CNs kleine Nationen

Hier erlebst du, wie die Rennen verlaufen sind.
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AvA
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CNs kleine Nationen

Beitrag von AvA »

[img]https://radsim05.com/images/flags/por.png[/img] Portugal | POR | CN3 [img]https://radsim05.com/images/flags/por.png[/img]


Nachdem uns kurzerhand die Rechte für die Übertragung der nationalen Meisterschaften in Kolumbien quasi vor der Nase weggeschnappt wurden, sind wir hier in Portugal bereits beim Abschluss der diesjährigen CN Übertragung durch AvA-Sports angekommen. Im letzten Jahr konnte mit Almeida im Zeitfahren und Costa im Straßenrennen das Team Visma beide Meisterschaften abräumen und auch in diesem Jahr war Visma, als einziges Team mit mehreren Startern inklusive Almeida, der große Favorit auf das Double. Doch in einem Jahr kann viel passieren, bei manchen werden die Beine etwas rostig, andere drängen sich ins Scheinwerferlicht und versuchen die etablierten Kräfte zu ärgern. Mal schauen, wie das ganze in Portugal geklappt hat..


Startliste TT
[img]https://radsim05.com/images/flags/por.png[/img] Joao Almeida (Por) [TVL]
[img]https://radsim05.com/images/flags/por.png[/img] Antonio Morgado (Por) [LTK]
[img]https://radsim05.com/images/flags/por.png[/img] Goncalo Tavares (Por) [EUS]
[img]https://radsim05.com/images/flags/por.png[/img] Ivo Oliveira (Por) [DFP]
[img]https://radsim05.com/images/flags/por.png[/img] Iúri Leitao (Por) [XAT]
[img]https://radsim05.com/images/flags/por.png[/img] Ruben Guerreiro (Por) [Q36]
[img]https://radsim05.com/images/flags/por.png[/img] Nelson Oliveira (Por) [MOV]
[img]https://radsim05.com/images/flags/por.png[/img] Rui Oliveira (Por) [UAD]
[img]https://radsim05.com/images/flags/por.png[/img] Afonso Eulálio (Por) [IWA]
[img]https://radsim05.com/images/flags/por.png[/img] Rui Costa (Por) [TVL]
[img]https://radsim05.com/images/flags/por.png[/img] Tiago Antunes (Por) [???]
[img]https://radsim05.com/images/flags/por.png[/img] Hélder Gonçalves (Por) [???]
[img]https://radsim05.com/images/flags/por.png[/img] Daniel Lima (Por) [???]
[img]https://radsim05.com/images/flags/por.png[/img] Alexandre Montez (Por) [???]
[img]https://radsim05.com/images/flags/por.png[/img] Joaquim Silva (Por) [???]


