war das noch nicht alles an Manövern gewesen, denn zwei Kilometer vor dem Ziel gab es noch eine Attacke: auch dort wurde UAE noch mal aktiv, jetzt wo Hoole sich mit seinem All-In-Vorstoß vorne womöglich etwas verbrannt hatte. Der junge Italiener Andrea Raccagni (UAD) probierte es und ihm versuchten sich Neilson Powless (LTK) und dann auch Alberto Bettiol (BBH) anzuschließen. Genau in diesem Augenblick war aber auch der Total Energies-Zug mit Alec Segaert an der Spitze angerollt gekommen, so dass der Vorstoß hier keinen nennenswerten Effekt mehr hatte.
Noch 11 Sekunden nahm das Quartett vorne auf die letzten 2 Kilometer und der sich nervös umschauende Moscon (Q36) schien nun etwas die Nerven zu verlieren und attackierte vom Ende der Gruppe weg mit einem spritzigen Antritt. Wieder war es an Ganna, das Loch noch mal zu schließen, was ihm mithilfe von Askey unter der Flamme Rouge auch gerade so gelang, der nun aber auch erstmal herausnehmen musste.
Bei noch wenigen verbleibenden Sekunden würde das Feld also gleich an den Ausreißern vorbeiziehen, die sich doch überraschend lange vor dem Feld gehalten und in Reichweite eines Tagessiegs gekommen waren.
Total Energies fuhr den Sprint jetzt von der Spitze weg, nach Segaert hatte Tarling übernommen, an seinem Hinterrad noch Bjerg, Wellens, Plowright und van Uden. Würde man heute dem niederländischen Sprinter eine Chance geben? Neben Total Energies formierten sich leicht versetzt noch zwei weitere Züge: Burgos mit Plapp, Edmondson, Bettiol und Wright vermutlich für Laporte und Lidl-Trek mit Ballerstedt, Lampaert und Tim van Dijke für Van Aert.
Dicht dahinter war auch noch ein Movistar-Trio bestehend aus Ghys, Theuns und Mads Pedersen zu sehen, dazu auch Groupama-FDJ mit einigen Fahrern vor Démare, der aber nun eher am Hinterrad von Pedersen platziert wurde. Die sonstigen Fahrer befanden sich jetzt im Kampf um die Hinterräder. DSM, EFE und Jayco lösten dann noch etwas besser als der Rest, mit Teamunterstützung für Mayrhofer, Kooij und Ackermann. Mayrhofer erkämpfte sich das Hinterrad von van Uden, Kooij wurde bei Démare abgesetzt, Ackermann am Rad von Van Aert. Hinter Ackermann versuchte auch UAE noch van den Berg bei Van Aert zu platzieren. Van der Poel (TNN) schien sich an Pedersen zu orientieren, hatte da aber etwas das Nachsehen.
Ebenfalls noch zu sehen Intermarché für Zanoncello (IWA), der aber etwas arg schnell wechselnd und unentschieden die Hinterräder zu surfen versuchte, und Lienhard (SOQ), der auch Teil der SOQ-Teamattacke bei 5,5km to go gewesen war. Heute nicht zu sehen: der UnoX-Zug für Cort Nielsen, was wiederum einige Fahrer auf dem falschen Fuß zu erwischen schien. So also unter anderem Pidcock (COF) und Rajovic (Q36) etwas zurück.
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800 Meter vor dem Ziel dann das Einholen der vier Ausreißer - und im gleichen Moment noch mal ein Überraschungsmanöver: hinter Wellens lassen Plowright und van Uden die Lücke aufgehen - damit sind Bjerg und Wellens vorne weg, der Gesamtzweite der Rundfahrt, nur 4 Sekunden hinter Van Aert gelegen!
Hier muss Lidl-Trek jetzt reagieren, während Plowright und van Uden, nachdem sie die Lücke haben aufgehen lassen, jetzt etwas im Weg sind und wenig Anstalten machen, auszuscheren. Auch Mayrhofer dadurch etwas zurückgespült. Lidl-Trek muss jetzt schon früher an van Dijke übergeben. Aber vorne tritt Bjerg wie ein Berserker, das ist eine nennenswerte Lücke! Bettiol zieht für Laporte an, war aber auch schon kurzzeitig an der Attacke 2 Kilometer vor dem Ziel beteiligt gewesen. Eher kommt jetzt hier Movistar noch mal nach vorne, in diesem Moment übernimmt Theuns als letzter Anfahrer für Pedersen, am Hinterrad Démare und Kooij davon nun etwas profitierend. Van der Poel dahinter im Gedränge mit Zanoncello.
