O Gran Camiño - The Historical Route | ESP | 2.1

[Fothen_29]

Euskaltel - Euskadi
001 Carlos Canal (Esp) [EUS]
002 José Manuel Díaz (Esp) [EUS]
003 Andoni López (Esp) [EUS]
004 Antonio Pedrero (Esp) [EUS]
005 Antonio Soto (Esp) [EUS]
006 Goncalo Tavares (Por) [EUS]
007 Unai Zubeldia (Esp) [EUS]

Movistar Team
011 Enekoitz Azparren (Esp) [MOV]
012 Xabier Azparren (Esp) [MOV]
013 Omar Fraile (Esp) [MOV]
014 Abner González (Pur) [MOV]
015 Carlos Rodriguez (Esp) [MOV]
016 Cristian Rodríguez (Esp) [MOV]
017 Marc Soler (Esp) [MOV]

Soudal - Quick Step
021 Tobias Lund Andresen (Den) [SOQ]
022 Stefan Bissegger (Sui) [SOQ]
023 Pavel Bittner (Cze) [SOQ]
024 Leslie Lührs (Ger) [SOQ]
025 Frederik Rodenberg (Den) [SOQ]

Team Novo Nordisk
031 Egan Bernal (Col) [TNN]
032 Matthew Dinham (Aus) [TNN]
033 Tobias Ludvigsson (Swe) [TNN]
034 Eduardo Sepúlveda (Arg) [TNN]
035 Iván Sosa (Col) [TNN]

Team Corratec - Selle Italia
041 Piotr Brozyna (Pol) [COR]
042 Matteo Fabbro (Ita) [COR]
043 Mateusz Gajdulewicz (Pol) [COR]
044 Alessandro Monaco (Ita) [COR]
045 Mark Padun (Ukr) [COR]
046 Patryk Stosz (Pol) [COR]
047 Adam Toupalik (Cze) [COR]

Israel - Premier Tech
051 Igor Arrieta (Esp) [IPT]
052 Urko Berrade (Esp) [IPT]
053 Oliver Knight (Gbr) [IPT]
054 Pau Miquel (Esp) [IPT]
055 Samuele Zoccarato (Ita) [IPT]

EF Education - EasyPost
061 Tobias Foss (Nor) [EFE]
062 Álex Martín (Esp) [EFE]
063 Sylvain Moniquet (Bel) [EFE]
064 Matthew Riccitello (Usa) [EFE]
065 Filippo Zana (Ita) [EFE]

Tudor Pro Cycling Team
071 Simon Yates (Gbr) [TUD]
072 Filippo Colombo (Sui) [TUD]
073 Paul Double (Gbr) [TUD]
074 Johan Jacobs (Sui) [TUD]
075 Jake Stewart (Gbr) [TUD]

Team Total Energies
081 Koen Bouwman (Ned) [TEN]
082 Anthony Delaplace (Fra) [TEN]
083 Andrea Piccolo (Ita) [TEN]
084 Tadej Pogacar (Slo) [TEN]
085 Jaka Primozic (Slo) [TEN]
086 Alec Segaert (Bel) [TEN]

Team Visma | Lease a Bike
091 Toon Clynhens (Bel) [TVL]
092 Romain Combaud (Fra) [TVL]
093 Victor de la Parte (Esp) [TVL]
094 Joe Dombrowski (Usa) [TVL]
095 Bart Lemmen (Ned) [TVL]
096 Robin Orins (Bel) [TVL]
097 Larry Warbasse (Usa) [TVL]

Intermarché - Wanty
101 Tijmen Graat (Ned) [IWA]
102 Felix Großschartner (Aut) [IWA]
103 Jordan Jegat (Fra) [IWA]
104 Gregor Mühlberger (Aut) [IWA]
105 Charlie Paige (Gbr) [IWA]
106 Maxim Van Gils (Bel) [IWA]

CIC U Nantes Atlantique
111 Giulio Pellizzari (Ita) [CO2]
112 Aklilu Arefayne (Eri) [CO2]
113 Jaume Guardeno (Esp) [CO2]
114 Asbjörn Hellemose (Den) [CO2]
115 Adam Holm Jörgensen (Den) [CO2]