33 überwiegend flache Kilometer standen für das Zeitfahren auf dem Plan für die 15 Starter. Angeführt von den 5 Amateuren, durfte jedes Profi-Team einen Fahrer auf die Strecke schicken, bevor der bereits angesprochene Almeida den Abschluss bildete.
Insgesamt 10 Fahrer erhalten Punkte für die Weltrangliste, bei 15 Startern ergibt das nach Adam Riese 5 Fahrer außerhalb der Punkteränge. Neben den Amateurfahrern Lima, Goncalves und Montez, für die es auf eigene Kappe fahrend sowieso nicht so schlimm war, sollten besonders die Teams UAE und Wanty mit dem Ergebnis enttäuscht gewesen sein. Ihren Schützlingen Rui Oliveira (UAD) und Eulalio (IWA) lag das heutige Zeitfahren scheinbar überhaupt nicht, sodass sie außerhalb der Top-10 landeten.
Etwas zufriedener sollte da schon Manager Alfonso gewesen sein. Auch wenn es nicht für den großen Sprung nach vorne gereicht hat, schon sich Tavares als vorletzter Starter spät noch in die Top-10.
Ganz knapp wurde es dabei mit dem 9. platzierten Leitao (XAT). Waren er und Tavares die ganze Strecke über fast gleichauf gewesen, konnte sich Leitao mit einem kurzen Schlussspurt 2 Sekunden gegenüber seinem Landsmann herausholen.
Etwas deutlicher wurde es da schon zum vorletzten Amateur mit Tiago Antunes. Auch wenn es, wie quasi seine ganze Karriere entlang, heute erneut nicht für den großen Sprung gereicht hat, kann er immerhin stolz darauf sein 2 Profis hinter sich gelassen zu haben. 15 Sekunden schneller als Leitao war er unterwegs und sollte damit am Ende des Tages 99 Sekunden langsamer als der Sieger gewesen sein.
Und dabei war es zu Platz 7, dem bestplatziertesten Amateur, nur ein Abstand von 3 Sekunden, die Joaquim Silva schneller unterwegs war. Ähnlich knapp war es in 2014 bei der Nachwuchsversion der Volta a Portugal, die leider seit 2017 nicht mehr ausgetragen wird. Dort landete Silva in der Gesamtwertung 6 Sekunden hinter...
...Ruben Guerreiro (Q36). Diesmal schlug er seinen Landsmann aber sogar um 8 Sekunden und schrammt damit allerdings auch an den Top-5 vorbei.
Und wo wir gerade bei 2014 waren, genau in diesem Jahr konnte eines der Ur-Gesteine der Radsim das letzte Mal den Zeitfahrmeistertitel in Portugal sichern. Vermutlich wird Rui Costa (TVL) mit seinen mittlerweile stolzen 38 Jahren das auch nicht wieder erreichen können. Sollte es dieses Jahr seine letzte Saison sein, können wir uns aber sicherlich nochmal auf viel Angriffslust beim Altmeister freuen.
Kommen wir von jemandem, der sich im Herbst seiner Karriere befindet, zu einem Fahrer, von dem noch viel in der Zukunft erwartet wird. Antonio Morgado (LTK) befindet sich mit seinen 20 Jahren, wenn nicht irgendwas unerwartetes passiert, noch am Anfang seiner Karriere. Nachdem er im letzten Jahr nur im Nachwuchsbereich unterwegs war, startet er nun bei Lidl-Trek in sein erstes Profijahr. Mal schauen, ob er den großen Vorschusslorbeeren gerecht werden kann.
Dabei hätte er fast sein erstes Treppchen der Saison bereits im ersten Rennen belegt. Doch Ivo Oliveira (DFP) machte ihm dabei einen Strich durch die Rechnung. Um eine Sekunde war dieser schneller und sorgte damit dafür, dass zumindest die 3 Fahrer an der Spitze dieselben bleiben sollten, wie bereits im Vorjahr. 29 Sekunden lag er hinter dem Sieger, 24 Sekunden hinter dem Zweiten. Doch sollte auch die Reihenfolge die gleiche sein?
Aus Sicht von Movistar: leider ja. Nelson Oliveira (MOV) machte ein klasse Rennen, und bot Joao Almeida einen harten Fight, doch...
...als letzter Starter war Joao Almeida (TVL) einfach nochmal 5 Sekunden schneller als sein Landsmann, der bereits hoffnungsvoll auf dem "hot seat" platzgenommen hatte. Am Ende stand aber ein anderer ganz oben auf dem Podium. Glückwunsch an das Team Visma für den erneuten Gewinn des Zeitfahrmeistertitels in Portugal.
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Startliste RR
[img]https://radsim05.com/images/flags/por.png[/img] Antonio Morgado (Por) [LTK]
[img]https://radsim05.com/images/flags/por.png[/img] Goncalo Tavares (Por) [EUS]
[img]https://radsim05.com/images/flags/por.png[/img] Ivo Oliveira (Por) [DFP]
[img]https://radsim05.com/images/flags/por.png[/img] Iúri Leitao (Por) [XAT]
[img]https://radsim05.com/images/flags/por.png[/img] Ruben Guerreiro (Por) [Q36]
[img]https://radsim05.com/images/flags/por.png[/img] Nelson Oliveira (Por) [MOV]
[img]https://radsim05.com/images/flags/por.png[/img] Rui Oliveira (Por) [UAD]
[img]https://radsim05.com/images/flags/por.png[/img] Afonso Eulálio (Por) [IWA]
[img]https://radsim05.com/images/flags/por.png[/img] Joao Almeida (Por) [TVL]
[img]https://radsim05.com/images/flags/por.png[/img] Rui Costa (Por) [TVL]
[img]https://radsim05.com/images/flags/por.png[/img] Duarte Domingues (Por) [TVL]
[img]https://radsim05.com/images/flags/por.png[/img] Tiago Antunes (Por) [???]
[img]https://radsim05.com/images/flags/por.png[/img] Hélder Gonçalves (Por) [???]
[img]https://radsim05.com/images/flags/por.png[/img] Daniel Lima (Por) [???]
[img]https://radsim05.com/images/flags/por.png[/img] Alexandre Montez (Por) [???]
[img]https://radsim05.com/images/flags/por.png[/img] Joaquim Silva (Por) [???]

