17. Etappe
Verfasst: 12. Sep 2024, 23:35
17. Etappe Monumento Juan del Castillo. Arnuero > Santander 140.1 Km
Buenos dias von der Vuelta: Da waren es nur noch fünf! Fünf Etappen stehen nur noch aus bei dieser Spanien-Rundfahrt und heute könnte für die meisten Fahrer so etwas wie ein Ruhetag werden. Es ist die topografisch mit Abstand einfachste Etappe der letzten zwei Wochen und könnte damit tatsächlich noch einmal zu einer Angelegenheit für die Sprinter werden, wenn nicht einmal mehr die Ausreißer den Sieg unter sich ausmachen können. Selbst dann dürften aber die Klassementfahrer heute einen eher ruhigen Tag erleben und noch einmal durchschnaufen, bevor wir uns morgen ins Baskenland aufmachen und das Finale dieser Vuelta einläuten.
Wie läuft diese Etappe? Die Antwort auf diese Frage dürfte heute recht früh erfolgen, denn wenn sich gleich am Start eine große, aber ungefährliche Gruppe vom Feld lösen kann, dann dürfte hinten wenig passieren und der Kampf um den Tagessieg vorne entbrennen. Möglicherweise kontrollieren die Sprinterteams aber auch von Kilometer 0 an das Rennen, dann geht es tatsächlich noch einmal den regulierten Gang einer klassischen Sprinteretappe.
Schauen wir uns den Start an: Recht früh gibt es die ersten Attacken, aber bei weitem nicht so viele wie in den letzten Tagen. Sechs Mann können sich ohne den ganz großen Kampf vorne absetzen und auch wenn hinten so mancher Helfer die Stirn in Falten legt, wird diese Gruppe fahren gelassen.
Da ansonsten im Rennen wenig passiert, kann ich wieder ein wenig plaudern: Das Fahrerfeld bewegt sich heute in der Region Kantabrien, die schon viele tolle spanische Rennfahrer hervorgebracht hat. Hervorzuheben ist natürlich Oscar Freire: Dreimal Weltmeister, Tour-Etappensieger und Gewinner von Mailand-Sanremo. Aber auch ehemalige Fahrer wie Jose Ivan Gutierrez, Constantino Zaballa oder Juan Jose Cobo kommen aus dieser Region. Wer zeitlich noch etwas zurückgehen möchte, dem lege ich Namen wie Herminio Diaz (Gesamtsieger bei Tirreno-Adriatico 1991), Jose Perez Frances (drei Etappensiege sowie zweimal Gesamtzweiter bei der Vuelta 1962 und 1968), Jose Antonio Gonzalez (vier Gesamtsiege bei der Itzulia in den 70er-Jahren) oder Alfonso Gutierrez (drei Etappensiege bei der Vuelta, dazu das Punktetrikot 1987) ans Herz.
Santander, der heutige Zielort, wird von der Vuelta derweil immer mal wieder als Etappenort genutzt, zuletzt als Start der 14. Etappe im Jahr 2014. Die Etappe damals sicherte sich Warren Barguil (FDJ) nach 200 Kilometern in La Camperona, mit Domenico Pozzovivo (BBH/ damals Bardiani) ist der damalige Etappendritte auch heute wieder im Feld dabei. Ob der routinierte Italiener sich ausgerechnet an diesen Tag vor zehn Jahren erinnern kann, darf aber wohl eher bezweifelt werden. Als Zielort wurde Santander derweil zuletzt vor 21 Jahren von der Vuelta angefahren, die Zuschauer sahen damals einen Sprintsieg von Alessandro Petacchi vor Erik Zabel, Tom Boonen, Julian Dean und Giovanni Lombardi. Der letztgenannte Italiener hatte bereits ein Jahr zuvor die Vuelta-Etappe in Santander gewonnen, damals allerdings im Sprint einer Sechsergruppe gegen gleich vier seiner Landsleute.