Lidl - Trek Development Team
121 Roman Ermakov (Rus) [LT2]
122 Luke Lamperti (Usa) [LT2]
123 Maxence Place (Bel) [LT2]
124 Colby Simmons (Usa) [LT2]
125 Tim Torn Teutenberg (Ger) [LT2]
126 Jardi van der Lee (Ned) [LT2]

Adria Mobil
131 Rait Ärm (Est) [Q32]
132 Gianmarco Garofoli (Ita) [Q32]
133 Fran Miholjevic (Cro) [Q32]
134 Alessandro Pinarello (Ita) [Q32]
135 Andrii Ponomar (Ukr) [Q32]
136 Frank Ragilo (Est) [Q32]

[Fothen_29]

FothenTV begrüßt Euch erneut herzlich aus Spanien! Nach der zweiten Auflage der Clasica Jaen haben wir uns - ebenfalls erneut nach der Erstaustragung im Vorjahr - auch dieses Jahr wieder die Übertragungsrechte für die kurze Rundfahrt "O Gran Camino" sichern können. Letztes Jahr war das Rennen eine - mit Verlaub - langweilige Angelegenheit: Jonas Vingegaard konnte am Ende mit über zweieinhalb Minuten Vorsprung auf seine ersten Verfolger gewinnen. Der Däne steht in diesem Jahr nicht am Start. Dafür ist Pogacar (TEN) dabei, der zuletzt in Jaen nur knapp an Mathieu van der Poel scheiterte und sich mit Rang zwei begnügen musste. Hier ist er allerdings der haushohe Favorit, sodass ein ähnliches Rennen wie im Vorjahr drohen könnte: heißt Du nicht Pogacar (TEN), dann geht es für Dich nur um Rang zwei abwärts.

Aus den Top Ten des Vorjahres sind allerdings nur Soler, der damals Achter war und dieses Jahr eher seinem Teamkollegen Rodriguez (beide MOV) nachgeordnet sein dürfte, und Sosa dabei - wobei auch dem damaligen Zehnten ein ähnliches Schicksal drohen könnte wie oben für die Movistar-Doppelspitze skizziert, da der Kolumbianer mit Bernal (beide TNN) einen starken Landsmann im Aufgebot des Teams weiß. Anders als im Vorjahr - damals konnte Filippo Ganna dem Gesamtsieger Jonas Vingegaard beim Zeitfahren vier Sekunden abnehmen und die damals vierte Etappe entsprechend gewinnen - fehlt hier der Top-Zeitfahrer, sodass die Dominanz von Pogacar (TEN) schon heute beginnen könnte. Dass dies tatsächlich so kommen könnte, zeichnet sich früh ab: Lamperti (LT2) versucht zwar, mit entsprechender Krafteinteilung die Bergwertung zu gewinnen, aber Pogacar (TEN) ist bereits hier schneller.

Auch ansonsten bestätigen sich alle Befürchtungen - und zwar nicht nur hinsichtlich der Dominanz von Pogacar, sondern sogar der seines gesamten Teams: Pogacar holt heute mit großem Vorsprung den Tagessieg und mit Segaert auf dem Podium und Piccolo (alle TEN) kommt sein Team auf drei Fahrer in den Top Sieben des Tages. Foss (EFE) ist der einzige, der auf dem Podium in die Total-Phalanx eindringen kann. Lemmen (TVL) und Azparren (MOV) gelingt es auf den Rängen vier und fünf nur knapp, nicht mehr als eine Minute auf Pogacar (TEN) zu verlieren. Ab Rang sechs, den Bissegger (SOQ) holen kann, verlieren alle Kontrahenten mehr als eine Minute auf den Slowenen. Canal (EUS) wird dabei Achter, während das Intermarché-Duo Großschartner und van Gils (beide IWA) die Top Ten vervollständigt.

Andere Fahrer aus dem Kreis, dem hinter Pogacar (TEN) die Rolle der Mit-Favoriten zukommt, verlieren noch mehr Zeit: Rodriguez (MOV) und Yates (TUD) auf den Rängen 14 und 15 verlieren über eineinhalb Minuten, Bernal (TNN) kassiert sogar schon über zwei Minuten Rückstand. Die gute Nachricht lautet: morgen steht die ersten Gelegenheit für Korrekturen an, denn die zweite Etappe bietet ein ständiges Auf und Ab mit zwei Passagen des knackigen Alto de San Pedro im Finale. Und die zweite gute Nachricht lautet, dass die Wettervorhersage für den morgigen Tag nun doch weniger Wind vorhersagt, als zunächst befürchtet: zwar frischt der Wind im Laufe des Tages auf über 25 km/h auf, kommt dabei aber vorrangig aus südwestlicher Richtung. Für die Fahrer ist das einerseits anstrengend - gerade im Finale dürfte es oft Gegenwind geben - andererseits reduziert das aber die Abschnitte, die sich für Windkanten eignen. Insofern sind wir gespannt auf morgen - und hoffen, dass Ihr dann wieder einschaltet!