[img]https://i.imgur.com/854Cebs.png[/img]


Ein durchaus anspruchsvolles Profil stand für die Straßenmeisterschaft für die Profis an. Nachdem das Zeitfahren eher wenig Steigungsprozente aufwies, bot das heutige Profil auch Chancen für die reinen Kletterer in den Kampf um einen nationalen Titel eingreifen zu können.

Die Startliste bestand dabei aus den bereits bekannten Fahrern aus dem Zeitfahren + Duarte Domingues (TVL). Dieser hatte das Zeitfahren ausgelassen, etwa um heute noch spritziger zu sein, sollte er freie Fahrt erhalten oder alternativ, um sich voll und ganz in den Dienst seines Kapitäns oder seiner Kapitäne zu stellen.

Tatsächlich zeigte sich sein Aufgabenbereich sehr schnell: "Kontrolle, Kontrolle, Kontrolle" war das Motto von Domingues (TVL), wobei sich dies im Rahmen der startenden Profis stark in Grenzen hielt, einzig Nelson Oliveira (MOV) war daran interessiert früh eine Gruppe zu bilden, an dem hingen dann aber direkt auch Almeida und Costa dran (beide TVL) und neutralisierten so schnell dasRenngeschehen auch wieder. Die Amateure schauten sich das ganze an, und zeigten sich etwas eingeschüchtert, einzig Daniel Lima (???) wollte sich nicht verstecken und fuhr so einen Großteil des Rennens vorneweg.

Das Rennen trottete infolgedessen etwas vor sich hin, spannender wurde es dann erst wieder auf den letzten 60 Kilometern des 165 Kilometer langen Kurses. Wichtige Info an die Manager, die hier von einem 180 Kilometer langen Rennen ausgegangen waren :D .

Dort war es Morgado (LTK) der mit ersten Tempoverschärfungen aufhorchen ließ. Aufgrund des vorher langsamen Rennens konnten erst einmal alle folgen, Kräfte kostete es natürlich trotzdem nun schon und Lima (???) wurde in dem Rahmen bereits gestellt.

Rund 20 Kilometer später, direkt zur Überquerung der Ziellinie, trat dann auch Almeida (TVL) an, und konnte so die quasi Vorarbeit von Morgado (LTK) nutzen, und ordentlich aussieben. 6 Fahrer blieben dadurch nach kurzer Zeit noch an der Spitze übrig. Neben den beiden genannten waren das Guerreiro (Q36), Costa (TVL), R. Oliveira (UAD) und Jungspund Eulalio (IWA). Letzterer schien vom kleinen Feld und dem ständigen Auf und Ab zu profitieren, doch konnte er auch für eine große Überraschung sorgen?

Immer wieder ging das Tempo hoch und runter, Attacke Morgado (LTK), Tempo hoch, Almeida und Costa (TVL) ziehen den Rest mit, Tempo runter. Dies wollte nun Rui Oliveira (UAD) nutzen, und griff noch während der vorletzten Runde in einer kleinen Abfahrt an und konnte sich auch etwas lösen. Dahinter herrschte etwas Unklarheit, bei TVL gab es keinen klaren Kapitän und der Rest wollte sich auch nicht in die Dienste von Visma stellen. So blieb es im Quintett dabei, dass man durch Attacken der beiden Hauptprotagonisten immer wieder fast an Rui ran rollte, er sich dann aber auch immer wieder lösen konnte.