Und wie sich die Zeiten seit damals ändern können: Der Niederländer Jan Boven, 2003 auf Platz 156 im Ziel, darf mittlerweile seinen Sohn Lars in Diensten von UAE anfeuern, während Rick Zabel, der Sohn vom damaligen Etappenzweiten Erik, seine Profikarriere selber schon beendet hat. Darüber können Francisco Mancebo (Continental-Bereich) und Oscar Sevilla (Ineos) nur müde lächeln, denn beide sind auch 21 Jahre nach der letzten Vuelta-Ankunft in Santander selber noch aktiv im Rennbetrieb zu finden.
Damit haben wir auch gut die Brücke zum aktuellen Radsport und damit dem heutigen Renngeschehen geschlagen. Die Spitzengruppe passiert ohne große Aufregung die beiden Bergwertungen des Tages, wo sich Lenny Martinez (TEN) beide Male ohne Gegenwehr die Punkte sichern darf. Wie von den Teamkollegen angekündigt, lässt er sich dann nach der zweiten Wertung ins Hauptfeld zurückfallen.
Durch das Fehlen von Martinez (TEN) vorne entspannen sich die Klassementteams im Hauptfeld deutlich und machen nun ebenso deutlich klar, dass sie den weiteren Ausgang der Etappe völlig in die Hände der Sprinterteams legen. Hier gibt es aber offenbar einige Kandidaten, die sich Chancen am heutigen Tag ausrechnen: Mit Israel, Soudal, DSM, Novo Nordisk, Groupama-FDJ und Jayco-AlUla sind es gleich sechs Teams, die einen oder mehrere Fahrer für die Nachführarbeit abgestellt haben und hier heute einen Sprint herbeiführen wollen.
So wird auch der Vorsprung der Spitzengruppe, der zwischenzeitlich mal auf fast leichtsinnig wirkende 2'30“ angestiegen war, recht früh kleiner. An der Sprintwertung in Arce sind es noch 23 Kilometer bis zum Tagesziel nach Santander, der Abstand beträgt allerdings dort bereits nur noch gut 60 Sekunden. Diese Gruppe wird es nicht bis zum Ziel schaffen, da lege ich mich fest. Aber vielleicht traut sich ja noch jemand und versucht, die Sprinter im Finale mit einer Attacke zu überraschen.
Diese Vuelta hat allerdings auch gezeigt, dass es gerade in den Sprints durchaus zu Überraschungen kommen kann. Es ist also möglich, dass auch jemand ganz Anderes diese heutige Etappe gewinnt, vielleicht traut sich ja, wie schon angesprochen, auch noch jemand, die in der dritten Woche sicherlich auch schon müden Beine der Helfer mit einer späten Attacke zu testen.
Erst einmal muss aber die Ausreißergruppe des Tages gestellt werden. Zehn Kilometer vor dem Ziel sind vom Vorsprung nur noch 15“ übrig, das hält Brent van Moer (IWA) nicht von einem weiteren Angriff ab. Der Belgier hält sich noch drei Kilometer an der Spitze des Rennens, hat aber keine Chance gegen eine voll auf Massensprint programmierte Helfermeute, die ihren Sprintern heute die mutmaßlich letzte Chance auf einen Tagessieg ermöglichen wollen.
Sieben Kilometer vor dem Ziel haben wir also ein geschlossenes Feld, so langsam ist es Zeit, dass sich die Züge der Teams formieren und die Sprinter sich ihre Position fürs Finale sichern. Zu einer Attacke ringt sich heute dann niemand mehr durch, sodass die Sprinter sich ungestört für den Kampf um den Etappensieg aufstellen können.