[Fothen_29]

Gestern haben die potentiellen Pogacar-Festspiele in Galizien begonnen - geht es heute genauso weiter? Zumindest fahren nicht alle anderen gegen Pogacar (TEN), wie man das in der Vergangenheit bei solchen Konstellationen schon erleben konnte. Die Teams von Lemmen (TVL), Rodriguez (MOV) und Yates (TUD) beteiligen sich in der frühen Phase ebenfalls an der Kontrolle des Rennens, sodass sich mit der frühen Gruppen nur die unten aufgeführten Fahrer lösen können. Andere Fahrer scheitern zum Beispiel daran, dass sie als zu gefährlich eingestuft werden - dieses Schicksal ereilt Padun (COR) - oder nicht genug Teamunterstützung beim Kampf um die Besetzung der Gruppe hatten, was Rodenberg (SOQ) zum Verhängnis wird. Weil Movistar, Total, Tudor und Visma seriös nachführen, entwickelt sich ein kontrolliertes Rennen.

Gruppe
002 José Manuel Díaz (Esp) [EUS]
035 Iván Sosa (Col) [TNN]
054 Pau Miquel (Esp) [IPT]
103 Jordan Jegat (Fra) [IWA]
135 Andrii Ponomar (Ukr) [Q32]

Während die Sprintwertungen in der Gruppe niemanden interessieren, wollen alle außer Ponomar (Q32) die Punkte an den Bergwertungen abgreifen. Dem Ukrainer, der vorne am meisten an das Durchkommen zu glauben scheint, werden dafür die Sprintwertungen kampflos überlassen. Während sich Jegat (IWA) die erste Bergwertung sichern kann, schlägt Sosa (TNN) an der zweiten Abnahme zu. Zweiter wird jeweils Miquel (IPT). Im Feld erhöht Movistar mit Fraile rund fünfzig Kilometer vor dem Ziel das Tempo, hoch zur ersten Passage des Alto de San Pedro steigt neben Cristian Rodriguez (beide MOV) auch Bouwman (TEN) mit ins Tempo ein. Sowohl das Feld als auch der Vorsprung der Gruppe werden so stark reduziert.

Sprint 01
01 Andrii Ponomar (Ukr) [Q32]
02 José Manuel Díaz (Esp) [EUS]
03 Iván Sosa (Col) [TNN]

Berg 01
01 Jordan Jegat (Fra) [IWA]
02 Pau Miquel (Esp) [IPT]
03 Iván Sosa (Col) [TNN]

Berg 02
01 Iván Sosa (Col) [TNN]
02 Pau Miquel (Esp) [IPT]
03 José Manuel Díaz (Esp) [EUS]

Sprint 02
01 Andrii Ponomar (Ukr) [Q32]
02 Iván Sosa (Col) [TNN]
03 José Manuel Díaz (Esp) [EUS]

Berg 03
01 Iván Sosa (Col) [TNN]
02 Pau Miquel (Esp) [IPT]
03 José Manuel Díaz (Esp) [EUS]

Während sich die Gruppe noch über die Kuppe retten kann - dabei wird das Ergebnis der zweiten Bergwertung reproduziert - attackiert im Feld Pogacar (TEN). Ein paar Fahrer kämpfen tatsächlich noch um das Hinterrad des Slowenen, andere winken gleich ab. Offenbar hat sich die Mehrheit des Feldes damit abgefunden, dass es hier hinter Pogacar (TEN) nur um Rang zwei gehen wird. So bildet sich nach Pogacar (TEN) eine erste Verfolgergruppe mit Bernal (TNN), Lemmen (TVL), Rodriguez (MOV), van Gils (IWA) und Yates (TUD). Weil vor allem Bernal (TNN) und Yates (TUD) den Glauben an eigene Erfolge nicht verloren zu haben scheinen, ist Zug in dieser Konstellation. Dahinter entstehen mit Fabbro (COR), Foss (EFE) und Großschartner (IWA) sowie Arrieta (IPT), Canal (EUS) und Soler (MOV) zwei Verfolgertrios.