In die Schlussrunde ging er mit einem Vorsprung von rund 10 Sekunden hinein. Dort nutzte Guerreiro (Q36) die Gunst der Stunde nach einer weiteren Attacke von Almeida (TVL), der Morgado (LTK) direkt gefolgt war und damit auch Costa (TVL) mitzog, der quasi Manndeckung mit Morgado (LTK) spielte. So konnte sich Guerreiro (Q36) lösen und auf den nächsten Kilometern nach vorne aufschließen. Dahinter reihte sich nun Almeida (TVL) vor Costa (TVL) ein und schien nun für diesen zu arbeiten. Morgado (LTK) nahm das dankend an, während Eulalio (IWA) dann doch am Ende seiner Kräfte war, und den Rest ziehen lassen musste.

Auf den letzten 5 Kilometern betrug der Vorsprung rund 20 Sekunden, Tendenz rückläufig, denn auch wenn Rui (UAD) & Guerreiro (Q36) gut zusammenarbeiteten, war Almeida (TVL) etwas kraftvoller unterwegs, die Frage war jedoch, ob die klare Rollenverteilung bei Visma noch rechtzeitig kam?

Es wurde richtig knapp am Ende! Auf die letzten 500 Meter ging das Spitzenduo nur noch mit wenigen Metern Vorsprung, Rui (UAD) musste dort Guerreiro (Q36) ziehen lassen und war dann platt, das Profil war dann hintenraus ihm doch zu schwer gewesen, dahinter war weiterhin Almeida (TVL) am Pushen, hatte sich aber bereits ordentlich verausgabt, dahinter hatte Costa (TVL) Morgado (LTK) zwischen seinen Teamkollegen und sich gelassen, und schien nicht gewollt das Hinterrad herzugeben. Doch Almeida (TVL) war nicht mehr stark genug auch die letzten Meter zu Guerreiro (Q36) zu schließen, es war also an Morgado (LTK) mit einem frühen Antritt die Lücke zu schließen, doch dieser Antritt kam nicht! Man verließ sich hier auf die Stärke Almeidas (TVL) und verpasste es so hintenraus die Lücke frühzeitig zu schließen, erst gut 150 Meter vor dem Ziel kam dann der Antritt, Guerreiro (Q36) war weiterhin vorne heraus, sollten sie ihn im Sprint noch einholen? Und wer war stärker zwischen Morgado (LTK) und Costa (TVL)? Costa (TVL) konnte dem Antritt von Morgado (LTK) gut folgen, trat selbst an, und konnte sich bis zur Ziellinie auch am Youngster vorbeischieben, doch auch an Guerreiro (Q36)? Nein! Dieser rettete sich vor den von hinten heraneilenden Fahrern über die Ziellinie und konnte, vielleicht etwas überraschend, den Gewinn der portugiesischen Straßenmeisterschaft.
Luxor
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Beitrag von Luxor »

Kanada

Zeitfahren:
Willkommen zum letzten Teil der diesjährigen nationalen Meisterschaften, bei ihrem Radsportsender Nr.1, Luxor-TV. Und nur zur Beruhigung, sie sind nicht auf der Fernbedienung eingeschlafen und auf Sonnenklar-TV gelandet. Wir sind schnell für sie in den Flieger gestiegen und sind nach einem kurzen Abstecher im Land der aufgehenden Sonne, direkt aus den Niederlanden nach Kanada geflogen. Genaugenommen befinden wir uns im 3000-Seelendorf St.Prosper im Departement Quebec.
Der geneigte Weltenbummler wird beim Wort Quebec gleich hellhörig. Richtig wir befinden uns im flächenmäßig größten Departements Kanada’s, das einen großen Teil der frankophonen Bevölkerung dieses Landes beheimatet.
Der Name St.Prosper geht übrigens auf den ersten Pfarrer der kleinen Gemeinde zurück, falls sie später am Essenstisch mit der Familie also mit unnützem Wissen glänzen wollen, haben wir ihnen hiermit auch schon Futter geliefert.