Van Aert sieht vorne aber seine Felle davonschwimmen! Gelingt hier am letzten Tag tatsächlich noch ein Sensationscoup? Das war nur möglich, weil Total Energies in der Anfahrt mit Segaert und Tarling die stärksten Fahrer hatte, den Sprinterpulk an der Spitze in die Länge zog und mit Plowright und van Uden noch zwei Fahrer hinter Wellens hatte. Bjerg schert aus, Wellens nun im Wind, die Lücke ist weiter ordentlich. Aber jetzt tritt auch Van Aert an, das schon mit 300-350m to go, hier geht es jetzt um den Gesamtsieg! Ackermann an Van Aerts Hinterrad, vor van den Berg, dahinter kommt jetzt einerseits Pedersen mit Démare und Kooij am Rad vor, aber auch Wright macht es für Laporte noch mal ganz ordentlich.
Van Aert macht die Lücke zu Wellens langsam kleiner, mit diesem frühen Antritt wird er wohl kaum noch um den Tagessieg fahren, aber die Frage ist, kriegt er Wellens noch geholt? Der ist deutlich weniger antrittsstark, kann er das noch halten?
Es wird eng, aber vielleicht doch zu schwierig für Wellens. Jetzt tritt auch Pedersen an, Démare und Kooij warten noch kurz ab, dann erst Antritt Kooij, kurz darauf Démare, beide nun doch in ganz guter Ausgangslage. Daneben will Ackermann vom Hinterrad Van Aert antreten, eigentlich ganz gut von Van Aerts Windschatten profitierend, aber jetzt doch leicht eingebaut durch den Pedersen-Démare-Kooij-Vorstoß, immer noch in guter Position, aber für einen Moment außer Tritt gekommen. Laporte auf der anderen Straßenseite nun auch im Wind, aus ordentlicher Position, aber auf den ersten Metern nicht mit dem allerschnellsten Antritt. Mayrhofer war durch das TEN-Manöver etwas zurückgespult worden, kommt jetzt aber auch noch mal etwas auf, van der Poel heute wohl nicht mehr auf dem Weg nach ganz vorne, auch Zanoncello, Weemaes, Rajovic, Lienhard, Asgreen zu weit zurück.
Van Aert hat das Sprintfeld fast an Wellens rangeführt, wird jetzt aber von den anderen übersprintet. Kooij und Démare relativ gleichauf mit Pedersen, aber vielleicht mit etwas mehr Reserven, nachdem sie es zu Beginn der Rundfahrt ruhig angehen konnten...Ackermann und van den Berg auch an Van Aert vorbei und noch in Schlagdistanz, Mayrhofer und Laporte dahinter...aber an wen geht der Sieg?
Herzlich Willkommen zur 5. und letzten Etappe, die sich über knapp 165 Kilometer von Rosklide nach Gladsaxe erstreckt. Das auf dem Papier wohl leichteste Teilstück dieser Rundfahrt, welches wenn alles normal läuft wohl am ehesten in einem Sprint eines größeren Feldes zu Ende gehen dürfte. Bei dieser Dänemark-Rundfahrt haben wir auf den vergangenen Etappen aber schon viel Action erlebt und so sollte sich am heutigen letzten Tag der Rundfahrt niemand zu sicher sein.
Die erste Attacke des Tages setzte heute niemand Geringeres als Filippo Ganna (AST), gemeinsam mit ihm setzten sich zunächst Pim Ronhaar (Q36), Giacomo Villa (IWA) und Nicolo Buratti (UAD) ab. Dann folgte aber auch Jasper Stuyven (GFC), der 14. der Gesamtwertung, nur 41 Sekunden hinter Gesamtleader Van Aert gelegen. Novo Nordisk und TotalEnergies setzten sofort entschieden hinterher und eine fünf-köpfige Konstellation an der Spitze wollten auch Movistar, Burgos und Cofidis verhindern.