Pogacar (TEN) holt die Gruppe schnell ein und lässt diese stehen, ehe die Ausreißer auch von den ersten Verfolgern eingeholt werden. Während sich Miquel (IPT) und Sosa (TNN) sofort zurückfallen lassen, können Diaz (EUS), Jegat (IWA) und Ponomar (Q32) sich noch bis zur nächsten Steigung festbeißen und werden dort auch nacheinander abgehängt. Pogacar (TEN) dreht vorne derweil einsam seine Runden und absolviert sowohl die Abfahrt als auch den Anstieg zur letzten Bergwertung führend. Für den neutralen Zuschauer ist daher das Rennen um Platz zwei natürlich deutlich unterhaltsamer. So richtig was zu sehen gibt es aber auch dort nicht, da niemand so richtig die Initiative in der Verfolgung übernimmt. Pogacar (TEN) kann hier entsprechend relativ gemütlich seinen Vorsprung ausbauen.

Sprint 03
01 Tadej Pogacar (Slo) [TEN]
02 Simon Yates (Gbr) [TUD]
03 Egan Bernal (Col) [TNN]

Berg 04
01 Tadej Pogacar (Slo) [TEN]
02 Simon Yates (Gbr) [TUD]
03 Carlos Rodriguez (Esp) [MOV]

Da alle Beteiligten mit der Situation zumindest so zufrieden zu sein scheinen, dass nicht angestrebt wird, diese durch Attacken zu verändern, geht es entsprechend in Richtung Ziel: Pogacar (TEN) holt sich ungefährdet und nicht wirklich bedrängt den zweiten Tagessieg am zweiten Etappentag. Dahinter kommen vier Fahrer gemeinsam an, die Rodriguez (MOV) leicht distanzieren konnten. Im Sprint des Quartetts sichert sich Yates (TUD) Rang zwei vor van Gils (IWA), der entsprechend das Podium vervollständigt. Lemmen (TVL) wird dahinter Vierter vor Bernal (TNN), ehe Rodriguez (MOV) kurz danach ankommt. Dann kommt das erste Verfolgertrio, in dem Fabbro (COR) sich vor Großschartner (IWA) und Foss (EFE) Rang sieben holen kann. Canal (EUS) vervollständigt aus dem zweiten Verfolgertrio heraus die Top Ten des Tages. Ich verabschiede mich an dieser Stelle bis zur morgigen Etappe - mal sehen, ob die Konkurrenz Pogacar (TEN) dort erneut quasi kampflos zum Etappensieg-Hattrick chauffiert...

[Fothen_29]

Hallo zur dritten Etappe - und damit auch zu Opus drei der Pogacar (TEN) Festspiele? Anfangs schwer zu sagen: obwohl es Fahrer von Corratec und Intermarché auch früher probieren, ist das Feld bis zur ersten Bergwertung geschlossen unterwegs. Dort sehen wir die vom Vortag bekannte Auseinandersetzung zwischen Diaz (EUS), Miquel (IPT) und Sosa (TNN) - wobei es Miquel (IPT) gelingt, auf den letzten Metern noch an Sosa (TNN) vorbeizuziehen und dem Kolumbianer diese Abnahme abzuluchsen. Danach setzt sich mit Dinham (TNN), Fraile (MOV), Mühlberger (IWA), Padun (COR) und Zoccarato (IPT) relativ unbedrängt ein Quintett ab. Total und Visma verbleiben derweil in der Tempoarbeit.

Berg 01
01 Pau Miquel (Esp) [IPT]
02 Iván Sosa (Col) [TNN]
03 José Manuel Díaz (Esp) [EUS]

Gruppe
013 Omar Fraile (Esp) [MOV]
032 Matthew Dinham (Aus) [TNN]
045 Mark Padun (Ukr) [COR]
055 Samuele Zoccarato (Ita) [IPT]
104 Gregor Mühlberger (Aut) [IWA]

Das Quintett ist alles andere als gefährlich: Mühlberger (IWA) hat im Klassement bereits über fünf Minuten Rückstand, Fraile (MOV) und Padun (COR) liegen schon fast sieben Minuten zurück und Dinham (TNN) und Zoccarato (IPT) waren bisher sogar fast acht Minuten langsamer als Pogacar (TEN). Dessen Team - und bei Visma scheint man ähnlich zu denken - hat heute aber offenbar den Kannibalen-Modus ausgeschaltet und gönnt mal ein bisschen. Jedenfalls zeichnet sich schnell ab, dass die beiden Teams hier vor allem darauf bedacht sind, die Klassement-Positionen ihrer Fahrer abzusichern. Das sind gute Nachrichten für die Ausreißer, deren Chancen auf einen Coup damit früh ganz gut stehen.