Apropos Futter, davon hatten die Fahrer der heutigen Zeitfahrprüfung hoffentlich genug. Wie sie es bereits aus unserer Übertragung aus Japan kennen, bieten wir ihnen das Rennen in einer kompakten Zusammenfassung an.
Den Anfang machten einige Amateure die sich hier der größeren Masse präsentieren wollten, mit dem kleinen Funken Hoffnung, eventuell für einen Profivertrag entdeckt zu werden. Den besten Eindruck machte dabei Carson Miles, er konnte die Bestzeit mit einigem Abstand zum Rest setzen.

Anschließend gingen jedoch die Profis auf die Strecke. Den Beginn machte Dylan Bibic von den Unibet Tietema Rockets. Er scheiterte an der Vorgabe von Miles und musste sich mit dem vorerst zweiten Platz begnügen. Letztlich sollte es für den jungen Mann nicht für einen Platz unter den Top-5 des Tages reichen.
Der nächste Fahrer, Teamkollege von Bibic, war dann Pier-André Côté. Ihm lag der Kurs deutlich besser so setzte er eine neue Richtzeit im Ziel. Um mehr als eine Minute und 45 Sekunden war er schneller als Miles.
Weiter ging es mit Guillaume Boivin von Novo-Nordisk. Unter den Profis der erfahrenste Mann. Sein Tritt strotzt auch auf der Zielgerade noch vor Kraft, doch leider ist bereits früh erkennbar das es nicht zur Bestzeit reichen wird. Er verliert 1.02 min. auf den aktuell Führenden.
Das Finale der letzten drei Fahrer leutet dann Riley Pickrell von EF Education-EasyPost ein. Ihm merkt man an, dass er sich auf seiner Zeitfahrmaschine nicht wirklich wohl fühlt. Immer wieder verlässt er seine aerodynamische Position. So landet er knapp hinter Miles auf dem aktuell vierten Rang.
Hugo Houle von XDS-Astana war der letzte Mann, der einen Sieg von Unibet noch verhindern konnte. Und bei Hälfte des Rennens sah es auch sehr gut aus, hier lag er relativ klar vor Côté. Hinten raus musste er dann allerdings doch wieder Federn lassen und so lag er nur knapp, mit fünf Sekunden vorne.
Doch seine Freude hielt nur kurz an. Der Vorjahressieger, ist auch der diesjährige Champion. Mit beeindruckendem Vorsprung von einer Minute und zwanzig Sekunden gewinnt Derek Gee(-sus) den Zeitfahrtitel.

Straßenrennnen:
Und direkt rüber zum Straßenrennen. Nur einen Katzensprung weiter befindet sich der Kurs des Straßenrennens in und um St.Georges. Während wir beim Zeitfahren gar keine Worte über die Strecke verloren haben, kommt dem Ganzen hier durch aus eine Relevanz bei. Auf den ersten 28,5 Kilometern mussten die Fahrer zum Rundkurs des Tages fahren. Doch bereits auf diesem Teil wartete ein längerer Schotterabschnitt, sowie der erste Anstieg des Tages. Der Rundkurs führte anschließend über fünf Runden durch das lokale Skigebiet, mit dem Anstieg zum Lac-Etchemin. Dieser wies bei einem Kilometer Länge eine durchschnittliche Steigung von 9% auf. Anschließend ging es auf gleichem Wege wieder zurück nach St.Georges.

Im Vorjahr konnte Hugo Houle von XDS-Astana jubeln. Er verwies Derek Gee und Altmeister Michael Woods auf die Plätze. Während letztgenannter dieses Jahr nicht am Start steht, zählten auch in diesem Jahr Houle und Gee zu den erklärten Favoriten.