Erwartungsgemäß sehen wir starke Teamformationen von Soudal für Waerenskjold, Jayco für Matthews und DSM für Ewan. Auch Lidl-Trek hat sich zahlenmäßig gut vor Mick van Dijke (LTK) aufgebaut, das gleiche gilt für Israel um Pau Miquel (IPT). Der junge Spanier ist vielleicht nicht der klassische Sprinter, hat hier auf der 3. Etappe aber auch schon ein Tagespodium im Massensprint belegt und darüber hinaus ja auch die 14. Etappe gewinnen können. Aufgepasst also auf den Katalanen, der hier auch noch drei Teamkollegen vor sich hat.
Ganz vorne hat sich allerdings die Mannschaft Soudal-Quick Step für Sören Waerenskjold (SOQ) eingerichtet. Und tatsächlich ist die belgische Mannschaft hier offenbar die einzige, die den Sprint für ihren Kapitän selbst lancieren möchte, alle anderen sind auf der Suche nach einem guten Hinterrad. Das gibt naturgemäß ein Gedränge, zumal sich da noch einige Helfer mit einmischen, die ihre Kapitäne bestmöglich unterstützen möchten. Soudal interessiert das alles wenig, die können den Sprint ungestört von vorne vorbereiten, aber am Hinterrad von Waerenskjold (SOQ) ist Einiges los: Matthews (JAY) und Ewan (DFP) dort zu sehen, auch die anderen Sprinter wie Biermans (GFC), van Dijke (LTK) oder Miquel (IPT) mischen da mit, auch Matevz Govekar (TNN) kann ich da noch erkennen.
Vorne läuft es weiterhin geordnet ab: Erst Suter (SOQ), dann Bissegger (SOQ) und schließlich Syritsa (SOQ) liefern ihren Job ungestört ab und bringen Waerenskjold (SOQ) bis zur 200-Meter-Marke, wo der Norweger an Syritsa (SOQ) vorbei seinen Sprint lanciert. In seinem Windschatten hat Ewan (DFP) den Kampf um das Hinterrad gewonnen und geht mit, dahinter muss Matthews (JAY) nun schon seine Nase in den Wind stecken. Ewan (DFP) zündet dann seinerseits den Turbo und geht raus, tief geduckt über den Lenker jagt er der Ziellinie entgegen. Waerenskjold (SOQ) noch daneben, Matthews (JAY) kommt auf, auch Miquel (IPT) stark …
Buenos dias von der Vuelta: Da waren es nur noch fünf! Fünf Etappen stehen nur noch aus bei dieser Spanien-Rundfahrt und heute könnte für die meisten Fahrer so etwas wie ein Ruhetag werden. Es ist die topografisch mit Abstand einfachste Etappe der letzten zwei Wochen und könnte damit tatsächlich noch einmal zu einer Angelegenheit für die Sprinter werden, wenn nicht einmal mehr die Ausreißer den Sieg unter sich ausmachen können. Selbst dann dürften aber die Klassementfahrer heute einen eher ruhigen Tag erleben und noch einmal durchschnaufen, bevor wir uns morgen ins Baskenland aufmachen und das Finale dieser Vuelta einläuten.
Wie läuft diese Etappe? Die Antwort auf diese Frage dürfte heute recht früh erfolgen, denn wenn sich gleich am Start eine große, aber ungefährliche Gruppe vom Feld lösen kann, dann dürfte hinten wenig passieren und der Kampf um den Tagessieg vorne entbrennen. Möglicherweise kontrollieren die Sprinterteams aber auch von Kilometer 0 an das Rennen, dann geht es tatsächlich noch einmal den regulierten Gang einer klassischen Sprinteretappe.
Schauen wir uns den Start an: Recht früh gibt es die ersten Attacken, aber bei weitem nicht so viele wie in den letzten Tagen. Sechs Mann können sich ohne den ganz großen Kampf vorne absetzen und auch wenn hinten so mancher Helfer die Stirn in Falten legt, wird diese Gruppe fahren gelassen.