Die schiere Übermacht an Fahrern hinten machte den Vorstoß also zunichte, obwohl man sich gegen Ganna und Stuyven schon mal ziemlich hatte strecken müssen. Die nächsten Vorstöße waren dann etwas anderer Natur: der Dritte der Bergwertung, Enzo Paleni (GFC) griff an und auch Callum Scotson (JAY), Zweiter der Bergwertung, ging in die Offensive. Mit ihnen setzten sich Gianni Moscon (Q36), Rasmus Søjberg Pedersen (TVL), Gianni Vermeersch (EFE) und Sjoerd Bax (UAD) ab. In fast gesamter Mannschaftsstärke hinterher ging jetzt Soudal-Quick Step, aber auch die eben bereits genannten Teams wollten eine solche Gruppe mit sechs Fahrern vorne verhindern. Nach etwa 20 Kilometern war also auch dieser Versuch wieder beendet.
In der Folge erlebten wir ein munteres Hin und Her. GFC und JAY versuchten Vorstöße ohne ihre Fahrer Paleni bzw. Scotson zurückzuholen, SOQ hingegen unterband zu fünft jeden Vorstoß mit Paleni und Scotson und erhielt dabei auch immer wieder tatkräftige Unterstützung von MOV, BBH, COF sowie je nach Konstellation auch von LTK, TEN und TNN.
Weitere Vorstöße beinhalteten neben den bereits genannten Fahrern auch Fabio Felline (Q36), den gestrigen Tagesdritten Connor Swift (Q36), Lewis Askey (EFE), Iuri Leitao (AST), Daan Hoole (UAD), Andrea Raccagni (UAD), an mancher Stelle auch zwei Teamkollegen des Bergtrikotsführenden Deweirdt - Alexandre Balmer (SOQ) und Arthur Kluckers (SOQ) - und Tobias Foss (COF), als Cofidis etwas Panik zu bekommen schien, ob man das Ziel von maximal 4 Fahrern vorne würde erreichen können.
Resultat des Ganzen war: selbst bei Kilometer 60 hatte sich noch keine Tagesgruppe gebildet! Nach 3 weiteren Versuchen des Hin- und Her-Springens, die wieder maßgeblich von Soudal in ganzer Mannschaftsstärke und einigen weiteren Teams wie Movistar und Burgos gestoppt wurden, fasste sich schlussendlich eine Konstellation mit Ganna (AST), Askey (EFE), Hoole (UAD) und Moscon (Q36) ein Herz. Allesamt tempoharte und mit Ganna und Moscon auch zwei erfahrene Fahrer, die hier den richtigen Moment nutzten und sich gegen die an dieser Stelle einzig noch hinterhersetzenden Teams GFC und JAY behaupten konnten. Movistar und Visma schienen hier noch mal kurz hinterhergehen zu wollen, ließen dann nach der harten ersten Rennstunde aber doch ab, so dass GFC und JAY hier keine Chance mehr hatten, die Lücke noch zu schließen.
Die Gruppe des Tages hatte sich bei Kilometer 70 - endlich - gefunden:
Lewis Askey (Gbr) [EFE]
Filippo Ganna (Ita) [AST]
Daan Hoole (Ned) [UAD]
Gianni Moscon (Ita) [Q36]
Durchschnittsgröße in der Spitzengruppe 1,90 Meter, ein ordentliches Faustpfand in dem zumindest auf dem Papier durchaus windexponierten Mittelteil der Etappe, der zudem mit zahlreichen Richtungswechseln gespickt war.
Zunächst wurde aber die erste und einzige Sprintwertung des Tages in Jyllinge bei Kilometer 81,5 überfahren. Keiner der vier zeigte hier sonderliches Interesse und so überfuhr Ganna die Wertung vor Hoole und Askey.
SW 1
1 Ganna (AST) 5 / 3"
2 Hoole (UAD) 3 / 2"
3 Askey (EFE) 1 / 1"
Im Feld fanden sich nun langsam aber sicher Lidl-Trek, Burgos, Movistar und nun auch Visma an der Spitze ein, um die Nachführarbeit zu organisieren und den Vorsprung der Ausreißer bei maximal 4 Minuten zu deckeln.
Im Mittelteil besonders aufmerksam nach vorne fuhr das Team Lidl-Trek in fast gesamter Mannschaftsstärke hinter den nachführenden Fahrern, hier zeigte man sich neben einigen weiteren Teams wie EFE gut platziert, was eine mögliche Windteilung am letzten Tag angehen würde. Einige andere Teams hatten ein solches Szenario heute nicht wirklich auf dem Schirm - und zumindest die eher mau aussehende Windstärke und auch mangelnde Initiative von Teams schien ihnen heute mal Recht zu geben. So war zwar eine zunehmende Nervosität zu sehen, aber letztlich kein dramatisches Manöver, dass das Feld noch mal zur Teilung bringen würde.