Vor dem Hintergrund dieser sich schnell abzeichnenden Rahmenbedingungen entwickelt sich hier eine vergleichsweise lockere Etappe. Vorne kämpfen fast alle um die Bergwertungen - außer Fraile (MOV). Der erfolgreichste Jäger von Bergwertungen der vergangenen Jahre scheint diesbezüglich vorerst gesättigt zu sein. So gehört die Bühne Dinham (TNN) und Mühlberger (IWA), die an den Abnahmen den stärksten Eindruck machen. Während der Österreicher den Australier an der ersten Bergwertung schlägt, dreht der an der zweiten Bergwertung den Spieß um - wobei Mühlberger (IWA) die Gewissheit bleibt, die einzige Abnahme der zweiten Kategorie am heutigen Tag gewonnen zu haben.

Berg 02
01 Gregor Mühlberger (Aut) [IWA]
02 Matthew Dinham (Aus) [TNN]
03 Mark Padun (Ukr) [COR]

Berg 03
01 Matthew Dinham (Aus) [TNN]
02 Gregor Mühlberger (Aut) [IWA]
03 Samuele Zoccarato (Ita) [IPT]

Sprint 01
01 Omar Fraile (Esp) [MOV]
02 Mark Padun (Ukr) [COR]
03 Samuele Zoccarato (Ita) [IPT]

Hoch zur letzten Bergwertung versuchen es dann Dinham (TNN) und Padun (COR) mit Attacken. Der Ukrainer wird oben raus allerdings gemeinsam mit Zoccarato (IPT) abgehängt, sodass Fraile (MOV), Dinham (TNN) und Mühlberger (IWA) die letzte Bergwertung zu dritt erreichen. Während die letzte Sprintwertung erneut nur überrollt wird, attackiert Fraile (MOV) kurz vor der Abfahrt - und kann seine Begleiter damit überraschen und sich solo absetzen. Und das sieht dann auch ganz gut bzw. nach einer Vorentscheidung aus. Fraile (MOV) hat also mit dem Verzicht auf die Einmischung in den Kampf um die Bergwertungen richtig gepokert und radelt nun einer Unterbrechung der Pogacar (TEN) Serie entgegen.

Berg 04
01 Matthew Dinham (Aus) [TNN]
02 Gregor Mühlberger (Aut) [IWA]
03 Omar Fraile (Esp) [MOV]

Sprint 02
01 Omar Fraile (Esp) [MOV]
02 Matthew Dinham (Aus) [TNN]
03 Gregor Mühlberger (Aut) [IWA]

Der Baske wird dann auch nicht mehr eingeholt und verhindert mit seinem Tagessieg den dritten Etappenerfolg von Pogacar (TEN) in Serie. Dinham (TNN) kann dahinter im Sprint um Rang zwei Mühlberger (IWA) besiegen, wähend Padun (COR) erneut einen Moment später Rang vier vor Zoccarato (IPT) sichern kann. Bei den Favoriten hat sich Pogacar (TEN) heute mal einen lockeren Tag gegönnt - und das geht auch deswegen ganz easy, weil der Slowene nicht angegriffen wird. Während es beim Sport ganz grundsätzlich normalerweise um das Gewinnen geht, scheint hier eine gewissermaßen lähmende Ambitionslosigkeit vorzuherrschen, aus der nur Fabbro (COR) ausbricht, der mit seiner Attacke am Ende ein paar Sekunden und Rang sechs herausfahren kann. Ansonsten kann oder will niemand dem Dominator gefährlich werden, sodass es hinter Fabbro (COR) zum Sprint einer Favoritengruppe kommt, in welchem Van Gils (IWA), Lemmen (TVL), Rodriguez (MOV) und Canal (EUS) die Top Ten des Tages vervollständigen.