Die ersten rund 100 Kilometer sind schnell erzählt. Die Amateure hatten immer wieder ihr Heil in der Flucht gesucht. Das Feld angeführt von Dylan Bibic (RK2) hat jedoch mit hohem Tempo schnell wieder alle Attacken zurückgeholt. Eingangs der vorletzten Runde des Rundkurses sind dann lediglich die Profis unter sich. Einzig Dylan Bibic (RK2) sehen wir nicht mehr vorne.
Am Anstieg zum Lac-Etchemin attackierte dann Derek Gee (RKT). Alle anderen versuchen sofort zu folgen, doch nur Hugo Houle (XAT) und an dessen Hinterrad Gee’s Teamkollege Côté. In der folgenden Abfahrt können jedoch auch Pickrell (EFE) und Boivin (TNN) wieder heranfahren.
Als dann auf der letzten Runde, gleich zu Beginn des Anstieges Côté attackierte konnte von Houle nicht mitspringen. Pickrell und Boivin erneut in Problemen. Gee lauerte kurz hinter Houle, attackierten dann jedoch selbst noch einmal, als er merkte das der Astana-Fahrer am Limit war. In der Abfahrt konnte er dann auf seinen Teamkollegen auffahren.

Vorne fuhren die Jungs von Unibet Tietema Rockets ein gemeinsames Rennen, während dahinter die Dreiergruppe der restlichen Profis versuchte den Anschluss wieder zu schaffen. Doch dies war nicht von Erfolg gesegnet. Doppelsieg für Strandkorb’s Team.
Im Zweiersprint beweist dann Côté die besseren Fähigkeiten und besiegt seinen Teamkameraden.
Platz 3 geht an Hugo Houle (XAT), er seine Begleiter mit einem berherzten Angriff auf dem Schotterabschnitt stehen lassen konnte. Dahinter gewinnt Pickrell (EFE) den Sprint um Platz 4 vor Boivin (TNN).
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Alfonso
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Beitrag von Alfonso »

[img]https://png.pngtree.com/png-clipart/20230326/original/pngtree-israel-flag-png-image_9004768.png[/img]

Straßenrennen Elite Israel
Bereits zu Beginn des Rennens zeigte sich eine hohe Intensität. Eine Reihe von Attacken in der Anfangsphase ließ das Feld früh auseinanderbrechen. Auf den anspruchsvollen Anstiegen und in den schnellen Abfahrten bildete sich eine Spitzengruppe, die das Rennen dominierte. Mit dabei waren Favoriten wie Itamar Einhorn, Oded Kogut und Nadav Raisberg.
In der zweiten Rennhälfte wurde der Rhythmus nochmals verschärft. Besonders Israel Premier Tech (IPT) setzte alles daran, Einhorn in eine gute Ausgangsposition zu bringen, während weitere Amateure Schwierigkeiten hatten, dem Druck standzuhalten.
Kurz vor dem Ziel war es dann Kogut, der eine Attacke wagte. Doch Einhorn blieb wachsam und reagierte souverän. Die beiden gingen gemeinsam in die finale Gerade, gefolgt von Raisberg, der knapp dahinter lag.
Im Schlusssprint ließ Einhorn seine ganze Klasse aufblitzen. Mit einem explosiven Antritt sicherte er sich den Sieg knapp vor Kogut, der eine Sekunde zurück ins Ziel kam. Raisberg komplettierte das Podium mit drei Sekunden Rückstand.

Zeitfahren Elite Israel
Das Einzelzeitfahren der Elitefahrer in Israel über eine anspruchsvolle Strecke von 20,7 Kilometern bot den perfekten Rahmen, um die stärksten Zeitfahren des Landes zu ermitteln. Der Kurs war geprägt von welligen Abschnitten, die sowohl Antritte an kurzen Steigungen als auch technische Abfahrten verlangten. Bereits im Vorfeld galt Oded Kogut als einer der Topfavoriten. Sein ausgewogenes Profil, das sowohl Kraft als auch technisches Geschick vereint, machte ihn zum Mann, den es zu schlagen galt. Doch auch andere starke Fahrer wie Itamar Einhorn und Nadav Raisberg hatten sich viel vorgenommen.Der Kurs forderte die Fahrer mit einer stetigen Abfolge von kurzen, aber giftigen Anstiegen, schnellen Abfahrten und einem langen, leicht ansteigenden Zielabschnitt. Der Wind, der auf den letzten Kilometern zunahm, stellte die Teilnehmer zusätzlich auf die Probe.
Kogut startete als einer der Letzten und zeigte von Beginn an einen kraftvollen und gleichmäßigen Fahrstil. Schon an der Zwischenzeitmarke lag er knapp in Führung, bevor er auf dem zweiten Streckenabschnitt noch zulegen konnte. Mit einem kraftvollen Finish setzte er eine Bestzeit, die niemand mehr gefährden konnte.
Hinter Kogut kämpften Nadav Raisberg und Itamar Einhorn um die Podiumsplätze. Raisberg überzeugte mit einem starken zweiten Streckenabschnitt und sicherte sich schließlich Rang zwei. Einhorn, der mehr als Sprinter bekannt ist, zeigte eine solide Vorstellung und landete auf Platz drei.
Die übrigen Fahrer hatten Schwierigkeiten, auf dem anspruchsvollen Parcours mit den Top-3 mitzuhalten. Dennoch gab es beachtliche Leistungen, insbesondere von jungen Talenten, die sich auf nationaler Ebene behaupten konnten.
seit 2020 - [img]https://radsim05.com/images/flags/esp.png[/img] Euskaltel - Euskadi [img]https://radsim05.com/images/flags/esp.png[/img]
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Noël
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Schweiz