Die Augen waren also eher auf den beiden einzigen Bergwertungen des Tages gerichtet. Da hinten Jayco und Groupama-FDJ nun wohl eingesehen hatten, dass man Scotson und Paleni heute nicht noch mal in der Ausreißergruppe würde platzieren können, war die Luft allerdings etwas raus. Beide Bergwertungen und alle dort zu vergebenden Punkte gingen an die Vierer-Ausreißergruppe - von denen keiner eine Gefahr für Bergtrikotträger Deweirdt darstellen würde, der somit nur noch das Ziel in Gladsaxe zu erreichen hatte, um das Bergtrikot unter Dach und Fach zu bringen. Ein vorläufiger Glückwunsch an dieser Stelle also schon mal ins Hause Soudal-Quick Step zum gelungenen Coup mit dem Neoprofi Siebe Deweirdt, der an den zahlreichen eher kürzeren und auch nicht allzu steilen Bergwertungen dieser Dänemark-Rundfahrt seinen Sprintspeed hatte ausspielen können.
Vorne war dann auch weiter niemand an den Wertungen interessiert, man hatte einzig und allein einen möglichen Tagessieg im Blick.
BW 1
1 Hoole (UAD) 6
2 Ganna (AST) 4
3 Moscon (UAD) 2
BW 2
1 Askey (EFE) 6
2 Ganna (AST) 4
3 Hoole (UAD) 2
Nach der zweiten Bergwertung waren dann noch 47 größtenteils flache und nur mit minimalen Erhebungen gespickte Kilometer zu absolvieren. Cofidis setzte sich zwischenzeitlich noch mal an die Feldspitze, schien aber vergeblich auf den Maglesø Bakker von gestern zu warten, und brach den Vorstoß dann wieder ab. In der Tempoarbeit also nach wie vor vor allem BBH, MOV, TVL sowie auch LTK engagiert, die Gruppe 40 Kilometer vor dem Ziel noch mit 2:54 Minuten Vorsprung.
Auf den letzten 40 Kilometern beteiligte sich auch Jayco mit frischen Fahrern an der Nachführarbeit - je näher man dem Ziel und damit einem möglichen Massensprint kam, desto eher konnte man sich hier auch Chancen für seinen Sprinter Ackermann ausrechnen. Zwei der neben Ackermann auf dem Papier wohl endschnellsten Männer für einen Sprint - Olav Kooij und Arnaud Démare - hatten hier für einige vielleicht überraschend Fahrer in die Gruppe zu schicken versucht, statt sich auf die Nachführarbeit konzentrieren und im Falle von EF war das mit Askey ja auch gelungen.
Trotzdem war die Anzahl der nachführenden Teams vermutlich ausreichend, um hier am letzten Tag noch einen Sprint um den Etappensieg erleben zu können - eine Gruppe mit Ganna, Askey, Hoole und Moscon würde sich aber sicherlich nicht im Alleingang zurückholen lassen.
Und so wurde es doch eine ziemlich zähe Angelegenheit, den Vorsprung der Gruppe Sekunde um Sekunde zu verringern. 30 Kilometer vor dem Ziel waren es noch 2:19 Minuten, 20 Kilometer vor dem Ziel immer noch 1:38.
Die letzten Kilometer der Dänemark-Rundfahrt 2025...finally
Etwa 13 Kilometer vor dem Ziel fiel der Vorsprung erstmals unter die Minutenmarke, 10 Kilometer vor dem Ziel waren es noch 48 Sekunden für die 4 Spitzenreiter. Am Ende der Gruppe sah man jetzt häufiger Daan Hoole eine Führung auslassen - Kräfteverschleiß oder Bluff?
Sekunde um Sekunde ging es herunter, bis 5,5 Kilometer vor dem Ziel noch mal eine neue Form der Bewegung in das Feld kam. Das Team Soudal-Quick Step, bereits zu Beginn der Etappe sehr aktiv, um dort die Bergwertungs-Konkurrenten Scotson und Paleni zu verhindern. Jetzt aber hatte man sich was ganz Besonderes ausgedacht: eine Team-Attacke mit allen im Feld verbliebenen Fahrern! Deweirdt war mittlerweile schon abgehängt oder hatte sich zurückfallen lassen, sein Teamkollege Balmer nach einer sehr aktiven Anfangsphase ebenfalls dem Tempo im Feld zum Opfer gefallen. Aber Mason Hollyman, Arthur Kluckers, Fabian Lienhard, Anton Palzer und Axel van der Tuuk versuchten es als Quintett vorne rauszufahren. Mit ihnen direkt mit fuhr Jayco-Fahrer Miles Scotson.