[Fothen_29]

Ein letztes Hallo aus Galizien, wo der Kampf um die Bergwertung deutlich spannender ist als die Gesamtwertung. Ich würde so weit gehen und Poigacar (TEN) schon zum Gesamtsieg gratulieren. Nicht nur wegen seines Vorsprungs von über zwei Minuten im Klassement, sondern auch wegen der bisher an Selbstaufgabe grenzenden Passivität der Konkurrenz, die bisher mehr damit beschäftigt zu sein scheint, den Slowenen zum Gesamtsieg zu eskortieren, als eigene Ambitionen sichtbar geltend zu machen. Heute wurde für die Verhältnisse dieser Rundfahrt aber fast schon aufbegehrt, zumindest was die frühe Phase angeht. Eine erste Gruppe mit Bittner (SOQ), Jegat (IWA), Monaco (COR), Pedrero (EUS) und Ponomar (Q32) findet den Widerstand von Movistar, Novo Nordisk und Visma.

Gruppe
016 Cristian Rodríguez (Esp) [MOV]
022 Stefan Bissegger (Sui) [SOQ]
035 Iván Sosa (Col) [TNN]
045 Mark Padun (Ukr) [COR]
054 Pau Miquel (Esp) [IPT]
132 Gianmarco Garofoli (Ita) [Q32]

Im zweiten Anlauf setzt sich dann diese Gruppe ab. Tudor und Visma scheint auch diese Formation ein Dorn im Auge zu sein, aber eine Einholung wird nicht mehr realisiert - auch weil Total hier bezüglich der Gruppe eher so total entspannt zu sein scheint. Das Sextett ist nicht uninteressant: Miquel (IPT) und Sosa (TNN) versprechen Action an den Bergwertungen, Padun ist im Klassement in den Top 20 - allerdings nur wegen seinem gestrigen Gruppengang, sodass sich heute die Frage nach übrigen Kraftreserven stellt. Und der Ukrainer hat auch schon fast fünfeinhalb Minuten Rückstand auf Pogacar (TEN). Auch Rodriguez (MOV) ist zu beachten, gelang ihm doch auf der ersten Etappe Tagesrang 13 und damit eine Art "best of the rest" Platzierung hinter den Top-Favoriten.

Total und Tudor sind der Gruppe in der Nachführarbeit qualitativ und auch quantitativ zunächst unterlegen. Miquel (IPT) gewinnt derweil die erste Bergwertung, die Sprintwertungen werden ignoriert. Total bringt im Tagesverlauf mit zunächst Piccolo und dann auch Bouwman (beide TEN) frische Fahrer ins Tempo und auch die Tudor-Helfer wurden in den letzten Tagen nicht maximal gefordert, sodass man die Gruppe trotz zahlenmäßiger Unterlegenheit so halbwegs in Schach halten kann. Hoch zur zweiten Bergwertung hat die Gruppe daher noch ungefähr vier Minuten Vorsprung. Hier gewinnt Sosa (TNN) deutlich die Bergwertung. Während die Tudor-Helfer langsam schlapp machen, ist es vor allem Bouwman (TEN) zu verdanken, dass die Situation bis zur vorletzten Bergwertung kontrolliert bleibt, die Gruppe hat so immer noch rund vier Minuten Vorsprung.

Berg 01
01 Pau Miquel (Esp) [IPT]
02 Iván Sosa (Col) [TNN]
03 Mark Padun (Ukr) [COR]

Sprint 01
01 Stefan Bissegger (Sui) [SOQ]
02 Mark Padun (Ukr) [COR]
03 Gianmarco Garofoli (Ita) [Q32]

Berg 02
01 Iván Sosa (Col) [TNN]
02 Pau Miquel (Esp) [IPT]
03 Cristian Rodríguez (Esp) [MOV]

Sprint 02
01 Cristian Rodríguez (Esp) [MOV]
02 Mark Padun (Ukr) [COR]
03 Stefan Bissegger (Sui) [SOQ]

Auch wenn Bissegger (SOQ), Garofoli (Q32) und Padun (COR) so ihre Probleme zu haben scheinen - die Gruppe bleibt bei der ersten Überquerung des Schlussanstiegs noch zusammen. Das kann man vom Feld nicht behaupten: Pogacar (TEN) attackiert - und auch wenn es ein paar Fahrer versuchen, der Slowene setzt sich alleine ab und ist nun auf der Jagd zur Gruppe. Wie sportlich Pogacar (TEN) losstiefelt, zeigt sich an der Bergwertung: er kommt nur noch knapp drei Minuten nach der Gruppe oben an, hat dieser im halben Anstieg also rund eine Minute abgenommen. Bernal (TNN), van Gils (IWA) und Yates (TUD) etablieren sich als erste Verfolger vor einer größeren Gruppe mit Fabbro (COR), Foss (EFE), Großschartner (IWA), Lemmen (TVL) und Rodriguez (MOV).