Der Grund für die Besorgnis einiger Helfer ist die Anwesenheit von Lenny Martinez (TEN) vorne. Der junge Franzose ist 23° in der Gesamtwertung, gerade einmal 14 Minuten zurück, und sechs Fahrer vorne sind für die Sprinterteams auch schon fast einen Ticken zu viel. Die Teamkollegen von Martinez (TEN) sind hier im Hauptfeld aber sehr aktiv in der Kommunikation und können offenbar überzeugend darlegen, dass ihr Teamkollege vorne nur an den beiden Bergwertungen interessiert ist. Das sorgt für etwas Beruhigung im Feld, aber Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser: Die Gruppe wird auf maximal zwei Minuten ziehen gelassen.Gruppe des Tages
23° Lenny Martinez (Fra) [TEN] +14'11"
78° Brent Van Moer (Bel) [IWA] +1h53'02"
87° Fernando Barceló (Esp) [MOV] +2h14'06"
107° Francisco Galván (Esp) [PTK] +2h44'36"
121° Thomas Silva (Uru) [Q36] +3h00'45"
135° Rui Oliveira (Por) [EFE] +3h28'17"
Da ansonsten im Rennen wenig passiert, kann ich wieder ein wenig plaudern: Das Fahrerfeld bewegt sich heute in der Region Kantabrien, die schon viele tolle spanische Rennfahrer hervorgebracht hat. Hervorzuheben ist natürlich Oscar Freire: Dreimal Weltmeister, Tour-Etappensieger und Gewinner von Mailand-Sanremo. Aber auch ehemalige Fahrer wie Jose Ivan Gutierrez, Constantino Zaballa oder Juan Jose Cobo kommen aus dieser Region. Wer zeitlich noch etwas zurückgehen möchte, dem lege ich Namen wie Herminio Diaz (Gesamtsieger bei Tirreno-Adriatico 1991), Jose Perez Frances (drei Etappensiege sowie zweimal Gesamtzweiter bei der Vuelta 1962 und 1968), Jose Antonio Gonzalez (vier Gesamtsiege bei der Itzulia in den 70er-Jahren) oder Alfonso Gutierrez (drei Etappensiege bei der Vuelta, dazu das Punktetrikot 1987) ans Herz.
Santander, der heutige Zielort, wird von der Vuelta derweil immer mal wieder als Etappenort genutzt, zuletzt als Start der 14. Etappe im Jahr 2014. Die Etappe damals sicherte sich Warren Barguil (FDJ) nach 200 Kilometern in La Camperona, mit Domenico Pozzovivo (BBH/ damals Bardiani) ist der damalige Etappendritte auch heute wieder im Feld dabei. Ob der routinierte Italiener sich ausgerechnet an diesen Tag vor zehn Jahren erinnern kann, darf aber wohl eher bezweifelt werden. Als Zielort wurde Santander derweil zuletzt vor 21 Jahren von der Vuelta angefahren, die Zuschauer sahen damals einen Sprintsieg von Alessandro Petacchi vor Erik Zabel, Tom Boonen, Julian Dean und Giovanni Lombardi. Der letztgenannte Italiener hatte bereits ein Jahr zuvor die Vuelta-Etappe in Santander gewonnen, damals allerdings im Sprint einer Sechsergruppe gegen gleich vier seiner Landsleute.
Und wie sich die Zeiten seit damals ändern können: Der Niederländer Jan Boven, 2003 auf Platz 156 im Ziel, darf mittlerweile seinen Sohn Lars in Diensten von UAE anfeuern, während Rick Zabel, der Sohn vom damaligen Etappenzweiten Erik, seine Profikarriere selber schon beendet hat. Darüber können Francisco Mancebo (Continental-Bereich) und Oscar Sevilla (Ineos) nur müde lächeln, denn beide sind auch 21 Jahre nach der letzten Vuelta-Ankunft in Santander selber noch aktiv im Rennbetrieb zu finden.