Beitrag von Noël »

https://cdn.pixabay.com/photo/2016/07/06/14/37/switzerland-1500642_1280.png

Schweiz - Road Race

Grüezi bzw. Salut auch zum zweiten Teil der schweizerischen Meisterschaften, heute vom Straßenrennen. Wie schon das Zeitfahren aus dem französischen Teil der Schweiz, aus Aire-la-Ville, das Start- und Zielort des 181,5 Kilometer langen Kurses bildet. Ein durchaus hügeliger Rundkurs, den es insgesamt 12x zu befahren galt und der insbesondere mit dem ca. 1 Kilometer langen und etwas über 5% steilen Anstieg nach Russin als möglicher Scharfrichter gespickt war.

Im letzten Jahrzehnt waren die Straßenmeisterschaften häufig eine Albasini-Hirschi-Angelegenheit, die zusammen 6 der letzten 10 Straßentitel holten. In den letzten beiden Jahren wurde March Hirschi allerdings nur 3. bzw. 2. und dabei 2023 von Stefan Bissegger und Fabian Lienhard und 2024 von Mauro Schmid geschlagen.

Die größten Aufgebote im Straßenrennen hatten Soudal-Quick Step und Tudor (jeweils zu sechst) - alle anderen gingen als Einzelstarter ins Rennen (Titelverteidiger Schmid sowie Küng, Dillier, Voisard, F. Christen und Hirschi). Entsprechend spannend war es, wie sich die Vielstarter-Teams in der Anfangsphase taktisch verhalten würden.

Tudor ging direkt doppelt in die Attacke und versuchte Alexandre Balmer und Colin Stüssi in der Gruppe zu platzieren, auch Silvan Dillier (COF) attackierte vom Start weg. Aber damit nicht genug: das gesamte Soudal-Quick Step-Team trat zu sechst an! Das hatte entsprechend nur den Effekt, dass alle anderen Fahrer wieder herangefahren wurden - zumindest fast alle übrigen Profistarter hatten hier anscheinend die Marschroute mitbekommen, sich sofort an Soudal-Fahrer heranzuhängen. Es ging noch etwas hin und her mit weiteren Versuchen wegzukommen, aber aussortiert wurden dadurch nur viele Amateurstarter und ein Favoritenfeld mit einigen wenigen verbliebenen Amateuren ging auf die noch zu fahrenden 150 Kilometer des Rennens.

Bald gab es dann noch mal Vorstöße aus der Gruppe heraus und das Duo Balmer (TUD) und Dillier (COF) wurde doch noch fahren gelassen. Hinter dem Duo übernahm Soudal-Quick Step die Kontrolle und führte mit Barhoumi, Lienhard und Suter nach. So blieb es nun eine ganze Weile und erst 35 Kilometer vor dem Ziel kam wieder richtig Musik rein. Nachdem Barhoumi, Lienhard und Suter die Lücke zu Balmer und Dillier fast geschlossen hatten, nun aber auch am Ende ihrer Kräfte schienen, attackierte Jan Christen (SOQ)!