Bei einem ohnehin bereits sehr schnellen Feld war der Effekt aber nur folgender: Der sich zu diesem Zeitpunkt in der Nachführarbeit befindende Rémi Cavagna schaute kurz auf, wertete den Vorstoß von Soudal und Scotson wohl eher als dringlichen Versuch, den Vorsprung der Gruppe zu minimieren und saugte sich relativ mühelos im Windschatten der 5 Fahrer heran, wobei sich zwischen den 5 im Moment des Antritts auch schon erste Lücken gebildet hatten. Die fuhren die Soudal-Fahrer aber erstmal selbst noch zu, bevor die Nachführarbeit wieder ihren geregelten Gang aufnahm.
Immerhin war der Ausreißer-Vorsprung so unter die 30-Sekunden-Marke gefallen und bei nur noch 23 Sekunden Vorsprung ein Sprintausgang zunehmend wahrscheinlich. 5 Kilometer vor dem Ziel probierte es an der Spitze aber Hoole (UAD) aber mit einer plötzlichen Attacke, er hatte sich auf den letzten Kilometern also wohl eher in Hinblick auf einen solchen Vorstoß etwas zurückgenommen. Zunächst sah das auch gar nicht schlecht aus, aber schließlich führte Ganna das Verfolger-Trio mit einem langen Relais doch wieder heran.
Aber auch im Feld war das noch nicht alles an Manövern gewesen, denn zwei Kilometer vor dem Ziel gab es noch eine Attacke: auch dort wurde UAE noch mal aktiv, jetzt wo Hoole sich mit seinem All-In-Vorstoß vorne womöglich etwas verbrannt hatte. Der junge Italiener Andrea Raccagni (UAD) probierte es und ihm versuchten sich Neilson Powless (LTK) und dann auch Alberto Bettiol (BBH) anzuschließen. Genau in diesem Augenblick war aber auch der Total Energies-Zug mit Alec Segaert an der Spitze angerollt gekommen, so dass der Vorstoß hier keinen nennenswerten Effekt mehr hatte.
Noch 11 Sekunden nahm das Quartett vorne auf die letzten 2 Kilometer und der sich nervös umschauende Moscon (Q36) schien nun etwas die Nerven zu verlieren und attackierte vom Ende der Gruppe weg mit einem spritzigen Antritt. Wieder war es an Ganna, das Loch noch mal zu schließen, was ihm mithilfe von Askey unter der Flamme Rouge auch gerade so gelang, der nun aber auch erstmal herausnehmen musste.
Bei noch wenigen verbleibenden Sekunden würde das Feld also gleich an den Ausreißern vorbeiziehen, die sich doch überraschend lange vor dem Feld gehalten und in Reichweite eines Tagessiegs gekommen waren.
Total Energies fuhr den Sprint jetzt von der Spitze weg, nach Segaert hatte Tarling übernommen, an seinem Hinterrad noch Bjerg, Wellens, Plowright und van Uden. Würde man heute dem niederländischen Sprinter eine Chance geben? Neben Total Energies formierten sich leicht versetzt noch zwei weitere Züge: Burgos mit Plapp, Edmondson, Bettiol und Wright vermutlich für Laporte und Lidl-Trek mit Ballerstedt, Lampaert und Tim van Dijke für Van Aert.
Dicht dahinter war auch noch ein Movistar-Trio bestehend aus Ghys, Theuns und Mads Pedersen zu sehen, dazu auch Groupama-FDJ mit einigen Fahrern vor Démare, der aber nun eher am Hinterrad von Pedersen platziert wurde. Die sonstigen Fahrer befanden sich jetzt im Kampf um die Hinterräder. DSM, EFE und Jayco lösten dann noch etwas besser als der Rest, mit Teamunterstützung für Mayrhofer, Kooij und Ackermann. Mayrhofer erkämpfte sich das Hinterrad von van Uden, Kooij wurde bei Démare abgesetzt, Ackermann am Rad von Van Aert. Hinter Ackermann versuchte auch UAE noch van den Berg bei Van Aert zu platzieren. Van der Poel (TNN) schien sich an Pedersen zu orientieren, hatte da aber etwas das Nachsehen.