Damit haben wir auch gut die Brücke zum aktuellen Radsport und damit dem heutigen Renngeschehen geschlagen. Die Spitzengruppe passiert ohne große Aufregung die beiden Bergwertungen des Tages, wo sich Lenny Martinez (TEN) beide Male ohne Gegenwehr die Punkte sichern darf. Wie von den Teamkollegen angekündigt, lässt er sich dann nach der zweiten Wertung ins Hauptfeld zurückfallen.
Mit diesen zehn recht einfach eingefahrenen Punkten schraubt Lenny Martinez (TEN) sein Konto im Kampf um das Bergtrikot auf 62 Zähler hoch und liegt damit nur noch ein Pünktchen hinter dem Führenden Chaves (GFC)! Für heute ein toller Move des Franzosen, der das Beste aus diesem Tag macht. Wie viel diese zehn Punkte wert sind, werden aber erst die nächsten Tage zeigen, denn einen gewissen Aufwand musste er heute natürlich dennoch betreiben, während seine Hauptkontrahenten Chaves (GFC) und Vine (LTK) völlig entspannt im Feld mitrollen.Bergwertung Alto de La Estranguada (2° Kat.) - KM 55
1. Lenny Martinez (Fra) [TEN] 5
2. Thomas Silva (Uru) [Q36] 3
3. Fernando Barceló (Esp) [MOV] 1
Bergwertung Alto del Caracol (2° Kat.) - KM 69
1. Lenny Martinez (Fra) [TEN] 5
2. Rui Oliveira (Por) [EFE] 3
3. Francisco Galván (Esp) [PTK] 1
Durch das Fehlen von Martinez (TEN) vorne entspannen sich die Klassementteams im Hauptfeld deutlich und machen nun ebenso deutlich klar, dass sie den weiteren Ausgang der Etappe völlig in die Hände der Sprinterteams legen. Hier gibt es aber offenbar einige Kandidaten, die sich Chancen am heutigen Tag ausrechnen: Mit Israel, Soudal, DSM, Novo Nordisk, Groupama-FDJ und Jayco-AlUla sind es gleich sechs Teams, die einen oder mehrere Fahrer für die Nachführarbeit abgestellt haben und hier heute einen Sprint herbeiführen wollen.
So wird auch der Vorsprung der Spitzengruppe, der zwischenzeitlich mal auf fast leichtsinnig wirkende 2'30“ angestiegen war, recht früh kleiner. An der Sprintwertung in Arce sind es noch 23 Kilometer bis zum Tagesziel nach Santander, der Abstand beträgt allerdings dort bereits nur noch gut 60 Sekunden. Diese Gruppe wird es nicht bis zum Ziel schaffen, da lege ich mich fest. Aber vielleicht traut sich ja noch jemand und versucht, die Sprinter im Finale mit einer Attacke zu überraschen.
So langsam lohnt es sich, die Favoriten für den heutigen Tag in den Blick zu nehmen. Spontan sehe ich hier vier Kandidaten: Zum einen natürlich Caleb Ewan (DFP), der von den anwesenden Sprintern die größten Erfolge vorweisen kann und auch bei dieser Vuelta ja bereits erfolgreich war. Dann Michael Matthews (JAY): Der Australier fährt seit seinem Etappensieg auf der 2. Etappe im Grünen Trikot, das auch recht komfortabel auf seinen Schultern ruht. Mit Sören Waerenskjold (SOQ) hat er in den letzten zwei Wochen einen sehr aktiven Widersacher, der zwar Matthews' ärgster Verfolger in der Punktewertung ist, aber noch keinen Etappensieg feiern konnte. Ganz im Gegensatz zu Jenthe Biermans (GFC), der etwas überraschend die 5. Etappe für sich entscheiden konnte und damit gezeigt hat, dass er auch in ganz großen Rennen zu Siegen fähig ist.Sprintwertung Arce – KM 117
1. Rui Oliveira (Por) [EFE] 20 / 6“
2. Brent Van Moer (Bel) [IWA] 17 / 4“
3. Francisco Galván (Esp) [PTK] 15 / 2“
4. Fernando Barceló (Esp) [MOV] 13
5. Thomas Silva (Uru) [Q36] 10
Diese Vuelta hat allerdings auch gezeigt, dass es gerade in den Sprints durchaus zu Überraschungen kommen kann. Es ist also möglich, dass auch jemand ganz Anderes diese heutige Etappe gewinnt, vielleicht traut sich ja, wie schon angesprochen, auch noch jemand, die in der dritten Woche sicherlich auch schon müden Beine der Helfer mit einer späten Attacke zu testen.