Berg 03
01 Iván Sosa (Col) [TNN]
02 Pau Miquel (Esp) [IPT]
03 Cristian Rodríguez (Esp) [MOV]
04 Gianmarco Garofoli (Ita) [Q32]
05 Mark Padun (Ukr) [COR]

Hoch zum Ziel ergeben sich somit zwei Rennen: vorne könnte es noch um den Tagessieg gehen, wenn man nicht komplett einbricht, dahinter geht es um die Gesamtwertung. Bissegger (SOQ) und Padun (COR) sind bald die ersten, die vorne aus der Gruppe herausfallen - und stehend erledigt wirken. Die dürften schnell bis zu den bzw. sogar hinter die Favoriten zurückfallen. Als nächstes bricht dann Miquel (IPT) weg, der auch ziemlich fertig wirkt. Garofoli (Q32) kann noch eine Weile mithalten, muss dann aber auch abreißen lassen. Der junge Italiener sieht aber noch am ehesten so aus, als könnte er im Hinblick auf das Tagesergebnis noch eine Rolle spielen. Im Kampf um den Tagessieg heißt es nun also: Rodriguez (MOV) und Sosa (TNN) gegen Pogacar (TEN). Der macht weiter Radau, gewinnt aber nun - da man sich vorne des "Ballasts" entledigt hat, nicht mehr ganz so schnell an Boden. Dennoch: viereinhalb Kilometer vor dem Ziel haben die beiden vorne nur noch knapp zwei Minuten Vorsprung.

Bei den ersten Verfolgern versucht es van Gils (IWA) früh, kann aber Bernal (TNN) und Yates (TUD) nicht ernsthaft in Bedrängnis bringen. Die Verfolgergruppe dahinter verliert schnell an Boden. Rodriguez (MOV) ist dort am aktivsten, kann sich aber - noch? - nicht entscheidend von seinen Begleitern lösen. Damit entsteht eine relativ stabile Situation, in welcher die letzte spannende Frage bleibt: überleben die letzten beiden Ausreißer? Das fiese am Schlussanstieg ist: der wird am Ende immer steiler. Und so hat Pogacar (TEN) zwei Kilometer vor dem Ziel auch Rodriguez (MOV) und Sosa (TNN) in Sichtweite. Dahinter gelingt es Yates (TUD), mit einem Vorstoß van Gils (IWA) zu distanzieren. Bernal (TNN) bleibt aber am Briten dran.

Pogacar (TNN) überholt derweil die Ausreißer und lässt diese stehen. Das werden triumphale letzte Kilometer für Pogacar (TEN), der den ohnehin schon feststehenden Gesamtsieg mit einem weiteren Etappensieg untermauert - dem nunmehr dritten von vier möglichen bei dieser Rundfahrt. Dahinter werden Rodriguez (MOV) und Sosa auf den letzten Metern noch von Bernal (beide TNN) und Yates (TUD) eingeholt. Die Hilfe des Teamkollegen hilft allerdings nicht, denn Yates (TUD) sichert sich Rang zwei vor Bernal (TNN), der den Briten zuvor mit Vorstößen nicht losgeworden war. Immerhin: für das lange tapfer kämpfende Ausreißer-Duo bleiben die Tagesränge vier und fünf, womit man vor van Gils (IWA) bleibt, der das Ziel als Sechster erreicht. Dahinter können sich Fabbro (COR) und Rodriguez (MOV) noch leicht absetzen und belegen in der Reihenfolge die Tagesränge sieben und acht. Lemmen (TVL) und Foss (EFE) vervollständigen die Top Ten des Tages. Ich verabschiede mich an dieser Stelle aus Galizien - nicht ohne den Programmhinweis, dass bald die toskanischen Strade Bianche bei FothenTV auf dem Programm stehen.