Ebenfalls noch zu sehen Intermarché für Zanoncello (IWA), der aber etwas arg schnell wechselnd und unentschieden die Hinterräder zu surfen versuchte, und Lienhard (SOQ), der auch Teil der SOQ-Teamattacke bei 5,5km to go gewesen war. Heute nicht zu sehen: der UnoX-Zug für Cort Nielsen, was wiederum einige Fahrer auf dem falschen Fuß zu erwischen schien. So also unter anderem Pidcock (COF) und Rajovic (Q36) etwas zurück.
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800 Meter vor dem Ziel dann das Einholen der vier Ausreißer - und im gleichen Moment noch mal ein Überraschungsmanöver: hinter Wellens lassen Plowright und van Uden die Lücke aufgehen - damit sind Bjerg und Wellens vorne weg, der Gesamtzweite der Rundfahrt, nur 4 Sekunden hinter Van Aert gelegen!
Hier muss Lidl-Trek jetzt reagieren, während Plowright und van Uden, nachdem sie die Lücke haben aufgehen lassen, jetzt etwas im Weg sind und wenig Anstalten machen, auszuscheren. Auch Mayrhofer dadurch etwas zurückgespült. Lidl-Trek muss jetzt schon früher an van Dijke übergeben. Aber vorne tritt Bjerg wie ein Berserker, das ist eine nennenswerte Lücke! Bettiol zieht für Laporte an, war aber auch schon kurzzeitig an der Attacke 2 Kilometer vor dem Ziel beteiligt gewesen. Eher kommt jetzt hier Movistar noch mal nach vorne, in diesem Moment übernimmt Theuns als letzter Anfahrer für Pedersen, am Hinterrad Démare und Kooij davon nun etwas profitierend. Van der Poel dahinter im Gedränge mit Zanoncello.
Van Aert sieht vorne aber seine Felle davonschwimmen! Gelingt hier am letzten Tag tatsächlich noch ein Sensationscoup? Das war nur möglich, weil Total Energies in der Anfahrt mit Segaert und Tarling die stärksten Fahrer hatte, den Sprinterpulk an der Spitze in die Länge zog und mit Plowright und van Uden noch zwei Fahrer hinter Wellens hatte. Bjerg schert aus, Wellens nun im Wind, die Lücke ist weiter ordentlich. Aber jetzt tritt auch Van Aert an, das schon mit 300-350m to go, hier geht es jetzt um den Gesamtsieg! Ackermann an Van Aerts Hinterrad, vor van den Berg, dahinter kommt jetzt einerseits Pedersen mit Démare und Kooij am Rad vor, aber auch Wright macht es für Laporte noch mal ganz ordentlich.
Van Aert macht die Lücke zu Wellens langsam kleiner, mit diesem frühen Antritt wird er wohl kaum noch um den Tagessieg fahren, aber die Frage ist, kriegt er Wellens noch geholt? Der ist deutlich weniger antrittsstark, kann er das noch halten?
Es wird eng, aber vielleicht doch zu schwierig für Wellens. Jetzt tritt auch Pedersen an, Démare und Kooij warten noch kurz ab, dann erst Antritt Kooij, kurz darauf Démare, beide nun doch in ganz guter Ausgangslage. Daneben will Ackermann vom Hinterrad Van Aert antreten, eigentlich ganz gut von Van Aerts Windschatten profitierend, aber jetzt doch leicht eingebaut durch den Pedersen-Démare-Kooij-Vorstoß, immer noch in guter Position, aber für einen Moment außer Tritt gekommen. Laporte auf der anderen Straßenseite nun auch im Wind, aus ordentlicher Position, aber auf den ersten Metern nicht mit dem allerschnellsten Antritt. Mayrhofer war durch das TEN-Manöver etwas zurückgespult worden, kommt jetzt aber auch noch mal etwas auf, van der Poel heute wohl nicht mehr auf dem Weg nach ganz vorne, auch Zanoncello, Weemaes, Rajovic, Lienhard, Asgreen zu weit zurück.
Van Aert hat das Sprintfeld fast an Wellens rangeführt, wird jetzt aber von den anderen übersprintet. Kooij und Démare relativ gleichauf mit Pedersen, aber vielleicht mit etwas mehr Reserven, nachdem sie es zu Beginn der Rundfahrt ruhig angehen konnten...Ackermann und van den Berg auch an Van Aert vorbei und noch in Schlagdistanz, Mayrhofer und Laporte dahinter...aber an wen geht der Sieg?