Erst einmal muss aber die Ausreißergruppe des Tages gestellt werden. Zehn Kilometer vor dem Ziel sind vom Vorsprung nur noch 15“ übrig, das hält Brent van Moer (IWA) nicht von einem weiteren Angriff ab. Der Belgier hält sich noch drei Kilometer an der Spitze des Rennens, hat aber keine Chance gegen eine voll auf Massensprint programmierte Helfermeute, die ihren Sprintern heute die mutmaßlich letzte Chance auf einen Tagessieg ermöglichen wollen.
Sieben Kilometer vor dem Ziel haben wir also ein geschlossenes Feld, so langsam ist es Zeit, dass sich die Züge der Teams formieren und die Sprinter sich ihre Position fürs Finale sichern. Zu einer Attacke ringt sich heute dann niemand mehr durch, sodass die Sprinter sich ungestört für den Kampf um den Etappensieg aufstellen können.
Erwartungsgemäß sehen wir starke Teamformationen von Soudal für Waerenskjold, Jayco für Matthews und DSM für Ewan. Auch Lidl-Trek hat sich zahlenmäßig gut vor Mick van Dijke (LTK) aufgebaut, das gleiche gilt für Israel um Pau Miquel (IPT). Der junge Spanier ist vielleicht nicht der klassische Sprinter, hat hier auf der 3. Etappe aber auch schon ein Tagespodium im Massensprint belegt und darüber hinaus ja auch die 14. Etappe gewinnen können. Aufgepasst also auf den Katalanen, der hier auch noch drei Teamkollegen vor sich hat.
Ganz vorne hat sich allerdings die Mannschaft Soudal-Quick Step für Sören Waerenskjold (SOQ) eingerichtet. Und tatsächlich ist die belgische Mannschaft hier offenbar die einzige, die den Sprint für ihren Kapitän selbst lancieren möchte, alle anderen sind auf der Suche nach einem guten Hinterrad. Das gibt naturgemäß ein Gedränge, zumal sich da noch einige Helfer mit einmischen, die ihre Kapitäne bestmöglich unterstützen möchten. Soudal interessiert das alles wenig, die können den Sprint ungestört von vorne vorbereiten, aber am Hinterrad von Waerenskjold (SOQ) ist Einiges los: Matthews (JAY) und Ewan (DFP) dort zu sehen, auch die anderen Sprinter wie Biermans (GFC), van Dijke (LTK) oder Miquel (IPT) mischen da mit, auch Matevz Govekar (TNN) kann ich da noch erkennen.
Vorne läuft es weiterhin geordnet ab: Erst Suter (SOQ), dann Bissegger (SOQ) und schließlich Syritsa (SOQ) liefern ihren Job ungestört ab und bringen Waerenskjold (SOQ) bis zur 200-Meter-Marke, wo der Norweger an Syritsa (SOQ) vorbei seinen Sprint lanciert. In seinem Windschatten hat Ewan (DFP) den Kampf um das Hinterrad gewonnen und geht mit, dahinter muss Matthews (JAY) nun schon seine Nase in den Wind stecken. Ewan (DFP) zündet dann seinerseits den Turbo und geht raus, tief geduckt über den Lenker jagt er der Ziellinie entgegen. Waerenskjold (SOQ) noch daneben, Matthews (JAY) kommt auf, auch Miquel (IPT) stark …