Sofort setzten Schmid (LTK) und Hirschi (EFE) hinterher, und neben ihnen auch Voisard (RTK), F. Christen (UAD), Küng (DFP) und Badilatti (TUD). In der neuen Konstellation wollte Jan Christen aber in einer Gruppe mit Hirschi anscheinend nicht mitführen und so lief doch noch etwas mehr zusammen, auch Bissegger (SOQ), Weiss (SOQ) und Stüssi (TUD) schlossen wieder auf. Allerdings wurden Balmer und Dillier kurz darauf gestellt, nachdem Weiss für Soudal nun nach dem Zusammenlaufen die erneute Tempoarbeit übernommen hatte.

Die nächste Attacke kam bei Kilometer 160, 21 Kilometer vor dem Ziel - von Titelverteidiger Mauro Schmid (LTK)! Hier schafften es direkt nur Hirschi und J. Christen mitzugehen, kurz darauf aber auch Küng, F. Christen, nachdem Christen vorne sich erneut weigerte, mitzuführen. Auch Voisard und Badilatti waren so bald wieder an der Rennspitze. Die nächste Attacke kam von Voisard, der sich auch direkt etwas absetzen konnte. Ihn hatte wohl niemand so richtig auf dem Zettel gehabt und so war er schnell 15-20 Sekunden vorne raus gefahren. Dann aber organisierte man sich in der Nachführarbeit doch noch mal, insbesondere an Hirschi und J. Christen lag es jetzt, die Lücke wieder zu schließen, während Schmid und F. Weiss sich etwas zurückhielten.

So wurde Voisard etwa 12 Kilometer vor dem Ziel - eingangs der letzten Runde - doch noch mal gestellt. Diesen Moment hatte sich offenbar Stefan Küng für seinen Vorstoß ausgeguckt und das sah jetzt richtig gut aus, nachdem die Konkurrenz bis hierhin schon einiges an Körnern in Attacken und der Verfolgung eben dieser gelassen hatte. Voisard ruhte sich von seinem Vorstoß aus, F. Christen und Badilatti hingen etwas platt am Ende der Gruppe - oder pokerten - und Schmid versuchte wieder Hirschi und J. Christen etwas mehr Arbei aufzubürden. J. Christen wiederum schien zunehmend weniger gewillt, Hirschi nach vorne heranzufahren und diesem dann möglicherweise unterlegen zu sein. So konnte Küng erstmal Sekunde um Sekunde ausbauen und von der gewissen Uneinigkeit hinter ihm profitieren. F. Christen attackierte dann 6 Kilometer vor dem Ziel aus der Gruppe heraus und konnte so vor der letzten Anstiegs-Überfahrt einige Sekunden zwischen sich und die anderen bringen.

Eingangs des letzten Hügels - 4,5 Kilometer vor dem Ziel - ging Hirschi dann aber noch mal All-In und nur Schmid und Christen konnten jetzt noch folgen. Christen wiederum versuchte 4 Kilometer vor dem Ziel noch mal einen draufzusetzen und sich kurz vor der Kuppe des Russin-Anstiegs zu lösen. Das hatte zur Folge, dass man F. Christen ein- und überholte, aber Schmid und Hirschi blieben bei J. Christen dran - und Küng war immer noch knapp 10 Sekunden vorne raus. Kurzzeitig wurde es weniger, 6-7 Sekunden - würde er doch noch gestellt werden? Doch dann zog man wieder nicht voll zusammen durch - oder war jetzt eventuell auch am Limit. Als F. Christen aber wieder fast auffuhr, spannten Schmid, Hirschi und J. Christen doch noch mal zusammen...aber würde es noch für Küng reichen? ... Nein! Stefan Küng holt etwas überraschend den Titel auch im Straßenrennen! Dahinter im Sprint um Platz 2 ein ganz knappes Ding zwischen Hirschi und Schmid, der zuvor etwas weniger investiert hatte ... letztlich schaffte es Hirschi mit seiner Power aber doch noch einige Zentimeter durchzuretten. J. Christen bleibt Rang 4, bevor nach einer Lücke F. Christen auf 5 reinkommt. Voisard und Badilatti dahinter auf 6 und 7, die Top10 wiederum komplettiert von Bissegger, Dillier und Stüssi.



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